Bildungs- und MedienforscherInnen warnen schon lange vor der Vereinsamung von Menschen, die lange Zeiten ihres Tages alleine vor PC- und Smartphone-Bildschirmen verbringen. Eingeschränkte Blickwinkel, fehlender Austausch durch mangelnde Kontakte, Anfälligkeit für Verschwörungstheorien können die Folge sein, je länger ein solcher Zustand anhält. sol.de ("Partner von RP ONLINE") berichtet am 8.1.:
»Abschlussklassen im Saarland fordern Verlängerung von Homeschooling
Die Schülervertretung einer Schule im Landkreis Saarlouis hat eine Petition gestartet. Der Abschlussjahrgang des Albert-Schweizer-Gymnasiums (ASG) Dillingen veröffentlichte einen offenen Brief an Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Eine weitere Petition der Schülerin Selina Birk hat bereits über 1.000 Unterstützer:innen.«
Nun müssen die MacherInnen nicht notwendigerweise wissen, wer Albert-Schweitzer (!) war. Sie müssen auch nicht die "Vision" der Schule kennen:
»Wir wollen daher unsere Schule so gestalten, dass
-
-
-
- unsere Schülerinnen und Schüler zu eigenständigen, toleranten, kulturell interessierten und umweltverantwortlichen Persönlichkeiten heranreifen können…«
-
-
Sie sollten sich aber mit den Zahlen des RKI vertraut machen, wenn sie schon nichts über das Übertragungs- und Erkrankungsrisiko von SchülerInnen wissen wollen. Dort werden für den Landkreis Saarlouis 4.456 "Fälle" und 71 "Corona-Tote" verzeichnet, bei einer Zahl von 194.319 EinwohnerInnen. Wenn noch ein wenig hängengeblieben sein sollte vom Mathematik-Unterricht der Präsenzzeit, könnten sie daraus eine Zahl von 2,3 % "Fällen" und 0,04 % Toten ableiten.
Die erste Petition haben bis jetzt 495 Menschen unterschrieben. Einige Kommentare:
Aus einem längeren Beitrag von Anita Kanitz vor 2 Tagen:
»Im Augenblick führt Israel mit großen Abstand im Impfrennen, gefolgt von Bahrain, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Deutschland sucht man im Führungsfeld vergeblich. Was die Impfrate angeht, rangieren wir irgendwo zwischen Kroatien und Chile…
Noch stehen wir erst am Anfang der Impfkampagne. Aber schon in ein paar Wochen werden wir möglicherweise deutlich sehen, wie andere Nationen in ein Nach-Corona-Leben aufbrechen, während wir weiter im Lockdown stecken. Der designierte amerikanische Präsident Joe Biden hat angekündigt, dass nach den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 Millionen Amerikaner geimpft sein werden. Das ist eine Größenordnung, von der wir nicht einmal träumen können.«
Offenbar sind nicht alle UnterzeichnerInnen im Schulalter. Das gilt auch für die zweite Petition. Dort findet man: Anita Kanitz schreibt hier das Gleiche wie in Petition 1.
Warum sollen wir in Deutschland keine 100 Millionen Menschen impfen? Frau Merkel träumt davon, dass das noch in ihrer Amtszeit geschieht.
Matheaufgabe zu Corona-Zeiten: Wenn die Bevölkerungszahl in Deutschland (Stand 30.09.2020) 83,2 Millionen Menschen beträgt
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/_inhalt.html
Und die Bundestagswahlen am 26.September 2021 stattfinden
https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021.html
Wieviel Menschen müssten in den nächsten Monaten geboren werden um auf eine Bevölkerungszahl von 100 Millionen zu kommen und stelle bitte fest wie hoch der Bedarf an Betten in den Geburtskliniken ist. Die Ergebnisse bitte auch an RKI, ZDF und andere Panikmacher weiterleiten 😉
Petition gegen Schulöffnung in Berlin Vater will Präsenzunterricht verhindern – das sind seine Ziele
Eine rasche Schulöffnung könnte die Arbeit vergangener Monate zunichte machen, denkt Christoph Podewils
https://www.tagesspiegel.de/berlin/petition-gegen-schuloeffnung-in-berlin-vater-will-praesenzunterricht-verhindern-das-sind-seine-ziele/26778708.html
Petition für Online- statt Präsenzunterricht in Berlin
Seit gestern läuft eine Petition an den Berliner Senat, die Schulen so lange geschlossen zu halten, bis die Pandemie unter Kontrolle ist. Gestartet wurde sie von nicht mal einem Tag von Christoph Podewils. Er beklagt, dass mit der Schulöffnung Gesundheit und Leben vieler Menschen gefährdet würde. Der Berliner Senat verlängere damit die Pandemie.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/petition-fuer-online–statt-praesenzunterricht-in-berlin.html
Christoph Podewils
Leiter Kommunikation
Agora Energiewende ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation
agora-energiewende.de/ueber-uns/team/christoph-podewils/
@carpe noctem / Schulwesen Berlin:
Gestern erlebten wir das wohl schnellste Hühott der Politikgeschichte:
- Eilmeldung "Tagespiegel", 16 Uhr 15 : Berliner Senat gibt bekannt: Rückkehr zum Präsenzunterricht ab 11.01. trotz Protesten seitens mehrerer Schulen;
– Eilmeldung "Tagespiegel", 17 Uhr 13 : Berliner Senat gibt bekannt: Keine Rückkehr zum Präsenzunterricht vor dem 25.01. aufgrund massiver Proteste.
Unsere Schule hat schon lange Wochen vor dem Lockdown den Präsenzuntericht nur noch für Freiwillige aufrecht erhalten.
Die Verschärfungen der Maßnahmen, die ganz besonders hart die
Grundschulkinder treffen; konstante Maskenpflicht drinnen und draußen, strikte Trennung von vertrauten Freundinnen und Freunden, bestimmte Spielverbote, Verbot des Schwimmunterrichts/ Sportunterichts, Verbot des Herumlaufens außerhalb des zugewiesenen Platzes, grellfarbig markierte Trennbereiche auf dem Schulhof, die nicht überschritten werden dürfen, Verbot der Schulessens, etc., empfand der Rektor als zu gravierend und unzumutbar für Kinder und Teenies.
Er hat zudem vor seiner Entscheidung, für die er dann auch das Kollegium gewinnen konnte, 8h am Stück (incl. Busfahrt hätten viele Kinder die Maske so lange tragen müssen), eine Maske aufgesetzt, um zu testen, wie sich das anfühlt. Sein Fazit fiel eindeutig aus.
Schulöffnungen mit o.g. dystopisch anmutenden Maßnahmen ist für die psychische Gesundheit junger Menschen genauso wenig förderlich, wie Schulschließungen. Ich habe mehrere Kinder in verschiedenen Klassenstufen. Mein größtes Kind, 9. Klasse, schaut manchmal Filme in denen sich junge Leute ohne Maske und Abstand miteinander treffen, lachen, sich umarmen, etc. und sagt sagt, das käme ihm mittlerweile komisch vor.
Und genau das ist für mich eins der Alarmzeichen. Die perverse neue Normalität darf sich niemals als tatsächlich normal in unsere Psyche schleichen. Und wer ist dafür anfälliger, als unsere Kinder?
Schulöffnungen ohne psychisch krankmachende Maßnahmen, sind aus meiner Sicht die einzig gesunde Variante, um unsere Kinder weder bildungstechnisch abzuhängen, noch sukzessive ihre Seelen krank zu machen.
An den Kommentaren lässt sich vor allem eine Wirkung deutlich feststellen: die der täglichen Angstmache in den Systemmedien. Das "Panikpapier" aus dem Bundesinnenministerium hat in der Umsetzung offenbar prima funktioniert.
Ja, ist denn Saarlouis in Deutschland?
https://meinfrankreich.com/saarlouis/
https://de.wikipedia.org/wiki/Dillingen/Saar
Kaum zu glauben, dass dort so gedacht wird, falls man das Denken nennen kann.
Eine Angliederung an Frankreich würde aber auch nicht helfen.
Dort 'sind die Schulen wohl auch offen': https://www.tagesschau.de/ausland/frankreich-schule-corona-101.html
Und die 'Grande nation' kommt noch weniger auf 100 Mio. Einwohner, die sie impfen könnte.
Aber wenn erst China zu Impfen anfängt, dann haben wir da eine Grössenordnung 'von der auch die USA nicht einmal träumen können'. Wozu auch?
@ Johannes Schumann 9. Januar 2021 um 2:44 Uhr
„Warum sollen wir in Deutschland keine 100 Millionen Menschen impfen? Frau Merkel träumt davon, dass das noch in ihrer Amtszeit geschieht.”
Weil wir dann einige mehrfach impfen müßten oder aber durch unbehinderte schnelle Einwanderung von 20 Mill. Menschen eine ganz neue Baustelle aufmachen würden.
Nachtarbeit, 02:44 Uhr, ist riskant. 😉
Ich halte regelmäßigen Präsenzunterricht für absolut notwenig im Hinblick auf bestmögliche Bildung, entsprechende Zukunftschancen und das psychosoziale Wohlergehen unserer Kinder und Jugendlichen. Vor allem in Bezug auf Grundschulen und Abschlussklassen. Aber viele Menschen haben teils panische Angst, erzeugt durch entsprechende Schlagzeilen und Berichte. Angst davor, selber schwer zu erkranken, Angst davor verantwortlich für die Erkrankung anderer zu sein (mit möglicherweise schweren Folgen), Angst vor Quarantäne. Und offensichtlich erhoffen sich auch einige Zustimmung und Achtung für ihre augenscheinlich solidarische, von Verantwortung und strenger Selbstlosigkeit geprägte Haltung.
Argumentative Konfrontation bringt hier nicht weiter. Wenn es eine große Gefahr potentieller Ansteckung im Präsenzunterricht gibt, wie könnte man sie möglichst gering halten? Mit mehr Raum pro Person, mit wirksamen Lüftungsgeräten, mit wirksamen Masken für die Besorgten, mit der Möglichkeit, bei Erkältungssymptomen vorerst zu Hause zu bleiben (Lehrkräfte wie auch Schülerinnen und Schüler). Ein Restrisiko würde bleiben. Zusätzlich bedarf es also psychischer Stabilität, zumindest aber einer gewissen Resilienz aller an Schule Beteiligten. Daher benötigen wir auch eine angemessene, ehrliche und auf Zuversicht ausgerichtete Kommunikation der Verantwortlichen.
Also ich spreche aus der Sicht der mir bekannten Schulbesucher: lieber blödes "Heimschuuling" als "Präsenzunterricht" mit Maske und Dauerlüftung im Winter.
Dass Schule neben der Bildung eine mindestens so wichtige soziale Komponente hat, steht auf einem anderen Blatt. Aber diese soziale Komponente (hauptsächlich Reglementierung, Unterwerfung, Unsicherheit, Zwang, schwarze Pädagogik) ist ja heute völlig krank – also lieber garnicht als so.
Die psychosozialen Schäden werden gewaltig sein und Jahrzehnte nachwirken.
Das ist ein gutes Argument dem ich folge. Ansonsten denke ich, wie man in den Wald ruft.……
Das Argument von Albrecht Storz, meine ich
Unsere Eltern hätten uns eine so freche und dumme Ausrede fürs Schuleschwänzen nie durchgehen lassen. Geschweige denn uns dabei auch noch unterstützt. 🙂
Das Misstrauen unserer Regierung in uns alle hat sich festgesetzt zwischen uns allen. Der Mitmensch wird zum Feind, zur potentiellen Bedrohung. Das ist eine Katastrophe.