Debatte um skeptischen Spitalschef: "Kaum geprüfte Impfung"

Der Lei­ter einer gro­ßen öster­rei­chi­schen Kli­nik­ge­sell­schaft weist auf Gefah­ren der Impf­stof­fe hin, die grü­ne Obfrau for­dert Bestra­fung. Auf kurier​.at ist am 19.1. unter obi­gem Titel zu lesen:

»Der Brief von Karl­heinz Tsche­liess­nigg, ver­fasst als Rund­schrei­ben an 19.000 Mit­ar­bei­ter vor Weih­nach­ten, schlägt Wel­len: Dar­in kri­ti­siert der Vor­stand der stei­ri­schen Kran­ken­an­stal­ten­ge­sell­schaft (KAGES) die "in light speed pro­du­zier­te und kaum geprüf­te Imp­fung" gegen Covid-19, auf­grund des­sen "das Ende der Pan­de­mie und die Rück­kehr zur Nor­ma­li­tät als Heils­ver­spre­chen apo­stro­hiert" wür­den. Und ver­gleicht: Seit 20 Jah­ren wür­de an einer Imp­fung gegen HIV geforscht – "ohne Erfolg"…

Befeuerung der Impfskepsis?

San­dra Kraut­waschl, Klub­ob­frau der Grü­nen, sieht sol­che Aus­sa­gen des wich­ti­gen Medi­zi­ners als Befeue­rung der Impf­skep­sis, die ohne­dies schon hoch sei. In der heu­ti­gen stei­ri­schen Land­tags­sit­zung stell­te sie daher offen die Fra­ge: Gibt es Fol­gen für den Vor­stands­chef? "Wie kann es mög­lich sein, dass ein KAGES-Vor­stand ohne Kon­se­quen­zen mit­ten in einer Pan­de­mie die Bemü­hun­gen, die­se Pan­de­mie in den Griff zu beklom­men, kon­ter­ka­rie­ren kann?", wun­dert sich die Grüne.

"Kein Glanzstück"

Gesund­heits­lan­des­rä­tin Julia­ne Bogner-Strauß (ÖVP) gesteht ein, nicht glück­lich mit die­ser Aus­sa­ge Tsche­liess­nigss gewe­sen zu sein. "Ich war von dem Brief auch nicht son­der­lich ange­tan. Das habe ich auch gesagt. Der Brief ist sicher nicht ein Glanz­stück der reflek­tier­ten und wis­sen­schaft­li­chen Auseinandersetzung."

Aber: Sie lese kei­ner­lei Auf­for­de­rung zur Impf­ver­wei­ge­rung her­aus, auch wenn "er die Sei­te der Kri­ti­ker eher beleucht. Aber Kri­tik ist Teil der wis­sen­schaft­li­chen Aus­ein­ader­set­zung. Skep­sis ist kei­ne Kankheit."

[Ganz frü­her gab es in den Redak­tio­nen den ehren­wer­ten Beruf des Kor­rek­tors. Spä­ter soll­te das Micro­softs Recht­schreib­prü­fung rich­ten. Heu­te ist alles egal. AA]

Keine Konsequenzen

Aber man müs­se dies aus der Situa­ti­on her­aus lesen, ver­tei­digt die Poli­ti­ke­rin den Arzt… "Ich hege kei­ne Zwei­fel, dass die Inten­ti­on des Brie­fes red­lich war", betont Bogner-Strauß. In der Fra­ge von Kon­se­quen­zen sei für sie "der ein­zi­ge Indi­ka­tor das Bemü­hen um das Wohl der Patie­ten und der Mit­ar­bei­ter". Und hier ste­he die KAGES außer Zwei­fel.«

7 Antworten auf „Debatte um skeptischen Spitalschef: "Kaum geprüfte Impfung"“

  1. Der Herr Univ. Prof. Dr. Karl­heinz Tsche­liess­nigg sitzt zu weit oben – (Vor­stands­vor­sit­zen­der mit unter­neh­me­ri­scher Gesamt­ver­ant­wor­tung für die Berei­che Kern­leis­tun­gen, Medi­zin und Per­so­nal) – der darf das aus­nahms­wei­se – einmal!

    Aber ich bin schon beru­higt, dass Skep­sis kei­ne Krank­heit ist, sonst müß­ten wir uns jetzt alle Sor­gen machen.….…!

  2. Das nann­te man frü­her "Wehr­kraft­zer­set­zung" – die Kon­se­quen­zen waren bekannt.
    Immer­hin ein Fort­schritt, dass es (noch) nicht ganz so schlimm kommt.
    So a bis­serl Dif­fa­mie­rung wird der Herr Tschell­liess­nig scho aus­haltn. Man­chen nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten wei­ter west­lich wird schon­mal die Appro­ba­ti­on entzogen.

  3. Die Grü­nen mutie­ren schon seit eini­ger Zeit in Öster­reich wie in Deutsch­land zu reak­tio­nä­ren Scharf­ma­chern, ja, Scharf­rich­tern. Man kann nur hof­fen, daß die­ses Gegei­fe­re dazu führt, daß die nach
    oben wei­sen­den Umfra­ge­wer­te der Grü­nen hüben wie drü­ben die Par­tei­en wie­der auf nied­ri­ge ein­stel­li­ge Wer­te sin­ken, damit sie end­lich die Bappn hoitˋn.

  4. Wie kann eine Poli­ti­ke­rin auf die Idee kom­men, einen Arzt in einer medi­zi­ni­schen Fra­ge zu kri­ti­sie­ren? Ist die Imp­fung ein medi­zi­ni­sches oder doch ein rein poli­ti­sches Thema?
    Dann soll sie lie­ber gleich sagen: "lie­be Ärz­te, Fres­se hal­ten, es wird geimpft, fer­tig". Das ist dann wenigs­tens ehrlich.

    "Seit 20 Jah­ren wür­de an einer Imp­fung gegen HIV geforscht – "ohne Erfolg"
    Noch bes­ser, seit 17 Jah­ren wird an einer Imp­fung gegen SARS-CoV1 geforscht ‑ohne Erfolg – und das ist ja so ähn­lich gegen­über SARS-CoV2, daß Dr.Osten damit sei­nen Test getes­tet hat.

  5. "San­dra Kraut­waschl, Klub­ob­frau der Grü­nen, sieht sol­che Aus­sa­gen des wich­ti­gen Medi­zi­ners als Befeue­rung der Impf­skep­sis, die ohne­dies schon hoch sei."

    Man muss auf sol­che ver­rä­te­ri­schen Äus­se­run­gen genau ach­ten. Denn der Ein­druck den die mas­sen­haf­te PR ver­mit­telt ist ja, dass sich alle um den Impf­stoff reis­sen wür­den. Dem ist aber natür­lich mit­nich­te so

    Ich gehe davon aus, dass sich prak­tisch kei­ner in vol­lem Besitz sei­ner geis­ti­gen Kräf­te und ohne äuße­ren Druck imp­fen lässt. Und dass uns im Halb­stun­den­takt-Coro­wahn natür­lich genau das Gegen­teil von die­ser Rea­li­tät sug­ge­riert wird.

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