Demo in Zug (Schweiz)

»Ein Pro­test­marsch und eine anschlies­sen­de Kund­ge­bung gegen die COVID-Ver­ord­nung ver­lie­fen am Sams­tag ohne Zwi­schen­fäl­le. Rund 800 Per­so­nen hat­ten sich in der Innen­stadt ver­sam­melt. Wie die Zuger Poli­zei mit­teilt, hiel­ten sich die Teil­neh­men­den gross­mehr­heit­lich an die gel­ten­den Regeln. Es sei­en kei­ne Ord­nungs­bus­sen und Weg­wei­sun­gen aus­ge­spro­chen worden.«

Quel­le: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​T​S​E​E​o​W​z​d​SOU

Ein Teil­neh­mer hat anschei­nend Schwie­rig­kei­ten mit dem poli­ti­schen Koor­di­na­ten­sys­tem… Viel­leicht bin ich aber auch nicht im Bilde.

21 Antworten auf „Demo in Zug (Schweiz)“

  1. Da haben die Pro­pa­gan­da-Abtei­lun­gen der herr­schen­den Klas­se gan­ze Vor­ar­beit geleis­tet. "Links" steht schon lan­ge nicht mehr für Befrei­ung und sozia­le Gerech­tig­keit, einst in der For­mel "Frei­heit in der Gleich­heit" aus­ge­drückt, son­dern für poli­tisch-sozi­al maxi­mal irrele­van­te Rech­te unter­drück­ter oder sich für unter­drückt hal­ten­der Grup­pen, wäh­rend das Pro­blem der Aus­beu­tung weit­räu­mig umschifft wird. Kurz, der sozio-öko­no­misch und ‑kul­tu­rell bestimm­te Begriff der Klas­se wur­de durch die Begrif­fe "Gender/ Geschlecht" und "Ethnie/ Ras­se" und der Klas­sen­kampf ent­spre­chend durch den Kampf der Geschlech­ter und Ras­sen – seit Samu­el Hun­ting­ton spricht man auch von "Kul­tu­ren" – verdrängt.

    Dass sich die fälsch­lich als "links" bezeich­nen­den und wahr­ge­nom­me­nen Par­tei­en oft eher durch auto­ri­tä­res und arro­gan­tes Auf­tre­ten und sprach­po­li­zei­li­che Allü­ren her­vor­tun, tut sicher ein Übriges.

    1. Thi­lo Jung ist auch so ein Bei­spiel für sich "links" füh­len­des Bes­ser­men­schen­tum mit in Wahr­heit ein­fach nur mie­sem Charakter.

      Anti­fa­schis­mus sei doch kein Extre­mis­mus, laut Jung – sagt ja auch kei­ner. Aber prü­geln­de und het­zen­de und die freie Mei­nungs­äus­se­rung von Mit­men­schen unter­bin­den wol­len­de Pseu­do-Anti­fas ("Mas­ke auf – Nazis raus") eben schon.

    2. @FS
      Sexis­mus und Ras­sis­mus wer­den zum Nebenwiderspruch
      degradiert??
      Ich war wirk­lich davon aus­ge­gan­gen, dass sol­che Art der Ana­ly­se der Herr­schafts­ver­hält­nis­se längst über­holt wäre.

    3. Eben. Die (wirt­schafts- und sozi­al­po­li­ti­sche) Lin­ke wur­de "geka­pert", durch Framing aus der Mit­te. Das war drin­gend nötig, weil nach den Hartz-Refor­men und der bru­ta­len Austeri­täts­po­li­tik vor allem in Süd­eu­ro­pa nach der sog. "Ban­ken­kri­se" in der Tat die Gefahr bestand, dass die Men­schen ver­mehrt dazu nei­gen könn­ten, links zu wäh­len. Dann hat die neo­li­be­ra­le "Mit­te"(!) die unter­be­lich­te­ten Tei­le der zumin­dest ten­den­zi­ell Lin­ken, für die die wirt­schafts- und sozi­al­po­li­ti­schen Fra­gen sowie­so immer nach­ran­gig waren, umge­dreht; indem man das Sys­tem über­haupt nicht tan­gie­ren­de, unbe­deu­ten­de, irrele­van­te Wohl­fühl­the­men auf­ge­bla­sen hat. Mei­nes Erach­tens war die gan­ze eben­falls auf­ge­bla­se­ne Num­mer um die "Flücht­lings­kri­se" (ich hab von der in mei­nem unmit­tel­ba­ren Leben noch rein gar nix gespürt) ein wei­te­rer, ganz bewuss­ter Spalt­keil, um sich die Pseu­do- und Schönwetter-"Linken" ein­zu­ver­lei­ben – und gleich­zei­tig die Rech­te zu stär­ken, indem man die­sen einen Kno­chen hin­schmeißt, an dem sie wie­der her­um­na­gen kön­nen. Voll­kom­men absurd wird es seit Beginn des Coro­na-Putschs. Wo man über­all liest, dass die größ­ten Kapi­ta­lis­ten der Erde sich hier mit den Chi­ne­sen ver­schwo­ren haben, um den Sozia­lis­mus oder gar Kom­mu­nis­mus ein­zu­füh­ren. Nichts von dem wird es geben; es wird ein knall­har­ter Koro­po­ra­tis­mus, noch eine Num­mer schär­fer wie damals in Chi­le unter Pino­chet. Und die Lin­ke in D pennt im Wach­ko­ma, fragt sich nicht ein­mal, war­um die gan­zen Medi­en, die sie noch vor 10 Jah­ren ver­teu­felt haben, inzwi­schen sogar Rame­low für sei­ne sich in keins­ter Wei­se von der Poli­tik der Neo­li­be­ra­len unter­schei­den­den Poli­tik loben?

    1. (Nicht nur) bei Rech­ten ist der­zeit die Wit­te­rung die, dass das der­zei­ti­ge Ein­heits­staats­re­gime nicht nur frap­pant an die SED erin­nert, son­dern auch, dass der Gedan­ke einer zen­tral gesteu­er­ten Gleich­ver­tei­lung an alle durch den Staat genu­in links sei. 

      Ich könn­te mir vor­stel­len, dass die AfD bei anste­hen­den LT-Wah­len mas­si­ve Zuge­win­ne ein­fährt durch all jene, die einen Wider­stand gegen das Coro­na-Regime nur bei ihr noch erken­nen kön­nen. Vor­stell­bar auch, dass die WEF-Regie­rung das zum Anlass nimmt, die BT-Wahl aus­zu­set­zen, "um den Faschis­mus in Deutsch­land" zu ver­hin­dern. Dazu ist sie zwar nicht befugt, aber um Geset­ze schert sie sich schon lan­ge nicht mehr – sie wird eins machen, und Punkt.

      Lin­ke soll­ten das The­ma also aus Eigen­in­ter­es­se auf­neh­men, anstatt es aus­zu­schwei­gen, umso mehr, als ja das der­zei­ti­ge Regime samt beauf­tra­gen­der WEF selbst eben­falls mas­sivst (!) mit die­ser Art lin­ker Ver­schlag­wor­tung wirbt und sie auf die Ver­tei­lung der gen­ma­ni­pu­lie­ren­den Mogel­winz­stoff­do­sen (sie­he mein Post oben) von Pfi­zer und ande­ren Heu­schre­cken anwendet. 

      Die Abgren­zung von der Schwab­schen neo­lie­ben Lin­ken, wie sie z.B. in Der Anstalt vor­ge­führt wird tut also not! Und es reicht nicht, auf Empa­thie und Lie­be zu ver­wei­sen – sein Gegen­über seel­sor­ge­risch ein­zu­lul­len ist die Metho­de WEF.

  2. Der Schwei­zer Gesund­heits­mi­nis­ter Ber­set und Bun­des­prä­si­den­tin 2020 Som­ma­ru­ga sind Poli­ti­ker der SP = Sozi­al­de­mo­kra­ten, was ins­be­son­de­re in der Zen­tral­schweiz als Links ange­se­hen wird. 

    Es waren bis­her insb. Poli­ti­ker der SVP offen kri­tisch bezüg­lich des Vor­ge­hens der Poli­tik. Die SVP wird von Lin­ken als eher Rechts gesehen.

    Als Web­site Links selbst ver­or­tet soll­ten Sie aber zumin­dest Kennt­nis neh­men, das die Links-Mit­te-Rechts Ein­tei­lung Ansichts­sa­che ist und schon in Nach­bar­län­dern Deutsch­lands damit unter­schied­li­ches asso­zi­iert wird oder die Grund­dis­po­si­ti­on der Gesell­schaft schon anders ist.

    1. Die "Sozi­al­de­mo­kra­ten" sind schon seit min­des­tens 20 Jah­ren nicht mehr "links". In Deutsch­land ent­stand wegen des Hoch­ver­rats einer angeb­lich lin­ken SPD und der Grü­nen mit­tels der "Agen­da 2010" eine Par­tei mit dem Namen "Die Lin­ke". Die inzwi­schen – lei­der – schnel­ler im Sys­tem ange­kom­men ist, als die Grünen.

      Nur, weil die Mas­sen­me­di­en oder irgend­wel­che Xeno­pho­ben irgend­was als "links" framen, heißt das nicht, dass das inhalt­lich auch stim­men wür­de. Wobei: Wenn ich sel­ber ganz rechts ste­he, ist klar, dass ich dann nur noch "Lin­ke" sehe. In die­sem Wahn-Welt­bild ist ja sogar eine Mer­kel eine "Lin­ke".

      1. Also was mir scheint hier: mit­tags kom­men die übli­chen Ver­däch­ti­gen, und drän­gen sich über­all mit kur­zen Kom­men­ta­ren vor, die sie schnell hin­sül­zen und nichts zum spe­zi­el­len The­ma beitragen.

        Dabei machen Sie genau das­sel­be, was Sie den Mas­sen­me­di­en vor­wer­fen: 'Framing'.

        Es darf nichts ste­hen blei­ben schein­bar, ohne dass sie 'drü­ber­pin­keln' oder ideo­lo­gisch 'drü­ber­rot­zen', damit spä­te­re Leser gleich das im rech­ten Rah­men lesen sollen…

        Dabei wird Ihre Ein­stel­lung als Fun­da­men­ta­lis­mus offen­sicht­lich, weil sie alles als abso­lut gül­tig sehen.

        Feh­len von Empa­thie wie­der­um ist ein Sym­ptom der Psy­cho­pa­thie: ein Demons­trant in Zug in der Schweiz sieht es eben nicht so wie Sie und nimmt die Mass­na­men als Lin­ken Wahn­sinn wahr, auch wenn er kei­ne Mas­sen­me­di­en (insb. kei­ne Deut­schen) konsumiert.

        Ihr Ver­ständ­nis von Links-Mit­te-Rechts befin­det sich nur in Ihrem Kopf; Ihre Allo­ka­ti­on Ande­rer als 'ganz rechts' fin­det nur in Ihrem Kopf statt. Empa­thie wür­de Ihnen hel­fen nach­zu­emp­fin­den, dass ande­re Men­schen nicht Ihre Kate­go­ri­sie­run­gen und Welt­an­schau­ung teilen.

  3. Viel­leicht noch­mal zu Links-Mit­te-Rechts und geo­gra­fisch unter­schied­li­che Sichtweisen:

    Die NZZ Neue Zür­cher Zei­tung hat­te ich von Deutsch­land aus als sehr kon­ser­va­tiv wahr­ge­nom­men. In der Schweiz wird die NZZ auch in Zürich von 'nor­mal-kon­ser­va­ti­ven Krei­sen' (selbst mit inter­na­tio­na­lem Bezug) als 'Links' wahrgenommen.

    Wo ich als 'unpo­li­ti­scher' Mensch aus Deutsch­land geo­gra­fisch und beruf­lich 'her­kom­me', wird Peter Gau­wei­ler z.B. nicht als CSU-Poli­ti­ker wahr­ge­nom­men, son­dern als qua­si par­tei­lo­ser neu­tra­ler Fach­mann, der für Qua­li­täts­po­li­tik ein­tritt. Auf­grund sei­ner Vita müss­te er mei­nes Ermes­sens der bei der Lin­ken belieb­tes­te Poli­ti­ker 'nicht von Links' sein; wäh­rend ich erst letz­tes Jahr beim Lesen der 'Nach­denk­sei­ten' dar­auf ver­wun­dert gestos­sen bin, dass er wohl auf­grund sei­nes Ein­tre­tens für das deut­sche Grund­ge­setz eher ver­pönt scheint bei selbst pro­kla­mier­ten Linken.

    Aber schon in Wien (spä­tes­tens) kom­men Sie mit einer Links-Mit­te-Rechts-Ein­ord­nung nach Deut­scher Gewohn­heit und Manier nicht mehr zurecht.

    In Isra­el scheint mir dann, wo schon von Rechts nach Links gele­sen wird, kön­nen Sie sich dann das ver­trau­te Links-Mit­te-Rechts Sche­ma und damit Asso­zi­ier­tes kom­plett abschminken.

    Ech­ten Lin­ken bin ich, obwohl in Deutsch­land auf­ge­wach­sen, zum ers­ten Mal mit 18 im Urlaub auf Kor­si­ka begeg­net, wo wir drei Freun­de laut mit lachen muss­ten, schon in den Schlaf­sä­cken, bei einer lus­ti­gen Run­de noch neben­an am Cam­ping­platz. Eine ande­re Fami­lie aus NRW rief dann 'was ist das wie­der für ein unso­li­da­ri­sches Ver­hal­ten'… Das Wort 'unso­li­da­risch' hat­te ich da zum ers­ten mal 'gehört und nicht nur gele­sen'. Bis heu­te mei­ne ich, dass ein Links-Mit­te-Rechts Ver­ständ­nis wie es auch die­sem Blog zugrun­de liegt, auch in Deutsch­land nur in NRW, Ber­lin und man­chen Stadt­tei­len Frank­furts als Selbst­ver­ständ­nis vor­kom­men kann.

  4. Der Lin­ken wäre im eige­nen Inter­es­se anzu­ra­ten, etwas mehr zu bie­ten als "die sind doch gar nicht wirk­lich links" und einen belei­dig­ten Ver­weis auf Ungleich­heit und Dis­kri­mi­nie­rung. Das ist sehr schwach in die­sen Zei­ten, denn auch Schwab ist für Gleich­ver­tei­lung und gegen Dis­kri­mi­nie­rung nach Geschlecht und Ethnie

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