Auf buchkomplizen.de findet sich ein interessantes Interview mit dem #allesdichtmachen-Regisseur Dietrich Brüggemann. Fast noch interessanter ist, was dort inzwischen gelöscht wurde (s.u.). Aufschlußreich ist auch, daß das Gesprächt nicht unter obiger Überschrift steht, auch nicht unter "Alles außer Nazis" oder "Diese ständigen Abgrenzungsreflexe und Kontaktschuld-Trigger bringen uns nicht weiter". Vielmehr lautet der Titel "Ich war selber immer links, finde die Linken aber immer autoritärer". Zu lesen ist:
»Mal ehrlich, Herr Brüggemann, war das den ganzen Ärger wert? Es hat sich ja durch Ihre Kunst-Aktion nichts verändert … Oder doch?
Dietrich Brüggemann: Ich glaube, doch. Der Groschen fällt langsam, und die eigentliche Botschaft der Filme sickert erst allmählich ein: Gutsituierte, gutaussehende, medial bekannte Testimonials verkaufen dem Volk den Lockdown als etwas Nettes und Harmloses. Diesen Mechanismus haben wir abgebildet. Ganz einfach…
Ich war selber immer links, finde die Linke aber in den letzten Jahren selber immer, nun ja, sagen wir: diktatorischer und autoritärer. Terroranschläge und Straftaten aus dem rechten Milieu sind auf eine ganz andere Art entsetzlich, aber sie waren zumeist nicht Produkt eines Mobs, sondern geplante oder impulsive Einzel- bis Gruppentaten. Einen Mob hatten wir zum Beispiel in Rostock-Lichtenhagen und in Freital. Auch islamistische Anschläge werden hierzulande nicht von Mobs verübt, sondern von Einzelnen. Der Lynchmob als soziales Phänomen hat sich tatsächlich in die sozialen Medien verlagert. Das sollten wir klar sehen und überlegen, wie wir damit umgehen…
Sind einige derer, die Ihnen zugejubelt haben, nicht die falschen Partner für den Kampf gegen den vermeidbaren Tod durch gesellschaftliche und materielle Umstände, den Sie nachvollziehbar anprangern?
Dietrich Brüggemann: Ich kann Ihnen nicht sagen, warum die „Querdenker“ irgendwas machen oder nicht machen. Ich weiß leider nicht, wer das ist. Und mir ist auch nicht klar, warum ich immer über diesen unklaren Kampfbegriff reden muss, wenn ich eigentlich über das Problem reden will, das wir haben. Gerade zu Arm und Reich habe ich einiges zu sagen, und da werde ich auch allmählich wütend.
Also: Natürlich ist das so. Das ist bei Epidemien immer so. Das wusste man auch schon vor einem Jahr – massive Ausbrüche in der Pariser Banlieue und immer da, wo arme Leute mit schlechter Gesundheit eng aufeinander sitzen. Allein schon deswegen ist der grundlegende Ansatz von Lockdown, Staatsmacht und Polizei falsch. Gerade in diesen Vierteln haben die Leute nämlich von der Polizei noch nie irgendwas Gutes erlebt. Polizeieinsatz erzeugt hier nur Reaktanz. Hier bräuchte man Aufklärung und Sozialarbeit, nicht autoritären Lockdown.
Menschen in beengten Wohnungen einsperren, in denen sie sich nicht aus dem Weg gehen können, und ihnen alles an sozialer Interaktion wie Kneipe, Sport etc. wegnehmen, das den Druck mildern könnte – muss ich wirklich noch wertend kommentieren, wie ich das finde?
Der Tunnelblick, mit dem fast die gesamte Medienwelt aus ihrer privilegierten Position den immer härteren Lockdown fordert und diese Seite komplett ausblendet, erscheint mir als das viel größere Problem. Und wer mir vom rechten Rand zujubelt, der ist trotzdem nicht mein Partner, sondern mein Gegner, dem will ich dieses Thema nämlich wegnehmen. Das hat ja schon mal geklappt: Im Frühjahr 2020 war Corona-Panik ein Thema der AfD. Einstimmig wurden die Rechten für ihre Panikmache über dieses „harmlose“ neue Virus getadelt. Dann hat der Mainstream ihnen das Thema weggenommen. Hat es der AfD genutzt? Nein. Also machen wir es doch einfach nochmal.
Ihren Blogeinträgen schon vor der Aktion merkt man an, dass Ihnen vieles an der Gesellschaft nicht passt … Was „kotzt“ Sie denn am meisten an? Sind nicht die größten und einzigen Probleme in der Welt Armut, Ausbeutung und Ungerechtigkeit?
Dietrich Brüggemann: Es gibt nie das größte und einzige Problem. Das wäre Komplexitätsverweigerung, so zu denken. Ein zentrales Problem heißt: Macht. Macht ist eng verzahnt mit Geld. Macht steckt aber auch in Traditionen, im Patriarchat, im Imperialismus und den Spuren, die er hinterlässt, in amerikanischer, russischer und auch chinesischer Dominanzpolitik.
… Deutschland ist aber auch nicht ohne Einfluss, eines der mächtigsten Länder der Welt …
Dietrich Brüggemann: Und die großen Internetkonzerne sind auf eine andere Art längst mächtiger als Staaten. Ein weiteres Problem lautet: Konsum. Seit Jahrzehnten wissen wir, wie fatal unsere Wegwerfgesellschaft ist. Aber haben wir irgendwas geändert? Nein. Es wird im Gegenteil immer schlimmer. Auf H&M folgt Primark und dann Asos. Unser Wissen über das Problem integrieren wir in den Konsum, indem wir „nachhaltige“ Produkte und Elektroautos konsumieren, anstatt den Konsum selber zu hinterfragen…
Diese ständigen Abgrenzungsreflexe und Kontaktschuld-Trigger bringen uns nicht weiter. Wenn Sie Veganer sind, dann sympathisieren Sie ja in einem bestimmten Teilgebiet auch schon mit Attila Hildmann. Wenn Abgrenzung Ihr höchster Wert ist, dann müssen Sie sich jetzt vom Veganismus verabschieden. Wenn es Ihnen hingegen um Inhalte geht, sollte Ihr Ziel vielleicht eher sein, Herrn Hildmann den Veganismus wegzunehmen. Das hat sich durch Hildmanns Verhalten glücklicherweise schon selbst erledigt, kein Mensch denkt mehr bei seinem Namen an Veganismus.
Bei Lockdown-Kritik bin ich mir felsenfest sicher, dass hier ein sehr großer Teil der deutschen Bevölkerung sehr viele Fragen hat. Laut repräsentativen Umfragen fanden 30% der Deutschen unsere Aktion gut bis sehr gut. Wenn das wirklich 25 Millionen Neonazis sind, dann kann man nur noch auswandern. Aber ich halte das für unwahrscheinlich…
Der Abgrenzungs-Eiertanz wird spätestens bei mehr als zwei Teilnehmern unmöglich. Daher rede ich lieber über Inhalte und sage: Verschwörungstheorien sind Blödsinn. Ganz nebenbei finde ich übrigens interessant, dass die hier kursierenden Verschwörungstheorien gar nicht direkt antisemitisch sind, denn die Hauptakteure sind Bill Gates, ein klassischer WASP, sowie der Deutsche Klaus Schwab, der einen guten Bösewicht im James-Bond-Film abgeben würde, und schließlich China. Das scheint mir eine Weltneuheit zu sein. Genau kann ich es aber nicht sagen, denn ich beschäftige mich nicht eingehend mit Verschwörungstheorien. Interessanter erscheint mir die Frage, was hier und jetzt zu tun ist…
Welche Partei wählen Sie denn im September?
Dietrich Brüggemann: Wie immer: Alles außer Nazis. Und zwar auf inhaltlicher Basis. Wer Menschen dehumanisiert, ausgrenzt und abwertet, der ist nicht wählbar. Ansonsten muss es jetzt, glaube ich, darum gehen, die Anliegen breiter Bevölkerungsschichten wieder in die bestehenden Parteien hineinzutragen. Also wäre es vielleicht gut, nicht nur wählen zu gehen, sondern sich zu engagieren. Vielleicht führt Corona ja zu einer Repolitisierung des Einzelnen. Und das fände ich schön.«
Was nicht mehr im Artikel steht:
In der ursprünglichen Version gab es diesen Passus, der wohl nach Protesten in den Kommentaren gelöscht wurde. Er kann hier geprüft werden.
»Nach Recherchen verschiedener Medien hat Brüggemann, der die Aktion über Monate zusammen mit Moritz Bleibtreu und Jan Josef Liefers plante, freundschaftlichen Kontakt zu einem Aktivisten der judenfeindlichen Querdenker-Bewegung: dem sehr umstrittenen Arzt Paul Brandenburg, der von Szene-Kennern der „Neuen Rechten“ und dem AfD-Milieu in Verbindung mit Neo-Nazis, Holocaust-Leugnern und Judenhassern zugeordnet wird. Auf Querdenker-Demos werden regelmäßig jüdische Holocaust-Opfer verhöhnt und beleidigt, Journalisten gewaltsam angegriffen, Juden und Linke wie George Soros und Monitor-Journalist Georg Restle als Teil einer „geheimen Elite“ verleumdet (Restle nahm #allesdichtmachen gegen Vorverurteilungen in Schutz) und Nazi-Symbole gezeigt wie das „Nordische Kreuz“.
Die Anti-Nazi-Opferschutzorganisation RIAS bezichtigt Querdenken daher der Schaffung von „Gelegenheitsstrukturen für zuvor schon latenten Alltags-Antisemitismus“ mit scheinbar unverdächtigen, aber antisemitischen und auch anti-queeren Codes und Chiffren („Gib Gates keine Chance!“) und einer Bildsprache, die seit den Pogromen im Mittelalter bekannt ist.
Entgegen anfänglicher Behauptungen auch von Jan-Josef Liefers berichtete netzpolitik.org heute früh, dass der durch „Babylon Berlin“ (Sky/ARD) auch international bekannte Schauspieler Volker Bruch einen Mitgliedsantrag bei der Querdenker-Partei „Die Basis“ gestellt hat, aus der heraus immer wieder die Corona-Pandemie geleugnet wird.«
Das war Ironie, die mal wieder keiner kapiert hat?
Das hier ist Paul Brandenburgs Initiative
https://www.nzz.ch/international/corona-proteste-ein-treffen-mit-buergerlichen-demonstranten-ld.1557351
"Das Coronavirus müsse man sehr ernst nehmen, sagt Brandenburg und zieht damit eine erste klare Linie zwischen der eigenen Initiative und den vielen Demonstranten, die die Pandemie wahlweise für harmlos oder sogar frei erfunden halten. Auch die Masken und das Abstandhalten seien sinnvoll. Sein Problem, so der Arzt, sei ein anderes: «Mir geht es darum, wie das alles zustande gekommen ist.» Die Kanzlerin und Ministerpräsidenten hätten Grundrechte wie «eine Art Über-Exekutive» im Handstreich ausgehebelt, in informellen Telefonkonferenzen und ohne öffentliche Debatte. «Parlamentsvorbehalt, erprobte Verfahren der Gesetzgebung, all das schien plötzlich überflüssiger Tand zu sein.»"
"Aber haben wir irgendwas geändert? Nein. Es wird im Gegenteil immer schlimmer. Auf H&M folgt Primark und dann Asos. Unser Wissen über das Problem integrieren wir in den Konsum, indem wir „nachhaltige“ Produkte und Elektroautos konsumieren, anstatt den Konsum selber zu hinterfragen…"
Diese Sätze haben mich sehr beeindruckt, denn das ist das eigentlich Problem. Wir reden dauernd von Klimaschutz , aber wie soll das funktionieren, wenn man nicht einmal bereit ist, das generelle Wegwerfverhalten, was bei vielen nicht einmal hinterfragt wird, abzustellen.
Egal, ob es um billige Kleider H& M vorgefertigte oder billige Lebensmittel geht.
Asos musste ich erst nachsehen.
Das wäre erst einmal der Grundstein, anzufangen.
Die armen Frauen und Mädchen die in ihren Arm gehaltenen Ländern ihre Brötchen mit dem zusammen tackern der Klamotten verdienen interessieren nicht, solange es H4 gibt ist für viele alles egal.
Das wird sich hier bald ändern, dann muss man erst mal den Bückling machen um das halb angefressene Stückchen Brot vom Katzentisch zu bekommen, die Arbeit ja findet ja bald andere Wege und der verdienst auch, 4. Industrielle Revolution grüßt schön, dann wird ein großer Teil ruckartig wach.
Taler Taler du musst wandern …
„Die nun seit Beginn der Pandemie gemachte Beobachtung, dass von den schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nur etwa 1200 mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus (< 0,01%) behandelt werden mussten und 4 an ihrer Infektion verstarben (< 0.00002%), sollte Anlass sein, Eltern übergroße Sorgen vor einem schweren Krankheitsverlauf bei ihren Kindern zu nehmen. In der Saison 2018/19 wurde nach Angaben des RKI insgesamt 7641 Kinder unter 14 Jahren mit Influenza als hospitalisiert gemeldet, 9 Kinder verstarben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur lag im Jahr 2019 die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Kinder bei 55, nach Angaben der DLRG die Zahl der ertrunkenen Kinder bei 25.“
https://dgpi.de/stellungnahme-dgpi-dgkh-hospitalisierung-und-sterblichkeit-von-covid-19-bei-kindern-in-deutschland-18–04-2021/
https://kenfm.de/corona-macht-und-tyrannei-von-christian-kreiss/
@fabianus I: Ausführlicher hier am 1.5.: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie und Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene widersprechen RKI.
@aa
Sorry wegen der Duplikate, aber man kann es nicht oft genug wiederholen…
Denn die Lügen werden noch viel öfter wiederholt und brennen sich tief ins Gehirn der Probanden.
@fabianus I: Kein Grund für ein "sorry"!
Der, inzwischen aus dem Artikel gelöschte Text, ist wirklich die allerletzte Hetzkampagne als Einleitung eines Interviews und bewußt und bösartig diffamierend. Anscheinend haben die entsetzten Kommentare bewirkt, dass diese Einleitung inzwischen gelöscht wurde.
Das ist unsere freie, ausgewogene Presseberichterstattung – na, vielen Dank!
Yeadon:
https://odysee.com/@klartext:d/Yeadon_fruchtbarkeit720:6
Yeadon on vaccine passports:
"You might think you would not let your grandchild be vaccinated. (…) If you let this damn thing go live, you'll be coerced into doing it.
You'll have no way out. You'll have to comply."
https://rumble.com/vfyt7p-dr.-michael-yeadon-on-vaccine-passports-we-will-be-standing-at-the-gates-of.html
Auch interessant in dem Interview:
"Denken Sie denn aber, dass auch Sie selber wieder für die ARD arbeiten dürfen?"
Auf diese Frage muss man erstmal kommen!
Dieses Interview ist mal wieder ein sehr schöner Beleg dafür,
warum das letzte Jahr sich so extrem hat entwickeln können und
unsere Gesellschaft so tief gespalten ist. Da wird auf der einen
Seite versucht, jemanden in eine bestimmte Ecke zu drängen und
eine Suggestivfrage nach der anderen gestellt (bzw. mit Unterstellungen gearbeitet). Und auf der anderen Seite gibt jemand
differenzierte, nicht Komplexität reduzierende Antworten und versucht, sich mit einem Thema inhaltlich und nicht diffamierend
auseinanderzusetzen. Das ist etwas, was ich in vielen Jahren auch
immer wieder erlebt habe : ich bemühe mich, mich mit einem Thema auseinanderzusetzen und fahre damit bei ziemlich vielen Menschen regelmäßig gegen eine Wand. Selbstreflexion Fehlanzeige. Das macht einen erst wütend, ermüdet auf Dauer und lässt das Vertrauen in die sogenannten Mitmenschen immer
weiter sinken. Die Fähigkeit, eigene Fehler einzugestehen (und zwar jenseits von hohlen Phrasen und Lippenbekentnissen) und
sich authentisch entschuldigen zu können, ist m.E. weitestgehend abhandengekommen. Überhaupt, das im tiefsten
Sinne Menschsein scheint keinen allzu hohen Stellenwert mehr zu haben.
Hi Brian,
ich finde deinen Kommentar sehr gut, weil ich die gleichen Beobachtungen gemacht habe. Ich stelle mir allerdings noch immer die Frage nach dem "Warum"? Wieso hat sich der Diskurs in dieser Art entwickelt und warum sind manche Menschen an einem inhaltlichen Austausch interessiert, während andere permanent mit ad-hominem-Argumenten und Phrasen um sich werfen? Wenn du Ideen dazu hast, würde mich das wirklich interessieren.
LG Frodomir
Hallo Frodomir,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Eine wirkliche Antwort darauf
habe ich leider nicht. Das ist eins der Themen, über die ich mir schon seit langem (und im letzten Jahr nochmal verstärkt) das Gehirn zermartere. Es gibt ja genügend Erklärungsansätze und an
vielen ist m.M.n. auch eine Menge dran (z.B. Maaz' Auseinandersetzung mit der gespaltenen Gesellschaft , die Beschreibungen in Wagenknechts neuem Buch, verschiedene psychologische Ansätze, traumatische bzw. entwicklungspsychologische Erklärungen, etc.). Und deswegen kann man dieses Geschehen wohl auch nur multifaktoriell einordnen. Wie schon beschrieben, beobachte ich gewisse Entwicklungen schon seit Jahren und habe bei Konflikten häufig
die Schuld erstmal bei mir gesucht. Das ist (Gottseidank !) heute
nicht mehr so. Weil ich mich mit mir und meinem Leben mittlerweile ziemlich intensiv auseinandergesetzt habe. Aber das kostet Mühe und war auch mit ziemlich viel Gegenwind verbunden. Diese Mühe machen sich die meisten Menschen nicht. Ein weiterer Punkt – wenn auch banal und schon zigfach
analysiert – ist sicherlich die Digitalisierung : die die Menschen
absichtlich emotionalisiert und ihre Aufmerksamkeitsspanne immer weiter reduziert. Da muss man schon sehr bewusst dagegen halten, um sich davon nicht vereinnahmen zu lassen.
Aber letztendlich gibt das keine befriedigende Antwort auf das
'Warum ?' . Weil man sich ja auch für ein Miteinander, ein Auseinandersetzen und für Respekt und Wertschätzung entscheiden könnte. Und eins ist gerade im letzten Jahr auch wieder sehr deutlich geworden : es gibt auch einfach jede Menge
A.….….…r da draußen…
Hallo Brian,
vielen Dank für deine Antwort. Du hast einige Punkte angesprochen und wahrscheinlich ist wirklich an jedem etwas dran. Das Problem kann man wohl wirklich nur aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Ich habe diesbezüglich letztens mal den Blick auf die Entwicklung hin zu einer Technokratie gelegt und einen Text dazu geschrieben, falls es dich interessiert:
https://www.rubikon.news/rubrik/6/artikel/entfremdete-wirklichkeit
Was bleibt, ist – zumindest bei mir – eine ziemliche Enttäuschung über das Kommunikationsverhalten zahlreicher Mitbürger. Wenn man an der Wahrheit und einem gelungenen Miteinander interessiert ist, kann einen das fertig machen.
Etwas ratlose Grüße
Frodomir
Hallo Frodomir,
vielen Dank für den Hinweis, den Artikel hatte ich allerdings schon gelesen. Ich bin relativ regelmäßig auf verschiedenen Seiten unterwegs. Das ist für mich z.Zt. eine
der wenigen Möglichkeiten, ein bißchen "Zuspruch" zu
bekommen. In meinem näheren Umfeld gibt es kaum jemanden, der die offizielle Erzählweise ernsthaft infrage stellt. Das ist schon frustrierend. Der Text ist von Dir ? Respekt ! Deiner Generation wird ja gerne mal unterstellt, daß sie viel zu weich gepampert wurde und sie dementsprechend keine wirklich eigene Identität herausbilden konnte. Auch so eine Möglichkeit, sich einem Diskurs zu verweigern. Zuschreibung…und weg !
Das habe ich in meinem Leben auch mehr als einmal erfahren dürfen…Was die Technokratie betrifft : da sind wir ja schon lange mittendrin. In dem Zusammenhang finde ich u.a. zwei Bücher empfehlenswert ( da es vordergründig ja z.Zt. um medizinische Themen geht) : "Die Nemesis der Medizin" von Ivan Illich und "Die Medizin heilen" von Klaus-Dieter Platsch (bin übrigens selber im weitesten Sinne im Gesundheitswesen tätig).
Und was Deinen letzten Absatz betrifft : da geht es mir ganz genauso. Das einzig "Positive" in der Hinsicht im letzten Jahr war für mich, daß ich die ganze Zeit bei mir geblieben bin und mich nicht habe kirre machen lassen.
Lieben Gruß,
Brian
PS : Frodomir ? Mischung aus Frodo und Boromir (oder Faramir) ? Kleiner Herr-der-Ringe-Fan ?
Hi Brain,
irgendwie fehlt die Antwort-Option unter deinem letzten Beitrag, deshalb antworte ich unter meinem.
Also zunächst: Du hast das Rätsel meines Namens entschlüsselt 😉 Aber ich bin eher Harry Potter Fan!
Ja, ich habe auch viel in den sogenannten alternativen Medien gelesen, denn mir ging es was das Umfeld betrifft genau wie dir. Es ist wirklich kein schönes Gefühl, mit seiner Meinung allein dazustehen und ich habe auch Freundschaften durch diese Thematik eingebüßt.
Was den Text betrifft: Ich schreibe sonst eigentlich lyrische Texte und manchmal Kurzprosa, aber hier war der essayistische Stil angebrachter. Aber ich gehöre zu Wendegeneration und bin noch im Osten geboren – ich glaube, die Generation, von der du sprichst, kam erst 10 Jahre später. Aber ich würde hier eh nicht so pauschalisierend sprechen, ich versuche eher, immer vom Individuum her zu denken.
Vielen Dank auch für die Leseempfehlungen, diese Bücher kannte ich bisher noch nicht.
Es freut mich auch, dass du gelassen geblieben bist, ich wünsche dir, dass du deinen Weg gut weitergehen wirst. Ich für meinen Teil werde nun vor allem ins Analoge gehen, ich habe die Digitalisierung mehr als satt und habe mich durch den Lockdown leider sehr stark vor den Laptop drängen lassen. Damit soll nun aber Schluss sein, ich fühle mich in der natürlichen Umwelt viel wohler.
Also dann, alles Gute dir!
Liebe Grüße
Frodomir
PS: Das Rätsel deines Namens ist "Das Leben des Brain"?^^
Sorry, Namen falsch geschrieben: Ich meinte natürlich "Brian"!
Hey Frodomir,
auch bei mir als erstes : deine Vermutung war richtig. Bin seit Ewigkeiten Monty Python-Fan (ich frage mich nur, warum so viele aus Brian Brain machen…).
Die Menschen individuell zu betrachten finde ich richtig und ich versuche dies auch so gut es geht (gelingt mir nicht
immer). Und deine Entscheidung, mehr ins Analoge zu gehen finde ich auch sehr gut (das würde einem Großteil unserer Gesellschaft auch gut tun…). Vielleicht dann noch ein letzter Buchtipp : "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby. Ich würde wahrscheinlich nicht ganz so weit wie der Autor gehen, aber die Richtung finde ich nicht verkehrt.
Dann mach's auch mal gut; ich bin sicher, daß Du deinen Weg machen wirst.
Lieben Gruß,
Brian
Bewirbt sich der Verfasser dieses Vorworts um den Preis des dichtesten Verleumdungsframings? Mehr hat da wohl nicht auf engsten Raum gepasst… Ganz schön verschwurbelt.
Brüggemann schlägt sich im Interview großartig! Er ist klug, politisch checkig, hat Herzensbildung und Stehvermögen. Wie gut, dass er gegenhält und so sichtbar wird, was hier schief läuft (zumindest für die, die sehen können und wollen).
Norbert Bolz@NorbertBolz
4. Mai
Früher ging es den Linken um die Befreiung der Sklaven, heute um die Versklavung der Freien.
https://twitter.com/NorbertBolz
@Chiasmengläubiger: Sagt einer, der Merkel für eine Sozialistin hält…
Dazu fällt mir gerade der derzeit dümmste Satz auf Wikipedia ein, über "Die Basis" …sie sind staatskritisch, antiautoritär und nach rechts offen.…."
HÄ????
Seit wann funktioniert antiautoritär und recht .…auch nur ansatzweise.…
Demokratie
„Ich möchte nicht mit einem Demokratiegefährder unter einem Dach leben“
Rückfall ins Totalitäre
Veröffentlicht am 5. Mai 2021
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht.
Aber als ich den Satz las, den ich zur Überschrift dieses Artikel gemacht habe („Ich möchte nicht mit einem Demokratiegefährder unter einem Dach leben“), in einer Denunziatons-e-Mail einer Mitarbeiterin der SPD-Bundestagsfraktion gegen den Arzt und Unternehmer Paul Brandenburg, da lief es mir eiskalt den Rücken herunter.
https://reitschuster.de/post/ich-moechte-nicht-mit-einem-demokratiegefaehrder-unter-einem-dach-leben/
@Dunkle Zeiten
"lief es mir eiskalt den Rücken herunter."
Ging mir genau so. Und der Tagesspiegel muß seine Diffamierungen und Existenzgefährdungen nun nicht mehr alleine ausführen und selbst telefonieren. Nun hat er Helfer gefunden. Das funktioniert perfekt nach dem Schneeballsystem.
Sich der Verfahrensweise zu bedienen, politische Gegner auszuschalten über formale Tricks wie Vernichtung deren Existenzgrundlage, hört man immer von anderen Ländern wie bspw. Russland. Die haben ja bekanntlich auch nur ein Regime, keine anständige Regierung oder gar Demokratie. Meine Frage zu diesem Vorgang wäre, leben wir jetzt auch in einem Regime?
https://paulbrandenburg.com/spd/
Die Buchkomplizen sagen von sich selbst: "Wir unterstellen unseren Leserinnen und Lesern, so wie uns selbst, aufgeklärt und kritisch zu sein." Wie kann es dann zu solchen Fehlleistungen wie dem verleumderischen, dann weggelassenen Teil kommen?
Und immer wieder die Umkehrung, die schlicht ein logischer Fehler ist: Querdenker laufen nicht bei Nazi-Demos mit, sondern einige wenige Nazis bei Querdenkerdemos. (Es dürfte übrigens auch schon Verleumdung der versponnenen "Reichsbürger" sein, sie als Nazi zu bezeichnen.)
Die Ziele der Querdenker sind "Frieden, Freiheit, Demokratie" und Grundrechte für alle, nicht nur für Geimpfte. Ich weiß nicht, warum Nazis bei solchen Demos mitlaufen. Vielleicht sind sie auch nur Menschen mit widersprüchlichen Gedanken und Phantasien? Vielleicht sind Querdenkerdemos für solche Nazis auch eine Chance, zurück zur Demokratie und Menschlichkeit zu finden?
Wie kann man einem offenen, ehrlichen, mutigen Querdenker wie Markus Haintz gegenüber misstrauisch sein? Wer da misstrauisch ist, verdient es, selbst misstraut zu werden.
Ich bin extrem beeindruckt von Herrn Brüggemann und Herrn Brandenburg. Solange es noch solche Menschen gibt, habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben. Wie erbärmlich einfältig und plump die Mehrzahl der Journalisten dagegen abfällt. Merken die wirklich nicht, was sie tun? So begriffsstutzig und verblendet kann man doch gar nicht sein, wenn Informationsbeschaffung zum Beruf gehört.