(Wenn ich aus dem Fenster unseres Hauses schaue, sehe ich ca. 100 Wohnungen. In einer gibt es die Steinmeier-Kerze.)
Im Artikel auf rp-online.de vom 27.1. kann man lesen:
»Analyse Es gibt weniger Neuinfektionen, aber weiter sterben täglich Hunderte an Covid-19. Das liegt unter anderem an der langen Zeit von der Ansteckung bis zum bitteren Ende…
Sterbe-Statistiken sind nüchtern, doch hinter den Zahlen verbergen sich oft herbe Schicksale und Krankheitsverläufe.«
"Oft" verbirgt sich da was, jedenfalls bei Corona. Und Corona hat gewütet in NRW. Wissen doch alle, und hier sind die Zahlen:
Harte Grippesaison
»Insgesamt starben 2020 zwischen Rhein und Weser 213.000 Menschen, im Jahr davor waren es lediglich 206.000. Und selbst in der harten Grippesaison 2018 starben „nur“ 211.000 Personen.«
Auf gut Deutsch: NRW hatte es 2020 mit einer "harten Grippesaison" zu tun. Bei nahezu gleicher Zahl von EinwohnerInnen sind danach 2020 1,19 Prozent der Bevölkerung gestorben, während es 2018 1,18 Prozent waren. Was aber lesen wir weiter?
»Die Ursache für die Übersterblichkeit, wie es in der Fachsprache der Statistik heißt, liegt an der sprunghaften Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19, ausgelöst durch das Coronavirus. Inzwischen sterben in Deutschland damit im Schnitt mehr Menschen als in den Vereinigten Staaten, die noch immer unter den Unzulänglichkeiten der stümperhaften Bekämpfung der Pandemie durch den abgelösten Präsidenten Donald Trump leiden. Nur Portugal muss bezogen auf seine Bevölkerung noch mehr Tote beklagen.«
Das Einzige, das hier stimmt, ist: Donald Trump ist nicht mehr US-Präsident.
Mit welcher Überdosis welchen Rauschmittels im Blut die folgenden Zeilen geschrieben worden sein mögen?
»Am Dienstag sank zwar in Deutschland die Zahl der neuen Infektionsfälle auf 6408, und auch die Inzidenz der wöchentlichen Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner nähert sich mit 108 der 100er-Grenze. Aber die tägliche Todeszahl bleibt mit 903 sehr hoch. Und das einsame Sterben unter dem Beatmungsgerät in einer Intensivstation ist wahrlich kein versöhnliches Ende. Die Corona-Pandemie wütet weiter.«
Wie sähe ohne wütende Pandemie das versöhnliche Ende der täglichen Todeszahl aus? Der Autor muß sich die Kante gemeinsam gegeben haben mit dem berühmten Modell-Rechner.
»„Die hohen Todeszahlen jetzt sind Folge der Ansteckungen an Weihnachten und Neujahr“, sagt der Physiker und Telematik-Professor Kai Nagel, der zum Corona-Beraterkreis der Kanzlerin zählt. Der Pandemie-Spezialist Sebastian Binder vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sieht es ähnlich. Die Todesziffer sei ein nachlaufender Indikator, so der Forscher. Er verändere sein Verhalten erst mehrere Wochen nach einer Änderung des Infektionsgeschehens. Binder: „Als Faustregel für eine grobe Überschlagsrechnung würde ich ungefähr vier Wochen Verzögerung annehmen.“«
Mittels Nachlaufens tritt der Tod nicht unmittelbar ein, für diese Erkenntnis gebühren dem Forscher vier Wochen grobe Faustschläge. Er setzt noch einen drauf:
RKI-Radarfalle defekt
»Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neufälle [ist] bei der älteren Bevölkerung weit ausgeprägter als beim Rest. Die Menschen zwischen 80 und 85 Jahren steckten sich in der zweiten Kalenderwoche des neuen Jahres doppelt so häufig an wie der Schnitt der Bevölkerung. Bei den über 90-Jährigen sind es sogar sechsmal so viel. „Verschiebungen in der Altersstruktur können dazu führen, dass die Dynamik der Todeszahlen nicht immer exakt der Dynamik der Inzidenz folgt, sondern sich Verzögerungen und Verschiebungen ergeben“, vermutet der Helmholtz-Forscher Binder.«
Ob er eine Erklärung dafür hat, daß die Menschen zwischen 80 und 85 Jahren und älter sich ausgerechnet in der zweiten Kalenderwoche, also nach Beginn der Impfung, so heftig angesteckt haben sollen? Inzidenz hat nicht immer exakt eine Bedeutung, und Verschiebungen führen zu Verschiebungen, jedenfalls bei der Altersstruktur. Ist das schon alles? Bewahre!
»Hinzu kommt, dass die Zahl der Schnelltests wächst. Das Robert-Koch-Institut (RKI) wertet aber nur die PCR-Tests aus, weil sie zuverlässigere Daten liefern. Einem positiven Schnelltest muss zwar der aussagekräftigere exakte Test folgen. Das passiert aber nicht immer. So gehen viele Infektionen unter dem RKI-Radar hindurch. Auch das lässt die Todeszahlen auf hohem Niveau, obwohl die gemeldeten Infektionen vorher schon zurückgingen.«
Der RKI-Radar hält also die Todeszahlen auf hohem Niveau? Wir hatten so etwas schon vermutet.
Ungemach durch Mutante
»Ungemach droht auch von den neuen, ansteckenderen Virus-Varianten. Die Experten erwarten, dass sich in drei bis vier Monaten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen die Mutationen als beherrschende Form durchsetzen könnten. „Durch die Mutationen wird die Lage schlimmer bei sonst gleichen Bedingungen“, erwartet der TU-Professor Nagel. Zwar sei insbesondere die aus Großbritannien stammende Variante „nicht ganz so ansteckend wie ursprünglich befürchtet“. Die höhere Ansteckungsrate, so Nagel, liege wohl nicht bei 70 Prozent, sondern eher bei 25 bis 30 Prozent.«
Daß die Zahl der Fälle über das oben beschriebene unzuverlässige Schnelltesten in die Höhe getrieben kann, ist dabei die letzte Hoffnung der Modellbauer, wenn auch eine vage:
»Auch der Physiker und Modellrechner Nagel empfiehlt angesichts der gefährlichen Mutationen zumindest eine Beibehaltung der bisherigen strengen Maßnahmen. Die Fallzahlen würden dann zunächst weiter sinken, weil das mutierte Virus noch nicht die Oberhand gewonnen hätte. So könnten sogar Inzidenzwerte erreicht werden, die eine Kontrolle der Pandemie durch die Behörden erlaubten.«
Wackelnde Impffront
»Ob es am Ende ausreicht, wird sich zeigen. Die traurigen Todeszahlen und die stets drohende Überlastung des Gesundheitssystems wird uns noch eine Zeit lang begleiten. Daran können selbst mögliche Erfolge an der Impf-Front nur wenig helfen. Zumal auch dort die Kampagne durch Lieferschwierigkeiten und Rückschläge in der Entwicklung der Impfstoffe stockt.«
Ach ja:
»Die Idee, vom BioNTech-Impfstoff sechs statt fünf Dosen aus einer Ampulle zu ziehen, entpuppt sich als Eigentor. Statt, wie erhofft, 20 Prozent mehr Menschen impfen zu können, sind es tatsächlich sogar weniger…
Es reicht oft doch nicht für sechs Impfdosen
Doch es kommt noch schlimmer: Aus den deutschen Impfzentren häufen sich die Klagen, dass Ärzte oft nur fünf Dosen aus einer Ampulle erhalten – und nicht sechs. Thüringens Gesundheitsministerium spricht sogar von 50 Prozent der Fälle. Wie oft in Deutschland keine sechste Portion entnommen werden kann, ist nicht bekannt. "Dazu liegen dem BMG keine Daten vor", antwortete das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage von tagesschau.de.
Auch aus anderen Nationen kamen entsprechende Meldungen. Oft reiche es eben nicht für die sechste Impfdosis, lautet die vielfache Beschwerde etwa auch aus Schweizer Kantonen. Die Konsequenz: Es fehlt ein erheblicher Teil der eingeplanten Menge, Impftermine müssen verschoben werden.«
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/biontech-impfdose-101.html
Ausnahmsweise glauben wir mal dem "Fakten-Finder".
"Es fehlt ein erheblicher Teil der eingeplanten Menge, Impftermine müssen verschoben werden."
Was macht das schon, ein wenig mehr oder weniger aus einer Impfdose "herauszupressen".
Ich finde diese ganze System 5 oder 6 "Portionen" aus eine Dose zu entnehmen, schon kriminell.
Wie will man überhaupt feststellen, das die vorherigen Dosierungen richtig berechnet worden sind? Für mich ist die ganze Sache überaus makaber.
Guten Abend!
Die Steinmeier-Kerze? Da habe ich wohl etwas verpasst. Vor Wochen wurde der Vorschlag verbreitet, um 18 Uhr eine Kerze ins Fenster zu stellen – als Zeichen gegen Maskismus und Hausarrest.
In meiner Nachbarschaft habe ich mich dann umgesehen und auch eine einzige Kerze gesehen. Meine.
Also ich bin jetzt irritiert. Hat Steinmeier die Aktion ins Gegenteil verkehrt?
Wir hier aus Gierke- und Klausenerplatzkiez und Umgebung gehen trotzdem am kommenden Montag zum elften Mal um 18 Uhr mit Kerzen und Laternen spazieren. Treffpunkt am Prinz-Albrecht-Denkmal vorm Schloß. Endstation am Amtsgerichtsplatz. Zur Gruppe: t.me/montags_bei_albrecht
Kommen Sie mit? Ist ja nicht weit von Ihnen. Wir würden uns sehr freuen.
Liebe Grüße
Thomas Bittner
@Thomas: Na klar!
Gibt es sowas Tolles auch in Hamburg?
Ja, sogar doppelt!
Abendspaziergänge
für Grundrechte und zur Stärkung der Immunabwehr
zu finden auf: https://t.me/s/treffteuchdeutschland
Dort nach Ihrer Stadt suchen.
Obiges Treffen in Berlin ist drin verzeichnet.
Für Hamburg ergibt:
Spazieren gehen mit Kerze
Jeden Montag, 18.00 Uhr an der Blankeneser Kirche,
22587 Hamburg.
und
Immer montags, 18 Uhr St. Markus,
20251 HH, Eppendorfer Weg
– - – -
Eine weitere Veranstaltung tagsüber in Hamburg von
Eltern stehen auf
29. 1. 2021 Freitag 16:30–18:00 HH Rathausplatz
https://elternstehenauf.de/telegram/og-hamburg/
t.me: @ElternStehenAufHamburg
Ich wäre ja dafür, dass wir "C‑Leugner" Fackeln ans Fenster hängen; vielleicht in Kombination mit einer Mistgabel? Hätte irgendwie eine größere Symbolkraft.
@ DS-pektiven
Gute Idee!
"Der RKI-Radar hält also die Todeszahlen auf hohem Niveau? Wir hatten so etwas schon vermutet."
Immerhin musste ich bei dem Absatz doch lachen, auch wenn der ganze Mist schon lange nicht mehr komisch ist.
Was genau hat eigentlich ein Telematik-Professor im Berater Team verloren, wenn es dort immer noch keine Public Health Profis oder Hygieniker gibt, die zumindest etwas zum Thema Schutz von Altenheimen beitragen könnten?
Ein Telematiker ist dafür zuständig, großartige Ideen wie die 15Km Regel zu begründen und am besten mittels bunten Grafiken und einer Modellrechnung den Anstrich von Wissenschaft zu verleihen. Praktiker oder Wissenschaftler aus Disziplinen, die auf venetztem Denken beruhen, würden nur stören und unbequeme Fragen stellen oder gar Antworten liefern.
Ob Portugal wegen seines sensationellen Urteils gegen den Drosten-PCR-Test nun mit mehr tödlichen Viren "abgestraft" wurde, damit es die Gefahr doch noch gefälligst ernst nimmt?
Geiler Titel – dumm nur, dass nur wenige verstehen.…
Je absurder die „Fakten“, umso mehr Angst, quasi direkt („hyperexponentiell“) proportional.
Tja, in Tansania hat der Präsident die Pandemie für beendet erklärt
( nachdem das Land 27 Mill € von der EU bekommen hat ) .
https://www.wochenblick.at/erfreuliches-aus-tansania-mit-27-millionen-euro-pandemie-beendet/
@Pusteblume: Was da nicht steht: Der Präsident Tansanias war früher Bio-Lehrer und hat dann noch Chemie studiert.
Die Bekanntgabe der falschen Testergebnisse hat John Magufuli genüsslich ausgewalzt: "Die Ziege Maria Mabufale, 57, hat Corona -
muss sie jetzt in Quarantäne? Können wir sie noch essen?"
(Video leider nicht mehr zu finden – alle Wachteln, Ziegen, etc. hatten falsche Namen und ein Alter bekommen, um das Labor nicht stutzig zu machen)
Anschließend gab er bekannt, dass den Verantwortlichen ein Verfahren wegen Sabotage droht …
P.S.: Anders, als bei WIKI zu lesen, wurde das Motoröl negativ getestet 🙂
@Pusteblume
Danke! Die schönste "Gute Morgen" Nachricht seit langem!
Tansania wird vielleicht bald zu einem beliebten Reiseziel, einige bleiben vielleicht für immer, wenn sie denn dürfen…;-)
wenn ein aa wirklich jenes Haus in der Seeling besitzt mit den 100 Wohnungen vor der Nase, so ist es kein Wunder, dass er Spenden brüsk abweist und tagaus tagein nur Corona Corona Corona macht, da dann die Mieteinnahnen ja fließen.…oder ist die Wendung "aus dem Fenster 'unseres' Hauses" nur figurativ gemeint ?
@Delphinare von Strukgmalch: Werter Delphin! Ich kann versichern, daß "unser Haus" der Gewobag zu Eigen ist und deshalb "unser Haus" alltagssprachlich zu verstehen ist, meinzwegen auch figurativ.
"Mein, dein… das sind doch bürgerliche Kategorien" sagt das Känguruh 😀
achsonagut dann wollnwama nochmal gnade vor recht ergehen lassen
@Thomas: um sich von dem Trittbrettfahrer Steinmeier abzugrenzen (das mit der Kerze kam schließlich aus einer ganz anderen Richtung) könnte man ja die Kerze im Fenster mit einem weißen Grabkreuz (Demokratie, 18.11.2020) kombinieren. Ich glaube nicht, daß er auch das kopieren wird.
Bei uns jedenfalls steht abends immer eine Laterne mit Kerze auf der Eingangstreppe.
@aa@delphi
… jetzt muss mir noch jemand erklären, wie man aus dem eigenen Fenster auf das eigene Haus sehen kann 😉
Ich sehe da zwar mehrere Häuser, aber die gehören alle jemand anderem…
Warum es so schwierig ist, eine bestimme Anzahl Milliliter in eine Flasche zu füllen, fragt sich die Landapothekerin.
Die nackten Fakten sagen etwas völlig anderes. Ich hab jetzt zwar keine Daten für NRW zur Hand, aber für ganz DE kann man sagen, dass es gegenüber den regierungseignene Prognosen von Mitte 2019 eine massive UNTERSTERBLICHKEIT in 2020 gegeben hat. Schätzungsweise 30.000 Tote weniger als demographisch erwartet.
https://www.prof-mueller.net/
Zwischenüberschrift: "Regierung rechnete mit erhöhter Sterblichkeit – auch ohne Corona!"
Aber ich weiß inzwischen: was juckt so ein Schreiberling denn Fakten. Die staatskonforme Aufregung zählt!
@ Albrecht Storz
Danke für diesen Hinweis. Ich habe händeringend nach diesen Daten gesucht, nachdem Stefan Homburg darauf hingewiesen hatte, dass mit einer Erhöhung der Sterblichkeit zu rechnen gewesen und von Demographen auch gerechnet worden sei. Finden konnte ich bislang nichts Aussagekräftiges oder Belastbares; dass die Regierung und – oder – untergeordnete Behörden das gewusst zu haben scheinen, ist natürlich noch viel besser.
Gegen den Hirntod wirkt in diesem Fall nur ehrliches Testen.
Der verwendete Test muss benannt werden. Es müssen mindestens 2 Gene positiv detektiert werden, das ORF-1-Gen muss dabei sein.
Die Ct-Zahl ist mitzuteilen. Ergebnisse mit über 25 dürfen nicht gewertet werden. Mitgeteilt werden aber schon.
Dann sind wir sofort da wo wir immer schon waren: virusbedingte winterliche Erkältungskrankheiten. Im Fall von CoV‑2 durch wirksame günstige Medikamente wohl leicht behrrschbar wenn man umsichtig handelt.
Schon geil, mein bester Freund betreibt in DK eine "Landarztpraxis". Er machte sich über die Diskussion über die 6 mgl Impfdosen lustig:" Wir hier in DK ziehen 7 Impfdosen aus den Ampullen, dafür brauchen von Niemanden ein OK. Wir sind die Ärzte und es gab auch nie irgend einen Diskussionsansatz." Er berichtete auch, das die Alten in seinem Beritt, sich eher weniger impfen lassen wollen. Auf'm Land eben, da vertraut der Mensch noch sich selbst.
Und auf sein Bauchgefühl. Und das ist meistens richtig.