DGB: Mit Vollgas aus der Corona- in die Klimakrise

Mit die­sem Plakat, das hun­dert­fach in U‑Bahn Stationen hing, hat­ten die Gewerkschaften ihren tra­di­tio­nel­len Straßenprotest zum 1. Mai ersetzt:

Inhaltlich so aus­sa­ge­stark wie ein SPD-Wahlkampfmotto in den 80ern: "Wir in Nordrhein-Westfalen".

Nun hat der DGB sein Verständnis von Solidarität präzisiert:

»"Auch eine Kaufprämie für Fahrzeuge ist sinn­voll, wenn sie tech­no­lo­gie­of­fen ist und auch für emis­si­ons­ar­me Verbrenner gilt", sag­te DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).«

Klimakrise? Sollen sich ande­re drum kümmern.Dabei gibt es durch­aus ande­re Stimmen im DGB. 

Anfang Mai gaben etwa die Landesvorsitzenden des DGB und des BUND in Bayern der Augsburger Allgemeinen ein Interview. Dort erklär­te der DGB-Mann:

»Die Pandemie ändert eini­ges, aber nicht alles. Die von DGB und BUND benann­ten Megathemen blei­ben uns erhal­ten. Der sozi­al-öko­lo­gi­sche Umbau unse­rer Gesellschaft ist sogar drin­gen­der nötig denn je..

Ich bin mir sogar ganz sicher, dass es kein „Einfach so wei­ter­ma­chen“ geben wird…

Als Gewerkschaften beken­nen wir uns zu den Klimazielen. Entgegen der Doktrin des Shareholder Value, also der Gewinnmaximierung um jeden Preis, geht es uns um lang­fri­sti­ge Strategien. Wir wol­len, dass es auch mor­gen noch Arbeit in einer lebens­wer­ten Umwelt gibt. Unsere Aufgabe ist es, die umwelt­po­li­ti­schen Herausforderungen mit der Beschäftigungssicherung unter einen Hut zu bekom­men. Daran arbei­ten wir Tag für Tag. Unserer Einschätzung nach wird sich der Verbrennungsmotor noch eine Weile hal­ten – unter fort­lau­fen­der Verbesserung, was die Themen Feinstaub- und CO2-Ausstoß anbe­langt. Aber der schon viel­fach ein­ge­schla­ge­ne Transformationsprozess ist unumkehrbar.«

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