Die peinliche Schnelltest-Prahlerei der Regierung

Klar, das ist ein Titel der "Bild am Sonn­tag". Das Blatt hat ein Gespür für das Rumo­ren in der Bevöl­ke­rung. Selbst­ver­ständ­lich wer­den die "Maß­nah­men" nicht gene­rell in Fra­ge gestellt. Aber wenn an die­ser Stel­le deut­lich wird, daß die Regie­rung lügt, war­um soll­te ihre Glaub­wür­dig­keit nicht auch an ande­ren, wich­ti­ge­ren Punk­ten erschüt­tert wer­den können?

»Es ist nach dem unsäg­li­chen Impf­de­sas­ter die nächs­te ­rie­si­ge Enttäuschung.

Groß­spu­rig haben Bun­des­re­gie­rung und Minis­ter­prä­si­den­ten ange­kün­digt, dass jeder Bür­ger ab Mon­tag das Recht auf einen kos­ten­lo­sen Coro­na-Schnell­test hat. Aber wenn Sie jetzt den­ken, dass Sie sich ein­fach mal so tes­ten las­sen kön­nen, irren Sie gewaltig.

Grund: Trotz Test-Ver­spre­chen ist wenig bis nichts geklärt.

Welche Tests bezahlt der Staat?

Kos­ten­los sind nur die Schnell­tests. Geschul­tes Per­so­nal schiebt das Test­stäb­chen tief in Nase oder Rachen. Nach 15 ­Minu­ten ist das Ergeb­nis da.

Die ange­neh­me­ren Selbst­tests für jeder­mann, die man vor­ne in der Nase anwen­det oder nur gur­gelt, muss man selbst be­zahlen. Die Tests gibt es z. B. bei Aldi und Lidl, sie kos­ten 22 bis 25 Euro im Fünferpack.

… Auch Ärz­te in ihren Pra­xen sol­len Schnell­tests anbie­ten. ­Ulrich Wei­geldt, Chef des ­Haus­ärz­te­ver­ban­des, warnt ­jedoch in BamS: „Was wir nicht anbie­ten kön­nen, ist ein Tag der offe­nen Tür für alle, die sich mal eben spon­tan tes­ten las­sen wollen.“

Er kri­ti­siert die Poli­tik scharf: „Wir wis­sen nicht ein­mal ansatz­wei­se, wann die­se Schnell­tests in wel­chem Umfang von wem geor­dert und zu wem gelie­fert wer­den sol­len. Das geht so nicht!“

Auch in Apo­the­ken dür­fen die kos­ten­lo­sen Schnell­tests ange­bo­ten wer­den. Aller­dings wer­den laut Apo­the­ker­ver­band ABDA „viel­leicht 20, 30 Pro­zent“ der Apo­the­ken mitmachen…

Welche Vorteile bringt ein negativer Schnelltest oder Selbsttest?

Aktu­ell kei­nen. Erst ab dem 22. März soll in Regio­nen mit einer Infek­ti­ons­ra­te von 50 bis 100 pro 100.000 Ein­woh­ner ein tages­ak­tu­el­ler Schnell- oder Selbst­test Frei­hei­ten brin­gen: für den Besuch im Bier­gar­ten, Thea­ter, Kino oder Fitnessstudio.

Wie werden die Tests kontrolliert?

Beim Schnell­test gibt es eine Beschei­ni­gung über die Iden­ti­tät der Test­per­son und den Test­tag. Beim Selbst­test ist nichts geregelt…

Wer trägt eigentlich die Schuld für dieses Test-Desaster?

Die Poli­tik spielt Ver­ant­wor­tungs-Ping­pong. Gesund­heits­mi­nis­ter Spahn zeigt auf die Län­der, die die Tests selbst bestel­len müssten.

CSU-Gene­ral­se­kre­tär Mar­kus Blu­me greift Spahn dafür an: „Man kann nicht die Ver­ant­wor­tung beim Tes­ten auf die Län­der schie­ben und sich selbst für kom­plett unzu­stän­dig erklä­ren.“«

Die Tage für Spahn schei­nen gezählt zu sein.

15 Antworten auf „Die peinliche Schnelltest-Prahlerei der Regierung“

  1. Die Tage für Spahn schei­nen gezählt zu sein.
    Bringt bloß nix, weil dann ein­fach der nächs­te dran ist, sich die Taschen voll­stop­fen zu kön­nen. Aber schön lang­sam ver­kno­ten die sich der­art in ihren absur­den Wahn­sinn, dass sie da nicht mehr her­aus fin­den. Sie fes­seln sich mit ihren eige­nen Kno­ten. Schö­nes Bild, wie ich meine.

  2. "Es geht um das Recht auf Selbst­tö­tung, um die Bei­hil­fe zur Selbst­tö­tung und um Tötung auf Ver­lan­gen. Es waren nur etwas mehr als ein­hun­dert ver­zwei­fel­te Men­schen, die beim Bun­des­amt für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te einen Antrag auf die Ver­schrei­bung des töd­li­chen Schlaf­mit­tels Pent­o­bar­bi­tal gestellt hat­ten. Ent­ge­gen dem Urteil des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts erließ Jens Spahn aber die Anord­nung, die­se Anträ­ge nicht zu bear­bei­ten. Nun gibt es auch noch ein Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts, das das Recht auf selbst­be­stimm­tes Ster­ben fest­schreibt. Dabei muss noch nicht ein­mal eine medi­zi­ni­sche Not­la­ge bestehen, es genügt allein der Ster­be­wil­le. Mehr als zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung sind mit der Mög­lich­keit der ärzt­lich assis­tier­ten Ster­be­hil­fe ein­ver­stan­den. Jens Spahn hat zwar seit sei­nem Amts­an­tritt ein Gesetz nach dem ande­ren vor­ge­legt, nur zur Ster­be­hil­fe kam nichts von ihm. Mehr als zwan­zig der Antragssteller:innen sind zwi­schen­zeit­lich verstorben.

    Betrof­fe­ne spre­chen in die­sem Zusam­men­hang von sadis­ti­scher Ignoranz."16.02.2021
    https://​www​.fr​.de/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​s​t​e​r​b​e​h​i​l​f​e​-​m​e​n​s​c​h​e​n​-​t​o​d​-​g​e​s​e​t​z​-​m​e​d​i​z​i​n​-​j​e​n​s​-​s​p​a​h​n​-​s​t​e​r​b​e​n​-​s​e​l​b​s​t​t​o​e​t​u​n​g​-​9​0​2​0​2​1​9​5​.​h​tml

  3. Aber wenn an die­ser Stel­le deut­lich wird, daß die Regie­rung lügt, war­um soll­te ihre Glaub­wür­dig­keit nicht auch an ande­ren, wich­ti­ge­ren Punk­ten erschüt­tert wer­den können? 

    Ich mei­ne zu beob­ach­ten, dass es genau so eben nicht zu lau­fen scheint. Zu sehen auch bei den mas­kier­ten Bau­ern­op­fern aus der CDU.

  4. Deutsch­land kann nix:
    2006 in der Tür­kei, über­all an der Küs­te LTE
    2021 in Bay­ern, kein LTE in unse­rem Dorf

    2020 Chi­na, Kran­ken­haus in 3 Wochen
    2020 Deutsch­land Flug­ha­fen …14 Jahre

    2020 Chi­na, Impf­stoff auf der Basis von vor­han­de­nen For­schun­gen der funk­tio­niert und sicher ist
    2020 Deutsch­land 3 Impf­stof­fe, kei­ner funk­tio­niert und sicher ist er schon gar nicht…

    und so weiter.…Liste lie­ße sich belie­big fortführen.…

  5. Was hier als Ver­sa­gen ver­kauft wird, ist in Wirk­lich­keit kühl stra­te­gi­sches Vorgehen. 

    Schon im sog. Krieg gg. den Ter­ror, dem staat­lich beglei­te­ten, wur­de dem Michel ein Behör­den­ver­sa­gen eingebläut. 

    Mit dem Ergeb­nis, dass die Behör­den finan­zi­ell auf­ge­bläht wer­den muss­ten, um zukünf­ti­ges Ver­sa­gen zu ver­mei­den. In toto also noch bes­ser ver­netz­tes Ter­ror­ma­nage­ment mit Personalaufstockung.

    War­um also steht Spahn auf der Abschuss­lis­te? Genau, sie haben es erfasst! Weil er hier, und nur hier, nicht mit­spie­len möchte.

  6. etwas staats­tra­gen­der (wenn auch mit leicht sub­ver­si­vem Titel) ist da schon:
    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021–03/corona-schnelltest-selbsttest-anwendung-kosten-discounter-verkaufsstart-faq
    Mei­ne Lieblings-FAQ&Antwort:
    "Was tun, wenn der Selbst­test posi­tiv ist?
    Wenn der Test daheim aus­schlägt, wei­sen Bund und Län­der in ihrem Beschluss vom Mitt­woch­abend ein­dring­lich dar­auf hin, dass sich der Betrof­fe­ne sofort in Qua­ran­tä­ne bege­ben muss und zur Sicher­heit einen PCR-Test abneh­men las­sen soll. Die­ser ist dann kostenlos."

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