Auf welt.de ist am 13.5. zu lesen:
»Millionen Impfstoffdosen sind zur falschen Zeit am falschen Ort
Vergangene Woche verzeichnete die deutsche Impfkampagne einen neuen Rekord – allerdings keinen erfreulichen: Die Zahl der ungenutzten Impfstoffdosen, also die Differenz zwischen ausgelieferten und verimpften Dosen, erreichte einen neuen Höchststand von 6,2 Millionen.
Für diese Lücke ist wohl hauptsächlich das Verteilungsmanagement auf die Impfzentren verantwortlich. Doch ein genauerer Blick in die Statistiken der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV) zeigt: Auch die Arztpraxen haben Schwierigkeiten. Vergangene Woche blieben rund 20 Prozent der ihnen zugeteilten Dosen unverimpft.
Jede fünfte Impfstoffdose blieb liegen
Mehr als drei Millionen Dosen wurden an die Ärzte ausgeliefert, benutzt wurden allerdings nur 2,38 Millionen Stück, also knapp 80 Prozent. Mehr als 627.000 potenzielle Impftermine in den Praxen kamen gar nicht erst zustande…
Nur unter „schwierigen Umständen“ sei es gelungen, AstraZeneca „in großem Umfang“ zu verimpfen, heißt es bei der KBV – womit ausführliche Beratung und Überzeugungsarbeit gemeint sein dürften. In der laufenden Woche würde der Rückstau allerdings größtenteils abgebaut. Abschließende Zahlen hierzu gibt es noch nicht…«
Nanu?
»Doch auch die Hausärzte selbst könnten für den AstraZeneca-Stau verantwortlich sein. Viele haben sich dazu entschieden, das Vakzin generell nicht mehr an unter 60-Jährige zu verimpfen. In den höheren Altersgruppen haben aber mittlerweile viele Menschen eine Impfung oder zumindest einen Termin erhalten. Dass die Nachfrage dort abebbt, ist demnach nicht überraschend.
Biontech dagegen könnten die Hausärzte jetzt pausenlos verimpfen. Wenn sie denn genug von dem Impfstoff hätten. „Die Biontech-Lieferungen erfolgen unzuverlässig, wir mussten schon Termine absagen, weil weniger geliefert wurde als bestellt“, berichtet Hausarzt Heckemann.
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin rief ihre Praxen am 6. Mai sogar zum sparsamen Umgang mit Biontech auf: „Planen Sie weniger Erstimpfungen ein.“
„Planen Sie weniger Erstimpfungen ein“
Hausärzteverbandschef Ulrich Weigeldt wirft der Politik vor, die Ärzte schlechter als die Impfzentren zu behandeln. Die Praxen seien die „Resterampe“ der Impfzentren, sagte er dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Oft kämen die bestellten Mengen nicht an, und es sei unklar, von welchem Hersteller Impfstoff geliefert würde und wie viel. Heckemann bestätigt das Durcheinander bei der Verteilung: „Die Liefermenge ist nicht nach Herstellerangaben differenziert, das ist etwas unglücklich.“
Weil die Infektionszahlen derzeit fallen, rechnet die KBV schon mit einer niedrigeren Impfbereitschaft. „Mehr Tempo“ sei nur durch mehr mRNA-Impfstoff zu erwarten.
Zumindest für die organisatorischen Schwierigkeiten bei der Impfstoffverteilung gibt es Lösungen. Eine davon ist das Portal „sofort-impfen.de“. Das Prinzip: Sobald Dosen bei Ärzten in der Umgebung frei sind, erhalten Nutzer eine Mail mit einer Auswahl von Terminen inklusive der jeweiligen Impfstoffe. Dahinter steckt ein Team von Gründern rund um Martin Elwert vom Berliner Start-up Coffe Circle. Die Plattform zählt wenige Tage nach dem Start bereits mehr als 400.000 Anmeldungen.
So weit die Theorie. Denn zwar sind die Nutzerzahlen beachtlich. Doch bislang hat die Plattform keine Termine vermittelt. Erst solle „eine kritische Masse an Impfwilligen und Praxen“ erreicht werden, dann könne die Vergabe starten, sagt Mitgründerin Wiebke Nadzeika…«
(Hervorhebungen nicht im Original.)
Na ja, das regelt schon der Markt. Irgendwie ist anscheinend trotz all der Vordrängler und Impfneidischen die Nachfrage nicht da.
Aus der Geschichte
https://en.wikipedia.org/wiki/Allegations_of_biological_warfare_in_the_Korean_War
Impfe jeden und vernichte die bakteriologische Kriegsführung des amerikanischen Imperialismus!
Hinter diesem Wahnsinn stecken Spekulationsgeschäfte an der Börse. Bedürfnisse waren im Kapitalismus noch nie die Triebkräfte der Entwicklung. Also auch nicht die Nachfrage und daß der Markt alles regelt war schon immer eine Lüge.
Was hat die planmäßige Zuteilung einer Ware nach Priorisierung aber ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Bedarf mit Kapitalismus zu tun?
Langsam wird es albern. Was hat eine verstaatlichte Impfkampagne mit staatlichen Impfzentren und zentralisierter staatlicher Verteilung und staatlichem Einkauf der mit staatlicher Förderung entwickelten Impfstoffe denn mit Kapitalismus zu tun? Schwachsinn!
@Mercenary: Das stimmt, wenn man Kapitalismus als freies Spiel der Markkräfte auffaßt. Das ist er aber sehr lange schon nicht mehr. Der kapitalistische Staat hat es sich zur Aufgabe gemacht, steuernd einzugreifen. Dabei haben fast immer die Großkonzerne profitiert. Dabei ist genau das der Klassiker: Wissenserwerb gesellschaftlich zu finanzieren und deren Umsetzung privat zu gestalten.