In unserem Supermarkt werden in besonderen Regalen Lebensmittel, die in den nächsten Tagen ablaufen, stark reduziert angeboten. Übrig bleibende werden entsorgt. Noch nie habe ich erlebt, daß einem Joghurt ein Aufkleber zuteil wurde mit einem neuen Haltbarkeitsdatum. Anders verfährt die Firma Lauterbach. Am 16.8. ist auf deutsche-apotheker-zeitung.de zu lesen:
»Eine Million Therapieeinheiten Paxlovid hat das Bundesgesundheitsministerium beschafft – 280.000 erreichen bis Februar 2023 ihr Verfalldatum. Gelingt es nun, die Arzneimittel innerhalb von sechs Monaten in die Versorgung zu bringen? Lässt sich die Haltbarkeit verlängern? Oder bleiben die Kosten bei den Steuerzahler:innen hängen?
Es wurde in den vergangenen Wochen mehr als deutlich: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will das von seinem Haus beschaffte orale antivirale Arzneimittel Paxlovid® (Wirkstoffe: Nirmatrelvir und Ritonavir) unter die Leute bringen…
Wichtig ist, dass die Behandlung möglichst schnell nach Symptombeginn gestartet wird. Der Gesundheitsminister will daher Hausärzten und ‑ärztinnen ermöglichen, das Medikament direkt an die Patient:innen abzugeben; stationäre Pflegeeinrichtungen sollen Paxlovid bevorraten und auf ärztliche Verordnung abgeben können. Bislang wird das Arzneimittel nur sehr zurückhaltend verordnet.
Die ABDA stellt allerdings infrage, ob das Dispensierrecht dies ändern kann.«
»Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. ist die Spitzenorganisation aller Apothekerinnen und Apotheker. Sie zählt 17 Landesapothekerkammern und 17 Landesapothekerverbände zu ihren Mitgliedern.«
abda.de
Auf eine Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Plisinger
»... antwortete Edgar Franke (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im BMG, dass eine Million Therapieeinheiten Paxlovid zentral beschafft worden seien. „460.000 Therapieeinheiten wurden bislang an den pharmazeutischen Großhandel ausgeliefert; davon erreichen 280.000 bis Februar 2023 ihr Verfalldatum.“ Und: „Eine mögliche Verlängerung der Haltbarkeit des Arzneimittels wird geprüft.“
Derzeit beträgt die Dauer der Haltbarkeit laut Fachinformation ein Jahr. Für eine Verlängerung der Haltbarkeit müsste eigentlich Pfizer, der Hersteller, neue Daten liefern…
CSU-Mann Pilsinger kritisiert das große Horten des Bundesgesundheitsministers jedenfalls: „Wenn Karl Lauterbach Geschäftsführer eines Handelsunternehmens wäre, wäre das Unternehmen schon längst pleite. Aber so lange der Steuerzahler dafür aufkommt, bestellt der Minister munter drauf los. Das war und ist mit den Impfstoffen genauso. Bei aller Fürsorgepflicht als Bundesgesundheitsminister hat Lauterbach genauso die Pflicht, die Kosten im Auge zu behalten und die Bevorratung für die Bevölkerung bedarfsgerecht, also rationell aufzubauen. Dieser Pflicht kommt der Minister nach wie vor nicht nach.“«
Da sieht einer den Spahn im eigenen Auge nicht, selbst wenn er mal Recht hat.
Übrigens: Eine Novelle zum Arzneimittelgesetz hatte ja schon längst sichergestellt, daß auch abgelaufene Corona-"Medikamente" und "Impfstoffe" noch mindestens (!) bis November 2022 weiterhin in Verkehr gebracht werden dürfen…
Das Haltbarkeitsdatum hat auch auf Lebensmitteln nichts mit der Haltbarkeit zu tun. Die im Übrigen auch tonnenweise vernichtet werden weil 1. einfach zuviel davon produziert wird und 2. damit der Preis nicht fällt.
Das Zuviel (1) ergibt sich daraus daß eben nicht des Bedarfs wegen produziert wird sondern der Profite wegen.
@EF: Noch mal im Holzschnitt: Zwar entspringen Profite dem Mehrwert, der Waren durch nicht adäquate entlohnte Arbeit zugefügt wird. Sie bedürfen aber der Realisierung auf dem Markt. Nicht verkaufte Waren bringen keine Profite, außer in den Fällen, in denen staatliche Maßnahmen die Verkaufserlöse ersetzen. Ob der Bedarf tatsächlichen Bedürfnissen von Menschen (KundInnen) entspricht oder künstlich erzeugt wurde – ohne ihn kein Anreiz für kapitalistische Produktion.
Ach @@aa, was wissen Sie schon vom Kapitalismus. Da entstehen Profite sogar wenn nicht produziert wird. Und auch wenn Neuwagen verschrottet und Markenschuhe geschreddert werden die >1000 km hinter sich haben ohne ein einziges Mal in irgendeiner Ausstellung oder Verkaufsregal gestanden zu haben.
Steht alles im Kapital.
Das stimmt nicht!
Gab mal eine Reportage über dieses Thema.
Es war Adidas oder Nike, die Schuhe herstellen lassen, den Profit nur aus dem Herstellungsprozeß generieren, d.h. durch die Ausbeutung der Arbeiter .
Danach wurden diese neuen Schuhe auf den Müll geworfen.
Ist übertragbar.
Müsste recherchieren, vielleicht finde ich den Bericht noch.
@Norma: Ja, bitte! Würde mich interessieren, wie ohne einen Verkauf oder staatliche Ersatzleistungen Profit entstehen könnte.
Ich versuche es, war evtl. auf arte, ZDF oder ARD. Natürlich nachts.
Hallo, bin nicht besonders geübt mit Anhängen oderSonstigem.
Also die Quelle ist ein Panoramabericht: „Sneakerjagd :Nike vernichtet Neuware.“
Findet man sofort.
Die Kommentare über die massenhafte Vernichtung zurückgesendeter neuer Waren sind auch interessant.
Frage mich seit Erhöhung der Butterpreise u.a. Waren sowieso, was mit nichtverkauften Beständen gemacht wird. Das interessiert mich so, obwohl ich es weiß, daß ich gern mal abends beim Supermarkt Mäuschen spielen würde.
@Norma: Hier geht es aber nur am Rande um Gewinne aus der Vernichtung unverkäuflicher Waren. Im Gegenteil handelt es sich um weltweit heiß begehrte Schuhe (es gibt also den Bedarf!), bei denen aber der Preis gehalten werden soll. In dem "Panorama"-Bericht heißt es:
»… Schon lange vermuten Umweltorganisationen wie Greenpeace, dass Neuware von Herstellern direkt vernichtet wird, um Lagerkosten zu sparen, und weil sie kein Interesse daran haben, die Retouren dann etwas günstiger zu verkaufen. Denn die Hersteller sorgen sich offenbar, dass Rabatte dem Image der Marke schaden könnten…
Auf Anfrage gibt Nike anschließend zu, dass auch Retouren, "die Anzeichen von einer möglichen Beschädigung oder Gebrauchsspuren aufweisen", recycelt werden.«
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2021/Sneakerjagd-Nike-vernichtet-Neuware,nikesneaker100.html
Es ist ja richtig beobachtet, daß Waren, oft Lebensmittel und Textilien, aus verschiedenen Gründen vernichtet werden, obwohl sie noch gut verwendbar wären. Das gehört zur Freiheit der EigentümerInnen von Produktionsmitteln: Sie dürfen Schrott herstellen lassen, sogar schädliche Waren, und sie können nach Belieben damit verfahren. Dabei gilt allein das Profitinteresse, nicht aber die Befriedigung gesellschaftlicher oder individueller Bedürfnisse.
Nur funktioniert das nicht andersherum. Ein Unternehmen hat schier gar nichts davon, etwas zu produzieren ohne jeglichen Bedarf. Selbst dann nicht, wenn es die Lohnkosten auf das Minimum drücken könnte, das zum Überleben der Arbeitskräfte nötig ist. Die wären freilich immer noch ausgebeutet, aber ein Gewinn stellte sich erst auf dem Markt ein.
@aa,
haben Sie sich wenigstens einmal gefragt, was mit Waren passiert die zuviel produziert werden!?
Natürlich werden die verschrottet und ja das passiert auch mit Lebensmitteln, Öl, Gas, Strom usw! Und das liegt eben daran, daß die Ziele der Produktion eben darin bestehen Profite zu machen und nicht darin bestehen Menschen zu versorgen!
Im Übrigen habe ich den Bericht über das Schuhe-Schreddern auch gesehen. Aber auch in diesem Bericht wurde nicht mit einem Wort darauf eingegangen warum das so ist.
RTFM: Das Kapital 😉
Viele Verlage drucken auch Tageszeitungen in doppelter Höhe. So kann im Ranking die gedruckte Auflage genannt werden (die rein gar nichts mit der verkauften Auflage zu tun hat) und es können höhere Preise von den Werbekunden verlangt werden.
Richtig @Marc. Das ist mit jedem Produkt so. Auch mit Trinkwasser. Da kommt eine Welle auf uns zu, ein Tzunami!
Na ja es gibt eben ein Mindest-Haltbarkeits Datum, beim Ablauf dieses Datums dürfte der Supermarkt die Ware durchaus weiter verkaufen. Warum die das nicht machen hat eher etwas mit eingeübtem Kundenverhalten und und und… zu tun. – Dagegen ist ein Verbrauchsdatum oder hier Verfalldatum doch offensichtlich etwas anderes. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/mindesthaltbarkeitsdatum-mhd-ist-nicht-gleich-verbrauchsdatum-13452
Aber Herr Franke scheint dem gleichen Irrtum zu unterliegen. Wohl bekomm's.
ot
Sehr lesenwert:
https://reitschuster.de/post/berliner-polizei-zustaende-wie-in-einem-autoritaeren-regime/
@vau: Ja. In einem Punkt muß ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Das geschilderte Verhalten der Polizei bei politischen Demonstrationen ist keineswegs erst mit den Corona-Protesten aufgekommen. Es ist mir in allen seinen Ausprägungen immer wieder gegen linke Demos begegnet.
@aa
Epochtimes hat am Sonntag berichtet, bei einer Hamburger Klimademo am Wochenende hätte es massive Polizeigewalt gegen sogenannte "Klimaaktivisten" gegeben. 60 Verletzte "Aktivisten" seien zu beklagen und über 200 Strafanzeigen seien geschrieben worden.
In einem Kommentar (der von Epochtimes zensiert wurde und nicht online ging) habe ich gefragt, warum Epochtimes Klima-Terroristen als "Aktivisten" bezeichnet und warum von massiver Polizeigewalt gegen die "Aktivisten" gesprochen wird, gleichzeitig aber verschwiegen wird, dass es auch 37 Verletzte Polizisten gab (Quelle Hamburger Abendblatt). Weder wurde mein Kommentar veröffentlicht, noch gab es eine Erklärung in mein email-postfach. Der Artikel verschwand wenig später von der Seite ohne jede Stellungnahme oder Erklärung.
@Marc Damlinger: Ich werde hier nicht das Gebaren einer Plattform aus dem mir völlig entgegengesetzten politischen Spektrum bewerten. Ihre Ausführungen erinnern mich sehr an die Berichterstattung über "Querdenker-Demonstrationen".
Viele Eltern hatten gegen die Masern-Impfpflicht für ihre Kinder geklagt. Morgen wird das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung bekanntgeben: https://www.karlsruhe-insider.de/karlsruhe/diese-woche-karlsruhe-entscheidet-ueber-masern-impfpflicht-106993
Warnung im linientreuen Ärzteblatt
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136734/Warnung-vor-Missbrauch-des-Nuernberger-Kodex-durch-Impfgegner?
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
@Bürstchen:
das Berichtchen ist schon ziemlich dreist und durchsichtig.
Das Gebetsmühlchen muss halt weitergedreht werden.
AllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicherAllessicher
sonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLügesonstLüge
Hoffentlich kracht es nicht am Samstag in Nürnberg…
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/default-b38ceb7033.html#topPosition
https://tkp.at/2022/08/17/75-jahre-nuernberger-kodex-aufruf-zur-gedenkkundgebung/
https://mittelfranken.verdi.de/ueber-uns/nachrichten/++co++2dddfbc2-132f-11ed-92ff-001a4a16012a
Doch doch, umetikettiert wurde auch bei Lebensmitteln: im Gammelfleisch-Skandal. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fleischskandal
Die Akteure wanderten damals in den Knast – durchaus eine Option, die erwogen werden sollte.
Die Lösung ist doch ganz einfach: Wenn sich in den hinteren Regionen meines Kühlschranks 10 abgelaufene Yoghurt-Packungen versteckt haben, gibt es für mich in den nächsten paar Tagen nur noch Yoghurt zu essen, bis alles aufgebraucht ist. Bei Medikamenten kann man das genauso handhaben: Alle Patienten, z. B. mit Diabetes, Herzschwäche, Bluthochdruck etc. erhalten jetzt anstelle ihres üblichen Mittelchens einfach Paxlovid, bis die zuviel bestellten Chargen verbraucht sind. Es stellt sich noch die Frage, ob sogenannte multimorbide Patienten alle Medikamente mit Paxlovid substituieren. Also, wer 8 verschiedene Arzeneien einnimmt kriegt jetzt 8 Tabletten Paxlovid pro Tag und sonst nichts. Damit kann man vielleicht sogar beweisen, dass diese ganzen verordneten Medikamente völlig überflüssig sind.