Offener Streit im Lager der Astrovirologie: Gestern Drostens Unkenrufe (s. hier), heute der Seher mit moderaten Würfeln. Das Bauchgefühl des Dr. Kaderali scheint näher an der Wirklichkeit zu sein. Im Blätterwald wird es aufgegriffen, hier in der Version von n‑tv.de am 1.9.:
»"Das Virus ist durchgelaufen"
Corona-Experte: Sommerwelle hilft im Winter
Viele Bundesbürger sind inzwischen entweder gegen das Coronavirus geimpft oder haben eine Infektion durchgestanden – oder beides. Für den Bioinformatiker Kaderali sind das gute Neuigkeiten. Er erwartet eine nur moderate Winterwelle. Virologe Drosten prophezeit etwas anderes.
Nach Aussage des Greifswalder Corona-Experten Lars Kaderali gibt es nach der Corona-Sommerwelle mit Blick auf den Winter Grund zu Optimismus. In den zurückliegenden Monaten seien viele Menschen durch Kontakt mit dem Virus immunisiert worden. "Das ist was Gutes. Das hilft uns im Winter", sagte Kaderali, der dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung angehört.
"Wir schätzen grob, dass jeder Dritte bis jeder Vierte jetzt im Sommer mit Corona Kontakt hatte." Die Infektionszahlen seien gesunken, ohne dass besondere Maßnahmen ergriffen worden sein. "Das bedeutet eben, das Virus ist wirklich durchgelaufen." Auch habe es erstmals nach einem Ferienende keinen deutlichen Anstieg der Infektionen in der breiten Bevölkerung gegeben…
"Es sieht im Moment so aus auch, als ob das Virus, mit dem wir es zu tun haben, weiter Omikron sein wird." Auch in anderen Ländern stehe noch kein ganz neues Virus am Horizont. Auch das führe ihn zur aktuell eher positiven Einschätzung…
Lauterbach rechnet mit "mittelschwerer Welle"
Der Virologe Christian Drosten formuliert die Aussichten düsterer. Er rechnet mit einer "starken Inzidenzwelle" von Corona-Infektionen "noch vor Dezember"…
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet ebenfalls mit einer Herbstwelle, aber lediglich mit einer "mittelschweren"…«
Der Augur aus Greifswald wurde Ende Juni hier so zitiert:
«Was ich mir aber schon vorstellen kann, ist, dass wir noch mal eine starke Welle kriegen»
Good news, also nur frieren für den Frieden im Dunklen mit Schnüpperken und schrittwarmer Tomatensuppe…
Die starken "Wellen" und "Inzidenzen" werden nicht herbei gehustet, sondern herbei getestet.
Drosten hat in seiner Laufbahn schon viele Prophezeiungen getätigt, die alle nicht in Erfüllung gingen. Bei mir liegt er damit in der Schublade "durchgelaufen".
Er sollte sich mal eine Auszeit nehmen und seine Glaskugel polieren.
"Bioinformatiker". Das wird ja immer besser. Ich freue mich auf den ersten Kaugummiautomatenbotaniker.
"Jeder dritte oder jeder vierte hatte mit dem Virus Kontakt"?
Wurde nichht letztens festgestellt, dass vermutlichh 43% der deutschen Bevoelkerung Antikoerper gegen das N‑Protein des Virus haben (und das kann *nicht* von der Impfung kommen)? Da die Antikoerper oft nach einem Jahr deutlich zurueckgehen, ist anzunehmen, dass innerhalb des letzten Jahres mehr als 30% (evt. auch mehhr als 40%) der Bevoelkerung mit dem Virus infiziert waren, und wahrscheinlich auch mit einer Omikron Variante. Diese Personen benoetigen voraussichtlich keinerlei Impfung und weisen dennoch eine aureichene Immunitaet auf, um zumindest schwere Verlaeufe zu vermeiden. Bei vielen liegt darueberhinaus eine "T‑Zellen-Immunitaet" vorr, die ebenfalls schwere Verlaeufe vermeidet.
Wahrscheinlichh werden wir im Winter viele (laborbestaetigte) "Infektionen" haben, aber verhaeltnismaesssig wenig Kanke, von denen nur wenige *an* Covid-19 sterben oder *durch* Covid-19 einen dauerhaften Schaden erleiden werden. Mit anderen Worten: der Winter wuerde auch ganz ohne irgend welche Massnahmen verhaeltnismaessig mild verlaufen (und es gibt keinen Anlass, mit den eigentlich nichtssagenden "Infektionszahlen" Angst und Panik zu verbreiten). Warum macht Herr Lauterbach das trotzdem? Warum wird noch auf die "Impfung" gedraenkt, die ganz offensichtlich die Lage in keiner Weise verbessern kann?