
Kriegsberichterstatter haben Siege zu melden. Eine Schlacht scheint in Ebersberg geschlagen. Stundenlang standen Menschen Schlange, um 1.000 Dosen AstraZeneca in den Oberarm zu bekommen. Das soll sensationell klingen, aber ist es das? Bundesweit dümpelt die Impfquote nach wie vor, die Impfbereitschaft sinkt wieder (s. Impfbereitschaft sinkt weiter. Impfquote miserabel). Noch nicht einmal die Häfte der erwachsenen Bevölkerung ist bereit, sich auf jeden Fall "impfen" zu lassen. Wenn nun von mehr als 12.000 EinwohnerInnen Ebersberg sich 1.000 spritzen lassen, dann liegt noch ein weiter Weg vor den PropagandistInnen. (Update s.u.: Es sind gar nicht alles EinwohnerInnen.) Vorerst versuchen sie es so:
»"Das finde ich echt geil", so der Bürgermeister. Das Engagement von allen Unterstützern und Ehrenamtlichen an diesem Tag bezeichnet er als "sensationell". Gleich in den frühen Morgenstunden machte er sich auf den Weg und schaute sich die Situation vor Ort an. "Das ist doch echt mal eine Leistung, was dort auf die Beine gestellt wurde!" Klar habe es ein bisschen Verkehrschaos gegeben, zu Beginn der Aktion hätten die Leute zum Teil einige Wartestunden in Kauf nehmen müssen, aber für Proske ist das eine Nebensache. "Die Leute sind so dermaßen gut aufgelegt, weil sie endlich ihre Impfung bekommen!"…
Einer von ihnen ist Ilario Defendi. [Den Namen kann man sich nicht ausdenken – AA] Der 50-Jährige kam um halb neun zum Volksfestplatz. Seit drei Stunden steht er an, als er sagt: "Ich habe das so erwartet."… Ist der Samstag also ein kleiner Festtag für die beiden? "Ja, schon." Und selbst mit Maske ist dem Mann die Freude im Gesicht anzusehen.
Einem Fest scheint die Impf-Sonderaktion bei allen Beteiligten gleichzukommen…«
»Embedded Journalism
Die sogenannten Embedded Journalists – zu deutsch “eingebettete Journalisten” – tauchen erstmals 2003 im Zusammenhang mit dem Irakkrieg auf. Damals band die US-amerikanische Regierung Journalisten in ihre militärischen Einheiten ein, die als Zivilisten unter der Kontrolle der US-Army über die Kriegshandlungen berichten sollten. Die USA trug damit der öffentlichen Kritik in den Medien Rechnung, die ihr die fehlende Berichterstattung über den Krieg am Golf und in Afghanistan eingetragen hatte. Die Journalisten im Irakkrieg waren zwar formal unabhängig, mussten sich jedoch dem militärischen Regelkatalog für solche Kriegseinsätze unterwerfen. Voraussetzung für die Integration der Journalisten war eine spezielle Vorbereitung auf ihre Tätigkeit im Kriegsgebiet. Sie mussten vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit eine Art Bootcamp durchlaufen, das sie physisch und psychisch für den Alltag in der Militäreinheit rüstete.«
https://www.deutschejournalistenakademie.de/journalismus-lexikon/embedded-journalism/
Update:
Ein Leser hat weitere Infos gefunden. merkur.de berichtet Widersprüchliches:
»Update, 12.12 Uhr: Es zeichnet sich ab, dass die Impfaktion in Ebersberg ein bemerkenswerter Erfolg wird: Insgesamt annähernd 4000Astrazeneca-Dosen konnten Hausärzte und das Landratsamt bereitstellen. Gleichzeitig werden die Schlangen kürzer, unser Reporter vor Ort schätzt die Wartezeit mittlerweile auf unter eine Stunde.
Update 14.21 Uhr: Der Ansturm auf die Ebersberger Impfaktion scheint abzuebben. Wie das Impfzentrum mitteilt, gibt es momentan keine Wartezeit mehr für die Impfung. Bis 20 Uhr laufe die Aktion noch weiter, Kurzentschlossene können ohne Anmeldung oder Nachweis einer Priorisierung geimpft werden. Genug Impfstoff sei vorhanden.
Update 18.07 Uhr: Noch immer stehen die Impfwilligen in Ebersberg Schlange. „Der Impfstoff geht uns nicht aus“, erneuert Krisenstabs-Chefin Brigitte Keller ihr Versprechen. Die Initiatoren bitten aber, sich nach 19.30 Uhr nicht mehr in die Warteschlange einzureihen – geplantes Ende der Impfaktion ist 20 Uhr.«
Am Interessantesten ist allerdings dies:
»Update, 11.18 Uhr: Wie vor Ort zu erfahren war, haben die Impfwilligen sogar in der Nähe des Volksfestplatzes übernachtet – Vertreter der Stadt haben gar Wohnwagen mit Kennzeichen aus Nordrhein-Westfalen gesichtet. Prinzipiell könne sich bei der Corona-Impf-Aktion heute in Ebersberg jeder impfen lassen, auch Menschen, die keinen Wohnsitz im Landkreis hätten.«
Kein Wunder dass das flutscht, da ist ja gescheite Liam und mänätscht den Laden.
Der quetscht alles raus, auch aus den AZ Ampullen.
Das KH Ebersberg muss dann mal nachziehen, in ein paar Monaten 🙂
Dead men walking…
Kann nicht so arg gewesen sein
https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/ebersberg-ort28611/ebersberg-riesen-ansturm-corona-impf-aktion-astrazeneca-impfung-volksfestplatz-90577815.html
"Der Andrang auf die heutige Impfaktion am Ebersberger Volksfestplatz war anfangs gewaltig. Nun zeichnet sich ab: Es ist genug Impfstoff da. Kurzentschlossene lädt das Landratsamt ausdrücklich ein, noch vorbeizukommen.
Der Andrang auf die heutige Impf-Aktion am Ebersberger Volksfestplatz war zunächst gewaltig.
Die Behörden sagen: Es ist genug Impfstoff da.
Kurzentschlossene können vorbeikommen, um 20 Uhr endet die Aktion.
Update 18.07 Uhr: Noch immer stehen die Impfwilligen in Ebersberg Schlange. „Der Impfstoff geht uns nicht aus“, erneuert Krisenstabs-Chefin Brigitte Keller ihr Versprechen. Die Initiatoren bitten aber, sich nach 19.30 Uhr nicht mehr in die Warteschlange einzureihen – geplantes Ende der Impfaktion ist 20 Uhr."
Ich will gar nicht wissen, wie viele von "uns" darunter sind. 🙁
Kapiert es endlich: Sobald sich die Mehrheit hat "impfen" lassen, wird es eine "Impfpflicht" geben. Erst indirekt, dann direkt. Daher muss man jeden, der sich diese Gülle spritzen lässt, als Kollaborateur betrachten.
Sie springen genau so übers Stöckchen, wie es geplant wurde. Dressierbare Affen sind nicht so dämlich wie der Homo Demens.
Mich würde interessieren wie sich die Impfhelfer fühlen wenn sie in ein paar Monaten erleben wieviele Menschen sie tot oder zu lebenslangen Krüppeln gespritzt haben.
Die kriegen doch gar nicht mit, wen sie alles tot oder krank gespritzt haben, weil es nicht ihre Patienten sind; ich schätze im Impfzentrum bleibt einem nach so einem langen Tag des mechanischen "Durchimpfens" kaum jemand im Gedächtnis. Außer er/sie kippt gleich an Ort und Stelle um.
mein Favorit für den nächsten Grimmepreis:
"selbst mit Maske ist dem Mann die Freude im Gesicht anzusehen".
Aber sind nicht alle "embedded"? SportjournalistInnen, die sich nicht entblöden mit Schnabelmasken und Teleskopmikros in leeren Stadien auf 10 Meter Entfernung zu interviewen, oder die Kameras geschickt auf die einsam auf der Tribüne sitzenden, ebenso maskierten Funktionäre zu richten.
(Immerhin dürfen die Kicker inzwischen wieder gemeinsam jubeln, ohne dass ihnen mangelnde Empathie für die "Corona-Opfer" unterstellt wird).
Was macht(e) man nicht alles, um das Volk zu unterhalten, zu "erziehen", ein paar Millionarios die Berufsausübung zu ermöglichen, die man weniger Betuchten vorenthält? (weil wohl von Letzteren keine adäquate Gegenleistung in Form von Ablenkung und/oder Propaganda zu erwarten ist)
Drängeln für die Teilnahme am Russisch-Roulette.
Aber was ich auf dem Bild sehe, ist eindeutig eine unangemeldete Versammlung von gewaltbefreiten Maskenverweigerern.