Impfbereitschaft sinkt weiter. Impfquote miserabel

Unter dem Titel "Und wenn vie­le sich gar nicht imp­fen las­sen wol­len?" ist am 14.5. auf zeit​.de zu lesen:

»Nur mit Impfungen wer­den wir bald unbe­schwer­ter leben kön­nen. Doch nicht jeder möch­te die Spritze gegen Corona. Was über die Impfbereitschaft in Deutschland bekannt ist.«

Angesichts der Ergebnisse erklärt sich der pro­pa­gan­di­sti­sche Einleitungssatz.

»… Fast jeder Zweite will sich auf jeden Fall imp­fen lassen
Einen ersten Eindruck ver­mit­telt das Covid-19 Snapshot Monitoring (Cosmo) der Universität Erfurt, für das etwa tau­send Menschen regel­mä­ßig einen Onlinefragebogen beant­wor­ten. In der reprä­sen­ta­ti­ven Stichprobe aus der Woche vom 20. April 2021 gab fast jeder zwei­te Befragte an, sich auf jeden Fall gegen Corona imp­fen las­sen zu wol­len. 65,4 Prozent äußer­ten ins­ge­samt eine posi­ti­ve Tendenz. Etwa jeder Sechste mein­te dage­gen, dass er sich auf kei­nen Fall imp­fen las­sen wür­de.«

Die zitier­te Studie zeigt einen sin­ken­den Anteil der­je­ni­gen, die sich auf jeden Fall "imp­fen" las­sen wol­len. Aktuell (Stand 20.4.) sind es dem­nach 45,5 Prozent, wäh­rend es am 7.4. noch 49 Prozent waren. Der Anteil der Befragten, die dies auf kei­nen Fall beab­sich­tig­ten, stieg von 15,1 auf 16,5 Prozent.

Umstrittene Zahlen des RKI

»Zu dem Ergebnis kommt auch die Covimo-Studie, für die das Robert Koch-Institut (RKI) seit Januar alle zwei bis vier Wochen etwa tau­send Personen tele­fo­nisch befragt… Im Vergleich zur Cosmo-Studie, bei der sich etwa 16,5 Prozent der Befragten auf kei­nen Fall imp­fen las­sen woll­ten, fiel die Bereitschaft in der Covimo-Studie des RKI auch unab­hän­gig vom Impfstoff höher aus: Fast drei Viertel der Befragten wür­den sich auf jeden Fall imp­fen las­sen, nur 4,4 Prozent gaben an, das auf kei­nen Fall tun zu wollen. 

Legt man die­se Zahlen zugrun­de, könn­te zwar die 70-Prozent-Marke in der Bevölkerung geknackt wer­den, aber noch nicht die 80-Prozent-Marke. Die hohen Zustimmungswerte in der RKI-Studie könn­ten zudem mit der Art und Weise zu tun haben, wie die Personen befragt wur­den, sagt Felix Rebitschek, wis­sen­schaft­li­cher Leiter am Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam. Die Telefonbefragungen vom RKI wür­den Selbstselektion und sozia­ler Erwünschtheit unter­lie­gen. Denn die Befragten wuss­ten, dass das RKI hin­ter der Umfrage steht. Menschen mit kri­ti­scher Haltung gegen­über der Regierung und den offi­zi­el­len Behörden haben daher wahr­schein­lich sel­te­ner teil­ge­nom­men als sol­che, die das RKI und damit auch Impfungen eher posi­tiv betrach­ten. Und noch etwas: "Die öffent­lich dis­ku­tier­te Norm ist bekannt", sagt Rebitschek. Impfkritische Teilnehmer kön­ne das unter Druck set­zen, und die­ser Druck tre­te bei per­sön­li­chen Gesprächen mit Interviewpartnern viel eher auf als in einer Onlinebefragung.«

Was sagen die Zahlen aus?

»Doch selbst wenn die Daten aus­sa­ge­kräf­tig sind und sich also drei Viertel der Menschen theo­re­tisch imp­fen las­sen wol­len, heißt das noch lan­ge nicht, dass sie es auch tat­säch­lich tun. Ein Blick ins Ausland lässt zumin­dest ver­mu­ten, dass dem oft nicht so ist. Israels hoch­ge­lob­te Impfkampagne stockt seit März bei einem Anteil von 60 Prozent Erstgeimpften und auch in den USA gehen die Zahlen der täg­lich ver­ab­reich­ten Impfdosen zurück. In den Vereinigten Staaten zeigt sich noch ein wei­te­res Problem: Offenbar reicht die Bereitschaft nicht unbe­dingt für zwei Impfungen aus. Etwa acht Prozent der Erstgeimpften in den USA – also mehr als fünf Millionen Menschen – ver­pass­ten ihren Termin für die zwei­te Impfdosis und sind damit nicht voll­stän­dig geschützt.«

Keine verläßlichen Daten zu Impfquote. Sie ist wohl miserabel

»Vor allem aus den Impfquoten der Prioritätsgruppen I und II müss­te sich eine Tendenz für die zu erwar­ten­de Impfquote der Gesamtbevölkerung ablei­ten las­sen. Schließlich gibt es für die­se Gruppen bereits seit eini­gen Monaten ein Impfangebot, und die mei­sten Menschen, die dazu gehö­ren, müss­ten inzwi­schen Gelegenheit gehabt haben, es wahrzunehmen.

Das gilt etwa für älte­re Menschen über 70 Jahre, für Beschäftigte in prio­ri­sier­ten Berufen (zum Beispiel Ärzte, Pflegekräfte, Grundschullehrer) und für Menschen mit bestimm­ten Vorerkrankungen. Die Frage ist: Haben sie es getan? Leider lässt sie sich nicht so ein­fach beant­wor­ten. Denn die ent­spre­chen­den Daten wer­den nicht syste­ma­tisch erfasst. Laut RKI kön­nen aktu­ell kei­ne ver­läss­li­chen Angaben mehr zu Impfungen nach Alter und Impfstoff getrof­fen wer­den, sodass sich der Impffortschritt nach Indikations- oder Altersgruppen nicht abbil­den lässt.«

Die "Zeit" ver­sucht die Daten, über Umwege zu ermit­teln und kommt für den Stichtag 31.3. zu einem Ergebnis, bei dem die Wertung erstaunt:

»Zu die­sem Zeitpunkt lag die Erstimpfquote für über 80-Jährige je nach Bundesland zwi­schen 60,9 und 79,5 Prozent und die Zweitimpfquote zwi­schen 25,8 und 46,8 Prozent. Mehr als jeder Zweite über 80 war Ende März also zumin­dest ein­mal geimpft und min­de­stens jeder vier­te von ihnen hat­te bereits die zwei­te Impfdosis erhal­ten. Das macht Mut.«

"Erfolge" nur in Pflegeheimen

Für jün­ge­re Altersgruppen waren die Ergebnisse noch schlech­ter. Lediglich im Zwangskontext der Pflegeheime kön­nen "Erfolge" ver­mel­det werden:

»Bei den 70- bis 79-Jährigen waren die Impfquoten gerin­ger; die Impfungen in die­ser Gruppe lau­fen aber auch noch nicht so lan­ge. Laut RKI-Zahlen vom 31. März 2021 lag die Erstimpfquote der 70- bis 79-Jährigen zwi­schen 5 und 15,8 Prozent und die Zweitimpfquote zwi­schen 1,8 und 3,6 Prozent. Inzwischen dürf­ten die Werte auch in die­ser Gruppe höher liegen.

Aktuellere und eini­ger­ma­ßen ver­läss­li­che Zahlen gibt es für die Altersgruppe der über 60-Jährigen ins­ge­samt. Zwar lie­gen auch hier nur Daten für elf Bundesländer vor, das RKI aktua­li­siert die­se jedoch täg­lich. Danach sind der­zeit mehr als 60 Prozent der über 60-Jährigen min­de­stens ein­mal geimpft. Entwickeln sich die Impfungen in jün­ge­ren Altersgruppen ähn­lich, wäre das ein gro­ßer Schritt in Richtung 80-Prozent-Marke.

Ähnlich vali­de sind die Daten, die für Pflegeheimbewohner (Prio-Gruppe I) vor­lie­gen. Laut RKI hat­ten bis zum 23. März 2021 etwa 95 Prozent der Pflegeheimbewohner min­de­stens eine Impfung und 73 Prozent zwei erhal­ten. Inzwischen dürf­ten die Pflegeheimbewohner in Deutschland nahe­zu durch­ge­impft sein. Eine Impfquote von fast hun­dert Prozent ist natür­lich das Ideal, doch das wer­den wir in der Gesamtbevölkerung nie errei­chen. Es gibt immer Menschen, die sich nicht imp­fen las­sen kön­nen, etwa weil sie zu jung sind. Und es gibt immer Menschen, die sich nicht imp­fen las­sen wol­len.«

Große Vorbehalte beim Pflegepersonal

»Eine eben­falls im Februar ver­öf­fent­lich­te Onlineumfrage zur Impfbereitschaft des inten­siv­me­di­zi­ni­schen Personals kommt zu dem Ergebnis, dass sich zwar etwa drei Viertel der Intensivmediziner vor­be­halt­los imp­fen las­sen wür­den, aber nur die Hälfte der Pflegenden (Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin: Karagiannidis et al., 2021). "Dies erscheint beson­ders bemer­kens­wert, da gera­de Mitarbeiter auf der Intensivstation die Schwere der Erkrankung erle­ben und selbst einem deut­lich erhöh­ten Risiko aus­ge­setzt sind", schrei­ben die Studienleiter in ihrer Zusammenfassung. Insgesamt hat­ten 2.305 Personen an der Befragung teil­ge­nom­men. Vor allem Frauen gaben an, dass sie Nebenwirkungen und Langzeitfolgen befürch­ten würden.«

Und wieder Priesemann

Eine Quellenangabe hält die "Zeit" für ent­behr­lich, wenn sie den Plan B der #NoCovid-Ideologin vorstellt:

»Eine nied­ri­ge Inzidenz und eine geziel­te, loka­le Eindämmung wird mit dem Impffortschritt näm­lich auch so immer ein­fa­cher erreich­bar, sagt Viola Priesemann, die am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen erforscht, wie sich das Virus aus­brei­tet. "Wir erwar­ten, dass bei rund 50 Prozent geimpf­ten Erwachsenen das Testen, Kontaktverfolgungen und Isolieren, zusam­men mit den AHA-Regeln und dem Verzicht auf Großveranstaltungen, aus­rei­chen wird, um die Inzidenz nied­rig zu hal­ten", sagt Priesemann. Damit wären im Sommer offe­ne Schulen, Restaurants und Geschäfte mög­lich, sogar klei­ne Feiern und Veranstaltungen mit Hygienekonzept.«

Wenn sich da mal die "Selbstorganisation" der Bevölkerung nicht auch wie­der anders ent­wickelt, als die Modelliererin ihre Computer weis­sa­gen läßt.

8 Antworten auf „Impfbereitschaft sinkt weiter. Impfquote miserabel“

  1. Nun, wo sich Israel im Bürgerkriegszustand befin­det, wird das Impfnebenwirkungsdesaster bestimmt kei­ne gro­ße Rolle mehr spielen.

  2. Was geschieht eigent­lich, wenn ab Ende Dezember die vor­läu­fi­gen und auf ein Jahr befri­ste­ten Zulassungen der Impfstoffe aus­lau­fen, bis dahin nicht alle Menschen geimpft sind und gleich­zei­tig die abseh­ba­ren kata­stro­pha­len gesund­heit­li­chen Folgen des jet­zi­gen Impfwahnsinns sicht­bar wer­den, wenn womög­lich gra­de die Geimpften schwer krank werden?

    1. Bullshit Zulassungen wer­den ver­län­gert, Todesfälle haben nix mit der Impfung zu tun, son­dern wer­den auf COVID-21/22 oder eine neue durchs Dorf getrie­be­ne Sau gescho­ben. Auch ne neue Mutante eines unge­hor­sa­men Staates (Schweden?) wäre mög­lich. Die Hirntoten wer­den es glau­ben und nach mehr Therapie betteln.
      Es dau­ert noch, bis die deut­schen Vollhonks auf­wa­chen. Es wird dann zu spät sein.

    2. Die gesund­heit­li­chen Folgen wird man nicht sehen, und wenn doch, wird der Nutzen der Impfung höher bewer­tet als der Schaden und die phar­ma­lob­by­isti­sche Versitzende der EMA wird eine dau­er­haf­te ZUlassung ertei­len. Ist doch klar. Wo kämen wir da hin. Der finan­zi­el­le Einsatz muss sich tau­send­fach rentieren.

  3. "Laut RKI kön­nen aktu­ell kei­ne ver­läss­li­chen Angaben mehr zu Impfungen nach Alter und Impfstoff getrof­fen wer­den, sodass sich der Impffortschritt nach Indikations- oder Altersgruppen nicht abbil­den lässt.«"

    Genau das­sel­be Desaster wie mit den feh­len­den Infektions-Kohortenstudien.

    Aber 2‑wöchige Befragungen zur Impfbereitschaft wer­den durchgeführt.

  4. Bin ja ziem­lich über­zeugt, daß Impfgegner eher sel­ten sol­che Fragen (ehr­lich) beantworten.
    Insofern hal­te ich die Zahlen der angeb­li­chen Impfbefürworter für übertrieben.
    Reine Meinung. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert