Bislang war es vornehmste Aufgabe von selbst ernannten Faktencheckern, "Corona-Leugnern" das Handwerk zu legen. Welcher Teufel mag mimikama.at geritten haben, für einen Augenblick die Seite zu wechseln?
"Kann der PCR-Test das Coronavirus gar nicht nachweisen? (Faktencheck)" lautete die Frage am 21.9.
»Jene Behauptung stammt nicht von irgendeinem Arzt, sondern von einer Virologin: Prof. Dr. Ulrike Kämmerer erklärt, ein PCR-Test weise nur Nukleinsäuren nach, nicht aber das Coronavirus, man könne damit keine Infektion nachweisen…
Hat sie denn damit recht?
Ja. Denn tatsächlich weist der PCR-Test das Coronavirus selbst nicht nach. Er weist nach, ob man infiziert ist, aber nicht, ob man auch infektiös (ansteckend) ist.
Falsch ist es, dem Test deswegen eine mangelnde Aussagekraft vorzuwerfen, weil falsche Erwartungen erhoben werden.
Was weist der PCR-Test denn nach?
Eine Infektion ist gemäß dem Infektionsschutzgesetzes "die Aufnahme eines Krankheitserregers und seine nachfolgende Entwicklung oder Vermehrung im menschlichen Organismus".
Der PCR-Test weist nur nach, ob sich Erbgut des neuen Coronavirus im Organismus befindet, es wird also getestet, ob man mit dem Erreger infiziert ist.
Was weist der PCR-Test denn NICHT nach?
Der PCR-Test zeigt nicht, ob der Erreger noch infektiös ist, also ob die Person noch ansteckend ist oder ob die Krankheit bereits stark abgeklungen ist.
Um nachzuweisen, ob eine Person auch noch infektiös ist, also andere Leute anstecken kann, sind weitere Tests notwendig…
Fazit
Die Aussage von Prof. Dr. Ulrike Kämmerer ist korrekt: Das Coronavirus selbst wird nicht nachgewiesen (dazu wären die Tests viel zu kostenaufwändig und komplex), wohl aber "Trümmer" des Virus.
Ob eine bestimmte nachgewiesene Menge auf ein infektiöses Verhalten des Virus hinweist, ist immer noch Bestandteil der Untersuchungen, doch je mehr Ergebnisse vorliegen, umso genauer wird jener Schwellenwert ermittelt.
Jenen Schwellenwert bei kommenden Maßnahmen mehr Bedeutung zu schenken, ist auch ein Vorschlag des Virologen Christian Drosten. In einem Artikel der Zeit erläutert er:
"Zusätzlich brauchen wir eine weitere entscheidende Änderung unserer Strategie: eine Testung auf Infektiosität statt auf Infektion. Die Information dafür liefern die gängigen PCR-Tests schon in Form der Viruslast. Eine niedrige Viruslast bedeutet, dass ein Patient nicht mehr ansteckend ist. Würden wir uns zutrauen, aus den inzwischen vorliegenden wissenschaftlichen Daten eine Toleranzschwelle der Viruslast abzuleiten, könnten Amtsärzte diejenigen sofort aus der Abklingzeit entlassen, deren Viruslast bereits unter die Schwelle gesunken ist. Es würden wohl die allermeisten sein."«
was heißt hier denn "nicht mehr ansteckend"?
Es wird behauptet, dass ein Infizierter irgendwann nicht mehr ansteckend sei. Das ist richtig. Aber PCR-Tests können auch positiv ausfallen, wenn jemand zu keinem Zeitpunkt infiziert war. Es ist keine notwendige Voraussetzung für das Auffinden von Virus-RNA, dass man zuvor infiziert war. Bei vielen Menschen kommt es erst gar nicht zu einer Infektion. Sie sind lediglich kontaminiert und ihre IGA auf der Nasen-und Rachenschleimhaut killt das Virus. Der Test kann dann trotzdem positiv sein. Diese Menschen sind dan ebenso wenig ansteckend, wie Menschen, die infiziert waren.
Sehr richtig. Ich frage mich auch, ob eine Viruslast, die nicht die geringsten Symptome verursacht, ausreicht, um andere anzustecken. Diese Behauptung der asymptomatischen Infizierung erscheint mir nicht plausibel. Ist das nachgewiesen?
Hallo Regine,
nein, das ist alles andere als nachgewiesen. Vielmehr spricht alles dafür, dass dem nicht so ist: Zum einen ist für eine Ansteckung eine erhebliche Menge Virus nötig, was bei der Übertragung von Atemwegsinfekten durch Husten oder Niesen der Fall ist. Ohne Symptome ist eine Ansteckung durch die Atemluft äußerst unwahrscheinlich. Die WHO weist darauf hin, dass abseits von Modellen eine asymptomatische Übertragung durch die Daten nicht gestützt wird. Ich habe das hier etwas ausführlicher dargestellt: https://www.demokratie-reloaded.de/geheimsache-corona-3-das-grosse-pandemie-spiel-des-lebens/
Zum anderen lässt sich bei den bislang hohen Wiederholungszyklen der Tests quasi alles in allem nachweisen – darauf weist der Erfinder der Tests hin. Diese asymptomatischen "Patienten" sind also höchstwahrscheinlich gar nicht infiziert.
Es kommt noch etwas dazu zum Vorschlag Drosten. „… Die Information dafür liefern die gängigen PCR-Tests schon in Form der Viruslast. Eine niedrige Viruslast bedeutet, dass ein Patient nicht mehr ansteckend ist. Würden wir uns zutrauen, aus den inzwischen vorliegenden wissenschaftlichen Daten eine Toleranzschwelle der Viruslast abzuleiten, …“ Das setzt aber voraus dass dem Gesundheitsamt alle relevanten Testdetails (vor allem auch der Ct-Wert) mitgeteilt werden müßten. Das ist in Deutschland mit seinem Wildwuchs verschiedenster nicht validierter Test nicht der Fall. Der Ct-Wert als workaround nützt nur wenn die weiteren Testdetails kennt.
Und ja, natürlich weist jeder PCR-Test nie nach ob jemand infiziert ist.
Hmm da ist allerdings alles Falsch. Ein PCR-Test weist weder das Virus noch eine Infektion und erst recht keine Infektiosität nach. Offensichtlich richtig ist nur die Aussage von Frau Kemmerer, es würden nur Ausschnitte nachgewiesen. Hätte man ihr weiter zugehört, hätte man erfahren, dass das auch schon alles ist, was der Test kann: Er kann nicht zeigen, woher die nachgewiesenen Ausschnitte stammen – von einem aktiven Virus oder von Rückständen. Damit kann er aber auch nicht zeigen, ob eine Infektion vorliegt und damit auch nicht, ob jemand infektiös ist – denn das setzt eine Infektion voraus. Auch das Gerede von der Viruslast ist eine Mär, worauf der Erfinder der Methode deutlich hinweist: Ein quantitativer Nachweiß per PCR-Test ist ein Widerspruch in sich, da er lediglich die Qualität bestimmt, also nachweist, dass ein Stoff vorhanden ist.
Frau Kämmerer ist keine Virologin, da keine Medizinerin – sie ist Biologin. Professorin ist sie auch nicht, nur Apl. Prof..
Frau Kämmerer hat zum Thema keinerlei Expertise und auch dazu nie etwas entsprechendes publiziert.