stern.de berichtet am 25.9.:
»Nicht nur wegen Corona sind in den USA letztes Jahr viele Menschen gestorben. In 2020 gab es so viele Morde wie seit Ende der 90er Jahre nicht mehr. Experten sehen die Gründe in der Pandemie, aber auch in den Folgen von George Floyds Tod.
Die Corona-Pandemie hat das Leben im Jahr 2020 weltweit auf den Kopf gestellt. Dass die Pandemie womöglich auch auf das Verbrechen einen Einfluss hat, legt der neueste Kriminalitätsbericht des FBI nahe. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1960 stieg die Mordrate in den USA in keinem anderen Jahr so stark an wie in 2020. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 21.500 Morde begangen – knapp 5000 mehr als noch in 2019.Die Mordrate stieg demnach innerhalb eines Jahres sprunghaft um fast 30 Prozent landesweit. Damit liegt sie jedoch noch immer deutlich unter den Höchstwerten zu Beginn der 1990er Jahre – eine Zeit, die in den Vereinigten Staaten stark vom organisierten Verbrechen geprägt war.
Extremsituation Pandemie und Floyds Tod
Für die vielen Morde im vergangenen Jahr gibt es mehrere Gründe. Zum einen hat die Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass sich die Lebensbedingungen vieler Amerikanerinnen und Amerikaner deutlich verschlechterten. Jobverlust, Geldnot, Erkrankungen und der mangelnde Ausgleich durch Freizeitmöglichkeiten führten besonders in strukturschwachen Gegenden zu extremen Belastungen.
Für Phillip Atiba Goff, Mitbegründer und C.E.O. des Center for Policing Equity, könnte die Zunahme an Tötungsdelikten auch mit der während der Pandemie gestiegenen häuslichen Gewalt zusammenhängen. "Die erste Erklärung, die mir dazu einfällt, ist, dass es daher kommt, dass die Menschen (während der Quarantäne) eingesperrt waren und es an Sozialleistungen mangelte", sagte er der "NY Times". Von all diesen Dingen sei zu erwarten, dass sie zu höheren Gewaltraten führen würden.
Als einen weiteren Faktor sieht eine Analyse des "Atlantic" die Ermordung von George Floyd im Juli 2020 und die nach sich ziehende Protestwelle. Obwohl die Mordfälle bereits vor den im Sommer aufblühenden "Black Lives Matter"-Demonstrationen zugenommen hatten, schossen die Zahlen danach in die Höhe. Bereits früher war die Mordrate nach großen Protesten gegen die Polizei enorm angestiegen.
Die fatalen Umstände, die zu Floyds Tod führten, erschütterten das Vertrauen vieler Menschen – besonders von Schwarzen – in die Polizei erschüttert. Viele Bürgerinnen und Bürger würden es sich demnach zweimal überlegen, ob sie die Notrufnummer 911 wählen, um ein Verbrechen oder etwas Verdächtiges zu melden, berichtet die "Denver Post". Im Umkehrschluss führte die massive öffentliche Kritik, dazu, dass sich viele Beamte in Situationen, wo sie früher proaktiv eingegriffen hätten, nun eher zurückziehen würden…
Gleichzeitig wurden in den USA seit Beginn der Pandemie noch nie so viele Schusswaffen gekauft. Im März 2020 überschritten die Käufe erstmals die Millionengrenze innerhalb einer Woche, im März diesen Jahres lagen sie schon bei 1,2 Millionen pro sieben Tagen…
Experten [raten dazu], die möglichen Gründe für den Anstieg der Mordrate mit Vorsicht zu genießen. Noch sei es zu früh. um aus der Mordstatistik konkrete Rückschlüsse zu ziehen. Einen Trend zu erkennen sei einfach, schwieriger sei es, die Hypothesen auch zu belegen…
Auch in diesem Jahr sieht es ganz danach aus, als ob die Morde weiter zunehmen werden – allerdings längst nicht so drastisch, wie in 2020…
Quellen: "NY Times", "The Atlantic", "The Denver Post", "Chicago Tribune"«
Boah!
In einem Artikel mit 2891 Zeichen (ohne Leerzeichen) wütet SIEBEN mal der 8‑Zeichen-Gräzismus "Pandemie"!!
Das sind fast 2%!
Entspricht einer "2‑Minuten-Lese-Inzidenz"/100000 von 2000!
Klarer Hinweis auf eine weitere Welle und/oder unvermeidlichen Zusammenbruch des kollektiven Verstands.