Neue ARD-Programmdirektorin wird zum 1. Mai 2021 Christine Strobl. dpa schafft es, in einer Kurzmeldung vom 24.9. siebenmal die Firma Degeto Film GmbH zu erwähnen, der Frau Strobl vorsteht. Für die Corona-Berichterstattung scheint Strobl damit geeignet:
»Im Ersten zum Beispiel verantwortet die Degeto nach eigenen Angaben rund 80 Prozent aller fiktionalen Filme.«
Ach ja:
»Christine Strobl ist die Tochter von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und ist mit dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) verheiratet.«
(Dieser Beitrag wurde inzwischen entfernt.)
2014 hatte die Bunte einen Jubelartikel über Strobl verfaßt, in dem es heißt:
»Christine Strobl (40) ist ganz oben auf der Karriereleiter angekommen. Seit Juli 2013 ist sie Geschäftsführerin der ARD-Tochter Degeto, verfügt über ein Budget von 400 Millionen Euro und bestimmt maßgeblich mit, was wir im Ersten zu sehen bekommen. Da liegt natürlich der Verdacht nahe, dass "Vitamin B" der 40-Jährigen an die Spitze verholfen hat. Denn die Fernsehmanagerin ist nicht nur seit 1996 mit Thomas Strobl (53), dem Vorsitzenden der CDU Baden-Württemberg verheiratet, sie ist auch die Tochter von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (71).«
Offenbar konnte die Bunte vor sechs Jahren nur ahnen, daß die Karriereleiter noch weit höher war.
»Doch von Einflussnahme durch die mächtigen Männer in ihrem Leben, will die Älteste der vier Schäuble-Kinder nichts wissen. "Für mich war das bloß mein Papa. Ich höre das Gerede einfach als Rauschen", sagte sie im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Ihren Karriereweg beschritt die 40-Jährige ehrgeizig und zielstrebig, diente sich nach ihrem Jurastudium in Rekordzeit vom Trainee bis in die Chefetage des SWR hoch. 1999 fing sie bei dem Sender an, 2011 wurde sie Chefin der Hauptabteilung Fernsehfilm. 16 Monate später wurde sie von den ARD-Intendanten zur Degeto nach Frankfurt berufen.
Ihr ehrgeiziger Aufstieg machte Eindruck: "Frau Strobl hat sich nicht aufgedrängt, aber mir schon signalisiert, dass sie für höhere Aufgaben bereitsteht. Sie ist keine, die sich mit dem zufriedengibt, was sie hat. Sie will sich weiterentwickeln", erklärte Strobls ehemaliger Chef, SWR-Intendant Peter Boudgoust (59) gegenüber der "Zeit". Um Macht geht es Christine Strobl dabei nicht. Die Schäuble-Tochter möchte etwas erreichen. "An dem Job reizt mich nicht, Geschäftsführerin zu sein, sondern ich möchte, dass man in fünf Jahren sagt: Die hat gemeinsam mit dem Team die Degeto auf Vordermann gebracht", stellte sie klar.
Anderen Frauen, den Weg in die Führungsetagen zu ebnen, ist dabei ein weiteres ehrgeiziges Ziel der Managerin. "Ich würde mich nicht als Feministin bezeichnen, weil ich in diesem Sinne nie um Gleichberechtigung kämpfen musste. Aber jetzt kämpfe ich dafür, dass meine Mitarbeiter Familie und Beruf vereinbaren können. Und ich gebe zu, dass die meisten dieser Mitarbeiter Frauen sind."
Und wer sich den bisherigen Karriereweg von Christine Strobl anschaut, wird kaum daran zweifeln, dass ihr auch das gelingen wird.«
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)