Was hierzulande noch undenkbar scheint, ist in der Schweiz möglich.* Die Tageszeitung Luzerner Zeitung führt ein Interview mit Sucharit Bhakdi und Karina Reiss.
»Die deutschen Forscher Sucharit Bhakdi und Karina Reiss sagen, weshalb sie die Coronamassnahmen total falsch finden. Und sie nehmen Stellung zur Kritik, ihre Ansichten seien wissenschaftlich nicht haltbar.
Beim Publikum kommen Sucharit Bhakdi und Karina Reiss gut an. Ihr Buch "Corona Fehlalarm?" hat sich schon über 200'000 Mal verkauft und steht seit Wochen zuoberst auf der "Spiegel"-Beststellerliste der Sachbuch-Taschenbücher. Wissenschafter und Universitäten hingegen distanzieren sich vom deutschen Forscherehepaar.«
Darin führen die WissenschaftlerInnen aus:
»Bhakdi: Covid-19 ist keine ungewöhnlich gefährliche Infektionskrankheit. Es gibt keine aussergewöhnlich hohe Sterblichkeit. Bei Menschen unter 70 Jahren liegt sie sogar eher tiefer als bei der Grippe. Wenn ein richtig gefährliches Virus zirkuliert wie SARS oder MERS, dann sterben daran auch junge Menschen. Wir behaupten nicht, das Coronavirus richte keine Schäden an, aber es ist kein Killervirus, das die ganze Welt bedroht. Deshalb sollte man diesem Virus auch keine unverhältnismässig hohe Bedeutung beimessen.
Karina Reiss: Es gibt mittlerweile einen wissenschaftlichen Konsens, dass die Sterblichkeit bei Covid-19 zwischen 0,1 bis 0,5 Prozent liegt. Jetzt wenden einige Wissenschafter ein, bei der Grippe betrage sie in der Regel zwischen 0,1 bis 0,2 Prozent. Nur: Bei schweren Grippejahren steigt die Mortalität aber über ein Prozent. Bei solchen Grippewellen hat aber noch keine Regierung die ganze Wirtschaft an die Wand gefahren und Massnahmen verhängt, die das Zusammenleben erschüttern und die Menschen verängstigen…
Bhakdi: Unter den Kritikern befinden sich auch viele meiner Studenten. Ich erinnere sie gerne an ihre ärztlichen Pflichten. Ein Arzt muss nach bestem Wissen und Gewissen zum Nutzen der Patienten handeln und Schaden von ihnen fernhalten. Dafür muss man abwägen, wann eine Therapie oder Massnahmen unverhältnismässig sind. Nach sechs Monaten Erfahrung mit dem Coronavirus wissen wir: Die Lockdown-Massnahmen schaden den Menschen viel mehr als das Virus. Wir wissen auch, dass Ärzte am Anfang bei der Behandlung Fehler begangen haben, zum Beispiel mit der invasiven Beatmung von Covidpatienten, von denen uns bekannte Intensivmediziner schon immer Abstand nahmen. Zum Glück haben sich die Behandlungsmethoden verbessert.
Reiss: Dass man uns Pauschalisierungen vorwirft, ist abstrus. Ich habe den Dekan an meiner Universität Mitte August gefragt, welche Fakten im Buch nicht stimmen. Die nächste Auflage geht bald in den Druck, Fehler korrigieren wir gerne. Ich warte bis heute auf eine Antwort…
Reiss: …Impfungen sind grundsätzlich ein unglaublicher Fortschritt in der Medizin. Denken Sie an Diphtherie oder Tetanus. Bei Impfungen muss abgewogen werden zwischen dem Nutzen und dem potenziellen Schaden. Bei der Hochgeschwindigkeitsentwicklung des Covid-19-Impfstoffs werden jetzt etwa Testphasen am Menschen parallel vorgenommen, die sonst hintereinander laufen müssen. Hier werden Dinge getan, die sonst nie vorkommen dürfen in der Forschung. Das ist unglaublich verantwortungslos…
Reiss: Man sollte das Thema Impfstoff differenziert betrachten. Die Sterblichkeit der unter 70-Jährigen ist ja wie gesagt verschwindend klein, eine Grundimmunität ist bereits vorhanden. Es gibt keinen Grund auf eine Impfung der breiten Bevölkerungsschicht zu setzten. Ein Impfstoff für die Risikogruppe kann hingegen durchaus sinnvoll sein. Dieser muss aber wirklich gut geprüft, verträglich und vor allem auch wirksam sein…
Bhakdi: …Die Schweizer müssen ihren eigenen Weg gehen, wie in der Europapolitik. Sie müssen doch aufstehen und sagen: Wir sind vernünftig, wir machen Schluss mit dem Maskentragen, mit dem Verzicht auf Händeschütteln, mit dem Abstandhalten, wir schicken nicht mehr gesunde Menschen in Quarantäne. Die Kinderpsychologen in Deutschland haben keine freien Termine mehr, weil Kinder unter dem Maskentragen leiden…
Die Losung in der Schweiz lautet: Testen, testen, testen. Wieso halten Sie das für falsch?
Bhakdi: Weil damit die Zahl der Infektionen gezählt und diese zum Massstab für all die unsinnigen Massnahmen erhoben werden. Es wird ein nicht validierter und nicht zugelassener Labortest verwendet. Dieser stellt auch noch Trümmer des Erregers fest, also irrelevante Virusgen-Fragmente. Das bedeutet: Es wurden zahllose Infektionen registriert, ohne dass die Personen an Covid-19 erkrankt oder gar infektiös waren. Dass diese gesunden Menschen andere mit dem Coronavirus anstecken, ist niemals belegt worden. Eine Behauptung also, und nichts mehr.«
* Update 3.10.:
Eine Leserin teilt mit, daß es heute ein Streitgespräch mit Sucharit Bhakdi auf dw.de gibt, ebenso heute ein Interview in der Fuldaer Zeitung mit ihm und Karina Reiß. Die Zeitung führte bereits am 23.8. ein Interview mit ihnen zum Thema "Masken". Danke für den Hinweis!
Ja, hier ist was faul. Die Seite reagiert komisch oder es kommt nur noch die Fehlermeldung 502
Danke!
Nee, es ist Fehler 503. Tschuldigung
Wohltuend vernünftige Wissenschaftler. Danke für den Mut dieser Menschen.