Generalleutnant: Bundeswehr "gar nicht zuständig"

https://​rp​-online​.de/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​c​o​r​o​n​a​-​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​-​e​i​n​s​a​t​z​-​k​n​a​p​p​-​1​0​0​0​0​0​-​s​o​l​d​a​t​e​n​-​g​e​g​e​n​-​p​a​n​d​e​m​i​e​_​a​i​d​-​5​5​7​0​2​105

Der Gene­ral beant­wor­tet u.a. die Frage:

»Ist das der größ­te Ein­satz der Bundeswehr-Geschichte?

SCHELLEIS Es han­delt sich im enge­ren Sin­ne nicht um einen Ein­satz. Wir leis­ten tech­nisch-logis­ti­sche Hil­fe und neh­men kei­ne hoheit­li­chen Auf­ga­ben wahr. Aber wenn es um die Dau­er, den Umfang und die Inten­si­tät die­ser Amts­hil­fe geht, dann ist das in 65 Jah­ren Bun­des­wehr bei­spiel­los. Neh­men Sie den Jah­res­ver­gleich, dann bedeu­ten die 3.247 Anträ­ge in gut zehn Mona­ten locker das Vier­zehn­fa­che jener 249 Anträ­ge, die wir im gesam­ten Jahr 2019 hat­ten, als es etwa um Wald­brand, Hoch­was­ser, Schnee oder Bor­ken­kä­fer ging

Auf wie vie­le mili­tä­ri­sche Hel­fer haben Sie zurückgegriffen?

SCHELLEIS Aktu­ell sind 12.600 Frau­en und Män­ner ein­ge­setzt. Das Gesamt­kon­tin­gent zähl­te anfäng­lich 15.000, nun 20.000 Köp­fe. Wenn ich alle bis­her täti­gen Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten zusam­men­neh­me, kom­me ich geschätzt auf eine knapp sechs­stel­li­ge Zahl. Das bedeu­tet, dass inzwi­schen etwa die Hälf­te unse­rer 185.000 Sol­da­ten dau­er­haft oder vor­über­ge­hend in die Coro­na-Amts­hil­fe ein­ge­bun­den war…

Wie stark sind Ihre Sol­da­ten selbst von Coro­na betroffen?

SCHELLEIS Wir lie­gen dau­er­haft unter dem Durch­schnitt der Zivil­be­völ­ke­rung. Als Anhalt mag der der Inzi­denz­wert die­nen, der in der Bun­des­wehr aktu­ell 114 beträgt. Unter den älte­ren Zivil­be­schäf­tig­ten hat­ten wir zwei Todes­fäl­le zu betrau­ern, bei den Sol­da­ten noch kei­nen. Dar­auf sind wir ein wenig stolz, denn offen­bar wir­ken die Schutz­maß­nah­men, unter denen der gesam­te Ein­satz- und Rou­ti­ne­be­trieb abläuft. Aktu­ell sind 526 Sol­da­ten infiziert.…

In der Coro­na ‚Amts­hil­fe­ope­ra­ti­on‘ muss zunächst fest­ge­stellt wer­den, dass wir eigent­lich gar nicht zustän­dig sind. Gleich­wohl ist es sinn­voll, dass sich alle Stel­len, die für die Ver­sor­gung und Sicher­heit der Bevöl­ke­rung ver­ant­wort­lich sind, Gedan­ken machen, wie sie sich auf die nächs­te Kri­se vorbereiten…

Wie sieht die Rol­le der Bun­des­wehr bei der Pan­de­mie-Bekämp­fung auf Dau­er aus?

SCHELLEIS Wir wer­den die Fra­ge zu beant­wor­ten haben, ob es sinn­voll ist, dass wir über so lan­ge Zeit auf einem Feld, für das wir gar nicht zustän­dig sind, mit Kräf­ten im fünf­stel­li­gen Bereich augen­schein­lich unver­zicht­bar sind. Wird die Fra­ge ver­neint, müs­sen wir klä­ren, wer es denn dann machen soll. Wird die Fra­ge bejaht, dann müs­sen wir uns Gedan­ken machen, wie wir uns dafür per­so­nell, mate­ri­ell und orga­ni­sa­to­risch auf­stel­len. Denn unser Kern­auf­trag ist die Lan­des- und Bündnisverteidigung…

Nach Aus­set­zung der Wehr­pflicht gibt es nicht mehr so vie­le Mög­lich­kei­ten, Bun­des­wehr vor Ort zu erle­ben. Dass die Bevöl­ke­rung jetzt mit so viel Aner­ken­nung reagiert, freut uns natür­lich. Zugleich wür­de ich mir wün­schen, dass sich dies auch in Unter­stüt­zung für unse­ren Kern­auf­trag nie­der­schlägt. In der Lan­des- und Bünd­nis­ver­tei­di­gung haben wir gro­ßen per­so­nel­len, mate­ri­el­len und finan­zi­el­len Nach­hol­be­darf. Da brau­chen wir die Unter­stüt­zung von Poli­tik und Bevöl­ke­rung.«

8 Antworten auf „Generalleutnant: Bundeswehr "gar nicht zuständig"“

  1. Es ist doch schon mal erfreu­lich, dass die­ser Ein­satz von einem Gene­ral­leut­nant gelei­tet wird und nicht von Frau von der Leyen.

  2. Man geht als Bun­des­wehr­ler doch so früh in Pen­si­on, dass wahr­schein­lich kei­ne Hoch­be­gab­ten, nein, kei­ne Hoch­be­tag­ten ein­ge­setzt wer­den. Und unter denen wütet doch die Pest am meisten.
    Also stolz auf was?

  3. "Bus­se und Bah­nen sind als Anste­ckungs­ort nicht aus­ge­wie­sen. Laut RKI las­sen sich Aus­brü­che etwa im Bahn­ver­kehr nur schwer ver­fol­gen, da in vie­len Fäl­len die Iden­ti­tät eines Kon­tak­tes im Nach­hin­ein nicht mehr nach­voll­zieh­bar ist."

    Aber…aber.…, das heisst doch nicht etwa dass die Kon­takt-App von vorn­her­ein völ­lig aus­sichts­los war? Oder nie wirk­sam war? 

    https://​www​.spie​gel​.de/​a​u​t​o​/​c​o​r​o​n​a​-​s​h​u​t​d​o​w​n​-​u​n​d​-​n​a​h​v​e​r​k​e​h​r​-​s​o​-​h​a​r​t​-​w​u​e​r​d​e​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​e​i​n​-​s​t​o​p​p​-​f​u​e​r​-​b​u​s​s​e​-​u​n​d​-​b​a​h​n​e​n​-​t​r​e​f​f​e​n​-​a​-​e​9​0​4​b​4​5​d​-​0​d​c​9​-​4​4​f​a​-​9​c​a​c​-​3​1​e​c​3​7​6​0​1​e44

  4. An dem posi­ti­ven Bild der BW wird ja schon län­ger fleis­sig gefeilt – auch natürl­cih unter dem Ein­satz mas­si­ver PR – der Zukunfts­in­dus­trie des Jahrtausends.

    Als nächs­te ist dann wie­der das geeig­ne­te Feind­bild in Mache … die BW ist schließ­lich njcht nur Per­so­nal son­dern auch mil­li­ar­den­schwe­re Bewaff­nung und Rüstung …

    Wie pas­send wird des natür­lich der von Gates vor­her­ge­sag­te Bio­waf­fen­agriff sein.

    Bio­waf­fen sind prak­tisch: da kann sogar ein Winz­lings­land zur welt­wei­ten Bedro­hung aus­ge­ru­fen wer­den. man den­ke nur an die fahr­ba­ren Bio­waf­fen­la­bors des "teuf­li­schen Sad­dam" – und vor allem, dass die nie gefun­den wurden!

  5. Wer gibt tat­säch­lich das Kommando,
    Schel­leis oder Holtherm?

    Zitat:
    Amtseinführung
    Bun­des­wehr­ge­ne­ral Hol­therm über­nimmt neue BMG-Abteilung

    Am 3. März 2020 wur­de Dr. Hans-Ulrich Hol­therm offi­zi­ell von Minis­ter Jens Spahn als Lei­ter der neu­en Abtei­lung „Gesundheits­schutz, Ge­sund­heits­sicherheit, Nach­hal­tig­keit“ im Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um (BMG) begrüßt.

    Bereits im Janu­ar 2020
    (Anm.: also bevor eine Gefahr für Deutsch­land über­haupt bekannt war!)
    wur­de bekannt, dass Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn im Früh­jahr das Minis­te­ri­um neu auf­stel­len wird.
    Neben Um- und Neu­be­set­zun­gen der Lei­tungs­ebe­nen hat Spahn auch eine
    neue Abtei­lung 6 „Gesund­heits­schutz, Kli­ma und Nach­hal­tig­keit“ geschaffen.

    Gelei­tet wird der neue Bereich von Gene­ral­arzt Dr. Hans-Ulrich Hol­therm, der erst am 15. Janu­ar 2020 das Kom­man­do über das Bun­des­wehr­kran­ken­haus Ulm über­nom­men hat­te. „Dr. Hol­therm ver­bin­det durch sei­ne lang­jährigen Erfah­run­gen die The­men Gesund­heit und Si­cherheit und ist daher Sinn­bild für die neue Abtei­lung“, so Spahn am 3. März 2020 bei der offi­zi­el­len Begrü­ßung. „Die Exper­ti­se von Dr. Hol­therm wird uns auch im jet­zi­gen Kri­sen­stab bei der Bekämp­fung des Coro­na­vi­rus sehr helfen!“

    Vor Hol­therms Über­nah­me des Bun­des­wehr­kran­ken­hau­ses in Ulm war er Direk­tor für Wehr­me­di­zi­ni­sche Wis­sen­schaft und Fähig­keits­ent­wick­lung Sani­täts­dienst und Stell­ver­tre­ten­der Kom­man­deur Sani­täts­aka­de­mie der Bun­des­wehr, München.

    04.03.2020 | Quel­le: gnj
    https://​www​.kma​-online​.de/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​k​o​e​p​f​e​/​d​e​t​a​i​l​/​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​g​e​n​e​r​a​l​-​h​o​l​t​h​e​r​m​-​u​e​b​e​r​n​i​m​m​t​-​n​e​u​e​-​b​m​g​-​a​b​t​e​i​l​u​n​g​-​a​-​4​2​765

  6. 4.2.21, "Bun­des­wehr-Gene­ral for­dert bal­di­ges Ende des Ein­sat­zes in Altenheimen
    Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Kramp-Kar­ren­bau­er hat das Coro­na-Kon­tin­gent der Bun­des­wehr auf 25.000 Sol­da­ten auf­ge­stockt. Gene­ral­leut­nant Mar­tin Schel­leis warnt nun: Die Ein­satz­be­reit­schaft der Trup­pe lei­det darunter. …
    Seit eine öffent­lich­keits­wirk­sa­me Rege­lung der Kos­ten­fra­ge durch Kabi­netts­be­schluss erfolg­te, stei­gen die Anfor­de­run­gen rasant, inner­halb weni­ger Tage von 350 auf die genann­ten 4000 Kräf­te. Die Sol­da­ten müss­ten, so Schel­leis, „zuneh­mend durch zivi­les Per­so­nal ersetzt wer­den“. Zugleich beton­te er aber: „Wir blei­ben solan­ge, wie wir gebraucht werden.“
    Das ist auch mit Blick auf das Impf­ge­sche­hen nötig, bei dem die Bun­des­wehr eine star­ke Aus­wei­tung ihrer Ein­sät­ze bei zuneh­men­der Anzahl von ver­füg­ba­ren Impf­do­sen erwar­tet. Von den hel­fen­den Uni­for­mier­ten in den Hei­men ist nur ein Bruch­teil bereits geimpft worden."

  7. 22.2.21, "In einem Gast­bei­trag für den Behör­den­spie­gel, eine Zeit­schrift für Beschäf­tig­te im Öffent­li­chen Dienst, spricht sich Gene­ral­ober­stabs­arzt Ulrich Baum­gärt­ner nun dafür aus, den Rah­men für mög­li­che Ein­sät­ze der Bun­des­wehr im Inne­ren für "Kata­stro­phen­fäl­le" "aus­zu­bau­en".
    Da COVID-19 die Gesell­schaft "stark beein­flusst" habe, kön­ne aus den "Neben­wir­kun­gen" der Coro­na-Kri­se schnell eine "poli­ti­sche Kri­se" ent­ste­hen. Baum­gärt­ner erklär­te wei­ter, dass "der Zusam­men­hang zwi­schen Gesund­heit und Inne­rer wie Äuße­rer Sicher­heit" in der Zukunft deut­lich stär­ker beach­tet wer­den soll­te. Die Gren­ze zwi­schen einer zivi­len und einer mili­tä­ri­schen Bedro­hungs­la­ge "ver­schwim­me" bei "kri­ti­schen Gesundheitslagen".
    "Der Zusam­men­hang zwi­schen Gesund­heit und Inne­rer wie Äuße­rer Sicher­heit muss zukünf­tig deut­lich stär­ker beach­tet wer­den. Gera­de bei kri­ti­schen Gesund­heits­la­gen ver­schwim­men die Gren­zen der bei­den Sicherheitsbegriffe."
    Baum­gärt­ner ver­sucht in sei­nem Gast­bei­trag zugleich, einen ver­stärk­ten Ein­satz der Bun­des­wehr im Inne­ren durch die poten­zi­el­le Gefahr einer bio­ter­ro­ris­ti­schen Atta­cke im Fal­le eines Krie­ges zu begrün­den. Hier­zu erklärt er, die Hem­mung einer Gesell­schaft durch das Aus­brin­gen von gesund­heits­schäd­li­chen Stof­fen sei ein mög­li­ches Mit­tel zur Schwä­chung des Geg­ners, auf das Deutsch­land vor­be­rei­tet sein müsse. …"
    https://​de​.rt​.com/​i​n​l​a​n​d​/​1​1​3​4​8​3​-​b​u​n​d​e​s​w​e​h​r​-​s​i​e​h​t​-​c​o​r​o​n​a​-​k​r​i​s​e​-​a​ls/

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