Der "Arzneimittelbrief" nennt sich "unabhängiges Informationsblatt" und wird herausgegeben von Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Internist, Hämatologe/internistischer Onkologe, Transfusionsmediziner und Dr. med. Jochen Schuler, Internist, Kardiologe, Internistische Intensivmedizin. Seine aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema
»Zur Entwicklung genetischer Impfstoffe gegen SARS-CoV‑2 – technologische Ansätze sowie klinische Risiken als Folge verkürzter Prüfphasen [CME]
Zusammenfassung: Von den Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV‑2, die sich bereits in der Phase III der klinischen Prüfung befinden, sind 60% den genetischen Vakzinen zuzurechnen (nukleinsäurebasierte und virale Vektorimpfstoffe). Bei zwei dieser Kandidaten (einem mRNA- und einem viralen Vektorimpfstoff) werden derzeit (Stand 20.10.2020) von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im Rahmen eines „rolling review“-Verfahrens bereits erste (nicht klinische) Daten geprüft. Unter dem Zeitdruck der Pandemie wurden die laufenden klinischen Phasen I und II zur Prüfung der Sicherheit durch Zusammenschieben und Zusammenlegen deutlich verkürzt ("Teleskopierung"). Durch die Verkürzung üblicher Beobachtungszeiträume erhöht sich das Risiko, dass Nebenwirkungen während der klinischen Prüfung unerkannt bleiben. Somit tangieren die beschleunigten Testphasen auch die gesundheitspolitische Verantwortung bei der staatlichen Vorsorge. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass derzeit fast alle Impfstoffe an jüngeren Erwachsenen und nicht an älteren Menschen mit deutlich höherem Risiko für schwere Verläufe getestet werden. Auch wird ein sehr wichtiger Wirksamkeitsendpunkt der Impfstoffe, die "sterile Immunität", in den laufenden Studien kaum berücksichtigt. Würde durch eine Impfung eine anhaltende sterile Immunität erreicht – die ideale Wirkung einer Impfung – könnten Infektionsketten unterbrochen werden. Die bisher publizierten Ergebnisse der laufenden Impfstudien lassen das aber kaum erwarten.«
Hier gibt es den vollständigen Text.
Es folgt ein Link zu einem Interview mit Prof. Sönnichsen
vom "Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin", der
wahrlich nicht in die "verschwörungstheoretische" Ecke
gestellt werden kann, u.a. zum Thema neuer Impfstoff
von Biontech/Pfizer.
Es lohnt sich wirklich, bis zum Ende zuzuhören und
dieses Interview weiter zu verbreiten.
https://www.youtube.com/watch?v=JN73Bpw6nDw