Vielleicht tut man der 92-Jährigen Unrecht. Vielleicht hat sie all das Fehlende in ihrem Leserbrief benannt, und es wurde von der Redaktion weggekürzt.
Zu sagen wäre, wie es denn zu den sechs Kriegsweihnachten kam? Daß durch eine Medienlüge begleitet 1939 der deutsche Überfall auf Polen begann. Daß in der Folge des verbrecherischen Krieges mehr als 65 Millionen Menschen ihr Leben lassen mußten, davon allein 27 Millionen SowjetbürgerInnen. Daß gerade eines der Kriegsweihnachten für Frau Schuster von Bombenalarmen begleitet war, die sonstigen aber – ganz anders als für die Menschen in den besetzten Ländern – recht zivil vonstatten gingen. Daß, während sie dankbar die Weihnachtsstolle backen konnte, allein durch die Blockade Leningrads durch die Nazi-Wehrmacht mehr als eine Million Menschen verhungerten.
Zu sagen wäre ferner, daß dieser ganze Schrecken nur möglich war, weil Millionen Deutsche der Propaganda glaubten und mehr oder weniger überzeugt Teil der Mordmaschinerie waren. Daß sie duldeten, wenn Oppositionelle in Lager gebracht und ermordet wurden. Daß sie nicht wissen wollten, wohin Millionen Juden und Jüdinnen aus ihren Städten verschwanden. Daß sie nichts dabei fanden, als denen zuvor verboten wurde, als ÄrztInnen tätig zu sein, bevor sie noch nicht einmal "arische" Sitzbänke benutzen durften. Daß Millionen Deutsche sich an Ausgrenzung und Denunziation beteiligten. Daß sie ja nur taten, was man von ihnen verlangte.
Wenn all das nicht erwähnt wird, ist es "armselig", darauf zu verweisen, wie schlimm doch die Kriegsweihnacht war. Es geht den Menschen "zu gut", sie sollen sich zusammenreißen und wieder das tun, was die Regierung verlangt. Schließlich sind sie, bis darauf, daß dummerweise der Krieg nicht gewonnen wurde, doch gut damit gefahren.
Der Vorwurf geht weniger an eine 92 Jahre alte Frau. Er geht an die unsägliche Meinungsmache der Leipziger Volkszeitung, die deren Erinnerung noch in den "sozialen Medien" ausweidet und instrumentalisiert für eine unsägliche Politik in Sachen Corona.
Es ist fraglich, ob die Leserin typisch ist für ihre Generation. Es dürfte viele geben, die sich gerade jetzt an die Gleichschaltung jener Jahre erinnern, und die wachsam bleiben, wenn Soldaten sie in ihren Heimen zu Impfungen bewegen wollen.
Besser wäre „arische“ Sitzbänke.
Ansonsten d‘accord, und die LVZ sollte sich schämen, zusammen mit einigen „Ärzten“!
Und ja, mir sind aus dieser Generation andere Stimmen bekannt.
@Harald: Danke, korrigiert
Zu sagen wäre weiterhin noch, dass die Aussage, es gehe doch "allen Menschen gut", eine Nichts und Null – Aussage ist,die der individuellen Interpretation bedarf und an die Werteordnung eines jeden einzelnen Menschen gebunden ist.
Danke aa, sehr gut kommentiert.
Es ist unerträglich, wie sich diese Schmierfinken verhalten.
Wenn keiner mehr das Kloopapier kaufen würde, wären die Lichter schnell aus und diese Agitatoren auf dem Boden der Realität, aka außerhalb der Komfortzone. Ob sie dann allerdings ihr degeneriertes Resthirn nutzen würden, oder die „Verschwörer“ verantwortlich machen würden, wäre spahnend. Leider nur Konjunktiv, weil die Verbrecher die Schlafschafe fest im Griff haben.
Gertraute hat eindeutig zu viele Jahre die LVZ gelesen. Es gibt halt eine Kollektivschuld und eine Kollektiv Verantwortung – oft ohne sichtbaren zeitlichen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.
Es ist einfach nur noch abstoßend. Ich bin so dermaßen angewidert von diesen Schreibtischtätern, dass ich mich fast übergeben muss.
Ich könnte auch kotzen! Schon wieder, oder immer noch, fallen die "braven Bürger" auf Propaganda rein!
Vor allem sind nicht externe Kräfte schuld, dass es schwere Weihnachten sind. Es sind die eigenen Politiker. Der Krieg fiel nicht vom Himmel und der Lockdown auch nicht. Beides war bzw. ist unnötig wie ein Kropf. Die Leute, die damals die Sinnhaftigkeit des Krieges hinterfragten, bekamen mächtig Ärger bis hin zur Todesstrafe. Und wer heute die Maßnahmen hinterfragt, wird ja so behandelt, als wäre er ein Zersetzer, ein Wehrkraftzersetzer. Ich bin nun schon so oft angepöbelt worden, weil ich Lockdowns und die Hygienemaßnahmen für unsinnig und schädlich halten. Masken sind ein Keimherd par excellence, direkt von der Schnute. Bei der Sportausübung werden die Vereine gezwungen Geräte und Bälle zu desinfizieren. Das geht mächtig ins Geld. Dabei hieß es doch schon im Frühjahr, Schmierinfektionen spielten keine Rolle bei Corona. Also warum?
Auch ich halte mich an die Maßnahmen, auch wenn ich sie für Unsinn halte. Es ist auch die Angst vor Denunziation; manchem Kollegen traue ich nicht so recht, wenn der mich auf dem Flur ohne Maske sähe. Aber im Internet kann ich die Maßnahmen nicht verstoßen, ich kann sie nur kritisieren. Aber schon Kritik wird als Problem betrachtet.
Nun, der Unterschied zwischen damals und heute ist, dass es von 1933 bis 1945 gegen schwächere Minderheiten ging, gegen die der Staat eingesperrt und ermordet hat.
Heute dagegen sind alle Menschen von den Corona-Maßnahmen betroffen, diese sind im Vergleich zu damals geradezu lächerlich harmlos und diese Maßnahmen dienen dem Schutz von schwächeren Menschen.
Dass man das hier nicht sehen will ist bezeichnent und Anlass für die mahnenden Worte der alten Dame. tzzt
@Markus: Genau, nicht aufregen, außer wenn die Querdenker-Nazis uns unsere "arischen" Sitzbänke wegnehmen wollen. Dann setzt es aber was. Und mal ehrlich, war der Krieg denn nicht schlimmer als das bisschen Impfung? Außerdem diente schon damals Schutzhaft doch wohl dem Schutz! Und die Gesetze zum Schutz des deutschen Volkes? Na bitte!
Zum Trost was auf die Ohren (mit Text)?
Voilà: Georg Kreisler's Kapitalistensong
http://www.songtextemania.com/kapitalistenlied_songtext_georg_kreisler.html
Ob das den Menschen deren Existenz grundlos vernichtet wird auch so vorkommt?
@Markus
Es ging von 1933 bis 1945 nicht um den Mord an schwächeren Minderheiten. Den Tätern ging es darum, das deutsche Volk von Schädlingen zu befreien, um die Volksgesundheit zu bewahren. Die deklarierten Absichten der Täter waren keine anderen, und auch die medizinischen Versuche zum Nutzen der Gesunden, die man damals Arier nannte, fanden statt. Die Denkweise ist dieselbe. Aber es ist in beiden Fällen nicht die Ihre, denn für die erste sind Sie zu sehr Nachfahre der Täter, für die zweite zu wenig bewusst, dass Sie dieses Mal zu den Opfern gehören könnten.
Die 100tausenden denen der Arbeitsplatz zerstört wurde, finden die das auch alle so easy wie die Rentnerin?
Deren Rente ist ja sicher – noch.
Zu Markus:
damals wie heute geht es um das Geld der Menschen. Damals das der Juden, heute alles, was unterhalb der Reichtumsschwelle liegt. Insofern hat Markus recht: es wird nicht eine Minderheit sondern die Mehrheit ausgepündert. Ein echter Fortschritt.
Es fängt schon an: Krankenkassenbeitrag steigt.
Vermögen werden abgeschmolzen, wirtschaftliche Existenzen vernichtet, per Nullzins wird der Kleinsparer sowieso schon lange enteignet, die Versicherungsleistungen werden gekürzt, sei es Rente, sei es Lebensversicherung.
Man fragt sich, wo sich so jemand wie dieser Markus mental befindet: im Land der Treugläubigen und Seligen (geistig arme, lt. Bibel), der Gutmenschen und Gutgläubigen, der Klag- und Fraglosen, der allen Vertrauenden (so sie Pöstchen, Geld, Ehren, Preise innehaben), alles Hinnehmenden (außer Widerspruch! Das ist des Teufels!)?
Welche Zumutung bräuchte ein "Markus" um gegen Obrigkeit aufzustehen und zu widersprechen?
Die alte Frau hat den Brief nicht geschrieben. Vielleicht erinnert sie sich noch an die Goebbels-Rede von den 6 Kriegsweihnachten, wenn sie geistig fit ist, was ich ihr wünsche, Dann weiß sie auch, dass ein großer Teil ihrer Generation nicht mehr lebt.
So einen Brief kann man nur schreiben, wenn man jung ist und den Tod nicht wahrhaben will.
Nur weil es immer Menschen gab, die nicht wie tote Fische mit dem Strom schwammen, sondern widerständig gegen die Obrigkeiten waren unterGefahrfürLeib und Leben, konnte die Gesellschaft immerhin bis zur heutigen Demokratie fortschreiten.
Gehorsam hingegen hat für die Welt oft genug in Krieg geendet.
Schade, daß Gertrude das trotz ihrer 92 Jahre noch nicht begriffen hat und berechtigte Kritik für ärmlich hält.
Was den Mainstream so anfällig für den derzeitigen Putsch macht ist die lange "geimpfte" Auffassung, dass alle im meinungsmäßigen Gleichschritt stapfen sollten. Mainstream aber ist niemals demokratisch, er macht Demokratie, deren Wesen der Diskurs ist ohne Tabus, überflüssig.
Und DAS ist es, was damals wie heute lange passiert ist – und wofür die heute unzeitgemäßen Erfahrungen der 92jährigen nichts können.
Vielleicht wird es in 60 Jahren wieder solche 92jährigen geben, die sich dankbar daran erinnern, dass sie wegen Corona endlich nicht mehr in die Firma mussten, dass sie dank Digitalisierung zu Hause bleiben und "selbstbestimmt" arbeiten durften. Dass das mit den Impfschäden (analog Kriegsfolgen) zwar blöd war, man da aber eben durchmusste.
Menschen sind so. Mag es einem gefallen oder nicht. Sie legen sich das, was sie taten, gerne als unvermeidlich zurecht, um nicht – bereuen zu müssen. Reue aber ist unvermeidlich: um Dinge zu ändern muss man tief begriffen haben, dass und warum sie verkehrt waren. Davon aber sind m.E. die Analysen sowohl der Rechten als auch der Linken noch weit entfernt.
Insofern hat die 92jährige nicht mal Unrecht mit dem impliziten Vorwurf, dass "alle nur die alte Normalität" zurückhaben wollen – nicht, weil sie zufrieden mit der waren, sondern weil sie die kennen . Finde den Balken … 🙂
Das denke ich au. "Nervt mich total" ist sehr deutlich nicht der Wortschatz einer 92-Jährigen, sondern der eines LVZ-Redakteurs.
Wer sagt denn, daß es diese Gertraude Schuster im realen Leben gibt? Sehr wahrscheinlich ist doch die Arbeit eines "Relotius" bei der LVZ.
oh, funktioniert die "Antworten"-Funktion nicht?
Sollte unter @ BMBürger
Die Frage, die ich bei solchen Äußerungen immer stelle ist, wollt Ihrs wieder so haben, dann nur weiter so!
Darüber hinaus sind Ausgangssperren z.B. beliebte Werkzeuge von feindlichen Besatzungsmächten, verantwortungsvolle, dem eigenen Volk verbundene Regierungen gehen mit so etwas niemals derartig nonchalant um, wie unsere!
Die nächste Frage, die man auch aus der obigen Darstellung erschließen könnte, was machen wir, wenn eine andere Macht im Krieg Intensivstationen zerstört oder sabotiert, kapitulieren wir dann sofort, da wir ja offensichtlich mit stark belasteten Intensivstationen nicht leben können, geschweige dann uns verteidigen könnten! Dieses Narrativ der Intensivstationen könnte man schon auch hinterfragen!
Die dritte Geschichte, die Dame hat große Teile ihrer Jugend in einer Zeit zugebracht, in der Antibiotika noch nicht verfügbar waren, es gab keine wirkungsvollen Behandlungsoptionen für bakterielle Infektionen, Lungenentzündungen waren häufige Todesursacht über alle Altersgruppen hinweg, sehr häufig aber bei Kindern und auch alten Menschen, auch TBC war überaus verbreitet in dieser Zeit, hat man deswegen alle in ihre Häuser gesperrt? Es ist ja auch immer das Narrativ, daß man die Maßnahmen durchführen muß, weil es weder Impfung noch Behandlung für das Corona-Virus gibt.…
Man sollte nicht "verharmlosen" und aus (mindestens) 2 "Kriegsweihnachten" mit Bombenängsten nicht "gerade eines" machen
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Leipzig
Ansonsten d'accord.
Jemandem, (z.B. einem @Markus), der meint, dass "alle Menschen von den Corona-Maßnahmen betroffen" seien und sie "verharmlost", indem er "diese (…) im Vergleich zu damals [als] geradezu lächerlich harmlos" bezeichnet,
sollte man keine (unnötigen) Angriffsflächen bieten.
Klar, was ist schon eine 10-Tage-Quarantäne in der 2‑Raum-Wohnung gegen eine in der Villa mit Golfplatz?
Für "schwächere Menschen" der Verlust des Arbeitsplatzes gegen den Ausfall des Mauritiusurlaubs der "stärkeren"?
Oder all dies gegen 6 Wochen "Schutzhaft" in Dachau für die Querulanten oder (kurzes) lebenslänglich irgendwo im "Generalgouvernement" (für die mit dem "falschen" Stammbaum)?
Dass heute "diese Maßnahmen dem Schutz von schwächeren Menschen (dienen)" ist ein sehr wichtiges Glaubensdogma der Rechtgläubigen, die es natürlich unmöglich macht, es zu hinterfragen.
Ich glaube (sic!), dass Gertraute nicht unbedingt typisch für ihre Generation ist – sie hat nämlich möglicherweise das Glück, nicht in einer "geschützten" "Seniorenresidenz" zu leben, geht vor die Tür oder empfängt Besuch wann sie will, trägt evtl. sogar Maske und macht für deren lästige "Notwendigkeit" die verharmlosenden QuerulantInnen verantwortlich, die den Krieg auf ihre Kosten wohl partout nicht überleben wollen.
Und wieder einmal bin ich dankbar für diese Seite!
Der ganzheitliche Blick auf die Situation ist immer wichtig – egal ob damals oder heute.
Danke Herr Aschmoneit, dass Sie mich mit Ihrer Arbeit unterstützen, diesen Blick zu bewahren
Und auch danke an alle anderen, die dazu beitragen.
Ich vergaß, dass ihr euch ja als verfolgte Opfer im Kampf gegen den Faschismus wähnt. *rolleyes*
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gibt es aber nicht wegen der PCR-Tests oder finsterer Pläne der Eliten, sondern weil sehr viele Menschen mit neuartigen Krankheitsbild im Krankenhaus liegen.
Schon im Dezember 2019 hatte man in China erkannt, dass es sich um einen hoch ansteckenden Virus handelt.
"Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gibt es aber nicht wegen der PCR-Tests oder finsterer Pläne der Eliten, sondern weil sehr viele Menschen mit neuartigen Krankheitsbild im Krankenhaus liegen. "
Sie verwechseln die Dinge.
Die Pläne sind nicht finster, sondern aus Sicht derer, die sie offen und ohne jede geheime Verschwörung darstellen, humanistisch und philantropisch. Niemand hat deswegen vermutlich ein Virus erfunden – aber dass es eines gibt, ist praktisch und hilft, die Pläne voranzutreiben – durch die Maßnahmen.
Ein sich schnell verbreitendes neues Virus gibt es. Seltsamerweise hat es bestimmte Länder besonders lieb. Das sind ausgerechnet die europäischen, die mit den Maßnahmen und der großen Klappe. In China herrscht längst wieder Alltag, und Vietnam und Thailand sind kaum betroffen.
Wollte man das Virus wirklich effizient bekämpfen, dürfte man keine unliebsamen wissenschaftlichen Meinungen ausschalten, sondern idealerweise die Länder, die damit besser klarkommen, FRAGEN, wie die das hinbekommen und analog vorgehen.
Dass das nicht der Fall ist, sondern man eisern an mannigfach wissenschaftlich kritisierten und evident untauglichen Maßnahmen "bis zur Impfung" festhält zeigt m.E. deutlich, dass das Interesse hinter den Maßnahmen sich von einem an Virusbekämpfung unterscheidet.
zu Markus
27. Dezember 2020 um 12:06 Uhr
"Schon im Dezember 2019 hatte man in China erkannt, dass es sich um einen hoch ansteckenden Virus handelt."
Ich vergaß: Du glaubst ja auch an Pumuckel und Weihnachtsmann.
(Wie sollte man im Dezember 19 oder auch im Januar 20 ein hoch ansteckendes Virus erkannt haben, als noch garnicht viele angesteckt sein konnten (so denn wirklich ein "neuartiger Virus" aufgetreten sein sollte) und es noch keinen Test auf Virenbestandteile gab. 7 (Sieben!) (angebliche) atypische Lungenentzündungen im Januar in China – bei einer Milliardenbevölkerung (in Zahlen: ca. 1.400.000.000 Individuen, davon 7 angeblich ungewöhnlich krank) – ist wahrlich ein alarmierendes Zeichen. Herrgott, wirf Hirn herunter!
Also so langsam glaube ich doch an Michaels geistige Dürftigkeit bei solcher "Argumentstärke" – oder man wechselt sich ab? Unterschiedliche PR-Begabungen je nach Schicht?
Tschuldigung Michael (falls ein solcher anwesend), natürlich meinte ich "Markus" bei der Dürftigkeit.
Herr Aschmoneit, ganz vergessen "Was uns nicht umbringt, macht uns stark!"?
"Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, …"
Das hat die Frau verinnerlicht, das ist heute wieder gefragt …
Politiker die Krieg oder Notstand anzetteln, dienen damit doch nur der Volksgesundheit, der Reinigung des Blutes, dem Ausmerzen des schwachen und unützen Lebens, …
Ich hoffe, Sie und Ihre Leser verstehen den dunkelsten Sarkasmus dieser Worte …
Sehr gut Ihr Kommentar.
"Zu allererst die Schwächsten schützen. "
Hört sich doch gut an, nicht wahr ? Und ich bin überzeugt, dass sich die meisten Menschen durch diese Worte des Herrn Spahn "persönlich " angesprochen und bevorzugt fühlen.
Vielleicht empfindet die alte Dame sogar ein wenig Genugtuung, dass es Weihnachten 2020 nicht nur Ihr ganz persönlich so ergeht, einsam und allein in der Bude zu sitzen, sondern ausnahmsweise einmal fast allen.
Vor allem auch denjenigen Alten, die sonst von Kindern und Enkelkindern besucht werden .
Das schafft aus ihrer Perspektive u.U. eine ausgleichende Gerechtigkeit für erlittenes privates Unglück. Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Lockdowns und Ausgangssperren tangieren einen so alten Menschen doch sowieso nur peripher, solange er seine Zeitung und das Nötigste zu Leben geliefert bekommt.
Meine Tante hat miterlebt wie der Vater noch kurz vor sowjetischer Invasion nach Westpreußen versetzt wurde als Hoffnungsträger, dass die Ostgebiete nicht verloren gehen – Drohung, exekutiert zu werden, wenn man flieht – dann dochFlucht und Vertreibung miterlebt – zu Fuß aus Ostpreußen – zurücklassen müssen der ganz Alten – Hunger – nicht wissen, ob die Familienmitglieder überlebt haben – sich Durchschlagen als Flüchtling in der Nachkriegszeit.
Sie sagt: es war nicht so schlimm, wie es heute ist.
@Anna: Vermutlich meinen Sie es nicht so. "Sowjetische Invasion" klingt so, als ob "der Russe" den Krieg angefangen hätte.
Stimmt. Und waren sie in Westpreußen? Das war doch Polen? Der Geschichtsunterricht ist schon so lange her. Stalins Totalitarismus war nicht besser. Es ist so schwierig.
Wie jetzt? Ich denke, historische Vergleiche der Gegenwart mit dem 3.Reich sind doch "verharmlosen" und verpönt. Ich muss mich "Nazi" nennen lassen, wenn ich von "wehret den Anfängen" spreche, während Oma G. hier auf Basis des 2.Weltkriegs den moralischen macht?
ist aber merkwürdig, dass grad den Älteren (Oma???) die Erinnerungen hochkommen.
Gönnen wir Frau Schuster doch einfach die ihr ganz besonders bevorzugt zustehende Impfung nach einem erfüllten Leben beispielloser Folgsamkeit …
Frau Schuster ist nicht allein. Gestern äusserte sich meine nur um ein paar Jahre jüngere Schwiegermutter fast identisch.
Zuletzt lamentierte sie noch, das die Männer der Familie, nach Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft wieder bei Null hätten anfangen müssen.
Um den innerfamiliären Streit ( ich gegen alle Anderen) nicht noch weiter eskalieren zu lassen, habe ich schnell meinen Hund streicheln müssen.
Hallo, Getraude war fünf Jahre als der verhinderte Kunstmaler Reichskanzler wurde und sie war siebzehn als in Karlshorst die Bedingungslose Kapitulation unterschrieben wurde.
Was glaubt ihr was Getraude an Wissen über Leningrad oder den Generalplan Ost in ihrer Kindheit und Jugend so mitbekommen hat? Nur das was ihr in der (Nazi)Schule beigebracht und was der Großdeutsche Rundfunk, Sender Leipzig vermeldet hat.
Und später? Da waren die Russen da (Leipzig – SBZ), Angst und Scham verhinderten vielleicht ein sich auseinandersetzen mit den damaligen Geschehnissen.
1960 hat sie immerhin ein Abo des "Organs der SED-Bezirksleitung Leipzig", der Leipziger Volkszeitung abgeschlossen. Ob sie jedoch nur die Traueranzeigen oder auch den politischen Teil gelesen hat ist unbekannt.
Menschen die es auf Grund ihrer Biografie besser wissen müssten haben sich in diesem Jahr sehr schnell angepasst.
Auch das Mediengerede von "Uns geht es doch gut" trägt dazu bei. Ein weiterer Faktor ist auch die Definition von Freiheit mit der viele auch hier im Osten nichts anzufangen wissen. Zu DDR-Zeiten kam der Impfbus schließlich auch in die Schule und da wurde auf Befehl durchgeimpft und keine dummen Fragen gestellt. Anordnungen von Ärzten oder Politikern werden nicht in Frage gestellt sondern befolgt das war schließlich schon immer so, oder etwa nicht?
@Hier: Ich denke, es gab sowohl in der DDR als auch bei uns bewährte und gut erforschte Impfungen. Vielleicht war es da ein Vorteil, daß in einem Teil der Welt nicht ausschließlich das Profit-Prinzip im Gesundheitswesen galt und auch der andere Teil sich damit auseinandersetzen mußte.
@aa: Natürlich gab es die hier wie dort. Und wenn die Corona-Impfungen genauso gut erforscht wären gäbe doch überhaupt kein Problem.
Was mir jedoch Sorgen macht ist diese Autoritätsgläubigkeit die um sich greift und das Nicht-in-Frage-Stellen offizieller Meinungen.
Es war Stefan Heym, der auf der großen Protestdemonstration am 4. November 1989 ausrief: „Wir haben in diesen letzten Wochen unsere Sprachlosigkeit überwunden und sind jetzt dabei, den aufrechten Gang zu erlernen.“ Stefan Heym zitiert diesen Satz aus dem Brief eines Lesers an ihn, findet aber, der Mann habe recht.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/worte-der-wende-aufrechter-gang.1013.de.html?dram:article_id=169774
Was ist wohl geworden aus dem "aufrechten Gang"? Nix. Die Leute glauben immer noch das die Partei (gerne auch tageschau, RKI, Angela Merkel, Bill Gates) recht hat – anstatt selbst zu denken …
Und jetzt alle:
Lied der Partei Musik Ernst Busch + der Chor der Berliner Staatsoper
https://www.youtube.com/watch?v=_KyGUNiYHlk
Die Partei, die Partei,
Die hat immer recht
Genossen es bleibt dabei,
Denn wer für das Recht kämpft,
Hat immer recht
.…
Die Partei, die Partei, die Partei.
https://erinnerungsort.de/lied/lied-von-der-partei-die-partei-hat-immer-recht/