Ein Artikel unter dieser Überschrift auf stern.de, geschrieben vom Leiter des "Ratgeberressorts" am 8.1., bringt vermutlich einen weit verbreiteten Unmut zu Gehör.
»Anfang dieser Woche war es wieder soweit: Merkel tagte mit den Ministerpräsident*innen und drehte die Daumenschrauben der Nation weiter an. Der Lockdown wurde verschärft, in diesen Tagen werden die Regeln in den einzelnen Bundesländern verabschiedet. Aus epidemiologischer Sicht war das – um im Merkel-Sprech zu bleiben – alternativlos. Noch immer vermeldet das RKI täglich mehr als Tausend Tote. Die Pandemie muss unbedingt unter Kontrolle gebracht werden.
Doch mit diesem Regelkatalog, der verabschiedet wurde, hat sich die Politik keinen Gefallen getan. Er ist einerseits drakonisch streng und andererseits erschreckend lax. Vor allem aber wirkt er inkonsequent. "Ein großer Teil der deutschen Regierungspolitik unterschätzt die Vollheit der Schnauze der Leute, die weder Corona verharmlosen noch gegen wirksame Schutzmaßnahmen sind", schrieb Sascha Lobo in seiner jüngsten "Spiegel"-Kolumne.
Lobo sprach mir aus der Seele.
Ich verstehe die Corona-Regeln nicht mehr
Ich halte mich seit März an alle Regeln, die diese Pandemie mit sich bringt. Ich habe die Corona-App installiert und trage bei jeder Gelegenheit eine Maske. Ich treffe mich wenn möglich nur im Freien und fliege weder zum Sonnen auf die Kanaren noch zum Skifahren in die Alpen. Ich habe meinen besten Kumpel seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen und Weihnachten ohne Eltern und Geschwister, ohne Freunde und Bekannte verbracht. Derzeit wird bei uns das Treppenhaus gemalert und ich freue mich, endlich mal ein neues Gesicht zu sehen.
"Es kommt auf jeden und jede Einzelne an", sagte Merkel im Frühjahr. Ich habe deshalb mein Leben eingeschränkt, um meinen Teil zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Doch ich ertappe mich zuletzt immer häufiger, dass ich mich über die Regeln hinwegsetzen möchte. Nicht aus Böswilligkeit, sondern weil ich sie nicht mehr nachvollziehen kann.
Beispiel Kontaktverbot: Meine Mutter darf meine Familie problemlos besuchen. Ein Haushalt plus 1, so lautet die neue Regel. Würde ich mit Frau und zwei Kindern jedoch in die Wohnung meiner Mutter fahren, wäre dies nach meinem Verständnis der Regeln verboten. Obwohl am Ende die gleichen Personen im Wohnzimmer sitzen?…
Privat dürfen sich seit Neuestem keine zwei Paare mehr treffen, selbst wenn sich alle vier Personen wochenlang wegsperren und einen negativen Corona-Test vorweisen können. Aber jeden Tag quetschen sich Zigtausende in volle S‑Bahnen und Busse und anschließend in Großraumbüros, nur weil ihre Vorgesetzten auf ihre gesellschaftliche Verantwortung pfeifen. Die Politik will daran nichts ändern. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft Merkel die Arbeitgeber in diesem Land "dringend bittet", Home Office zu ermöglichen. In meinen Augen ist das eine Bankrotterklärung an politischem Gestaltungswillen.
Selbst Kinder unter 14 bleiben seit dieser Woche nicht mehr verschont. In unserem Haus sind alle Eltern vernünftig und betreuen ihre Kleinen zuhause. Diese dürfen trotzdem nicht in der Sandkiste miteinander spielen. Sollte eine Polizeistreife vorbeikommen, wären saftige Bußgelder fällig. Wenige Hundert Meter weiter toben jedoch Dutzende Kinder vergnügt miteinander in der Kita. Immer mehr Eltern geben ihre Kinder wieder ab, aus Bequemlichkeit oder Überforderung – und ich habe dafür volles Verständnis.
Der Alltag ist zu durchreglementiert
Ich habe den Eindruck, die Entscheider*innen konzentrieren sich so sehr auf das Klein-Klein und die Details, dass sie das große Ganze und die Probleme der normalen Bürger längst aus dem Blick verloren haben. In meiner Postbank dürfen maximal fünf Kund*innen in den riesigen Hauptraum. Ist der Andrang größer, müssen sich die übrigen Besucher*innen in einen etwa sechs Quadratmeter großen Vorraum quetschen, der nur als Durchgangsraum betrachtet wird. Das ist nicht sinnvoll, entspricht aber offenbar den Regeln, versicherte mir der Wachmann vor Ort.
Ein anderes Beispiel: Wer bei der Deutschen Bahn eine Fahrt als Familie buchen will, erlebt den programmierten Corona-Irrsinn in der Buchungsmaske. Abteile können nur noch von maximal zwei Personen besetzt werden, mehr Personen sind nicht gestattet – selbst wenn diese aus einem Haushalt stammen. Die Deutsche Bahn bucht einen dann lieber mit Kleinkindern, die keine Masken tragen können, in den Großraum, wo mir Fremde in den Nacken atmen können. Wie das der Eindämmung der Pandemie dienlich sein soll, kann einem niemand beantworten, nicht einmal die freundliche Service-Mitarbeiterin in der Hotline. "Ich verstehe Ihren Frust, aber so sind nun einmal die Regeln", sagt sie mit einem Seufzen.
Ich könnte noch viele weitere Alltagssituationen aufzeigen, an denen deutlich wird, dass die derzeitigen Corona-Regeln über das Ziel hinausschießen. Stattdessen möchte ich noch einmal klarstellen, dass ich einen harten Kurs für richtig und notwendig halte. Aber nicht so. Ich will nachvollziehbare Regeln, in der vollen Breite, und keinen unüberblickbaren Flickenteppich. Lieber drei Wochen ALLES zu, als bei jedem Lockdown noch eine Schippe draufzupacken, auf den Rücken der überlasteten Eltern und verzweifelten Solo-Selbstständigen, ohne eine Perspektive auf Besserung oder wenigstens Hilfe.
Der Winter wird lang, die Impfungen dürften sich hinziehen. Das Letzte, was die Politik braucht, wäre ein Aufstand der Vernünftigen.«
Warum eigentlich nicht? Denn vermutlich dämmert auch dem Autor, daß das Konzept "Lieber drei Wochen ALLES zu" bereits vielerorts gescheitert ist.
Doch. Der Aufstand der Vernünftigen ist das Einzige, was noch hilft. Die Lauterbachs haben genug gesödert.
Kann man Söder nicht endlich mit Ü schreiben? Der Ausdruck 'südern' steht im Ch-Dialekt für das Absondern von Wundsekret und/oder Eiter aus einer unsauberen Wunde.
Ich finde das ganz passend für die Absonderungen diverser Personen…
Die Kritik ist ja auch berechtigt.
Das ist der Nachteil unseres Föderalismus.
Deshalb gibt es ja auch keine "Corona-Diktatur", in der die Bundesregierung eine "epidemische Lage" ausruft und dann alles zentral quasi "faschistisch" von oben steuert.
Merkel kann reden was sie will, jeder MP macht was er für richtig hält.
Aber wollt ihr jetzt hier ernsthaft kritisieren, dass die Maßnahmen nicht streng und einheitlich genug sind? 🙂
Gute Nacht! Bye!
Nö, diese Massnahmen sind sinnlos und übergriffig.
Zudem sind sie verfassungswidrig bis zum Anschlag.
Die Spaltung der Gesellschaft wird nach der Krise,
wenn die sozialen Spannungen erheblich zunehmen werden,
grosse Schwierigkeiten erzeugen.
etc pp.
Die Zeugen Coronas werden sich für Vieles entschuldigen müssen – hoffentlich wird diese Entschuldigung auch ausgesprochen und dann aktzeptiert …
Das wäre meine Best Case Hoffnung.
@Markus
Wir haben Glück, dass das nicht wirklich eine Pandemie ist.
Wäre das anstatt Corona tatsächlich sowas wie Ebola mit einer Tödlichkeit zwischen 30 und 90 % bei Infektion und nicht von 0,4%, würden wir mit diesen Versagern in der Politik vermutlich wirklich "aussterben".
Auch DAS zeigt Corona gerade.
Kann ja noch kommen – ob Sie dann immer noch froh sind über beliebige und ineffiziente Politik, die grundlegende Strukturen zerschlägt ohne ihr vorgebliches Ziel zu erreichen, das mit Bedacht an Kennzahlen geknüpft wurde, die logisch gar nicht geeignet sind?
Auch wenn Ebola kein Spaß ist: Es gibt keine Seuche, die den Menschen auslöschen kann, es sei denn, sie verändert sein Erbgut so, dass er sich nicht mehr fortpflanzen kann.
Eine Seuche, die offensichtlich tödlich ist, kann sich in der Regel gar nicht so weit verbreiten. Daher war für die Plandemie ja ein weitgehend harmloses Virus so passend: die Welt kann jahrelang angehalten werden.
Sollten sich nun die Leute nicht impfen lassen, wird man sehen müssen, was dann aus dem Hut gezaubert wird.
@ Markus
Das ist ja super – jeder MP macht was er will?
Dann muß er sich auch nicht an das Infektionsschutzgesetz halten?
In § 28a Besondere Schutzmaßnahmen steht da in Abs. 2 als mögliche Maßnahme:
"Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung".
Ich kann nicht erkennen, wie plötzlich daraus die Verpflichtung entstehen kann, ab Montag, 18.1. in Bayern nur noch FFP2-Masken beim Lebensmitteleinkauf zu tragen!
Jeder MP kann sich alles nach seinem Gutdünken selbst zurechtbasteln?
(Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!)
Was macht Lobo den ganzen Tag, die vielen letzten Monate lang wenn er immer noch für harte Maßnahmen ist und nur den Flickenteppich kritisiert?
Ganz Europa, ja die ganze Welt ist ein einziger Flickenteppich. Und ein Virus, ein Virus vorausgesetzt, ist nun mal nicht aufhaltbar durch sinnlose Maßnahmen, seien sie hart oder weich.
Gebt dem Mann endlich ein paar aktuelle, differenzierte Studien und Zahlen zu lesen. Wenn er schreiben kann, kann er vielleicht auch lesen. Mit etwas Glück vielleicht auch ein bisschen davon verstehen.
Reine Zeitverschwendung, sich solch dünner Suppe zuzuwenden. Keiner braucht mehr substanzloses Gequatsche.
Lobo ist ein zeitgeistgeschädigter Dummschwätzer sonders gleichen.
Der Text ist ja gar nicht von Lobo, auf den ich mich eben bezog.
Da sind mir so spät wohl die Gänsefüsschen vor den Augen weggelaufen.
Herr Aschmoneit, Sie?
Das darf aber auch nicht wahr sein.
Dito gute Nacht.
@Metame Phose: Ja, für uns alle ist es die 6. Stunde… Gaaanz oben steht, von wem der Artikel ist.
Eigentlich hatte ich das kursiv Geschriebene, im Textblock eingerückte, als Lobo-Zitat gelesen und "Lobo sprach mir aus der Seele" für einen Formatierungsfehler.
Nach nochmaligem, genauerem Hinsehen sind die Zitatzeichen ("") allerdings inkonsistent gesetzt und es verschwimmen Zitat und Autorenbeitrag. Völlig verwirrend wird es mit dem letzten Satz.
Ich denke, hier würde eine Korrektur der Zeichensetzung und der Formatierung des Artikels zum besseren Verständnis verhelfen, wer da eigentlich was schreibt.
Jetzt wir sogar den Corona-Pharisäern allmählich klar, dass es nicht um Gesundheit geht. Und die eigene Betroffenheit fördert diese Einsicht.
Ich komme mir einfach nur noch vor wie in Idiocrazy:
https://www.youtube.com/watch?v=kDNRr6KUK5M&list=PLxaUumW-X5DeIaBqWSo-oYd03tjhnu4NT&index=164
@Markus: Toller Beitrag! 16 MPs (multiple Persönlichkeiten?) die alleinig Regeln für ihr jeweiliges Bundesland aufstellen, dessen Rahmen eine Physikerin vorgibt ohne nach links oder rechts zu schauen, "beraten" von einer handvoll einseitig ausgerichteten "Experten", das ist natürlich gelebte Demokratie!
Vorsicht, Leute!
Was der fordert, macht Merkel gerne wahr: Totallockdown für alle, auch für die letzten nicht-Home-Office-Arbeitenden.
Weil deren Arbeitgeber keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen?
Echt, ich muß da kotzen. Freiheit fordert dieser Mann NICHT! Sondern einen Aufstand für den kompletten Absturz…
Manche machen sogar beim zuschauen schon Fehler
Ist es eigentlich technisch irgendwie möglich, einzelne User auszublenden? Die unsäglichen Absonderungen dieses Users "Markus" sind mittlerweile unerträglich… Die Dummheit, die aus jedem einzelnen Satz dieses gehirngewaschenen Benutzers trieft, verursacht bei normal denkenden Menschen körperliche Schmerzen.
@XTR4LOG
Dann wären wir ja nicht besser als die Markusen dieser Welt. Blende ihn doch einfach persönlich für dich aus. Funktioniert super, siehe Politiker und kritische Stimmen.
Nur 1 weiteres Beispiel für die Widersprüchlich- und Widersinnigkeiten: Statt den Verbrauchermärkten wie Kaufland oder Globus vorübergehend den Verkauf von Nonfood-Produkten zu untersagen, damit dort weniger Menschen zusammenkommen, müssen die Geschäfte in den Innenstädten geschlossen bleiben. Auf diese Weise werden die Einkaufsströme nicht entzerrt, sondern auf wenige Punkte konzentiert, was doch wegen der "immensen" Ansteckungsgefahr (auf 4.000 Menschen in Deutschland 1 Infektion pro Tag) gerade vermieden werden sollte. Wo bleibt da die Logik?
@Jürgen
Wo bleibt da die Logik?
Die Logik ist, dass
es scheinbar keine Logik gibt,
Sinnvolles und Gegensätzliches gemacht wird,
mutmaßlich Gutes versprochen, aber nichts eingehalten wird,
usw.
Erhellendes zu dieser "Unlogik" zeigen u.a. folgende Artikel auf:
1) “Unterstehen Sie sich, krank zu werden!”
Januar 4, 2021
Dr. Matthias Burchardt, Anthropologe und Bildungsphilosoph, zeigt Wege zum Ausstieg aus der Doublebind-Kommunikation in der Coronademokratie.
https://2020news.de/bleiben-sie-gesund-wege-aus-der-doublebind-kommunikation-in-der-coronademokratie/
2) Milosz Matuschek: Die Pandemie der Panik – Die vielen Ungereimtheiten des "Corona-Komplexes“ werden gerade vor allem durch die Klammer der Angstpropaganda zusammengehalten. Doch diese bröckelt (Anmerkung Ulrich Teusch: Teil 3 von Matuscheks Serie über den "Corona-Komplex“ – sehr erhellend!)
https://miloszmatuschek.substack.com/p/angstpropaganda
aus:
https://multipolar-magazin.de/empfehlungen
3) Albrecht Müller: Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.
Wie man Manipulationen durchschaut.
https://www.nachdenkseiten.de/?page_id=64771
Ziel: Orientierungslosigkeit, Lethargie, Überforderung, Depression usw.