Impfen von Jugendlichen
Corona-Forscher: Schulen sind kein Risiko

»Kin­der und Jugend­li­che gegen Coro­na imp­fen? Für das Infek­ti­ons­ge­sche­hen an Schu­len ist das uner­heb­lich. Münch­ner For­scher bele­gen: Es gibt dort kei­ne Anste­ckungs­ge­fahr.«

Das ist am 28.5. auf zdf​.de zu lesen.

»Seit gut einem Jahr unter­sucht ein Zusam­men­schluss von Wis­sen­schaft­lern der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen die Covid-19-Aus­brü­che. Woher kom­men sie, wie ent­wi­ckelt sich das Infek­ti­ons­ge­sche­hen? Auch die baye­ri­schen Schu­len haben die Sta­tis­ti­ker regel­mä­ßig im Blick: "Wir haben kei­nen ein­zi­gen sta­tis­ti­schen Hin­weis, dass Schu­le ein Aus­bruchs­herd für Covid-19 ist. Eher im Gegen­teil", sagt Gör­an Kau­er­mann, Pro­fes­sor am Insti­tut für Sta­tis­tik der Universität.

Untersuchung: Schulen spielen untergeordnete Rolle

Genau das war in der Dis­kus­si­on rund um den Impf­gip­fel in die­ser Woche aber die Annah­me: Wer­den die 12- bis 16-Jäh­ri­gen bis zu den Som­mer­fe­ri­en geimpft, müs­sen Schu­len nicht mehr geschlos­sen wer­den, ist Wech­sel­un­ter­richt viel­leicht bald vor­bei. Denn trotz sin­ken­der Inzi­den­zen sind die Län­der wei­ter vorsichtig.

Ber­lin bleibt bis zu den Som­mer­fe­ri­en beim Wech­sel­un­ter­richt, obwohl die Inzi­denz seit Tagen unter 50 ist. Bay­ern will nach den Pfingst­fe­ri­en Prä­senz­un­ter­richt bei Inzi­denz unter 50, ab 21. Juni auch da, wo sie noch bei unter 100 liegt.

Fragt man die Münch­ner Wis­sen­schaft­ler, wäre das schon jetzt nicht mehr nötig. In ihrem neus­ten Bericht, der am Frei­tag erschie­nen ist, kom­men sie wie­der zu dem Schluss: Schu­len spie­len "eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le" im Infek­ti­ons­ge­sche­hen. Ihre Hoff­nung: Ihre Ergeb­nis­se könn­ten in der aktu­el­len Dis­kus­si­on "hel­fen und zur Ver­sach­li­chung bei­tra­gen". Sta­tis­ti­ker wie Kau­er­mann wun­dern sich:

"War­um alle glau­ben, Schu­len sei­en die Pan­de­mietrei­ber, ist uns ein Rät­sel."
Gör­an Kauermann

Wenn Ansteckung, dann woanders

Die 14 Wis­sen­schaft­ler der Covid-19-Data-Ana­ly­sis-Group haben die Daten des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit aus­ge­wer­tet. Dar­in sind die Fäl­le erfasst, wo sich zwei oder mehr Infi­zier­te gegen­sei­tig ange­steckt haben könn­ten. Das Ergebnis:

    • Seit Mit­te Febru­ar sind Aus­brü­che in den baye­ri­schen Schu­len sehr gering. Ein Ver­gleich mit ande­ren mög­li­chen Anste­ckungs­or­ten wie Alten­hei­me, Kran­ken­häu­ser oder Arbeits­platz zeigt: Die Aus­brü­che am Arbeits­platz sind viel höher als in der Schule.
    • In den baye­ri­schen Schu­len gilt seit April eine Test­pflicht. Dadurch wur­den zwei bis vier mal mehr, meis­tens sym­ptom­lo­se Infek­tio­nen ent­deckt. Ins­ge­samt gin­gen die Infek­ti­ons­zah­len seit der Test­pflicht zwar sofort steil nach oben, danach aber wie­der schnell sta­bil nach unten. Infek­ti­ons­ket­ten, sagen die For­scher, wür­den also erkannt und unter­bro­chen, "was lang­fris­tig zu einer Reduk­ti­on der Inzi­den­zen führt".
    • Seit Ostern gab es zudem mehr Prä­senz­un­ter­richt in Bay­ern. Zwar stie­gen in den ein­zel­nen Alters­grup­pen die Inzi­den­zen nach den Oster­fe­ri­en. Aller­dings hat­ten sich die Kin­der und Jugend­li­chen nicht an der Schu­le ange­steckt. Sie blieb "unbe­deu­tend gering", so die For­scher. "Im Mit­tel waren etwa ein Pro­zent der gemel­de­ten Fäl­le bei Kin­dern auf Infek­tio­nen an der Schu­le zurück­zu­füh­ren."

Kinder stecken nicht Ältere an, sondern umgekehrt

Bei die­ser jüngs­ten Unter­su­chung spiel­te bereits die höher anste­cken­den Virus­va­ri­an­ten, die soge­nann­te bri­ti­sche und indi­sche, eine Rol­le. Damit sehen die For­scher frü­he­re Ergeb­nis­se bestä­tigt: Das Infek­ti­ons­ge­sche­hen bei Kin­dern hat auf ande­re Alters­grup­pen kaum eine Auswirkung.

Bereits Anfang März hat­ten sie fest­ge­stellt: Die Annah­me, Schul­kin­der steck­ten die Erwach­se­nen mit Coro­na an, lässt sich sta­tis­tisch nicht bele­gen. Wohl aber der umge­kehr­te Fall:

    • Gro­ße Inzi­den­zen bei den 40- bis 65-Jäh­ri­gen füh­ren zu gro­ßen Inzi­den­zen bei den Fünf- bis Elf­jäh­ri­gen in der Fol­ge­wo­che. Ähn­lich ist es bei der Alters­grup­pe der Zwölf- bis 20-Jährigen.
    • Auf­fäl­lig, so die For­scher: Die Inzi­denz der Fünf- bis Elf­jäh­ri­gen hat prak­tisch kei­nen Ein­fluss auf die Infek­ti­ons­zah­len ihrer Eltern- bis Großelterngeneration.
    • Ver­gli­chen wur­den dabei auch Zei­ten von Prä­senz­un­ter­richt und Home­schoo­ling. Es zeigt sich: Der Ein­fluss der Inzi­denz­zah­len bei Kin­dern und Jugend­li­chen auf die Inzi­denz­zah­len der ande­ren Alters­grup­pen sei "prak­tisch gleich"…«

Bei ZDF dür­fen sol­che Erkennt­nis­se nicht ein­fach neu­tral ver­mel­det wer­den. Bei­gefügt ist des­halb ein Video vom Vortag:

zdf​.de

Ganz aus­ge­wo­gen steht die­sem 11-minü­ti­gen Video auch die­ses 2‑minütige zur Seite:

zdf​.de

4 Antworten auf „Impfen von Jugendlichen
Corona-Forscher: Schulen sind kein Risiko“

  1. "War­um alle glau­ben, Schu­len sei­en die Pan­de­mietrei­ber, ist uns ein Rät­sel." Gör­an Kauermann

    Es folgt ein Bei­spiel für die fort­lau­fen­de Het­ze gegen Schü­ler. Der Name des Pro­pa­gan­da­schweins, das den Arti­kel ver­fasst hat, wird nicht genannt:

    https://​ga​.de/​b​o​n​n​/​s​t​a​d​t​-​b​o​n​n​/​s​c​h​u​l​e​-​i​n​-​b​o​n​n​-​p​r​a​e​s​e​n​z​u​n​t​e​r​r​i​c​h​t​-​t​r​o​t​z​-​h​o​h​e​r​-​i​n​z​i​d​e​n​z​_​a​i​d​-​5​8​5​3​3​941
    Inzi­den­zen bei Kin­dern und Jugend­li­chen in Bonn teils bei 170
    Bonn. Kurz vor der Rück­kehr in den Prä­senz­un­ter­richt am Mon­tag stei­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen in Bonn die Infek­ti­ons­zah­len auf Inzi­denz­wer­te von 170. An einer Grund­schu­le in Tan­nen­busch gibt es einen aktu­el­len Ausbruch.

  2. Das soll­te nie­man­den über­ra­schen. Von Anfang an war es so, dass die Zahl der betrof­fe­nen Schü­ler pro "Aus­bruch in der Schu­le" grund­sätz­lich sehr nied­rig war. Die Schwan­kun­gen folg­ten den Ent­wick­lun­gen in der Gesamtbevölkerung. 

    Man darf auch nicht über­se­hen, dass die Sta­tis­ti­ker der LMU offe­ne Schu­len des­halb emp­feh­len, weil man dort durch inten­si­ves Tes­ten vie­le "sym­ptom­lo­se Infi­zier­te" fin­det und damit "Infek­ti­ons­ket­ten unterbricht".
    Das hal­te ich mit Ver­laub für falsch. Die Schü­ler haben sich zuhau­se ohne­hin schon "ange­steckt" (also eine mini­ma­le Virus­last erwor­ben), das Immun­sys­tem ist damit fer­tig gewor­den. Die Mit­schü­ler wer­den sich bei den sym­ptom­lo­sen "Infi­zier­ten" nicht anste­cken. Es wer­den also kei­ne Ket­ten unter­bro­chen, son­dern ledig­lich Daten gewon­nen, wie ver­brei­tet die Krank­heit in einem bestimm­ten Teil der Bevöl­ke­rung ist. Das ist kein Erkennt­nis­ge­winn, der es recht­fer­tigt, Kin­der mit einem Schnell­test zu drangsalieren.

    Genau­so falsch ist der Ansatz, auf Home­of­fice zu drän­gen. Dort, wo die Arbeits­be­din­gun­gen so sind, dass sich Atem­wegs­er­kran­kun­gen ver­brei­ten kön­nen, ist Heim­ar­beit in der Regel nicht möglich.

    So sehr ich die Sta­tis­ti­ker der LMU dafür schät­ze, dass sie sei­ner­zeit auf den Ein­fluss demo­gra­phi­scher Fak­to­ren auf die ver­meint­li­che Über­sterb­lich­keit hin­ge­wie­sen haben, hier machen sie ihren Job nur halbherzig.

    1. Die völ­lig inva­li­den, für den Zweck unbrauch­ba­ren , weder zer­ti­fi­zier­ten noch stan­dar­di­sier­ten PCR-Tests, deren Zyklen­zahl bis heu­te noch nicht der von der WHO mitt­ler­wei­le vor­ge­ge­be­nen Höchst­gren­ze von 25 ange­passt wird, schafft eine unwis­sen­schaft­li­che Daten­la­ge, auf die sich alles bezieht:
      Lock­downs, Exis­tenz­ver­nich­tun­gen durch Insol­ven­zen, Schul­schlie­ßun­gen, Trau­ma­ti­sie­run­gen, häus­li­che Gewalt, unnö­ti­ge Qua­ran­tä­ne­a­n­ord­nun­gen, dar­aus fol­gen­de Per­so­nal­not­stän­de in Kli­ni­ken und Pfle­ge­hei­men, bis hin zum letzt­lich ursprüng­li­chen und eigent­li­chen Zweck, alle Bür­ger zu Labor­rat­ten der Phar­ma­in­dus­trie zu machen, ein­schließ­lich der Kinder!

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