Impfungen mit Astrazeneca-Stoff teils gestoppt

bor​ken​er​zei​tung​.de berich­tet am 16.2.:

»dpa Braunschweig/Leer. Um den Betrieb nicht zu gefähr­den, hat eine Braunschweiger Klinik die Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff aus­ge­setzt. Der Grund: ein ver­mehr­tes Auftreten von Nebenwirkungen.

Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen sind in Niedersachsen Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei Orten vor­über­ge­hend gestoppt worden.

Das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig teil­te am Dienstag auf Anfrage mit, geplan­te Impfungen mit die­sem Präparat zu ver­schie­ben. Zunächst hat­te die „Braunschweiger Zeitung“ berich­tet. Im Landkreis Leer galt zwi­schen­zeit­lich eben­falls ein Stopp für Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel. Am Dienstagabend gab der Kreis dafür aber wie­der grü­nes Licht.

In der Braunschweiger Klinik tra­ten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wur­den, 37 wegen „Impfreaktionen“ vor­über­ge­hend nicht zur Arbeit an. Die wei­te­ren Impfungen wür­den nun aus­ge­setzt – auch, um den Betrieb nicht zu gefähr­den, sag­te eine Sprecherin. Auch am Klinikum Emden mel­de­ten sich Beschäftigte nach Impfungen krank. Daraufhin kün­dig­te der benach­bar­te Landkreis Leer zunächst eben­falls an, das Mittel nicht mehr zu sprit­zen. „Denn unse­re Impfdosen stam­men ver­mut­lich aus der glei­chen Charge wie in Emden“, hieß es. Nach Rücksprache mit dem Land wur­de dies wie­der aufgehoben.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) kön­nen Reaktionen sowohl bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna als auch beim Vektor-basier­ten Astrazeneca-Präparat auf­tre­ten. Der Leiter des Krisenstabs des Landes Niedersachsen, Heiger Scholz, zeig­te sich am Dienstag aber über­rascht ange­sichts des ver­mehr­ten Auftretens von Nebenwirkungen. Ein Chargenproblem sei nicht aus­zu­schlie­ßen. Niemand habe aber mit Komplikationen in eine Klinik gemusst, sag­te Scholz. Letztlich sei­en die erwart­ba­ren Nebenwirkungen ein posi­ti­ves Zeichen – man sehe, dass der Impfstoff wirke.

Das für die Sicherheit von Impfstoffen zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut wur­de infor­miert. Eine Einschätzung zu den kon­kre­ten Fällen sei der­zeit noch nicht mög­lich, sag­te eine Sprecherin des Instituts der „Braunschweiger Zeitung“. Aktuell wer­de unter­sucht, ob die Reaktionen über das hin­aus­gin­gen, was in den kli­ni­schen Prüfungen beob­ach­tet wur­de. Der Hersteller sieht kei­nen Grund zu Sorge. „Derzeit sind die gemel­de­ten Reaktionen so, wie wir sie auf­grund der Erkenntnisse aus unse­rem kli­ni­schen Studienprogramm erwar­ten wür­den“, teil­te Astrazeneca am Montag auf Anfrage mit.

Unterdessen wur­de die Nutzung einer Charge des Astrazeneca-Impfstoffs in Mecklenburg-Vorpommern vor­sorg­lich aus­ge­setzt. Als Grund nann­te das Gesundheitsministerium am Dienstag in Schwerin mög­li­che Unterschreitungen der Lagertemperatur beim Transport. Bei der Anlieferung des Impfstoffes sei­en in Impfzentren des Landes Abweichungen vom vor­ge­schrie­be­nen Temperaturbereich regi­striert worden.

Die Spanne von 2 bis 8 Grad Celsius sei mög­li­cher­wei­se in eini­gen Fällen unter­schrit­ten wor­den, hieß es. An der Aufklärung der Ursache wer­de „mit Hochdruck“ gear­bei­tet, ver­si­cher­te Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Abend.«

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