In der Söderkratie: Bayern droht der Corona-Kontrollstaat – und die einst so stolze CSU nickt es ab

So lau­tet die Über­schrift eines Kom­men­tars des Chef­re­dak­teurs des "Münch­ner Mer­kur" vom 12.2. Viel­leicht täu­sche ich mich, aber als Nicht-Bay­er hat­te ich das Blatt bis­lang für ein Sprach­rohr der CSU gehal­ten. Georg Ana­sta­sia­dis schreibt:

»Die 50er-Inzi­denz war ges­tern, und auch die 35 soll wohl nur ein Pla­ce­bo sein. Mar­kus Söder bas­telt ins­ge­heim an der No-Covid-Stra­te­gie. Ein Plan, der gru­seln lässt, kom­men­tiert Mer­kur-Chef­re­dak­teur Georg Anastasiadis…

Coro­na in Bay­ern: Söder ebnet den Weg zum Corona-Kontrollstaat

…Etwas geht zur Ver­blüf­fung vie­ler Bür­ger plötz­lich: Die Gren­zen, von denen es in der Asyl­kri­se stets hieß, sie sei­en unüber­wach­bar, wer­den streng kon­trol­liert. Tau­sen­de Poli­zis­ten sol­len die süd­afri­ka­ni­sche, eng­li­sche und die – seit ges­tern als beson­ders gefähr­lich dar­ge­stell­te – bra­si­lia­ni­sche Muta­ti­on vom Grenz­über­tritt abhal­ten. Aber die No-Covid-Bewe­gung, als deren Anhän­ger sich nun auch Minis­ter­prä­si­dent Söder zu erken­nen gab, will ja noch viel viel mehr: eine Ver­schär­fung des Lock­downs plus Kon­trol­len auch zwi­schen stark und weni­ger stark vom Virus betrof­fe­nen Gebie­ten inner­halb des Freistaats.

Damit wäre end­gül­tig der Weg in den Kon­troll- und Über­wa­chungs-Coro­na­staat geeb­net. Abrie­ge­lungs­stra­te­gien die­ser Art mögen in Chi­na funk­tio­nie­ren; für Demo­kra­tien bedeu­ten solch mas­si­ve Ein­grif­fe den Unter­gang. Und wozu über­haupt? Wer glaubt, mit­ten im offe­nen Euro­pa und mit­ten im Win­ter die Inzi­den­zen dau­er­haft auf 3, 5 oder 10 drü­cken zu kön­nen, kann sich genau­so gut vor­neh­men, den Schnup­fen aus­zu­rot­ten. Er ver­liert am Ende bei­des: den Kampf gegen das Virus – und die Freiheit.

Bayern droht die Söderkratie – und die einst stolze Staatspartei CSU mutiert zur Kopfnickerpartei

Der No-Covid-Plan passt zu Söders Absa­ge an jed­we­den Stu­fen­plan für schritt­wei­se, an Kri­te­ri­en gebun­de­ne Locke­run­gen – und es passt auch zu sei­nem zuneh­mend auto­ri­tä­ren Regie­rungs­stil. Es erschreckt zutiefst, dass sich in sei­ner Par­tei, der CSU, kein Auf­schrei gegen sol­che Ideen erhebt. Auch Bay­erns einst stol­ze Staats­par­tei ist mutiert, zu einer Kopf­ni­cker­par­tei, in der drang­sa­liert wird, wer auf­muckt. Sie hat sich ihrem Chef wider­spruchs­los aus­ge­lie­fert. Freie Bür­ger soll­ten das nicht tun, wenn sie nicht eines Tages unsanft in der Söder­kra­tie erwa­chen wol­len.«

12 Antworten auf „In der Söderkratie: Bayern droht der Corona-Kontrollstaat – und die einst so stolze CSU nickt es ab“

  1. Söder ist Fran­ke aus der Gegend um Nürn­berg und Bay­ern mögen Fran­ken nicht, die gehö­ren aus deren Sicht nicht dazu, habe ich mir sagen lassen.

    1. @Katharina
      Söder ist ein waschechter
      Nürn­ber­ger, auch die „Schan­de
      von Nürn­berg“ genannt.

      Sein Vater war ein
      ehr­ba­rer Handwerksmeister.

  2. Solan­ge die Men­schen ihre smart pho­nes nicht in den Müll schmei­ßen und auf­hö­ren zu koope­rie­ren, wer­den sie ihr Ziel eines digi­ta­len Pan­op­ti­kon errei­chen. Wer immer noch glaubt, dass es hier um ein Virus geht, ist geseg­net mit hei­li­ger Einfalt.
    Dass es vor 15 Jah­ren nie­mand glau­ben woll­te, ver­ste­he ich.
    Jetzt ver­ste­he ich es nicht mehr. Das ist Selbstmord.

  3. Ich fin­de Söders Vor­ge­hen gut, weil er mit die­ser Stra­te­gie end­gül­tig sei­nen Unter­gang besie­geln wird. Auch die CSU wird einen Scha­den davon­tra­gen wer­den. Wenn man in Mün­chen glaubt, dort wirk­lich alles mit der Bevöl­ke­rung machen zu kön­nen, liegt man falsch.

    Das sage ich als Rhein­län­der, der im Okto­ber 2020 eine Woche Urlaub am Boden­see gemacht hat und sogar vom Land­rats­amt Lin­dau ganz ande­re Infor­ma­tio­nen zu mög­li­chen Ein­rei­sen in das dama­li­ge "Hoch­ri­si­ko­ge­biet" Vor­arl­berg erhal­ten hat, als es offi­zi­ell ver­laut­bart wurde.

    1. Das Gan­ze basiert auf frei­wil­li­gem Mit­ma­chen und Angst, sozia­ler Kon­trol­le, finan­zi­el­ler Abhängigkeit.
      Es reicht die Hal­tung eini­ger gut ver­netz­ter Men­schen, um lokal die Stim­mung zu dre­hen. Die meis­ten von uns ver­su­chen ein­fach, rei­bungs­los durch ihren All­tag zu kom­men. Und vie­le Bür­ger­meis­ter wol­len ganz ein­fach wie­der gewählt werden.
      Ich kann in Frank­furt lei­der die­ses Jahr kei­nen Bür­ger­meis­ter wäh­len, aber ich habe 93! Stim­men für die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung. Ich wer­de sie der Gar­ten­par­tei schenken.

  4. Solan­ge kei­ne Imp­fung ver­ab­reicht wird, die die Leu­te so krank macht, dass sie kei­ne Brief­wahl mehr machen kön­nen, sehe ich das nicht. Wir haben vie­le Kin­der­lo­se, ängst­li­che und kran­ke Alte und Sado­ma­so­chis­ten in D.
    Der Anteil an demo­kra­tie­fä­hi­gen Men­schen beträgt wahr­schein­lich deut­lich weni­ger als 50%. 

    https://​reit​schus​ter​.de/​p​o​s​t​/​6​1​-​p​r​o​z​e​n​t​-​d​e​r​-​d​e​u​t​s​c​h​e​n​-​h​a​l​t​e​n​-​l​o​c​k​d​o​w​n​-​m​a​s​s​n​a​h​m​e​n​-​f​u​e​r​-​n​o​t​w​e​n​d​ig/

  5. Der Mün­che­ner Mer­kur gehört seit län­ge­rer Zeit der Ippen Ver­lags­grup­pe, wie zum Bei­spiel auch die FR
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​D​i​r​k​_​I​p​p​e​n​#​U​n​t​e​r​n​e​h​men und die Frank­fur­ter Neue Presse
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​r​a​n​k​f​u​r​t​e​r​_​N​e​u​e​_​P​r​e​sse

    Die Oppo­si­ti­on in der Medi­en­land­schaft besteht zur Zeit aus Medi­en, die noch von Anzei­gen leben, also regio­na­le Zei­tun­gen und die Sprin­ger-Pres­se. Ippen ist neu, ver­mut­lich weil die regio­na­len Por­ta­le und Anzei­gen­blät­ter sei­nes Netz­wer­kes die­se Inhal­te nachfragen.
    https://​www​.ippen​-digi​tal​.de/​u​n​s​e​r​-​a​n​g​e​b​o​t​/​z​e​n​t​r​a​l​r​e​d​a​k​t​i​o​n​/​l​e​i​s​t​u​n​g​e​n​-​6​7​0​4​8​6​6​.​h​tml

  6. Der reflex­ar­ti­ge Sei­ten­hieb auf die "Asyl­kri­se" ist anrü­chig und zeigt mal wie­der auf, wie­so sich Lin­ke in die­ser Sache so schwer­tun: Ich selbst möch­te einen Arti­kel, der so argu­men­tiert, auch nicht tei­len, obwohl er ansons­ten ja nicht unrecht hat. (Aller­dings ist die "einst stol­ze Staats­par­tei" ein Wider­spruch in sich: Der natür­li­che Trieb zum Abni­cken der Beschlüs­se des Gro­ßen Vor­sit­zen­den war da schon immer ein­ge­baut und Grund­la­ge für den "Stolz".)

  7. Talk im Hangar‑7

    Auf­stand in Tirol: Droht jetzt die Corona-Meuterei?
    11. Feb | 72 Min

    Tirol beherrscht die Weltpresse:
    Nir­gend­wo sonst außer­halb Afri­kas gras­siert die süd­afri­ka­ni­sche Coro­na-Mutan­te so stark wie in Öster­reichs Urlaubs-Mekka.
    Jetzt hat die Bun­des­re­gie­rung ver­schärf­te Maß­nah­men gegen Tirol ver­hängt, die Bür­ger dür­fen das Bun­des­land ohne nega­ti­ven Coro­na-Test nicht mehr ver­las­sen. Vie­le Tiro­ler gehen auf die Bar­ri­ka­den und hin­ter­fra­gen grund­sätz­lich den Sinn der Maß­nah­men, wäh­rend die Kol­la­te­ral­schä­den immer mehr Men­schen in tie­fes Leid stürzen.
    https://​www​.ser​vustv​.com/​v​i​d​e​o​s​/​a​a​-​2​5​t​g​f​1​g​1​h​1​w​12/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.