Kirche darf kein "Hort von Impfskeptikern" werden

Einem Bericht auf ndr​.de vom 13.10 zufol­ge emp­fiehlt die evan­ge­li­sche Kirche in Niedersachsen ihren Gemeinden den Verzicht auf 3G-Regeln.

»Der schei­den­de theo­lo­gi­sche Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thies Gundlach, sprach sich dage­gen für die Anwendung der 3G-Regel aus. Er warn­te davor, die gesell­schaft­li­chen Impfbemühungen zu unter­lau­fen. "Die Kirche soll­te nicht zum Hort von Impfskeptikern wer­den, weil wir den­ken, dass ein Gottesdienst in jedem Fall zugäng­lich sein soll­te", so Gundlach.«

Es wäre sinn­voll, wenn der Herr sich mit der Geschichte sei­ner Institution beschäf­ti­gen wür­de, etwa mit den "Deutschen Christen", die ver­hin­dern woll­ten, daß deut­sche Kirchen ein Hort von Juden würden:

»Die Deutschen Christen (DC) waren eine häre­ti­sche, ras­si­sti­sche, anti­se­mi­ti­sche und am Führerprinzip ori­en­tier­te Strömung im deut­schen Protestantismus, die die­sen von 1932 bis 1945 an die Ideologie des Nationalsozialismus anglei­chen wollte.

Sie wur­de 1931 als eige­ne Kirchenpartei in Thüringen gegrün­det und gewann 1933 die Leitung eini­ger Landeskirchen in der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK). Mit ihrer Gleichschaltungspolitik und dem Versuch, durch die Übernahme des Arierparagraphen in die Kirchenverfassung Christen jüdi­scher Herkunft als Judenchristen aus­zu­schlie­ßen, löste sie den Kirchenkampf mit ande­ren evan­ge­li­schen Christen aus…

Am 6. Juni 1932 grün­de­te der Berliner Pfarrer Joachim Hossenfelder die Glaubensbewegung Deutsche Christen als inne­r­e­van­ge­li­sche Kirchenpartei für das gan­ze Reich. In ihren „Richtlinien“ vom sel­ben Tag hieß es:

„Wir sehen in Rasse, Volkstum und Nation uns von Gott geschenk­te und anver­trau­te Lebensordnungen. […] Daher ist der Rassenvermischung ent­ge­gen­zu­tre­ten. […] In der Judenmission sehen wir eine schwe­re Gefahr für unser Volkstum. Sie ist das Eingangstor frem­den Blutes in unse­ren Volkskörper. […] Insbesondere ist die Eheschließung zwi­schen Deutschen und Juden zu ver­bie­ten.

Am 9. September 1932 erkann­te der alt­preu­ßi­sche Evangelische Oberkirchenrat (EOK) die DC mit­samt ihrem Programm als Kirchenpartei an. Bei den fol­gen­den alt­preu­ßi­schen Kirchenwahlen am 13. November 1932 tra­ten sie erst­mals mit eige­nen Listen an und erreich­ten durch­schnitt­lich ein Drittel aller Sitze in den Presbyterien der Evangelischen Kirche der alt­preu­ßi­schen Union. Sie waren dort nicht die ein­zi­ge rechts­ge­rich­te­te Gruppe, son­dern stan­den in Konkurrenz vor allem mit der deutsch­na­tio­na­len Liste der Rechtsgruppen und der Gruppe Positives Christentum, die sich an Punkt 24 des 25-Punkte-Programms der NSDAP anlehn­te. In ande­ren Landeskirchen, die zudem ihre Kirchenwahlen nicht gleich­zei­tig hat­ten, gelang es ihnen damals noch nicht, wesent­li­che Erfolge zu erzielen.

Aufstieg

Anfang 1933 trat die DC-Gruppe aus dem Wieratal bei Altenburg in die Leitung der Thüringer Landeskirche ein und benann­te sich in „Kirchenbewegung deut­sche Christen“ um. Sie hat­te fast eine Million Mitglieder, dar­un­ter ein Drittel der Pfarrerschaft.

Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 begrüß­ten zahl­rei­che Protestanten als eine Art von Gott gesand­te „Erlösung“. Viele Landeskirchen ver­an­stal­te­ten Fest- und Dankesgottesdienste, DC-nahe Pastoren lie­ßen in Kirchen Hakenkreuzflaggen als „Symbol der deut­schen Hoffnung“ auf­hän­gen. Doch bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 ver­fehl­te die NSDAP trotz Verbots der KPD und SA-Straßenterrors die abso­lu­te Mehrheit. Daraufhin bejah­te Hitler in sei­ner Regierungserklärung vom 23. März 1933 die posi­ti­ve Rolle der bestehen­den Großkirchen für die Volkserziehung und ver­sprach, ihre Rechte und Stellung im Staat nicht anzu­ta­sten. Dies ent­täusch­te die Hoffnung der DC auf eine Gleichschaltung der Kirchen nach ihren Vorstellungen zunächst…

Hitler setz­te zur sel­ben Zeit [im Frühjahr 1933, AA] eine neue Verfassung der DEK in Kraft, die das „Führerprinzip mit einem luthe­ri­schen Reichsbischof“ fest­setz­te und von 28 Landeskirchen aner­kannt wur­de. Am Vorabend der von ihm kurz­fri­stig ange­setz­ten Kirchenwahlen in allen Landeskirchen ergriff Hitler im Radio deut­lich Partei für die DC. Daraufhin erran­gen die­se am 23. Juli 1933 einen Erdrutschsieg und gewan­nen in fast allen Landeskirchen eine Mehrheit von etwa zwei Dritteln aller abge­ge­be­nen Stimmen. Danach über­nah­men sie in eini­gen Landeskirchen und vie­len reichs­wei­ten DEK-Gremien die Führungsämter.«
de​.wiki​pe​dia​.org

Doch schon im November hat­ten die "Deutschen Christen" ihre Rolle aus­ge­spielt. Die Nazis brauch­ten die Kirche nicht mehr. Das hin­der­te die Thüringer Organisation nicht an der Weiterarbeit:

»Sie grün­de­te 1939 mit Zustimmung von elf deut­schen evan­ge­li­schen Landeskirchen in Eisenach das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdi­schen Einflusses auf das deut­sche kirch­li­che Leben“. Auch vie­le Bekenntnischristen befür­wor­te­ten ein sol­ches Vorgehen in der Hoffnung, dass dadurch die Kirchenaustrittsbewegung der Jahre von 1937 bis 1940 gebremst wer­den könnte…

Heute erin­nert in Eisenach ein 2019 errich­te­tes Mahnmal an den „Irrweg“, den die Gründung des „Entjudungsinstituts“ darstellte.«


Gundlach ist kein Rassist oder Antisemit. Er hat sogar bei der Rettung schiff­brü­chi­ger Geflüchteter mit­ge­wirkt. Daß er mit Katrin Göring-Eckardt liiert ist, kann man ihm nicht vorwerfen.

Vorwerfen muß man ihn sei­ne Geschichtsignoranz. Ich bin kein Christ. Ich ver­mu­te aber, daß pro­te­stan­ti­sche Gläubige sein Vorgehen schon mit theo­lo­gi­schen Gründen nicht bil­li­gen kön­nen. Die Kenntnis der Geschichte ver­bie­tet es. Auch dann, wenn "ImpfskeptikerInnen" nicht depor­tiert und ermor­det wer­den, son­dern ihnen "nur" der Zutritt zu Gottesdiensten ver­wehrt wird.

roga​te​klo​ster​.word​press​.com

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

28 Antworten auf „Kirche darf kein "Hort von Impfskeptikern" werden“

  1. "Auf der Grundlage des Evangeliums und der per­sön­li­chen Beziehung zu Jesus Christus, sol­len wir Gott mehr gehor­chen als den Menschen. Wir sind beru­fen gegen Unrecht auf­ste­hen. Dafür schenkt er sei­ne Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube und Sanftmut."

    https://​www​.chri​sten​ste​hen​auf​.de/

    Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle­samt einer in Christus Jesus. ( Galater 3, 28)

    1. Galater 3 ist hier lei­der völ­lig fehl am Platz, denn in dem Kapitel geht es um die Erfüllung der Verheißung an Abraham in Christus und die Nicht-Erfüllung durch das mosai­sche Gesetz, in dem die Unterschiede zwi­schen den benann­ten Personengruppen in bestimm­ten Fragen ent­schei­dend waren.

      Bei der von Ihnen ver­link­ten Webseite scheint nie­mand der Verantwortlichen den Mut zu einem gül­ti­gen Impressum zu haben, eigenartig.

      1. @Theophil:

        Webseiten ohne kom­mer­zi­el­le Interessen müs­sen kei­nen Namen im Impressum ange­ben, wo kämen wir da auch hin, wenn jeder mit ech­tem Namen schrei­ben müsste.

        Danke für den Hinweis auf das Mosaische Gesetz.

        Ich inter­pre­tie­re die Botschaft Gottes so, wie ich es kann, ich bin kein Heiliger. Es ist eine gute Botschaft. Wider der Spaltung und für Spiritualität.

        Befreiung zur Gotteskindschaft

        25 Da nun der Glaube gekom­men ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. 26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus ange­zo­gen. 28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle­samt einer in Christus Jesus. 29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben. (Galater 3, 25–29)

  2. Wenn die evan­ge­li­sche Kirche allen Christen den Gottesdienstbesuch ermoeg­li­chen wollte,sollte sie auf irgend­wel­che 3G-Regeln kom­plett ver­zich­ten. Wenn man unge­impf­te, die sich die rel­mae­ssi­gen Tests nicht lei­sten koen­nen oder wol­len *nicht* aus­schliesst, schliesst man dadurch niie­man­den ande­ren aus. Es ist ein Unrecht, wenn sich die Kirche hin­ter die unnoe­ti­ge Panikmache der Regierung und des RKI stellt. Wer sich nicht dem Reierungsparadigma "nur die Impfung kann uns aus der Krise fueh­ren" unn­ter­wirft, hat es auch ueber­all anders schon schwer genug. Diejenigen sind auf einen Ort ange­wie­sen, wo sie *nicht* aus­ge­grenzt wer­den, sonst wer­den sie krank (nein, ich mei­ne daa­mi­it nicht Covid-19 son­dern psy­chi­sche Erkrankungen).. Sie benoe­ti­gen von irgend­wo­her doch Zuspruch, und es wae­re die Aufgabe der Kirche, die­se Personen *nicht* aus­zu­gren­zen, wenn die­se denn schon fast ueber­all anders aus­ggrenzt wer­den. Eine Ausgrenzung, wie sie Herr Gundlacch pro­pa­giert, ist in meoio­nen Augen aus­ge­spro­chen unchrist­lich und soll­te nicht die Grundlage von wich­ti­gen Empfehlungen fuer die Gemeinden sein.

    1. Richtig! Der Überlieferung nach scheu­te Jesus nicht ein­mal die Berührung mit Aussätzigen. Heutzutage fürch­ten sich man­che Christen offen­sicht­lich sogar vor einer Krankheit, gegen die sie geimpft sind.

  3. Die Verweigerung der Teilnahme von medi­zi­nisch und poli­tisch Andersdenkenden, die mehr als 1,5 Jahren als unge­fähr­lich erach­tet wur­de, zeigt das wah­re Gesicht der evan­ge­li­schen Kirchen unter der Leitung die­ser Führungspersonen: Systemhörigkeit. Oder ist es gar der Wunsch, an der Transformation des der­zei­ti­gen Gesellschaftsmodells hin zu einem dys­to­pi­schen der tota­len Kontrolle, Überwachung und (medi­zi­ni­schen) Leibeigenschaft mitzuwirken?

    Und damit sich nie­mand benach­tei­ligt fühlt: Solange die Entwicklung und Produktion mit feta­len Zelllinien statt­fin­det, und die katho­li­sche Kirche dies mora­lisch akzep­ta­bel fin­det: Ebenso frag­wür­di­ges Verständnis. auch, da die "Impfdurchbrüche" zei­gen, dass die­se Sunstanzen nicht gehen ein eher harm­lo­ses Virus für die mei­sten Personen hel­fen. Und eben­so frag­wür­dig der Impfzwang an vie­len Stellen, der wohl aus­ge­übt wird.

  4. Das sind durch­ge­knall­te Leute, von Goldman & Sachs geschmiert, und immer für Ethnische Säuberungen, denn die mach­ten jeden Krieg auch mit

  5. Wer bezahlt den Mann eigentlich (und wofür)?

    Mit den Kirchensteuern werden die Gehälter der Bischöfe bezahlt, könnte man annehmen. Dem ist jedoch nicht so, denn diese Gehälter zahlt der Staat und somit die Steuerzahler. Diese Regelung ist im Grundgesetz verankert und die Begründung für dieses Gesetz kann man in der Geschichte finden, die über 200 Jahre zurückliegt. Ein Teil der Kirchensteuer wird jedoch tatsächlich für Versorgungsleistung der Pfarrer verwendet, die generell nicht von der Kirchengemeinde, sondern der Landeskirche gezahlt werden.

    Jährlich zahlt der Staat rund 442 Millionen Euro für die Gehälter der Kirchendiener. Diese Summe ist vollkommen unabhängig von den Kirchensteuern, die noch einmal zusätzlich berechnet werden. Somit ist jeder Bürger, ob er die Kirchensteuer entrichtet oder nicht, an der Zahlung der Kirchengehälter beteiligt.
    https://www.gehalt.de/news/wer-zahlt-gehaelter-der-pfarrer

    DAS ist die Historie, die man mal aufarbeiten sollte!

    Seit dem 1. Dezember 2010 bin ich einer der drei theologischen Vizepräsidenten des Kirchenamtes der EKD und leite die Hauptabteilung „Kirchliche Handlungsfelder und Bildung“. Viele meiner Aufgaben haben mit Gottesdienst und Kirchenmusik, mit Seelsorge und missionarischen Diensten, mit dem Verhältnis zwischen „Christen und Juden“ und der Begegnung mit der römisch-katholischen Schwesterkirche zu tun; deswegen heißt mein persönliches Referat auch „Glaube und Dialog“. Darüber hinaus befördere ich seit Beginn meiner Tätigkeit im Kirchenamt (1. September 2001) mit Lust und Leidenschaft den Reformprozess der Kirche (Stichworte: Impulspapier „Kirche der Freiheit“ 2006; Zukunftskongress Wittenberg 2007 und Zukunftswerkstatt Kassel 2009).
    https://www.ekd.de/Gundlach-Thies-12466.htm

    Kirchenleitende Theologinnen und Theologen:
    Bischöfin / Bischof, Landesbischof / Landesbischöfin, Landessuperintendentin / Landessuperintendent, Kirchenpräsidentin / Kirchenpräsident, Präses, Schriftführerin / Schriftführer

    Abhängig von den Regelungen der Landeskirchen zwischen B3 und B9, ggf. zzgl. Familienzulage

    92.600 €
    bis 129.000 €

    https://www.kirchenfinanzen.de/finanzen/personal/einkommen.html

    Das ist schön für ihn, aber warum bezahle ich SEIN Hobby - bezahlt er meins auch? Na, eben.

    Befürworte die direkte Bezahlung durch natürliche Personen beauftragter Prediger in Kirche UND Politik durch diese bei gleichzeitigem VERBOT jeder philanthropischen Außenfinanzierung durch juristische Personen und VERBOT der Finanzierung durch Steuern.

    1. @some1
      Dieser Artikel und die Links von Ihnen wer­den viel­leicht vie­len die Augen öff­nen, die bis­her nicht wuss­ten, dass sie allein , indem sie Steuerzahler sind, ob Atheist, Moslem oder was auch immer, für die "Gehälter der Bischöfe" und deren Hobbys, zustän­dig sind.

  6. Ich dach­te immer vor oder für Gott, sind alle Wesen gleich. 

    Jesus hät­te sicher­lich auch kei­ne Menschen aus irgend­wel­chen Gründen ausgeschlossen.
    Auch wis­sen wir, das Kirchen am wenig­sten mit Gott und Jesus zu tun haben, eher mit Geld.
    Den Kirchenobersten sind die Schlüssel der Erkenntniss doch schon vor Jahrhunderten abhan­den gekommen.

    Andererseits brau­chen Gläubige auch kei­ne Kirchen um Gott nah zu sein. Schon gar nicht wenn Antichristen und Satans Jünger in man­chen Kirchen (und Parteien) oben sit­zen und predigen.

  7. Dies ist ein gutes Beispiel, wie lei­der auch Coronakritiker ihre Wahrnehmung auf das Negative "des Gegners" fokus­sie­ren und dann Meldungen framen. Auch Markus Haintz hat­te die­se Meldung gepo­stet, die sug­ge­rier­te, dass die evan­ge­li­sche Kirche die 3G-Regel ein­füh­ren wolle.

    Tatsächlich ist die Meldung des NDR aber: "Evangelische Kirche will wei­ter auf 3G-Regel verzichten"
    und es heisst dort:"Die Konföderation der evan­ge­li­schen Kirchen in Niedersachsen emp­feh­le ihren Gemeinden, auf die 3G-Regel zu ver­zich­ten, sag­te deren Bevollmächtigte, Kerstin Gäfgen-Track, am Mittwoch in Hannover. Gäfgen-Track beton­te, es gebe Menschen, die sich nicht kurz­fri­stig testen las­sen oder die Kosten dafür auf­brin­gen können."

    Aus Gründen der jour­na­li­sti­schen Ausgewogenheit wird dann beim NDR noch die Meinung eines schei­den­den Funktionärs wie­der­ge­ge­ben, die aber nicht die offi­zi­el­le Meinung der Institution ist.

    Warum haben Sie die Meldung in einem nega­ti­ven Framing gebracht? Ist das nicht eine Methode der Leitmedien, extre­me Randmeinungen von Gegnern zu fokus­sie­ren und damit die­se nega­tiv zu framen, aa?
    Wieso kei­ne Meldung "Evangelische Kirche spricht sich gegen 3G-Regeln aus, um sozi­al schwa­che nicht von Gottesdiensten aus­zu­gren­zen"? Ich fin­de das erst­mal positiv.

    Es gibt aktu­ell genug zu kri­ti­sie­ren in der Geselschaft. Da soll­te man nicht posi­ti­ve Wortmeldungen auch noch ins Gegenteil ver­keh­ren. Diese all­ge­gen­wär­ti­ge Fokussierung auf das Negative eines ange­nom­me­nen "Gegners" beför­dert die Spaltung der Gesellschaft.

    1. @Balance: Meiner Meinung nach ist die Überschrift beim NDR Framing. Sollen wir froh und dank­bar sein ("posi­ti­ve Wortmeldung") wenn eine Landeskirche "frei­stellt", auf eine Ausgrenzung zu ver­zich­ten? Die von Ihnen vor­ge­schla­ge­ne Meldung lese ich in dem Artikel nicht. Ich habe nicht sug­ge­riert, "die" Evangelische Kirche spre­che sich für 3G aus, son­dern ihren zweit­höch­sten Mann dazu zitiert. Gerne ver­mel­de ich einen Beschluß der EKD, sich 3G gene­rell zu wider­set­zen, wenn er denn kommt.

  8. Rein zum Verständnis: Die Kirche emp­fiehlt den Verzicht auf 3G-Regelungen? Will die Kirche 2G-Regelungen oder dass dort jeder (Gesunde) reindarf? 

    Das erschließt sich im Artikel nicht. Eigentlich wäre es doch gut, wenn die Kirche gegen 3G ist und jeder rein­darf. Der Satz mit den Impfskeptikern passt nicht dazu. 

    Kann das jemand ent­wir­ren? Der Satz "wir wol­len kein Hort für Impfskeptiker wer­den" ist aufs Schärfste zurück­zu­wei­sen. Sowas geht gar nicht. Werde der EKD eine Mail des­we­gen schreiben.

  9. Ich nen­ne es Schlepperei und nicht Rettung Schiffbrüchiger. Die Menschen haben sich bewusst in die Lage gebracht, um sich ret­ten zu las­sen, um dann ins das oft fer­ne­re Europa gebracht zu wer­den und nicht an den even­tu­ell näher lie­gen­den Hafen. Der Schiffbruch ist Kalkül und es funk­tio­niert nur des­halb, weil Menschen wie Gundlach die Mittel bereit­stel­len. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass schon viel mehr Menschen ver­en­den, weil sich über­haupt auf den Weg machen durch Kriegsgebiete und die Sahara, also bevor sie über­haupt am Mittelmeer ankom­men. Diese Toten gehen auch auf das Konto von Gundlach, Rackete und Co.

    Einwanderung muss kon­trol­liert ablau­fen. Dass erreicht man nur durch geord­ne­te Eindwanderungsprozeduren. So sol­len an den deut­schen Botschaften Anträge gestellt wer­den kön­nen; auch für Asyl. Diese Forderung ver­neh­me ich nur ganz sel­ten. Die Politik ermög­licht dies nicht und daher ver­su­chen sich die Menschen ille­gal durch­zu­schla­gen. Das ist die Tragödie. Es wäre für die Herkunftsländer natür­lich auch bes­ser, wenn sich die Menschen tat­kräf­tig für den Aufbau ihrer Nationen ein­setz­ten. Dazu brau­chen sie siche­re recht­li­che Rahmen.

    1. @Johannes Schumann: Es ist Zynismus, Menschen ver­recken zu las­sen und das als "kon­trol­lier­te Einwanderung" zu bezeich­nen. Würde wir uns nicht dar­an betei­li­gen, ihre Lebensumstände zu zer­stö­ren, wür­den kaum Menschen aus ihrer of traum­haf­ten Heimat ins graue Wanne-Eickel strö­men und not­ge­drun­gen auf ihre Familien und Kultur verzichten.

  10. Immerhin ist die Abstandsregel ja mehr als gewähr­lei­stet bei den fast lee­ren Bänken in unseren
    "GOTTES" ‑häu­sern".
    Vor meh­re­ren Kirchen in mei­ner Umgebung sehe ich Transparente, eine Aufschrift lau­tet ua. " BLEIBT BEHÜTET", und wenn ich den obi­gen Artikel lese, fra­ge ich mich, ob evtl. die"Behütung" durch "reli­gi­ons­spen­den­de Aluhut Träger" Zukunftsmusik sein wird. s. Drittes Reich, aber da gab es wenig­stens die "BEKENNENDE KIRCHE" und Menschen wie Niemöller, Bonhoeffer .…
    Die Haltung auch der kath. Kirche unter Pius XII ist bekannt und von Hochhut in sei­nem Buch : DER STELLVERTRETER wun­der­bar dokumentiert.
    In Folge ein Auszug der sehr zwei­schnei­di­gen, nach mei­nem Empfinden heuch­le­ri­schen Predigt des kath. Bischofs Galen aus Münster hin­sicht­lich der Aktion T 4 im Naziland.

    "Wenn man den Grundsatz auf­stellt und anwen­det, dass man den unpro­duk­ti­ven Mitmenschen töten darf, dann wehe uns allen, wenn wir alt und alters­schwach wer­den! Wenn man die unpro­duk­ti­ven Mitmenschen töten darf, dann wehe den Invaliden, die im Produktionsprozess ihre Kraft, ihre gesun­den Knochen ein­ge­setzt, geop­fert und ein­ge­büsst haben! Wenn man die unpro­duk­ti­ven Mitmenschen gewalt­sam besei­ti­gen darf, dann wehe unse­ren bra­ven Soldaten, die als schwer Kriegsverletzte, als Krüppel, als Invalide in die Heimat zurückkehren."

    Ich weiß, aus welchenGründen ich GOTT SEI DANK kei­ne Kirchen be – su- che–rin , denn was soll Mensch da wohl noch suchen bzw . fin­den kön­nen, habe aber an die 80 Bücher von Eugen Drewermann im Regal, die ich
    ger­ne für mei­ne reli­giö­se Prägung lese.

  11. Die Kirche hat von Beginn an in der soge­nann­ten Corona-Krise kein gutes Bild abge­ge­ben. Anscheinend kennt sie die eige­nen Grundpfeiler ihres Glaubens nicht. Menschen in ihrer Not – wel­che auch immer es sei – aus­zu­schlie­ßen und allein zu las­sen ist nicht nur unchrist­lich, son­dern auch unmensch­lich. Wozu brau­chen wir die Kirche, wenn sie für einen Teil der Menschen nicht mehr zugäng­lich ist? Kirche muss der Spaltung der Gesellschaft ent­ge­gen­tre­ten, aber genau das Gegenteil ist pas­siert, von Anfang an. Anscheinend ist es mit dem Glauben bei dem mei­sten Kirchenleuten nicht all­zu weit her. Dass sich vie­le Kirchen noch an der Impfwerbung betei­ligt haben und auch immer noch betei­li­gen, schlägt dem Fass den Boden aus. Dabei wäre die Krise die Chance gewe­sen, den Menschen zu zei­gen, wofür der Glaube wich­tig sein kann. So wird der Trend der Kirchenaustritte sich zu recht eher ver­stär­ken. Ich bin jetzt auch soweit…

  12. Was ein … .
    Gerade sehe ich Bilder aus dem Verwandtenkreis: Taufe (vor einer Woche in BaWü). Alle mit Maske (bis auf den "Täufling"). Allein das ist schon hane­bü­chen genug, aber "grenzt nie­man­den aus".

    Kontrastprogramm heu­te mor­gen: Videochat mit einer pol­ni­schen Freundin, die (unmas­kiert) dort in einem Regionalzug sitzt – auf dem Weg zur Kirche. In ihrer Gemeinde sei­en alle unge­impft, Masken tra­ge eh fast nie­mand mehr (wie bestellt huscht dann gera­de der unmas­kier­te Schaffner über's Bild) und weder Quarantäne noch son­sti­ge Regeln hal­te man nach ihren Beobachtungen ein.

    Das liest sich hier noch völ­lig anders ("Stand 17.10.2021")
    https://​www​.aus​waer​ti​ges​-amt​.de/​d​e​/​a​u​s​s​e​n​p​o​l​i​t​i​k​/​l​a​e​n​d​e​r​/​p​o​l​e​n​-​n​o​d​e​/​p​o​l​e​n​s​i​c​h​e​r​h​e​i​t​/​1​9​9​124

  13. "Daß er mit Katrin Göring-Eckardt liiert ist, kann man ihm nicht vor­wer­fen": Stimmt inso­fern Kontaktschuld und Sippenhaft nicht zäh­len. Aber liiert? Mit Göring-Eckardt? Kann er denn mil­dern­de Umstände gel­tend machen?

  14. 11.11.2021
    Evangelischer Pressedienst (epd)

    Kurschus: Impfen für mich eine Pflicht

    Berlin (epd). Die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, sieht eine Impfung gegen das Coronavirus als Pflicht an. Sie hal­te es für wich­tig und auch für eine Aufgabe vom christ­li­chen Auftrag her, dass sich Menschen, die die Möglichkeit haben und bei denen nicht eine Krankheit oder ganz beson­de­re kör­per­li­che Situation vor­liegt, imp­fen las­sen, sag­te Kurschus am Mittwochabend in den ARD-"Tagesthemen". "Das hal­te ich nicht für eine indi­vi­du­el­le Entscheidung, bei der ich 'so oder so' sagen kann", ergänz­te Kurschus auf die Frage, wie sie zu der aktu­ell dis­ku­tier­ten Impfpflicht steht. 

    Sie hal­te es für eine Pflicht, "wenn ich weiß, ich bin für ande­re Menschen eine poten­zi­el­le Gefährdung", sag­te die west­fä­li­sche Präses Kurschus, die am Mittwoch zur ober­sten Repräsentantin der deut­schen Protestanten gewählt wor­den war. (…) 

    https://www.evangelisch.de/inhalte/192810/11–11-2021/kurschus-impfen-fuer-mich-eine-pflicht

    Die soge­nann­ten Impfstoffe—Substanzen zur expe­ri­men­tel­len Gentherapie—sind unnö­tig und schä­di­gen oder töten. STOP COVAX

  15. hier kriegt der Herr Gundlach die Leviten gelesen.
    der herr gund­lach darf jetzt nicht unge­recht sein.
    die kir­che ist ein ort der gerech­tig­keit, des­hab bekommt die neu­bau­er den pre­digt­preis, weil sie gerech­tig­keit predigt.
    die kir­che ver­langt von den gläu­bi­gen gerech­tig­keit, wenig­stens das stre­ben danach.
    jah­we ist die gerech­tig­keit als gott. des­halb hat er einen toten auf­er­weckt, sonst wäre er unge­recht. geheim­nis des glaubens.
    die impf­skep­ti­ker aber sind unge­recht, weil die imp­fung rechtfertigt.
    wie bekom­me ich einen gnä­di­gen gott?
    durch die spritze.

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