Kita-Öffnung: Die Linke bremst

Vor allem allein­er­zie­hen­de Eltern im gan­zen Land wün­schen eine bal­di­ge Öffnung von Kitas. An ihrer Seite steht nicht Katja Kipping.

Das "Neue Deutschland" ver­mel­det am 20.4.:

"Linke-Chefin: Betreuung klei­ne­rer Kinder »viel­leicht erst­mal im pri­va­ten Rahmen orga­ni­sie­ren«

Zudem müs­se über »mate­ri­el­le Hilfen« für betrof­fe­ne Eltern und eine Erweiterung der Notbetreuung nach­ge­dacht werden.

Kipping warn­te vor den Risiken einer raschen Kita-Öffnung: Jeder müs­se sich der »Gefahr bewusst sein«, dass ein infi­zier­tes Kind das Virus an alle ande­ren wei­ter­ge­ben kön­ne. Sie selbst habe ihre Tochter »ange­wie­sen, alles nur noch mit Plastiküberzug anzu­fas­sen«. Es sei aber auch für Achtjährige schwer, den Mindestabstand ein­zu­hal­ten. Für Kleinkinder sei das unmög­lich. Deswegen hal­te sie »nichts von einem Wettlauf über die schnell­sten Lockerungen«." Link

Materielle Hilfen für Alleinerziehende sind bit­ter nötig (und waren es immer), dazu gibt es auch ver­nünf­ti­ge Vorschläge aus der Linkspartei.

Doch es geht um mehr, näm­lich das Kindeswohl. Selbst Familienministerin Giffey befin­det: "Es gel­te abzu­wä­gen zwi­schen dem Schutz der Kinder vor dem Virus und dem Kindeswohl all­ge­mein. Seit etwa einer Woche beob­ach­te man, dass die Zahl der Anrufe und Meldungen zu häus­li­cher Gewalt anstie­gen." Link

Da mutet der klas­sisch-neo­li­be­ra­le Ratschlag, es erst ein­mal pri­vat zu regeln, schon sehr selt­sam an. Kipping ver­sucht hier, im Wettlauf um die här­te­sten Regeln vor­ne zu lie­gen. Sie soll­te wis­sen, daß sie gegen die Hardliner der CSU dabei nur ver­lie­ren kann, aber dabei das Vertrauen vie­ler Betroffener verspielt.

Zum Glück steht die Linken-Chefin in ihrer Partei damit nicht für alle. Im Brandenburger Landtag for­dert heu­te die Linksfraktion, "einen Stufenplan für eine all­mäh­li­che Erweiterung der Betreuung in den Kitas zu erar­bei­ten. Insbesondere Eltern mit ohne­hin gerin­gem Einkommen sei­en mit der zusätz­li­chen Betreuung ihrer Kinder über­for­dert, sag­te Fraktionschefin Kathrin Dannenberg am Dienstag." Link

Schon in der letz­ten Woche hat­te sich der Brandenburger Kita-Elternbeirat kri­tisch geäußert:

'„Die Situation ist eh schon sehr ange­spannt bei vie­len Eltern. Wenn das jetzt noch län­ger anhält, das wer­den eini­ge finan­zi­ell nicht durch­hal­ten“, sag­te der Sprecher des Landes- und Bundes-Kita-Elternbeirats, Danilo Fischbach…

Die Situation der Kinderbetreuung sei eh schon schwie­rig in Brandenburg – auch ohne Corona, berich­te­te eine 32-jäh­ri­ge Mutter aus Königswusterhausen (Landkreis Dahme-Spreewald), die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möch­te. Eigentlich woll­te sie nach der Elternzeit mit einem neu­en Job begin­nen. Die Familie sei auf ihr Einkommen ange­wie­sen. Der Vater habe in Kurzarbeit wech­seln müs­sen. „67 Prozent weni­ger Geld, da fehlt eine Menge“, sag­te sie. Doch der Arbeitgeber, ein Hotel, kann sie auf­grund der Einschränkungen wegen des Coronavirus der­zeit nicht beschäf­ti­gen. „Wir müs­sen jeden Euro drei Mal umdrehen.“

Aber nicht nur finan­zi­ell sei die Situation der Familie mit drei Kindern (10 Monate, 3 und 11 Jahre) eine Belastung. „Fünf Wochen sind die Kinder jetzt zu Hause. Die sozia­len Kontakte sind ein­ge­schränkt. Wenn die Schließungen wei­ter andau­ern – beim Besten wil­len, tut den Kindern das nicht an“, sag­te die 32-Jährige. „Sie müs­sen gefor­dert und geför­dert wer­den.“ Zwar habe man Hausaufgaben mit nach Hause bekom­men. Damit füh­le sie sich aber über­for­dert, wie auch ihr 11-jäh­ri­ger Sohn.'

Link (nicht mehr aktiv)

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