Würde ein Bericht aus globalisierungskritischer Sicht so überschrieben wie in der "FAZ", man könnte sich des Aufschreis der Empörung sicher sein. Personalisierung im Stil der NSDAP und Antisemitismus des Verfassers wären dann bewiesen.
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In dem Falle wäre die Parallele zu solchen Darstellungen unabweisbar:
So wie Antisemitismus keine realen Juden (und Ausländerhaß keine Ausländer) benötigt, so braucht der Vorwurf, jemand sei antisemitisch, ebenso wenig einen Angriff auf einen Juden. Nach allem, was man über ihn weiß, ist Klaus Schwab kein Jude. Dennoch wird Kritik an ihm und dem von ihm geführten WEF oftmals, auch in der "FAZ" (s. hier), als antisemitisch bewertet
Ist es Achtlosigkeit, wenn der Autor Carsten Knop, immerhin Herausgeber der "FAZ", eine solche Überschrift verwendet? Man wird unterstellen können, daß er zumindest mit den schludrigen Arbeiten von Guido Knopp im Stile von "Hitlers Hunde" in Berührung gekommen ist. Oder ist auch das Ausdruck einer geistig-moralischen "Zeitenwende", die schon vor den Worten von Scholz der Mehrheit im Deutschen Bundestag das Recht zusprach, über Antisemitismus und Völkermorde (Anderer) zu richten?
Wie dem auch sei, Knop schildert uns Schwab als einen charmanten alten Mann, der schon immer für das Gute in der Welt stand:
»… Schwab wird am 30. März 85 Jahre alt und hat sich, so der Eindruck, in den vergangenen Jahren kaum verändert oder sichtbar an Fitness eingebüßt. Am Tag vor der offiziellen Eröffnung des diesjährigen Jahrestreffens des Davoser Forums sitzt Schwab entspannt in der Arvenstube des Morosani Posthotels und plaudert über das, was ihn mit der holzvertäfelten Gaststube verbindet…
Mit Nelson Mandela hat er hier auch schon zusammengesessen. Als der damalige chinesische Präsident an der Seite Mandelas im selben Raum von den Vorteilen der Entfaltung des freien Unternehmertums geschwärmt habe, habe Mandela eingesehen, dass seine Partei, der ANC, von dem Ziel Abstand nehmen müsse, die Unternehmen in Südafrika zu verstaatlichen, erinnert Schwab sich. Das ist alles lange her. Doch es zeigt, warum das Forum die Welt doch ein wenig besser macht – was übersehen wird, wenn über Schwab und seine Organisation die Häme der Globalisierungskritiker von links und zunehmend von rechts ausgeschüttet wird. Hier lernen die Menschen einander besser kennen, sie kommen auf Ideen, manchmal sogar auf gute, und setzen sie um…
Ohne Privatflugzeuge, Hubschrauber und große Autos geht wenig
Das Interesse an Schwabs Gründungsidee eines Dialogs zwischen vielen sogenannten Stakeholdern, zwischen Politik, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, auch der Kultur, hat seinen Charme trotz aller Krisen nicht verloren. Um in der komplizierteren Welt einen Kompass in der Hand zu behalten, schließen sich die Unternehmen den diversen Initiativen des Forums an…
Natürlich ist das Weltwirtschaftsforum auch eine grandiose und zugleich wenig transparente Geschäftsidee, ist Schwab in den Jahren vermögend geworden, zahlen alle die, die Mitglied sind und nach Davos reisen, viel Geld, um dabei sein zu dürfen. Auch folgen zwar erstaunlich viele dem Aufruf, mit der Bahn anzureisen. Die Züge hinauf von Landquart über Klosters sind voll bis auf den letzten Platz. Aber wahr ist auch, dass es ohne Privatflugzeuge, Hubschrauber und große Autos nicht zu gehen scheint. Da gibt es noch viel zu tun…
Gutes kann immer auch besser werden. Schwab selbst hat das Lernen immer im Vordergrund gesehen, sein Leben lang. Vielleicht ist es das Geheimnis der ewigen Jugend.«
Putzig. Ich glaube, der Lakai war sich der Analogie im Titel nicht wirklich bewusst. Er sollte nur billige Werbung machen. Das heisst, ein bisschen manipulieren, von der Wirklichkeit ablenken, sprich Desinformation verbreiten. Das WEF war einer der Hauptagenten der "Pandemie" (und immer noch des "Klimawandels"). Unvergessen sein "Event201".
Dieser Bericht ist mehr als unkritisch. Wenn ich die öffentlich zugänglichen WEF Teilnehmerlisten und die YGL AusbildungsJahrgänge ansehe und vergleiche wer heute in den Regierungen der Welt sitzt und schlechte Politik macht und vor allem bei Corona die härtesten Maßnahmen umgesetzt hat, dann wiegt dies das Gute das dieser (Un)Mensch bisher getan haben soll bei weitem nicht auf.
Wenn jemand meint, die Welt „verbessern“ zu wollen, stellt sich mir immer die Frage:
Besser für wen und zu welchem Preis?
Die Details zum WEF sind doch völlig uninteressant. Ebenso wie die Polemik darüber ob die Teilnehmer mit dem PKW oder mit der Bahn oder mit dem Privatjet anreisen.
Diese Gutmenschen die mit ihren e‑Porsche in der Gegend rumfahren sind genau diejenigen die zu einer Klasse gehören welche den Planeten Erde systematisch zerstört. Und genau die wollen uns weismachen, daß ein e‑SUV mit 1,5 Tonnen Leergewicht nur 10 kWh auf 100 km braucht. Was mit Sicherheit so gar nicht stimmen kann weil ja schon die Klimaanlage allein 10 kWh je Stunde für sich beansprucht.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Elektroenergie ist für einen Mobilbetrieb völlig ungeeignet und alles Andere als Ökonomisch oder Ökologisch. Was die Hersteller dieser Fahrzeuge allerdings nicht im Geringsten interessiert.
Im Übrigen ist mehr CO2 in der Atmosphäre nicht die Ursache sondern das Ergebnis steigender Temperaturen.
In diesem Sinne: Wenn Sie das Nächstemal die Tagesschow gucken, versuchen Sie, sich das Gegenteil von dem vorzustellen was Ihnen da gezeigt wird. Denn das dürfte der Wahrheit noch am Nächsten kommen.
MFG
Total völlig ungeeignet.
@ Erfurt
Es ist durchaus von Interesse, ob diejenigen, die Wasser predigen, Wein saufen.
Die Überschrift ist natürlich volle Absicht. Man ist entweder (guter) Globalist oder (böser) Nationalist. So können alle WEF-Kritiker als Nazi-nah diffamiert werden.
Dabei kann man auch ganz einfach Regionalist sein. 😉
@sica: Ist das schlüssig?
Na, na!
Trotz naheliegender Frotzeleien über die Vita des Schwab-Lauda-Toren
https://www.faz.net/redaktion/carsten-knop-11104145.html
unterstelle ich diesem keine "Achtlosigkeit", sondern eher, dass er gegenüber den Kritikern des honorigen Herrns (in den Hirnen seiner Leserschaft) damit ebendiese Assoziation erzeugen wollte.
Was ins Bild der üblichen Diffamierung passt.
@aa:
ich bin mir unschlüssig, was ich mit deinem (Zu)Satz mit der "Zeitenwende" anfangen soll.
Abgesehen davon, dass ich es auch generell für problematisch halte, Parlamente über die Existenz und/oder Verwerflichkeit historischer Ereignisse abstimmen zu lassen – zumal dann, wenn dies selektiv erfolgt – deine (mutmaßliche) Anspielung auf die "Holodomor-Resolution" des Bundestags halte ich nicht für angebracht (sogar dann, wenn man diese als heuchlerisch, selbstgerecht und indirekte Kriegspropaganda bewertet).
@Kassandro: Nein, es geht mir nicht nur um die Holodomor-Resolution. 2019 entschied der Bundestag, was Antisemitismus zu nennen ist, darunter jegliche Kritik an der Politik des Staates Israel (in dessen Regierung inzwischen selbst nach "Qualitätsmedien" Rechtsradikale sitzen). Der Bundestag fühlt sich befugt, sehr selektiv über Völkermorde in anderen Regionen der Welt zu urteilen (Armenien, aktuell Jesiden). Das geschieht mit Mehrheiten von Parteien, die jahrzehntelang wenig bis nichts zur Aufarbeitung der Ursachen und der breiten Unterstützung der Verbrechen des deutschen Faschismus und des Krieges beigetragen haben. Vielmehr waren sie lange geprägt durch ein Fortleben der Nazistrukturen im Beamtenapparat, der Justiz und auch der Medizin. In diesem Sinne ist der Ukrainekrieg wohl der Anlaß für eine "Zeitenwende", der Weg dahin, daß wir wieder wer sind in der Welt ("global Verantwortung übernehmen", "Führung zeigen" in Europa) und doch mal Schluß sein muß mit Vergangenheitsbewältigung, wurde bereits vor einiger Zeit eingeschlagen.
@aa: Danke für die Erläuterung!
Denke schon. Da Schwab im Text nicht mit den damaligen Assoziationen als abgrundtief Böser, sondern als Guter beschrieben wird, wirkt die Überschrift zumindest auf mich eher wie ein lässig-ironisches Lob a la "Er steht zu seinen Idealen und macht sein Ding, auch wenn er angefeindet wird". Es ist meines Erachtens ein PR-Portrait mit bewusst provokantem Titel, und keine hinterhältige Kritik – höchstens an Schwabs Gegnern.
Wohl mal wieder eine konzentrierte Aktion der Qualitätsmedien. Gestern wurde hier ja auch ein Faktencheck der ARD über Schwab und Konsorten vorgestellt zusammengeschustert von Pascal unter Mitwirkung von allerhand „ Experten“ der Verschwörungstheorie- Bekämpfer. So wird der bürgerliche Trottel mit wichtigen Soundbites und platten Versatzstücken ‑a la die wollen nur die Welt schöner machen- gefüttert und auf Linie gebracht um dass er bei seiner Twitterei immer schön zwischen gut und böse zu unterscheiden vermag. Oftmals lässt sich diese intellektuell und mentalen Verwilderung ja schon an der reichlich genutzten Verschönerung des Konterfeis mit diversen Sprizen- , Masken- oder wahlweise bzw. in Kombination mit allerhand Flaggensymbolen erkennen. Wem das dann doch zu platt ist, dem hilft die ARD und die FAZ mit den passenden Kriterien zur Sortierung und Einordnung.
Zuckersüß…der Autor sollte aufpassen, daß er auf seiner Schleimspur nicht ausrutscht.
"World Economic Forum Annual Meeting 2023 List of Participants
Davos-Klosters, Switzerland, 16 – 20 January 2023
As of 08 December 2022
Gerald Braunberger, Publisher "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
Carsten Knop, Publisher "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
https://www.scribd.com/document/620090094/World-Economic-Forum-Annual-Meeting-2023-List-Of-Participants
"World Economic Forum – Annual Meeting 2023
As of 10 January 2023
List of Public Figures"
https://www.scribd.com › … › World-Economic-Forum-Annual-Meeting-2023-List-Of-Public-Figures