Kollaps in Baden-Württemberg
Viele tausend Kinder könnten keinen Kita-Platz bekommen

Das Land hat­te bis zum 13. April erheb­li­che finan­zi­el­le und orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­wen­dun­gen erbracht zur Umset­zung der Test­pflicht in Kitas.

Die Idee zur Lösung der Per­so­nal­pro­ble­me ist so ori­gi­nell wie im Pfle­ge­be­reich: Mehr Belas­tung des Per­so­nals. Auf stutt​gar​ter​-zei​tung​.de ist am 26.7. unter obi­ger Über­schrift zu lesen:

»Die Kom­mu­nen haben das Land vor einer dra­ma­ti­schen Ver­schär­fung der Per­so­nal-Lage in den Kitas gewarnt. Der Prä­si­dent des Gemein­de­ta­ges, Stef­fen Jäger, schlägt Alarm. „In hun­der­ten von Kom­mu­nen wur­den bereits Öff­nungs­zei­ten redu­ziert oder sogar Grup­pen geschlos­sen“, sag­te er der Deut­schen Pres­se-Agen­tur. Der Man­gel an Erzie­herinnen und Erzie­hern sei dra­ma­tisch. „Das früh­kind­li­che Bil­dungs­sys­tem steu­ert auf einen Kol­laps zu“, warn­te Jäger. Das Land müs­se drin­gend gegensteuern.

Der Gemein­de­tags­chef dringt dar­auf, dass das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um es wei­ter zulässt, dass die Grup­pen­grö­ße erhöht und der Min­dest­per­so­nal­schlüs­sel gesenkt wer­den kann. Wegen der Son­der­si­tua­ti­on der Coro­na-Pan­de­mie hat­te das Land dies mög­lich gemacht, doch die­se Rege­lung läuft am Ende August aus.

Viele tausend Kinder könnten keinen Kita-Platz bekommen

Stef­fen Jäger appel­lier­te an das Land, die Son­der­re­ge­lung zu ver­län­gern. Alles ande­re hät­te aus sei­ner Sicht erns­te Fol­gen: „Wenn das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um sich gegen eine Ver­län­ge­rung der zen­tra­len Fle­xi­bi­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten ent­schei­det, dann trägt das Land die Ver­ant­wor­tung dafür, wenn vie­le tau­send Kin­der kei­nen Kita-Platz bekom­men. Die Kom­mu­nen kön­nen das nicht lösen“, sag­te er. Man ver­ken­ne dabei nicht, dass der Kitaall­tag mit mehr Kin­dern pro Grup­pe und Erzie­he­rin schwie­ri­ger wer­den kann. Aber: „Die Fol­gen für die Kin­der, die kei­ne adäqua­te Betreu­ung erfah­ren wür­den, wären unse­res Erach­tens aber noch gra­vie­ren­der.“…«


Bis zum 13.4. galt die "Coro­na-Ver­ord­nung Kita", die doku­men­tiert, daß deut­sche Beam­tIn­nen es gewohnt sind, auch absur­des­te und quä­le­rischs­te Vor­schrif­ten in eine per­fek­te Para­gra­phen­spra­che zu bringen:

»§ 3 Zutritts- und Teilnahmeverbot, Betretungsverbot 

(1) Für die Ein­rich­tun­gen besteht ein Zutritts- und Teil­nah­me­ver­bot für 

1. Kin­der, die das ers­te Lebens­jahr voll­endet haben, solan­ge sie den nach § 2 Absatz 2 erfor­der­li­chen Test­nach­weis nicht mit nega­ti­vem Ergeb­nis erbringen, 

2. das in den Ein­rich­tun­gen täti­ge Personal, 

a) sofern es sich nicht an jedem Tag der Prä­senz in der Ein­rich­tung einem Schnell­test im Sin­ne von § 1 Num­mer 3 Coro­na­VO Abson­de­rung oder einem PCR-Test im Sin­ne von § 1 Num­mer 2 Coro­na­VO Abson­de­rung unter­zieht, der in der Ein­rich­tung durch­zu­füh­ren und von einer wei­te­ren voll­jäh­ri­gen Per­son zu über­wa­chen ist und eine nega­ti­ves Ergeb­nis auf­wei­sen muss, oder 

b) sofern es nicht an jedem Tag der Prä­senz in der Ein­rich­tung einen nega­ti­ven Test­nach­weis im Sin­ne von § 22a Absatz 3 Num­mer 3 IfSG vor­legt, des­sen zugrun­de­lie­gen­de Tes­tung im Fal­le eines Anti­gen-Schnell­tests maxi­mal 24 Stun­den, im Fal­le eines PCR-Tests maxi­mal 48 Stun­den zurück­lie­gen darf, sowie

3. Per­so­nen, die nicht in den Ein­rich­tun­gen betreut wer­den und nicht zum Per­so­nal im Sin­ne von Num­mer 2 gehö­ren und kei­nen nega­ti­ven Test­nach­weis im Sin­ne von § 22a Absatz 3 IfSG vor­le­gen, wobei die dem Test­nach­weis zugrun­de­lie­gen­de Tes­tung im Fal­le eines Anti­gen-Schnell­tests maxi­mal 24 Stun­den, im Fal­le eines PCR-Tests maxi­mal 48 Stun­den zurück­lie­gen darf. 

(2) Für die von einer Tages­pfle­ge­per­son in einem pri­va­ten Haus­halt oder in deren Geschäfts­räu­men aus­ge­üb­te Kin­der­ta­ges­pfle­ge gilt Absatz 1 Num­mer 2 mit der Maß­ga­be, dass an die Stel­le des Zutritts­ver­bots die Unter­sa­gung der Aus­übung der Kin­der­ta­ges­pfle­ge tritt; die Tes­tung ist nicht von einer wei­te­ren voll­jäh­ri­gen Per­son zu über­wa­chen, sofern die Kin­der­ta­ges­pfle­ge nicht im Zusam­men­schluss meh­re­rer Kin­der­ta­ges­pfle­ge­per­so­nen aus­ge­übt wird…«

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