Krankenhausschließungen gefährden die Gesundheit

»Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist gelun­gen: Wir konn­ten letz­te Woche einen der zen­tra­len Befürworter von Klinikschließungen, Professor Reinhard Busse, live vor lau­fen­der Kamera befra­gen.«

Das mel­det das Bündnis "Gemeingut in BürgerInnenhand".

»In dem Streitgespräch wur­de deut­lich, wie immens die Kluft zwi­schen den Positionen ist. Wir begrü­ßen und wert­schät­zen es, dass Professor Busse sich auf den Dialog ein­ge­las­sen hat. Nichtsdestotrotz ist uns bei man­chen Aussagen von ihm ein kal­ter Schauer über den Rücken gelau­fen. Kaum ver­hüllt hat Busse die Leistungen hun­der­ter klei­ner Krankenhäuser in Deutschland schlecht­ge­re­det. Es wür­de den PatientInnen dem­nach bes­ser gehen, wenn die dor­ti­gen Pflegekräfte und ÄrztInnen mit dem auf­hö­ren, was sie seit Jahren machen. Die Krankenhäuser, in denen sie arbei­ten, ver­die­nen laut Busse die Bezeichnung Krankenhaus nicht.

Busse prä­sen­tier­te eine men­schen­feind­li­che Allmachtsphantasie: Statt der der­zeit rund 1.900 Kliniken wür­den bei opti­ma­ler Platzierung sei­ner Ansicht nach sogar 330 Krankenhäuser für Deutschland aus­rei­chen, damit alle BürgerInnen theo­re­tisch in 30 Minuten die näch­ste Notaufnahme errei­chen kön­nen. Was Busse nicht sag­te: Ein sol­ches Szenario bedeu­tet, dass die Mehrzahl funk­tio­nie­ren­der Krankenhäuser auf­ge­ge­ben wird, gleich­zei­tig in vie­len Fällen neu­er Beton an neu­en zen­tra­li­sier­ten Standorten in die Landschaft gekippt wird und hun­dert­tau­sen­de Beschäftigte mit ihren Familien umzie­hen müs­sen. Und das alles, um in der schö­nen neu­en Krankenhauswelt die jah­res­durch­schnitt­li­che Auslastung von der­zeit 75 Prozent auf nahe hun­dert Prozent hoch­zu­trei­ben. Denn Busse schlägt allen Ernstes vor, dass jedes ein­zel­ne Krankenhaus zu jeder Jahres- und Tageszeit viel stär­ker aus­ge­la­stet wer­den muss. Unvorhergesehenes und jah­res­zeit­li­che Schwankungen kom­men in die­sem radi­ka­len Plan nicht mehr vor. Auch Wartezeiten auf Operationen, die jetzt schon eine Belastung für Kranke dar­stel­len, wür­den sich aus­wei­ten – sind aber kein Thema für Busse. Seine Pläne haben nicht unse­re Gesundheit, son­dern Gewinnmaximierung zum Ziel – wer­den sie umge­setzt, kostet das Menschenleben.

Spätestens die Pandemie hat gezeigt, dass Kliniken und Betten ein knap­pes Gut sind. Wie auch immer die näch­ste Regierung zusam­men­ge­setzt sein wird, wir wol­len deut­lich machen, dass vie­le loka­le Initiativen und tau­sen­de Menschen sich dem Krankenhauskahlschlag ent­ge­gen­stel­len!«

Aus dem Newsletter des Bündnisses vom 7.9.

6 Antworten auf „Krankenhausschließungen gefährden die Gesundheit“

  1. ich will auch nicht so vie­le Krankenhäuser, son­dern die Menschen sol­len sich lie­ber anstän­dig ihr Leben lang selbst gesund erhal­ten- viel mehr Gehen statt Auto fah­ren, weni­ger Zucker und Fett, kei­ne Zigaretten oder Alkohol, mehr anti­vi­ra­le Masken, kei­ne Großraum- Büros oder Großraum- Discos mehr, kein Alpine- Skifahren, mehr all­ge­mei­ne Bewegung etc pp. !!!

    1. Ah, ja. Sie wol­len nicht so viel Krankhäuser son­dern dass ihre Allmachtsphantasien umge­setzt wer­den: alle sol­len nach Ihrer Pfeife tanzen.

      Und ganz offen­sicht­lich: alles, was Spaß macht, kann weg …

      In Ihrer Welt möch­te ich nicht leben. Sie sind der ori­gi­na­le Gesundheitsdikator, grün-brau­ner geht nicht: alles ver­bie­ten, Krankenhäuser schlie­ßen. und wer krank wird ist doch eh sel­ber schuld …

      das passt per­fekt in die­sen Kulturchauvinismus-Blog.

      1. "Kulturchauvinismus ent­steht durch die Idealisierung einer poli­ti­schen Kultur, die ganz all­ge­mein für den ästhe­ti­schen Willen der Selbstwahrnehmung deren Selbstgerechtigkeit befrie­det und die Selbstveredelung der Kulturbürger mit Selbstgefühlen ver­füllt, die sich über­haupt nur über ihren Narzissmus akku­mu­lie­ren und ent­spre­chen­de Charaktere zu nar­ziss­ti­schen Persönlichkeiten strukturieren ."
        https://​kul​tur​kri​tik​.net/​b​e​g​r​i​f​f​e​/​b​e​g​r​_​t​x​t​.​p​h​p​?​l​e​x​=​k​u​l​t​u​r​c​h​a​u​v​i​n​i​s​mus
        kul­tur­chau­vi­nis­mus ist die pra­xis nar­ziss­ti­scher persönlichkeiten.
        der blog befrie­det die selbst­ge­rech­tig­keit und ver­füllt die selbst­ver­ede­lung mit selbstgefühlen.
        der blog ver­schafft ein wohl­ge­fühl, eine selbst­wahr­neh­mung, die sich selbst gefällt. der nar­zisst bespie­gelt sich selbst, liebt sich selbst, gefällt sich selbst.

  2. Der Mathematiker Gunter Dueck hält ger­ne Vorträge über Schwarmdummheit und eines sei­ner Themen ist die Kritik an Betriebswirten, die stän­dig 100% Auslastung anstre­ben. Er hat da eine schö­ne Formel, mit der er die Länge der Warteschlange in Abhängigkeit von der durch­schnitt­li­chen Auslastung berechnet:
    Länge der Warteschlange = Auslastung / (1‑Auslastung)
    D.h. bei einer Auslastung von 100% wird die Warteschlange unend­lich lang. Und bei 90% stel­len sich bereits Chaoseffekte ein, die das System kip­pen lassen.

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​r​c​3​7​o​v​1​i​V​F​Q​&​t​=​8​08s
    Der gan­ze Vortrag ist sehr sehens­wert und amü­sant und wo ich ihn mir gera­de erneut anhö­re, muss ich auch den­ken, dass er über Coronoia und ZeroCovid spricht.

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