KünstlerInnen klagen gegen Lockdown. Auch Promis dabei

rp​-online​.de berich­tet heute:

»Die Initia­ti­ve „Auf­ste­hen für die Kunst“ will wegen der Schlie­ßung von Thea­tern und Opern­häu­sern im Coro­na-Lock­down vor den Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof zie­hen. „Wir wol­len Mit­te der Woche eine Popu­lar­kla­ge ein­rei­chen, weil wir grund­sätz­li­che Klar­heit wol­len“, sag­te der Opern­sän­ger Wolf­gang Ablin­ger-Sper­r­ha­cke der Deut­schen Pres­se-Agen­tur. „Die geplan­ten all­ge­mei­nen Öff­nungs­schrit­te zei­gen zwar Per­spek­ti­ven für die Thea­ter auf, sind aus unse­rer Sicht aber immer noch ver­fas­sungs­wid­rig, weil sie inzi­denz­ab­hän­gig sind und mit zahl­rei­chen Auf­la­gen ver­se­hen sind, die ande­ren Berei­chen so nicht zuge­mu­tet werden.“…

Bereits Ende Febru­ar hat­te die Initia­ti­ve, die unter ande­rem von der Star­gei­ge­rin Anne-Sophie Mut­ter, dem Diri­gen­ten Kent Naga­no, dem Opern­sän­ger Rolan­do Vil­la­zón, den Schau­spie­lern Sen­ta Ber­ger, Edgar Sel­ge und Johan­na Woka­lek sowie Lie­der­ma­cher Kon­stan­tin Wecker unter­stützt wird, einen Eil­an­trag in Aus­sicht gestellt, den sie zu gege­be­ner Zeit beim Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hof ein­rei­chen will.

„Der Eil­an­trag ist jeder­zeit ein­satz­be­reit, der ist fer­tig“, sag­te Ablin­ger-Sper­r­ha­cke. „Wir machen das davon abhän­gig, inwie­weit die Öff­nun­gen so kom­men wie ange­kün­digt – oder doch wie­der zurück­ge­nom­men wer­den.“…«

16 Antworten auf „KünstlerInnen klagen gegen Lockdown. Auch Promis dabei“

  1. „Wir machen das davon abhän­gig, inwie­weit die Öff­nun­gen so kom­men wie ange­kün­digt – oder doch wie­der zurück­ge­nom­men werden.“…«
    Aha, wie­der zu öff­nen ist nicht so wich­tig. Abwar­ten und Tee trin­ken und sehen, ob ande­re etwas für uns tun. Fein!

    Wer von denen hat noch­mal demons­triert? Hier die Lis­te der Teilnehmer:

    Dass dar­un­ter nicht steht "Wer­bung Ende" irri­tiert mich etwas, oder auch nicht!
    Was für rück­grat­lo­se Pfeifen!

    1. Sowas ähn­li­ches woll­te ich auch kommentieren.
      🙂
      Für mich sind das Ego­is­ten die nur ihre eige­ne Posi­ti­on ver­tei­di­gen und das auch noch Geschwurbelt !
      Naja, es muss mehr sol­cher Men­schen tref­fen damit die mal sehen das soge­nann­te Ver­schwö­rungs­theo­rien sich bewahr­hei­tet haben.
      Der Mit­tel­stand hat z.B. Autos, Haus und Gar­ten (Meis­tens auf Kre­dit) und mer­ken nicht oder igno­rie­ren dass denen lang­sam das Was­ser abge­gra­ben wird.

      1. @L.Bagusch und @Dr. MRH: Ich ver­ste­he ja den Ärger. Das Pro­blem ist aber nun mal, daß vie­le Men­schen ver­ängs­tigt sind, weil ihnen seit Mona­ten Angst gemacht wird. Sie zu beschimp­fen oder sie nase­rümp­fend zu betrach­ten, bringt da gar nichts. Sinn­vol­ler scheint mir zu sein, die­je­ni­gen zu ermu­ti­gen, die noch so klei­ne Schrit­te aus der Ver­ängs­ti­gung her­aus machen. Hat sich in mei­nem Umfeld als erfolg­rei­cher erwiesen.

  2. „Der Eil­an­trag ist jeder­zeit ein­satz­be­reit, der ist fer­tig“, sag­te Ablin­ger-Sper­r­ha­cke. „Wir machen das davon abhän­gig, inwie­weit die Öff­nun­gen so kom­men wie ange­kün­digt – oder doch wie­der zurück­ge­nom­men werden.“…«

    Das klingt nicht nach auf­rech­tem Gang. 🙁

    Hier eine Kla­ge mit mehr "Biss":
    https://​www​.welt​.de/​k​u​l​t​u​r​/​p​l​u​s​2​2​7​7​7​6​0​3​7​/​R​i​c​h​t​e​r​-​k​l​a​g​t​-​i​n​-​K​a​r​l​s​r​u​h​e​-​W​a​s​-​w​i​r​-​e​r​l​e​b​e​n​-​i​s​t​-​v​e​r​f​a​s​s​u​n​g​s​w​i​d​r​i​g​.​h​tml

  3. Wenn ich das Inter­view mit Kon­stan­tin Wecker lese wird mir schon ein biß­chen übel:

    https://​www​.pris​ma​.de/​n​e​w​s​/​K​o​n​s​t​a​n​t​i​n​-​W​e​c​k​e​r​-​D​i​e​-​K​u​l​t​u​r​-​h​a​t​-​k​e​i​n​e​-​L​o​b​b​y​,​2​8​1​1​3​451

    Fra­ge:
    "Das Pro­blem ist natür­lich momen­tan, dass sich vie­le Bür­ger von der Regie­rung igno­riert füh­len, und dadurch ent­ste­hen ja auch die­se Demos. Es gibt kaum einen Dia­log. Sehen Sie das ähnlich?"

    Kon­stan­tin Wecker:
    "Da hat man natür­lich vie­les falsch gemacht. Sie wis­sen sicher, ich bin defi­ni­tiv kein Pan­de­mie-Leug­ner und es für uns alle unan­ge­nehm und schwer, kei­ne Fra­ge. Trotz­dem soll­ten wir dar­an den­ken, dass es in Kriegs­ge­bie­ten grau­sa­mes Leid gibt, das so viel schlim­mer ist. Ich den­ke manch­mal über mei­ne Eltern nach. Mei­ne Eltern waren ja kei­ne Nazis. Die hat­te zuerst ein­mal die Wirt­schafts­kri­se als Kin­der erlebt, dann als jun­ge Leu­te die Nazis, denen sie nicht begeis­tert hin­ter­her­ge­lau­fensind, und dann noch den Zwei­ten Welt­krieg. Wenn man das bedenkt, spre­chen wir von einer Posi­ti­on aus, dass es dann nicht so schlimm ist, zeit­wei­se mal eine Mas­ke zu tra­gen und nicht so aus­ge­las­sen zu fei­ern wie man das über Jahr­zehn­te hin tun konnte."

    1. @I.B.: Ich wür­de mir manch­mal aller­dings auch wün­schen, daß das Recht, kei­ne Mas­ke tra­gen zu müs­sen, in ein Ver­hält­nis gesetzt wird zu dem Recht, nicht an Hun­ger ster­ben zu müs­sen. Bei­de The­men hän­gen eng mit den "Maß­nah­men" zusam­men, unse­re Kri­tik soll­te bei­de Aspek­te und noch viel mehr berücksichtigen.

      1. @aa
        Aber er stellt über­haupt kei­nen Zusam­men­hang zwi­schen den Maß­nah­men und dem Hun­ger und der Not die dadurch ent­ste­hen her – er kri­ti­siert auch nicht die Maß­nah­men! Im Grun­de sagt er: es gibt Schlim­me­res, also habt Euch nicht so!!!

        1. @I.B.: Wir soll­ten die Zusam­men­hän­ge aber her­stel­len. Eben auch, weil es in der Tat schlim­me­re Grund­rechts­ver­let­zun­gen gibt als des Rechts auf Mas­ken­frei­heit. Es war ein Man­gel von Tei­len der (frü­hen?) Pro­test­be­we­gung, sich auf die Mas­ken­fra­ge zu fokus­sie­ren. Erst die Zusam­men­schau der ver­schie­de­nen Bau­stei­ne der "Maß­nah­men" wird über­zeu­gend sein. Solan­ge Men­schen glau­ben, Coro­na sei eine Art Ebo­la, wer­den sie bereit­wil­lig Mas­ken tra­gen. Solan­ge sie glau­ben, das Gesund­heits­sys­tem sei über­las­tet, wer­den sie Lock­downs hin­neh­men. Solan­ge sie glau­ben, Impf­stof­fe sei­en harm­los und böten eine Erlö­sung von den ver­damm­ten Übeln, wer­den sie sich "piek­sen" las­sen. Da brau­chen wir die klei­nen Über­zeu­gungs­schrit­te, um die Men­schen zu über­zeu­gen, daß sie zunächst sagen: Ok, bis hier­hin akzep­tie­re ich Maß­nah­men, aber an eini­gen Stel­len geht es zu weit. Die­se Bruch­stel­len las­sen sich dann hof­fent­lich vertiefen.

          1. @aa:
            Die­sen Ein­wand ver­ste­he ich jetzt lei­der nicht:
            Nie­mand hat sich – auch nicht anfangs – auf die Mas­ken­fra­ge fokus­siert – das wäre ja wohl ein Witz. Es ging und geht schon immer in der Dis­kus­si­on um den Abbau von Grund­rech­ten, die mas­si­ve Zunah­me sozia­ler Ungleich­heit, den Auf­bau unde­mo­kra­ti­scher Struk­tu­ren, feh­len­de Mei­nungs­frei­heit, die Aus­wir­kun­gen von Lock­downs auf unse­re Wirt­schaft und auf die Arbeits­plät­ze vie­ler Men­schen, den zuneh­men­den Hun­ger in der Welt, Aus­wir­kun­gen auf die Psy­che von Erwach­se­nen und Kin­dern, die (poten­ti­el­le) Gefähr­lich­keit von kaum erforsch­ten mRNA-Impf­stof­fen usw.….

  4. Kon­stan­tin Wecker ist jetzt dabei, aber hier hat­te er sich noch von sei­nem eige­nen Online-Maga­zin "Hin­ter den Schlag­zei­len" getrennt, weil des­sen Autoren die Coro­na­po­li­tik der Regie­rung kri­ti­sier­ten: https://wecker.de/de/weckers-welt/item/856-Blick-nach-vorne-in-stuermischen-Zeiten—-zum-Ende-meines-Projekts-Hinter-den-Schlagzeilen.html.

    Das Maga­zin exis­tiert unter schwie­ri­gen Bedin­gun­gen wei­ter, ohne Wecker und nach wie vor kri­tisch: https://​hin​ter​-den​-schlag​zei​len​.de/.

    1. Der Wecker braucht sel­ber einen damit der Drö­mel mal auf­wacht, was hat der vor Jah­ren schon für eine Logo­rö gesab­belt das einem die Ohren abfal­len. Ein Unsym­pat auf gan­zer Linie ist der Typ geworden.

  5. Na, dann fehlt doch der Mut. Auf gro­ße Ankün­di­gun­gen ohne fol­gen­de Taten kön­nen die Regie­run­gen immer zäh­len. Gro­ße Klap­pe, nichts dahinter.

  6. Ich fas­se das etwas anders auf, wenn man auf die Sei­ten die­ser Initia­ti­ve geht.

    https://​www​.auf​ste​hen​fuer​die​kunst​.de/

    Die Popu­lar­kla­ge soll auf jeden Fall ein­ge­reicht wer­den beim Baye­ri­schen Verfassungsgerichtshof.
    Damit soll gegen die began­ge­ne Grund­rechts­ver­let­zung (Ver­let­zung der Kunst­frei­heit) vor­ge­gan­gen werden.

    Der Eil­an­trag wird jedoch nur für den Fall ein­ge­reicht, „soll­ten die [beschlos­se­nen] Öff­nungs­per­spek­ti­ven doch nicht Rea­li­tät wer­den, die Thea­ter, Opern-und Kon­zert­häu­ser bei nächs­ten Öff­nungs­schrit­ten wie­der über­gan­gen wer­den oder gar erneu­te Schlie­ßun­gen vor­ge­nom­men werden.“

  7. .…jetzt, wo das Coro­na­kar­ten­haus am zusam­men­bre­chen ist, kom­men sie aus ihren Löchern gekro­chen! Mehr als krie­chen ist es aller­dings nicht!

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