Der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte macht in einer Presseerklärung vom 22.12. deutlich:
»Sofort elektive Eingriffe verschieben, DRG aussetzen und Refinanzierung aller Kosten
Überfüllte Intensivstationen, überlastetes Personal, schlecht versorgte Patient*innen und die Gefahr, dass Methoden der Triage angewendet werden müssen. So sieht es aktuell in den Krankenhäusern aus. „Ein Betreuungsschlüssel von einer Pflegekraft für 3 bis 4 Covid-19- Patient*innen auf der Intensivstation erinnert an Kriegsmedizin“, sagt Dr. Peter Hoffmann, Mitglied im Vorstand des vdää. „Das ist keine unvermeidliche Folge der Pandemie oder Schicksal, sondern Resultat einer desaströsen Planung und der Finanzierung über Fallpauschalen (DRG)“.
In der ersten Corona-Welle haben die meisten Krankenhäuser gut planbare elektive Eingriffe heruntergefahren und Betten freigehalten. Vor allem private Kliniken haben mit der Leerstandsprämie ein gutes Geschäft gemacht. Jetzt in der zweiten Welle wird das Freihalten von Betten nicht in gleicher Weise gefördert. Daher versuchen die meisten Krankenhäuser möglichst ihren Regelbetrieb aufrecht zu erhalten, auch wenn es sich um leicht verschiebbare Wahleingriffe handelt. Auch weil in vielen Krankenhäusern zunehmend an Covid-19 erkrankte Beschäftigte ausfallen, andere Kräfte aber durch den weiteren Vollbetrieb gebunden sind, führt diese Vorgehensweise zu Überlastung und schlechterer Versorgung. Dies erfolgt aus rein finanziellen Erwägungen, weil sonst die Defizite bis hin zur Insolvenzgefahr zunehmen.
„Es darf nicht sein, dass gerade den Krankenhäusern die Insolvenz droht, die die Hauptlast der Coronakrise tragen – also die, die viele Covid 19-Patient*innen versorgen und es gerade noch schaffen, die Notfallversorgung aufrechtzuerhalten. Besonders diesen müssen alle entstandenen Kosten und entstandenen Erlösausfälle ersetzt werden“, so Dr. Nadja Rakowitz, Geschäftsführerin des vdää. „Es ist offensichtlich, dass die DRG – auch wenn sie um Coronahilfen ergänzt werden – nicht geeignet sind, um die Existenz der Krankenhäuser zu gewährleisten. Eine Finanzierung über Preise (DRG) geht völlig an den Erfordernissen der Daseinsvorsorge vorbei. Die DRG gehören jetzt ausgesetzt oder gleich abgeschafft; ansonsten riskieren wir die Gesundheit und Sicherheit von Patient*innen und Beschäftigten“, so Rakowitz weiter.
Angesichts dieser dramatischen Situation fordert der vdää eine sofortige Umsteuerung:
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- Es braucht sofort eine verbindliche Regelung der Bundesregierung zur Verschiebung aller nicht notwendigen Eingriffe in der aktuellen Pandemie-Situation.
- Es braucht sofort eine Finanzierungsregelung, die dafür sorgt, dass alle Kosten, die in 2020/2021 in den Krankenhäusern anfallen, in voller Höhe refinanziert werden (Selbstkostendeckung), sodass kein Krankenhaus durch die Corona-Krise finanziell bedroht wird. Krankenhäuser dürfen nicht finanziell für Sicherheit und Vorhaltung von Kapazitäten bestraft werden.«
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Vollkommen bekloppt das Ganze. Die Krankenhäuser sollten einfach die planbaren Operationen weiter durchführen. Es widerspricht jeder Ethik, potenzielle Corona-Patienten gegenüber anderen tatsächlichen Patienten zu bevorzugen.
Es von Seiten der Krankenhäuser schon im April ein Fehler, nicht Alarm zu schlagen und dann die Operationen dann nicht doch durchzuführen. Erst billig die Freibettprämien kassieren und die Schwestern in Kurzarbeit schicken und nun im Herbst herumjappsen.
Soll heißen: Krankenhäuser bekommen jetzt weniger Geld für freie Corona-Betten, als in der ersten "Welle"?
Warum ist das so?
Das unterstützte ich sofort. Damit ist ganze Desaster auf den Punkt beschrieben.
Ich schließe mich an!
Da ich von Herr Aschmoneit signalisiert bekommen habe, dass ich mich verdächtig mache, wenn ich mich so an Ihnen abarbeite 😉 einfach mal ein: Jawoll. SCHLIEß DICH AN!
Ein hoch auf die Arbeiter-Einheits-Front! 🙂
(Wenn es sie gäbe, ich wäre dabei – wenn sie mich haben wollten!)
@Albrecht Storz: Ich nehme es nur amüsiert zur Kenntnis… 🙂
Und kein Wort zu den erfolgten und schon beschlossenen Klinikschließungen?
Zehn Monate angeblich gefährliche Seuche – und keinerlei Aufstockung des Pflegepersonals, keinerlei Plan, keinerlei Linie.
Die Versäumnisse der Politik sind Legionen
- keine Prophylaxe, kein Aufbau von Resilienz, keine Förderung der Immunsystem Vulnerabler oder überhaupt in der Bevölkerung
- keine brauchbare Datengrundlage, keine repräsentativen Studien, keine klinische Validierung des genutzten Hauptindikators PCR-Test, keine zuverlässige Identifikation von Behandlungsmethoden, nicht als ein ungeheurer Wirrwarr, Gesabble und Kreuz-und Quergelabere
- kein Aufbau von Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen, statt dessen aussschließlich hemmende, bürokratische, administrative, effizienzmindernde, idiotische bis schädliche, kontrollierende Verwaltungs-Wasserkopfstrukturen
… und da kommt jetzt der Notruf aus der Praxis, wo das Kind schon lange und für alle sichtbar in den Brunnen gefallen ist. (und das ist nicht der erste Notruf, sondern EINER VON VIELEN schon seit langem)
Wer angesichts solchen eklatanten, monatelangem Versagens immer noch den ständigen Lügen und Täuschungen glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen (und dem kaufe ich nichts ab).