»Dyskalkulie ist der Fachbegriff für Rechenschwäche. Betroffene haben große Schwierigkeiten, einfachste Mathematik zu verstehen und anzuwenden.«
So wird der Begriff auf netdoktor.de definiert. Christian Karagiannidis ist Leiter des DIVI-Intensivregisters und damit verantwortlich für die täglichen Statistiken. "Diese Dynamik haben wir alle unterschätzt" ist szenetypisch ein Interview mit ihm auf faz.net vom 12.12. überschrieben. Wir lesen da von einer Art Ampel:
»Was Sie nicht öffentlich einsehen können, ist ein Ampelsystem: rot, gelb, grün. Das ist zwar eine subjektive Einschätzung, aber sie kommt der Realität sehr nah.
Und worauf steht die Ampel gerade?
Im Sommer hatten wir mehr als 1000 Meldebereiche, die auf grün waren und nur 200 auf gelb. Stand jetzt sind es nur noch etwa 400 auf grün, 400 auf gelb und etwa 300 auf rot. Das hat sich drastisch verändert.«
Ganz subjektiv hatten wir im Sommer mehr als 1.200 Meldebereiche, jetzt haben wir eine Idee von ca. 1.100. Sie haben alle eine Farbe; was die bedeutet, außer daß sie subjektiv ist, wird nicht erklärt. Und schon mal gar nicht gibt es einen Vergleich zur Entwicklung in einem beliebigen Vorjahr.
Was immer die erste Ampel bedeutet, es gibt noch eine zweite.
»Und dann fragen wir eine zweite Sache ab.
Nämlich?
Ob die Betriebssituation regulär ist oder ob man mit Einschränkungen zu leben hat. Da hatten wir im Sommer 1000 auf grün, jetzt 500 – und schon fast 400 auf gelb oder rot. Als Gründe nennen die Kollegen Personalprobleme auf den Intensivstationen. Die Kurve geht seit Mitte Oktober linear hoch, ziemlich steil sogar. 550 Intensivstationen sind aufgrund von Personalmangel derzeit eingeschränkt, Anfang Oktober waren es noch 150. Das ist schon dramatisch. Und so ist auch die Situation in den Kliniken, zumindest in den Hotspots.«
Diese Ampel zeigt merkwürdigerweise für 500 Meldebereiche grün an (oben waren es 400). 400 sind gelb oder rot. Bei der ersten waren es 700. 800 wären es bei gelb und rot. Welche Farbe haben die 550 eingeschränkten Stationen?
Immerhin bestätigt Karagiannidis, daß das Problem auf Personalmangel zurückzuführen ist. Weder ihm noch der FAZ stellt sich die Frage, was die Kliniken und die Politik in diesem Jahr (und denen davor) denn unternommen haben, um beispielsweise die ausgebrannten und frustrierten Beschäftigten zurückzugewinnen? Krankenhäuser haben immense Summen dafür erhalten, daß sie Betten nicht belegten. Hier war eine rein betriebswirtschaftliche Denke am Werk – der Gewinn sollte durch nicht durchgeführte Behandlungen nicht geschmälert werden. Bei den Beschäftigten dagegen ist außer kärglichen Einmalzahlungen (wenn überhaupt) nichts angekommen.
Es ist also eine Krise mit Ansage.
»Ärzte und Plfegekräfte werden krank, haben selbst mal einen Infekt, wie das so ist, in den Wintermonaten. Covid-19-Ausbrüche gibt es auch. Und denken Sie an das Thema Kinderbetreuung, da kommt einiges zusammen. Viele sind physisch und psychisch ganz schön belastet, dann braucht man zwischendurch auch schon mal eine Pause.«
"Wie das so ist, in den Wintermonaten". Das zu Erwartende wird nun noch verschärft durch Tests, die weder zuverlässig Auskunft geben über eine Erkrankung noch über Infektiosität. Drosten sei Dank wird damit aber Pflegepersonal in Quarantäne geschickt und damit die Situation verschärft, ganz planmäßig.
Um sich der Verantwortung nicht zu stellen, greift man auch hier zu abenteuerlichen Prognosemodellen. Was steckt in den Glaskugeln?
»Professor Schuppert hat die Daten von Thanksgiving in den Vereinigten Staaten genommen. Denn Weihnachten könnte ähnliche Folgen haben. Hinzugenommen hat er Daten aus Frankreich, denn dort gab es einen relativ harten Lockdown mit Ausgangssperren. Was passiert also? Man sieht ziemlich deutlich, dass wir, wenn wir an Weihnachten in größeren Familienverbänden zusammenkommen, eine deutliche Zunahme an Intensivpatienten sehen. Machen wir so weiter wie bisher, landen wir in der Spitze bei 6000, eher 6500 Covid-19-Intensivpatienen [so im Original, AA] im Februar. Das ist enorm viel.«
Thanksgiving und Daten aus Frankreich einmal kurz durchschütteln, und schon haben wir ein Panikszenario. Dazu komme:
»Im Gegensatz zu manch anderen bleiben die Covid-19-Intensivpatienten lange liegen.«
Vom Herren der Statistiken sind hier keine Zahlen zu erwarten, weder zu Covid-19- noch zu "manch anderen" PatientInnen. aerztezeitung.de hatte im November Professor Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing so zitiert:
»Die Liegezeit auf Intensivstationen [scheine sich] wegen der besseren medizinischen Versorgung zu verkürzen… Zu berücksichtigen sei auch, dass wegen des zum Teil sehr hohen Alters der Patienten mit starken Komorbiditäten nicht mehr alle intensivmedizinisch versorgt würden. In einzelnen Fällen würden sich die Ärzte bewusst für eine palliativmedizinische Versorgung entscheiden…
Dass der Einsatz von Dexamethason den Aufenthalt auf der Intensivstation verkürzt, davon geht auch Dr. Matthias Kochanek, Leiter der internistischen Intensivmedizin an der Uniklinik Köln aus.«
Die Auswertung des RKI in seinem "Epidemiologischen
Bulletin" vom 8.10. hatte eine "Dauer der Intensivbehandlung (Tage)" von 5 ergeben für COVID-Fälle. Der mittlere Wert für schwere Atemwegserkrankungen im Schnitt der Jahre 2015–2019 lag demnach bei 4 Tagen. In den Vergleich nicht einbezogen wurden hier die 17 % hospitalisierter Kinder unter 15 Jahren aus den Vorjahren. An der Veröffentlichung hat übrigens Herr Wieler höchstpersönlich mitgewirkt.
… darf ich mir, neben F81.2, zwei zusätzliche "Ferndiagnosen" erlauben ?
Nach ICD-10 sollten die behandelnden Ärzte des Herrn C.K. auch die folgenden pathogenen Möglichkeiten im Auge behalten :
- H53.5
– F60.2
Gute Besserung …
Läuft es beim DIVI-Intensivregister vielleicht auch so, dass der Unfähigste zum Chef gemacht wird, weil er ganz oben in seinem Chefbüro am wenigsten Schaden anrichten kann? Der Mann kommt mir vor wie einer, den man sonst nirgends gebrauchen konnte und zum Grüßonkel hochbefördert hat.
Ist zwar aus dem Oktober (und ich weiß nicht, ob Sies verlinkt hatten)
https://www.youtube.com/watch?v=Xwme36rOoAM
Dort kann man den Herrn Karagiannidis schon mächtig beim Eiern erleben – und am Ende auch seine damalige "Prognose" für jetzt testen.
" … szenetypisch …" – ein wunderbarer Ausdruck.
Unglaublich, wie da getrickst und herumgeeiert wird, dass sich die Balken biegen und der "brave" Untertan es nicht merkt bzw. verunsichert zurück gelassen wird, ob seiner Unfähigkeit, das hier nachzuvollziehen!
Ich bin erschüttert.
Was man "uns" fast das ganze Jahr erzählt und "bewiesen" hat: Dass es eine Korrelation + Kausalität zwischen "Fallzahlen" (= 7‑Tage-Inzidenz) – Intensivbettenbelegung und Todesfällen (sowie "Lockdown" gibt).
Seltsam: in der Schweiz gibt es (ohne Lockdown!) einen fast doppelten 7‑Tage-Inzidenzwert.
Die Anzahl der Todesfälle in CH (auf D hochgerechnet) korreliert in etwa mit der in D (Faktor 1,8, berechnet aus ca. 10% Positivquote D vs ca. 18% CH)
ABER: die Intensivstationen sind "nur" zu ca 76% ausgelastet – und das bei (relativ zur Bevölkerung) weniger als der Hälfte verfügbarer Intensivbetten .
Quellen: Seiten 1 und 10 des "Wochenberichts epidemiologische Lage"
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/situation-schweiz-und-international.html
Auch für Rechtgläubige dürfte eine Erklärung schwer fallen.
Bescheißen die Schweizer mit ihren Daten, oder "wir" oder beide? Oder keiner von beiden?
Es gibt noch 4500 freie Intensivbetten und noch 12.000 auf Reserve.
Den Pflegenotstand gibt es schon seit den neunziger Jahren. Solange die Krankenhäuser kaputt gespart werden und von grossen Ketten, wie Helios, Rhön oder Fresenius aufgekauft werden und solange Typen, wie der Oberschwaetzer Lauterbach bei solchen Konzernen im Aufsichtsrat sitzen und Mutti Merkel sich mit Liz Mohn und Friede Springer zum gemeinsamen Teetrinken trifft, solange wird sich nichts aendern.
Nicht vergessen, Frau Mohns Stiftung Bertelsmann plädiert immer wieder für weiteren Bettenabbau. Unsere Politiker haben das Gesundheitswesen an das Kapital verhoekert damit weiterhin Gewinne gemacht werden können. Es ist billiger, ein paar zusätzliche Betten und Beatmungmaschinen zu kaufen, als endlich mal das zu tun, was nötig ist: Pflegepersonal und Ärzte einstellen und anständig bezahlen. Applaus von Angsthasen mit beschissenen Unterhosen ist da zuwenig.
Ich Frage mich: Sind diese Menschen so unverschämt, brainwashed oder wird die ganz Führungsriege von irgendeinem Verbrechersyndikat erpresst? Das kann doch alles nicht wahr sein …
"Am 10. Dezember weiterhin genauso wenig Intensivpatienten wie im August 2020! – Rationale Forscher fordern ein Ende der Panik"
https://www.clemensheni.net/am-10-dezember-weiterhin-genauso-wenig-intensivpatienten-wie-im-august-2020-rationale-forscher-fordern-ein-ende-der-panik/