Marginale Masken-Mengen. Maßlos Motivierte merken: Mitleid meist Mangelware

Am Wochenende muß­te ich nach Wien flie­gen. Eigentlich neh­me ich viel lie­ber die Bahn. Nach zwei­ein­halb Stunden Verspätung bei der letz­ten Reise hat­te ich anders ent­schie­den, was zu noch mehr Streß führte.

In den drei Stunden, die ich auf dem Flughafen BER (er ist wirk­lich fer­tig!) ver­brach­te, konn­te ich sorg­fäl­tig gezähl­te 10 MaskenträgerInnen unter tau­sen­den Fluggästen ver­bu­chen. Auf einem Wühltisch ent­deck­te ich das abge­bil­de­te Sonderangebot.

Die Funktion des Geräts erschloß sich mir nicht. Ich habe dann recher­chiert und bin fün­dig gewor­den auf einem Portal, das mit "Content Production von Tech-Enthusiasten für die gro­ßen der Tech-Welt" sein Geld ver­dient. Dort beschreibt ein "Produkt-Tester" das Teil so:

»AirPop Active+ Halo im Test: Sind smarte Masken das nächste große Ding?

Die Active+ Halo von AirPop ist eine Smart-Mask, die Respirationsdaten auf­zeich­nen kann! Habt Ihr den letz­ten Satz mal so gar nicht ver­stan­den, ist das nicht wei­ter schlimm. Denn ich habe die Maske mit bat­te­rie­be­trie­be­nem Chip aus­pro­biert und ver­ra­te Euch nach­fol­gend, ob Ihr knapp 150 Euro dafür aus­ge­ben solltet…

Mit der Active+ Halo Sport zu trei­ben und dabei inter­es­san­te Respirationsdaten zu gewin­nen, funk­tio­nier­te bei mir im Test aller­dings nicht so gut. Es sam­mel­te sich Feuchtigkeit in der Maske, die mei­ne Atmung nach drei Kilometern zu sehr beschwer­te und das Tracking funk­tio­nier­te auch nicht so gut. Die gewon­ne­nen Daten sind zudem recht schwer ein­zu­ord­nen, wenn man sich nicht mit Atemtechniken beim Laufen beschäftigt…

Der Halo genann­te Sensor, den Ihr als klei­nen "Stöpsel" in der Maske seht, misst Eure Atemfrequenz und errech­net mit­hil­fe Eurer Standortdaten die Partikel, die beim Tragen gefil­tert wur­den. Gleichzeitig kann AirPop Euch damit genau sagen, wann Ihr die aus­tausch­ba­ren Filter wech­seln müsst…«

Das Ding funk­tio­nier­te vor­ne und hin­ten nicht.

»Zum Troubleshooting habe ich die Maske zwi­schen­durch mal wie­der getrennt, per Batterieentnahme neu gestar­tet, das Handy neu gestar­tet, auf Anraten von AirPop die neu­ste Beta-Version der App via TestFlight her­un­ter­ge­la­den und und und. So ein wirk­lich zuver­läs­si­ges Tracking konn­te ich selbst in dem ziem­lich lan­gen Testzeitraum nicht hinbekommen…

Auf mei­nen regel­mä­ßi­gen Jogging-Touren muss­te ich die Maske nach maxi­mal drei Kilometern abneh­men. Das Atmen wur­de zu schwer, um ohne Schwindelgefühl wei­ter­zu­lau­fen und beim Abnehmen mei­ner Kopfhörer merk­te ich, dass die Anwohner gedacht haben müs­sen, eine Dampflok füh­re durch Berlin…

Neben dem offen­sicht­li­chen Einsatz als Schutz gegen Viren beim Einkaufen schüt­zen die Filter also auch gegen Feinstaub in der Großstadt oder gegen Pollen, wenn Ihr all­er­gisch auf den Sommer reagiert. Gegenüber NTV äußer­te Karl Christian Bergmann von der Berliner Charité, dass "nor­ma­le" Atemmasken gegen Pollen und Feinstaub nur eine psy­cho­lo­gi­sche Wirkung hätten…

Allergie-Experte Bergmann, Ihr kennt ihn bereits aus dem NTV-Bericht, emp­fiehlt das Tragen von Masken "in dicker Luft mit stark erhöh­ten Feinstaubwerten vor allem für Kinder, Schwangere und Menschen, die bereits Atemwegsprobleme haben". Wollt Ihr in sol­chen Fällen die AirPop-Maske nut­zen, sprecht das gan­ze am Besten trotz­dem kurz mit dem Arzt ab!…

Erwähnenswert, aber nicht wirk­lich rele­vant: der Halo-Sensor wird von einer CR1632-Knopfzelle betrie­ben. Diese sind in Deutschland zwar nicht sehr geläu­fig, las­sen sich im Netz aber für ein paar Euro bestellen…

Anfangs war ich sehr begei­stert von der AirPop Active+ Halo – doch dann habe ich sie ausprobiert…«
next​pit​.de (10.4.21)


Zum Affen gemacht

Klaglos nimmt das Volk, das sich für Bratwürste "imp­fen" ließ und Verweilverbote auf Parkbänken akzep­tier­te, auch die neu­en Körperscanner hin. Vor den Augen der Mitreisenden muß man sich auf vor­ge­ge­be­ne Fußstapfen stel­len und eine affi­ge Körperhaltung ein­neh­men. Das Foto ent­stammt einem begei­ster­ten Bericht über den Flughafen Hannover.

bou​le​vard​.han​no​ver​-air​port​.de

Auf der Herstellerseite wird gezeigt, was das tol­le Gerät alles erken­nen kann:

Übrigens, ich will es nicht beschwö­ren, glau­be aber, daß in der Sitzreihe neben mir Lothar Wieler mit­flog. Seine Begleiterin war eine der zehn Menschen mit Maske.

9 Antworten auf „Marginale Masken-Mengen. Maßlos Motivierte merken: Mitleid meist Mangelware“

  1. Wieler mit mas­kier­ter Begleitung im Flugzeug – also hal­ten sie sich an die aus­ge­ge­be­ne Parole: "nie hin­ter­fra­gen". Zumindest die Elsa an sei­ner Seite benimmt sich nicht daneben.

  2. Hallo Artur,
    war nett Dich, im Zuge Deines Wien Besuchs, mal wie­der zu treffen 🙂
    Btw., hab Dir das ver­spro­che­ne Mail mit den ver­spro­che­nen Bildern dar­in geschickt.

    Liebe Grüße
    Walter aka Der Ösi nebst Ösine Petra

  3. "Auf mei­nen regel­mä­ßi­gen Jogging-Touren muss­te ich die Maske nach maxi­mal drei Kilometern abnehmen."

    Weichei! Warmduscher! Rechter Querdenker! Verschwörungstheoretiker, ver­damm­ter! Corona-Leugner! Ein ech­ter Coronoiker lässt das Ding vor Maul und Rüssel gebun­den, bis er ideo­lo­gisch über­zeugt röchelnd am Boden liegt und den Sanitätern abwei­send gegen­über auf­tritt. Das wäre Corona-Solidarität! Und es wäre nicht zuviel ver­langt, um den mar­gi­na­len Profitinteressen der Corona-Industrie zu genügen. 

    Bei der Erkennung von Äxten, ins­be­son­der­te Streitäxten, wäre ich mir bei dem der­zei­ti­gen Stand der Technik nicht ganz sicher. Auch ein Hammer ist sicher­lich eine Herausforderung für ein solch kom­ple­xes Körperscan-System. Weniger Probleme hat das Scan-System sicher­lich mit Münzen.

  4. In dem "begei­ster­ten Bericht" steht wei­ter unten:
    "Übrigens: Die Kontrolle durch den Körperscanner ist für jeden Passagier frei­wil­lig." Also wei­ter mit der manu­el­len Kontrole 😉
    Hab ich in Frankfurt schon gemacht, kein Problem.

  5. Herrlich! Ist schon ver­rückt, was sich die Menschen alles andre­hen las­sen, wenn nur SMART draufsteht.
    Ich flie­ge näch­ste Woche vom BER nach Wien. Was war bei Ihrem Flug der zusätz­li­che Streß? Bitte um kur­ze Info, damit ich mich schon ein­mal men­tal dar­auf ein­stel­len kann. Danke.

    1. @Fietje: Eigentlich das Übliche. Drei Stunden, wegen Verspätungen, im öden Flughafengebäude, end­lo­se Latschereien, beklopp­te Sicherheitskontrollen, viel län­ge­re Wege in die jewei­li­gen Innenstädte als beim Zug.

  6. Ja Hauptsachen smart und irgend­wie Daten sam­melnd, da macht der Großteil der Generation Samrtphone schon alles mit.
    Hinterfragen ist Verschwörungstheorie. Habe ich jetzt über­trie­ben??? oder bin ich nur alt­mo­disch :-). Bei sol­chen Unfug bin ich ger­ne alt­mo­disch – sol­len sich doch die ande­ren in die­ser Form gesell­schaft­li­cher Blindleistung üben, haupt­sa­chen sie las­sen mich in Ruhe. Aber wenn man so die letz­ten drei Jahre zurück­blickt, dann mutiert die­se Generation (oder gro­ße Teile davon) zum erho­be­nen mora­li­schen Zeigefinger irgend­wel­cher Hightech-Lobbyisten. – Frohe Adventszeit Euch allen.

  7. Anfang 2020 war es ja auch so, dass so gut wie nie­mand frei­wil­lig Maske getra­gen hat, obwohl die Medien schon wegen PandaMe hyper­ven­til­lier­ten. Dann kam erst ein­mal der Lockdown und Masken gab es gar nicht zu kau­fen, weil wir die ja nach China ver­schenkt hat­ten. Ich war damals beru­higt, dass die Menschen sich von alber­nen Medienkampagnen nicht ver­rückt machen las­sen. Jetzt sind wir wohl wie­der in der Phase wie Anfang 2020. Niemand trägt Masken, wenn es nicht buß­geld­be­wehrt ist. Jeder merkt, dass Masken unna­tür­lich sind und stö­ren. Und des­we­gen ist es kein nur leich­ter Grundrechtseingriff, die­se Dinger vorzuschreiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert