Eine Zell-Linie namens HeLa

Anfang August 2023 berich­te­te das Wissenschafts-Journal Nature über die außer­ge­richt­li­che Einigung, die in den USA zwi­schen dem Biotechnologiekonzern Thermo Fisher Scientific und der Familie von Henrietta Lacks geschlos­sen wurde,

„einer schwar­zen Frau, der vor mehr als 70 Jahren ohne Zustimmung Zellen ent­nom­men und für Forschungszwecke ver­wen­det wur­den. Die Gebärmutterhalskrebszellen, die wäh­rend Lacks‘ Behandlung im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland, ent­fernt wur­den und als HeLa-Zellen bekannt sind, wur­den auf­grund ihrer Fähigkeit, im Labor unbe­grenzt zu über­le­ben und sich zu tei­len, weit ver­brei­tet – und haben zu zahl­rei­chen wis­sen­schaft­li­chen Entdeckungen geführt. Schließlich gelang­ten sie in die Hände von Unternehmen wie Thermo Fisher in Waltham, Massachusetts, das aus den Zellen gewon­ne­ne Produkte verkauft.“

Die HeLa-Zellen wur­den in die­sen sie­ben Jahrzehnten u.a. in der Raumfahrt‑, Klonierungs- und Nanotech-Forschung ver­wen­det, ermög­lich­ten so ein­schnei­den­de Entwicklungen wie den Langstrecken-Transport der Zellen mit lukra­ti­vem Vertrieb durch die Biotech-Industrie, die Enstehung der moder­nen Virologie mit Impfungen gegen Polio, das Humane Papillomavirus HPV und schließ­lich C19. 

Zum einen ist zumin­dest ein Teil die­ser Errungenschaften durch­aus kri­tik­wür­dig, zum ande­ren ist dies eine Geschichte von Misshandlung in unter­schied­li­chen Formen, die seit 1951 fort­be­stand und wei­ter fort­ge­setzt wird—das bis­lang letz­te Kapitel gehört der C19-„Impfung“.

„Kein Mangel an klinischem Material“

Die Großstadt Baltimore an der US-Ostküste ist in den letz­ten Jahren durch „Johns Hopkins“ und sein C19-Dashboard welt­weit bekannt gewor­den. Gemeint ist damit die pri­va­te Universität, zu der das Johns Hopkins Hospital (JHH) gehört, des­sen Bau Ende des 19. Jahrhunderts durch den Nachlass des durch Bank- und Eisenbahngeschäfte reich gewor­de­nen Namensgebers finan­ziert wur­de. Vor gut hun­dert Jahren ent­stand als Ergänzung zum Hospital durch Rockefeller-Initiative die „Johns Hopkins School of Public Health“, die 2001 durch die Finanzierung durch den Milliardär Michael Bloomberg zur „Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health“ umbe­nannt wur­de und zu der das „Center for Health Security“ gehört. Diese Einrichtung betreibt auch das C19-Dashboard und führ­te diver­se ein­schlä­gi­ge Pandemie-Planspiele wie „Dark Winter“ und „Event 201“ durch.

 

In den 1950ern wur­de das JHH von Afroamerikanern gemie­den, wie Henrietta Lacks‘ Enkel Ron beschreibt:

„Die Schwarzen hat­ten Angst vor Johns Hopkins. Es gab Geschichten und Gerüchte über Schwarze, die nachts aus der Umgebung von Hopkins ent­führt und für medi­zi­ni­sche Experimente ver­wen­det wur­den. Die Afroamerikaner gin­gen damals nicht ins Johns Hopkins Hospital, um sich behan­deln zu las­sen. Stattdessen gin­gen sie ins City Hospital, weil sie den Ärzten von Johns Hopkins nicht ver­trau­ten. Heute ist die Situation eine ande­re. Sie sind auf die Familie zuge­gan­gen, um Wiedergutmachung zu lei­sten; ich glau­be, die mei­sten von uns gehen jetzt dort­hin. Meine Eltern wur­den bei­de im Johns Hopkins behan­delt, und sie wur­den als Nachkommen von Henrietta Lacks wirk­lich gut behan­delt. Aber das macht das ras­si­sti­sche Erbe des Krankenhauses inner­halb der afro­ame­ri­ka­ni­schen Gemeinschaft nicht unge­sche­hen. Meine Schwester LaDonna will bis heu­te nicht ins Johns Hopkins gehen.“

Henrietta Lacks wur­de im JHH von dem Gynäkologen Howard Wilbur Jones behan­delt, der mit die­sen Worten zitiert wird: „Hopkins, mit sei­ner gro­ßen bedürf­ti­gen schwar­zen Bevölkerung, hat­te kei­nen Mangel an kli­ni­schem Material“. Sein Vorgesetzter Richard TeLinde hat­te für sei­ne Forschung an Tumoren der Gebärmutter gro­ßen Bedarf, und die Klageschrift der Familie Lacks gegen Thermo Fisher Scientific führt wei­ter aus: 

„In den 1950er Jahren mach­te eine Gruppe wei­ßer Ärzte am Johns Hopkins Jagd auf schwar­ze Frauen mit Gebärmutterhalskrebs. Während sie schwar­ze Frauen in ras­sen­ge­trenn­ten Abteilungen behan­del­ten, schnit­ten die wei­ßen Ärzte Gewebeproben unter dem Vorwand einer Behandlung mit Radium aus dem Gebärmutterhals ihrer Patientinnen her­aus, ohne Wissen oder Zustimmung der Patientinnen. Eine füh­ren­de Figur in die­ser Verschwörung – Dr. George Gey, damals Leiter der Gewebekulturforschung am Hopkins – bezeich­ne­te sich selbst ein­mal als ‚den berühm­te­sten Geier der Welt, der sich fast durch­ge­hend von mensch­li­chen Exemplaren ernährt‘.
[…] Um es klar zu sagen: Diese Gewebeproben wur­den nicht zu medi­zi­ni­schen Zwecken oder mit der infor­mier­ten Zustimmung der ope­rier­ten Personen entnommen.
[…] Mrs. Lacks wur­de wegen eines bös­ar­ti­gen Tumors am Gebärmutterhals in die nach Rassen getrenn­te Abteilung des Johns Hopkins Hospitals ein­ge­lie­fert – eines der weni­gen Krankenhäuser, das schwar­ze Patienten behan­del­te. Am 5. Februar 1951 schnitt ein wei­ßer Arzt am Johns Hopkins wäh­rend eines chir­ur­gi­schen Eingriffs und unter Narkose zwei Teile von Mrs. Lacks‘ Gebärmutterhals weg, unter dem Vorwand, ihren Gebärmutterhalskrebs mit Radium zu behan­deln. Dieser chir­ur­gi­sche Eingriff zur Entnahme des Gewebes von Mrs. Lacks war medi­zi­nisch nicht not­wen­dig und es han­del­te sich nicht um einen Eingriff, dem Mrs. Lacks zuge­stimmt hat­te. Sie wur­de auch nicht vor den Risiken der aggres­si­ven Behandlung gewarnt, die sie unfrucht­bar mach­te. […] Die Behandlung war außer­dem völ­lig unwirksam.“

Die schrift­li­che Einwilligung von Henrietta Lacks für „alle ope­ra­ti­ven Eingriffe“ stammt aller­dings vom 6. Februar 1951.

Ron Lacks schreibt wei­ter: „Am 8. August 1951 ging mei­ne Großmutter zu einer Routinebehandlung ins Johns Hopkins. Sie hat­te star­ke Schmerzen. Man gab ihr Bluttransfusionen und behielt sie bis zu ihrem Tod am 4. Oktober 1951 im Krankenhaus. Sie war 31 Jahre alt und mein Vater war 16 Jahre alt. Auf ihrem Sterbebett, so erin­nert sich mein Vater, woll­te sie, dass er und [ihr Ehemann] Day ihr ver­spre­chen, dass Johns Hopkins ihre Leiche nicht bekom­men wür­de.“ Auf den Tag genau 70 Jahre nach ihrem Tod hat die Familie die Klage auf­ge­setzt, die jetzt durch den Vergleich mit Thermo Fisher Scientific ihren Abschluss fand. 

„An dem Tag, an dem mei­ne Großmutter starb, ging George Otto Gey – ein Biologe an der Johns Hopkins University – mit einem Fläschchen mit den Zellen mei­ner Großmutter in die natio­na­le Fernsehsendung ‚Krebs kann besiegt wer­den‘. Er hat­te zwan­zig Jahre lang ver­sucht, mensch­li­che Zellen in Reagenzgläsern zu züch­ten, weil er glaub­te, die Ursache von Krebs in den Röhrchen iden­ti­fi­zie­ren zu kön­nen. Er nann­te die Zellen mei­ner Großmutter HeLa und sag­te: ‚Es ist mög­lich, dass wir aus einer grund­le­gen­den Studie wie die­ser ler­nen kön­nen, wie Krebs voll­stän­dig aus­ge­rot­tet wer­den kann.‘ Während die Leiche mei­ner Großmutter im Leichenschauhaus lag, ver­kün­de­te George Gey sei­ne Pläne, ihre Zellen zu nut­zen – und kei­nes mei­ner Familienmitglieder wuss­te etwas davon. Noch belei­di­gen­der war, dass sei­ne Assistentin wäh­rend sei­ner Fernsehaufführung im Leichenschauhaus wei­te­re Zellen aus dem Körper mei­ner Großmutter sam­mel­te. Sie sag­te, sie kön­ne über­all im Bauch mei­ner Großmutter Tumore sehen.“

Zunächst wur­de die Quelle der Zellen unter dem Vorwand des Schutzes der Angehörigen ver­tuscht, indem die Namen „Harriet Lane“ oder „Helen Lane“ ver­wen­det wur­den, obwohl es wohl eher um den Schutz des JHH und sei­nen Forschern ging. Möglicherweise war der erste Name ein „kran­ker Insider-Witz“, denn es gab seit Beginn des 20. Jahrhunderts das „Harriet Lane Home for Invalid Children“, ein fünf­stöcki­ges Gebäude auf dem Areal des JHH; Harriet Lane füll­te wäh­rend der Präsidentschaft ihres unver­hei­ra­te­ten Onkels James Buchanan (1857–61) die Rolle der „First Lady“ aus. Es gibt Anschuldigungen über die Unterstützung des „Home for Invalid Children“ bei Experimenten mit Kindern durch das Militär bzw. die CIA in den 1960ern und 1972 wur­de die Klinik geschlossen.

Der Kalte Krieg war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1950 durch den Koreakrieg eska­liert wor­den. Gleichzeitig wur­de in den USA par­al­lel zu meh­re­re Atombombentests, denen 1949 einer der UdSSR gefolgt war, die Kernwaffenforschung wei­ter vor­an­ge­trie­ben, zu der auch Experimente zur Strahlenwirkung auf den mensch­li­chen Organismus gehör­ten. In die­sem Zusammenhang wur­den z.B. am JHH von 1948 bis 1954 Versuche an fast 600 Schülern durch­ge­führt, „um die Auswirkungen der nasa­len Radiumbestrahlung zu testen“ und ohne sich um die Folgeschäden bei den Versuchspersonen zu küm­mern. Die Versorgung der Kliniken mit radio­ak­ti­vem Material für Experimente und Therapie ent­stand aus einem Teil des mili­tä­ri­schen Manhattan-Projekts, „der wäh­rend des Krieges das größ­te tech­ni­sche Fachwissen ent­wickelt hat­te: der Isotopes Division der Research Division in Oak Ridge. […] Im letz­ten Jahr des Projekts wur­den Pläne zur Verteilung von Radioisotopen an medi­zi­ni­sche Forscher außer­halb des Manhattan-Projekts ent­wickelt. Im Juni 1946 gab das Manhattan-Projekt öffent­lich sein Programm zur Verteilung radio­ak­ti­ver Isotope bekannt. Die neue Welt der Radioisotopenforschung soll­te mit allen geteilt werden.“ 

Empfänger war ins­be­son­de­re die Krebsmedizin mit gefei­er­ten Forschern wie Cornelius Rhoads (hier als TIME-Cover von 1949: „KÄMPFER GEGEN DEN KREBS CORNELIUS P. RHOADS — Einige Gangster sind ver­letz­bar“), der nach Kriegsende erster Direktor des nahe dem Rockefeller Institute gele­ge­nen „Sloan-Kettering Institute for Cancer Research“ wur­de. Über die Zeit davor sagt ein Historiker:

„Cornelius Rhoads arbei­te­te also für das Rockefeller Institute und ging in den 1930ern nach San Juan [auf Puerto Rico], um Anämie zu erforschen. […]
Und dann schrieb er einen Brief […], in dem er sag­te: ‚Puerto Rico ist wun­der­schön. […] Das Problem liegt jedoch bei den Puerto Ricanern. Sie sind schreck­lich. Sie steh­len. Sie sind schmut­zig. Und eigent­lich geht es dar­um, die Bevölkerung völ­lig aus­zu­rot­ten. […] Und ich habe damit ange­fan­gen. Ich habe acht mei­ner Patienten getö­tet und bei 13 wei­te­ren habe ich ver­sucht, Krebs zu trans­plan­tie­ren. Ich hof­fe, es geht dir in Boston gut. Mit freund­li­chen Grüßen‘. […].
Und dann, wäh­rend des Zweiten Weltkriegs, wur­de er Oberst der Armee und lei­ten­der Mediziner des Chemical Warfare Service. […] Die Vereinigten Staaten nut­zen vor Panama die Insel San José. Und Männer wer­den ins Feld geschickt und gebe­ten, Scheinschlachten zu ver­an­stal­ten. Aber wäh­rend sie das tun, wer­den sie von oben ver­gast. Und dann, wis­sen Sie, geht es dar­um, zu sehen, wie sie davon betrof­fen sind. […]
Also, nach der Beaufsichtigung die­ser medi­zi­ni­schen Experimente mit Gas, bei denen 60.000 uni­for­mier­te Männer, dar­un­ter vie­le Puerto-Ricaner, ohne infor­mier­te Zustimmung che­mi­schen Waffen aus­ge­setzt wur­den [erlit­ten] vie­le von ihnen […] Emphyseme, Augenschäden, Narbenbildung im Genitalbereich, psy­chi­sche Schäden. […] Und tat­säch­lich mach­ten eini­ge die­ser Arbeiten mit che­mi­schen Wirkstoffen ihn und eini­ge ande­re Ärzte auf die Möglichkeit auf­merk­sam, dass Senfgas zur Behandlung von Krebs ein­ge­setzt wer­den könn­te. Cornelius Rhoads über­nahm nach dem Krieg einen Teil des über­schüs­si­gen Bestands an US-ame­ri­ka­ni­schen Chemiewaffen und wur­de der erste Direktor des Sloan-Kettering-Instituts. Anschließend nutz­te er sei­ne Position, um die […] Hinwendung zur Chemotherapie ein­zu­lei­ten, und pro­bier­te eine Chemotherapie nach der ande­ren zur Krebsbekämpfung aus.“

Entsprechend waren in den 1950ern in der Chefetage der American Cancer Society (ACS) ver­tre­ten: neben Medizin, Presse, Pharmaindustrie, Anwaltskanzleien und Banken auch Manager von Standard Oil, ITT, General Motors (Alfred Sloan), sowie der Gründer des CIA-Vorläufers „Office of Strategic Services“ (William Donovan), der von 1950 bis 1953 zahl­rei­che Funktionen im „Cancer Crusade“ inne­hat­te. Von „Johns Hopkins“ kamen der Direktor der „School of Hygiene and Public Health“ und der Gynäkologe Bernard Brack von der „School of Medicine“. Letzterer war zudem Leiter der Gynäkologischen Radiumklinik und Gründer der Krebsdiagnoseklinik im JHH und gehör­te wie auch Jones, der Henrietta Lacks behan­delt hat­te, zur klei­nen „Gruppe von ver­trau­ens­wür­di­gen Mitarbeitern und Schülern“ von TeLinde.

Die Verteilung des radio­ak­ti­ven Materials wur­de nach dem Kriegsende von der Atomic Energy Commission durch­ge­führt, deren Berater Rhoads wur­de; an dem von ihm gelei­te­ten Institut fan­den auch Strahlungsexperiemente für das Pentagon statt. Der Verbund der „Oak Ridge Associated Universities“, der noch exi­stiert und in dem von Anfang an u.a. die Johns Hopkins University Mitglied war, wur­de eben­falls mit den Produkten der Radioisotopenforschung ver­sorgt. Vorangetrieben wur­den die medi­zi­ni­schen Versuche an die­sen zivi­len Orten mit Vehemenz vom Militär.

„Der direk­te­ste Zugang zu die­sen Informationen wäre ein mensch­li­ches Experiment in spe­zi­ell kon­zi­pier­ten Strahlungsstudien. Aus meh­re­ren wich­ti­gen Gründen wur­de dies jedoch von der ober­sten Militärbehörde ver­bo­ten. Aufgrund der Dringlichkeit des Bedarfs erscheint es zwin­gend erfor­der­lich, die in bestimm­ten radio­lo­gi­schen Zentren vor­han­de­nen Untersuchungsmöglichkeiten durch die Durchführung spe­zi­el­ler Untersuchungen und Maßnahmen bei Patienten zu nut­zen, die sich einer Strahlentherapie wegen ihrer Erkrankung unter­zie­hen. Während die Flexibilität des expe­ri­men­tel­len Designs in einer radio­lo­gi­schen Klinik zwangs­läu­fig begrenzt sein wird, wer­den die Informationen, die aus Patientenstudien gewon­nen wer­den kön­nen, als poten­zi­ell unschätz­bar wert­voll ange­se­hen. Darüber hin­aus ist dies der­zeit die ein­zi­ge Quelle mensch­li­cher Daten.“

Inwiefern Henrietta Lacks‘ Behandlung im JHH davon beein­flusst war, ist nicht bekannt. Laut Untersuchungsunterlagen war die Therapie zunächst erfolg­reich: Es gab im Mai ein „gutes Bestrahlungsergebnis“ und im Juni wur­de „kein Nachweis eines Rückfalls“ gefun­den. Ab Anfang Februar 1951 war sie zunächst mit Radium behan­delt wor­den, dann folg­te eine Röntgentherapie, wie die Journalistin Rebecca Skloot, die Zugang zu den Patientenakten hat­te, schrieb:

„Eineinhalb Monate lang wuss­te nie­mand […], dass Henrietta krank war. Der Krebs war leicht geheim zu hal­ten, da sie nur ein­mal zu Hopkins zurück­keh­ren muss­te, für eine Untersuchung und eine zwei­te Radiumbehandlung. Zu die­sem Zeitpunkt gefiel den Ärzten, was sie sahen: Ihr Gebärmutterhals war von der ersten Behandlung an etwas gerö­tet und ent­zün­det, aber der Tumor schrumpf­te. Trotzdem muss­te sie mit der Röntgentherapie begin­nen, was bedeu­te­te, dass sie Hopkins einen Monat lang jeden Wochentag besuchte. […]
Der Tumor war durch die Radiumbehandlungen voll­stän­dig ver­schwun­den. Soweit die Ärzte sehen konn­ten, war Henriettas Gebärmutterhals wie­der nor­mal und sie spür­ten nir­gend­wo sonst einen Tumor. […] Die Bestrahlungsbehandlungen dien­ten ledig­lich dazu, sicher­zu­stel­len, dass sich in ihrem Inneren kei­ne Krebszellen mehr befanden. […]
Dann, drei Wochen nach Beginn der Röntgentherapie, begann sie inner­lich zu bren­nen und ihr Urin kam her­aus und fühl­te sich an wie zer­bro­che­nes Glas. […] Der kur­ze Spaziergang zu Margaret fühl­te sich immer län­ger an, und als sie dort ankam, woll­te Henrietta nur noch schla­fen. […] Eines Nachmittags, als Henrietta auf der Couch lag, hob sie ihr Hemd hoch, um Margaret und Sadie zu zei­gen, was die Behandlungen bei ihr bewirkt hat­ten. Sadie keuch­te: Die Haut von Henriettas Brüsten bis zu ihrem Becken war durch die Strahlung tief­schwarz ver­kohlt. Der Rest ihres Körpers hat­te sei­nen natür­li­chen Farbton – eher die Farbe von Reh als von Kohle.“

Bei der Autopsie wur­den „stark pig­men­tier­te Haut über dem unte­ren Abdomen, wie man sie nach Strahlentherapie sieht“ und Tumore im Thorax und Abdomen fest­ge­stellt. Ein sehr ent­fern­ter Verwandter von ihr behaup­tet laut Ron Lacks, „dass die Ärzte, die mei­ne Großmutter behan­del­ten, kei­ne ent­spre­chen­de Zulassung hät­ten. Er sag­te, das sei der Grund für ihre Fehldiagnose und ihren end­gül­ti­gen Tod gewe­sen.“ Online sind ledig­lich Spuren eines ver­geb­li­chen Versuchs der juri­sti­schen Umsetzung vor­han­den und was wirk­lich im JHH geschah, wird wohl nie­mals bekannt werden.

„Eine Verschwörung der Zellen“

Die Zellen, die Henrietta Lacks ent­nom­men wor­den waren, wuch­sen laut George Gey „wie Fingerhirse“, ein in Nordamerika ver­brei­te­tes Unkraut. Er und sei­ne Frau, die das Labor gemein­sam betrie­ben, kul­ti­vier­ten sie in einer unde­fi­nier­ba­ren Mischung von u.a. Blutserum aus mensch­li­cher Plazenta, Hühnerplasma und außer­dem „etwas, was die Geys Rinderembryoextrakt nann­ten. Dabei han­del­te es sich um die zer­klei­ner­ten Überreste eines drei Wochen alten Rinderembryos“. Die HeLa-Zellen wuch­sen also in einem Gemisch von min­de­stens einer Vogel- und zwei Säugetierarten, wobei die mensch­li­chen Zellen von zwei Individuen stamm­ten und „fuh­ren im Gegensatz zu ande­ren Kulturen fort, in einer unun­ter­bro­che­nen Rate zu wach­sen, ohne Pause, ohne Änderung der Aktivität“. Es han­del­te sich um die Zellen des Tumors, der durch die Behandlung im Frühling „voll­stän­dig ver­schwun­den“ war, wäh­rend über den wei­te­ren Verbleib der wäh­rend der Autopsie im Oktober gesam­mel­ten Zellen kei­ne publi­zier­ten Spuren zu fin­den waren.

Das mensch­li­che Genom besteht aus einem diplo­iden (euplo­iden) Satz von 46 Chromosomen, die sich bei jeder Zellteilung nor­ma­ler­wei­se gleich­mä­ßig auf die neu gebil­de­ten Tochterzellen ver­tei­len. Das Karyogramm zeigt hier „die Chromosomen von 20 ein­zel­nen Zellen (dar­ge­stellt durch schwar­ze Linien) eines nor­ma­len männ­li­chen Menschen. Jede Zelle ver­fügt über genau zwei Kopien von 22 Chromosomen und eine Kopie jedes Geschlechtschromosoms, was zeigt, dass mensch­li­che Zellen einen festen und sta­bi­len Karyotyp haben.“

Dagegen sind es in den aneu­plo­iden HeLa-Zellen 70 bis 90 Chromosomen mit Veränderungen inner­halb der Chromosomen: „Die 23 nor­ma­len Chromosomen haben zwi­schen 0 und 4 Kopien, wäh­rend die meh­re­ren Dutzend Hybrid- oder ‚Marker‘-Chromosomen zwi­schen 0 und 2 haben. Die Kopienzahlen unter­schei­den sich in den 20 gezeig­ten ein­zel­nen HeLa-Zellen, sind aber nahe­zu klon­al und schwan­ken um eine durch­schnitt­li­chen klon­a­le Anzahl.“ Krebszellen unter­schei­den sich so stark von gesun­den Zellen, dass sie basie­rend auf ihrem aneu­plo­iden Genom als eige­ne, para­si­tä­re Art bezeich­net wurden. 

Schon früh wur­de ent­deckt, dass sich die­se Zell-Linie nicht nur über wei­te Entfernungen ver­schicken lässt und in ihrer neu­en Umgebung wei­ter wächst, son­dern auch, dass sich Polioviren dar­auf kul­ti­vie­ren las­sen, wie Gey et al. 1953 beschrie­ben: „Studien zur in vitro-Vermehrung von Poliomyelitis-Viren – IV. Virale Multiplikation in einem sta­bi­len Stamm von huma­nen mali­gnen Epithelzellen (Stamm HeLa), gewon­nen aus einem epi­de­mo­iden Karzinom der Cervix“. Ein frü­her Empfänger der Zell-Linie war das Tuskegee-Institut in Alabama, das Ende des 19. Jahrhunderts als Bildungsstätte für Afroamerikaner ein­ge­rich­tet wor­den war und mit Förderung u.a. von Rockefeller und Carnegie erwei­tert wur­de. Das dor­ti­ge „Tuskegee Polio-Zentrum“ war 1939 durch einen Zuschuss der „National Foundation for Infantile Paralysis“ (NFIP) ent­stan­den, die durch die groß ange­leg­te Spendensammlungskampagne „March of Dimes“ (für den „Krieg gegen Polio“, der wäh­rend des Korea-Kriegs auch optisch zuneh­mend mar­tia­lisch auf­trat) und den US-Präsidenten F.D.Roosevelt (1933–1945) bekannt gemacht wurde—Roosevelt hat­te in den 1920ern die Diagnose Polio bekom­men, sei­ne Lähmung könn­te jedoch tat­säch­lich durch das Guillain-Barré-Syndrom ver­ur­sacht wor­den sein. 

Die mut­maß­li­che Fehldiagnose Polio führ­te 1938 zur Gründung der NFIP durch Roosevelt und des­sen Anwaltskollegen, der Stiftungs-Direktor und 1946 außer­dem Vorsitzender des Kuratoriums des Tuskegee-Instituts wur­de. Von dort wie­der­um kam ein Verbindungsmann zur NFIP, der als Kontaktstelle zur afro­ame­ri­ka­ni­schen Bevölkerung fungierte.

„In den 1950er Jahren ver­an­stal­te­te Mr Bynum am Tuskegee Institute ein jähr­li­ches Spendensammeltreffen für schwar­ze Fachkräfte und bür­ger­li­che Führungskräfte. Tuskegee war ein logi­scher Veranstaltungsort für die Kampagne, da der March of Dimes das Institut in vie­ler­lei Hinsicht unter­stützt hat­te, ange­fan­gen mit einem Zuschuss für den Bau des ersten Poliozentrums für Schwarze im John A. Andrew Memorial Hospital in Tuskegee. Das Tuskegee Institute Infantile Paralysis Center nahm 1941 sei­nen ersten Poliopatienten auf.“

Die NFIP för­der­te außer­dem die Impfstoffentwicklung von Jonas Salk, die 1952 zu einem inji­zier­ba­ren Totimpfstoff führ­te und in einem gro­ßen „Feldversuch“ ver­wen­det wer­den soll­te. „[D]ie mei­sten Laboratorien plan­ten, Kulturen von Affengewebe in der Feldstudien-Auswertung zu ver­wen­den. Die NFIP-Leiter […] tra­ten erst an Tuskegee wegen wegen HeLa her­an, nach­dem ‚die Versorgung mit Rhesusaffen zwei­fel­haft und eine Wirtszellalternative not­wen­dig wur­de.‘“ Das NFIP rich­te­te eine zen­tra­le Verteilungsstelle im Tuskegee-Institut ein und 1953 begann dort die Massenproduktion der HeLa-Zellen, die direkt von den Zellen abstamm­ten, die Henrietta Lacks 1951 im JHH ent­nom­men wor­den waren. 

Die Massenimfpungen führ­ten 1955 zum „Cutter-Vorfall“, als Tausenden von Kindern ein nicht inak­ti­vier­ter Impfstoff der Firma Cutter inji­ziert wur­de, der Gesundheitsschäden und Todesfälle ver­ur­sach­te. Da trotz­dem beschlos­sen wur­de, wei­ter zu imp­fen, tra­ten Ärzte wie Alton Ochsner, der auch lei­tend in der ACS tätig und finan­zi­ell an Cutter betei­ligt war, an die Öffentlichkeit. „Um sei­ne Überzeugung zu demon­strie­ren, dass der Impfstoff wirk­lich bereit sei, impf­te er sei­ne eige­nen Enkelkinder damit. […] Ochsners Enkel starb. Seine Enkelin erkrank­te an Polio, über­leb­te jedoch.“ Sein Sohn ver­klag­te Cutter und damit „ver­klag­te er im Wesentlichen sei­nen Vater, der schließ­lich die töd­li­che Dosis ver­ab­reicht hat­te.“ Die Klage wur­de zurück gezo­gen, die Kampagne ging wei­ter und rich­te­te neu­en Schaden an: Sowohl per Salk-Impfstoff als auch mit dem seit den 1960ern ver­wen­de­ten „Schluckimpfungs“-Präparat von Albert Sabin wur­de das onko­ge­ne Affenvirus SV40 ver­ab­reicht, des­sen Promoter-DNA gera­de in den Pfizer/BioNTech-„Impfstoffen“ ent­deckt wurde.

Das „John A. Andrew Memorial Hospital“ beher­berg­te nicht nur das „erste Kinderlähmungs-Zentrum für Schwarze“, son­dern dien­te gleich­zei­tig als Knotenpunkt für die „Tuskegee-Syphilis-Studie“, in der „der Public Health Service (Vorläufer des CDC) 40 Jahre lang absicht­lich eine wirk­sa­me Therapie gegen eine lebens­be­droh­li­che Krankheit bei 400 afro­ame­ri­ka­ni­schen Männern zurück­ge­hal­ten hat.“ In die­sem Krankenhaus wur­den die Männer vor­sätz­lich nicht gegen Syphilis behan­delt, obwohl dies die Diagnose der Ärzte war, aber regel­mä­ßig unter­sucht und eini­ge von ihnen wur­den schließ­lich aut­op­sie­rt. Erzählt wur­de den Männern vier Jahrzehnte lang, sie wür­den an „bad blood“ lei­den.

Außer für den Polio-Impfstoff wur­den die HeLa-Zellen bis heu­te für viel­fäl­ti­ge Forschungen verwendet:

„Die Begeisterung für HeLa-Zellen über­schritt indu­stri­el­le und geo­gra­fi­sche Grenzen. Sie wur­den wäh­rend des Weltraumrennens ins All geschickt, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf mensch­li­che Zellen auf­zu­decken. Sie wur­den unter­sucht, um die Auswirkungen der Strahlung nach Atombombenexplosionen zu bestim­men. Sie wur­den sogar von der Schönheitsindustrie genutzt, um mög­li­che Nebenwirkungen neu­er Kosmetikprodukte zu testen. Die Zellen wur­den von bio­me­di­zi­ni­schen Forschern auf der gan­zen Welt ver­wen­det, um gene­ti­sche Mutationen bei der Zellteilung zu unter­su­chen, poten­zi­el­le Krebstherapeutika zu ent­decken und Behandlungen für Infektionskrankheiten zu entwickeln. […]
Jetzt ebnen sie den Weg für Durchbrüche in der COVID-19-Forschung. Die bahn­bre­chen­de Studie, die die Infektiosität des Virus SARS-CoV‑2 beim Menschen iden­ti­fi­zier­te, erfolg­te anhand der aus Henrietta Lacks iso­lier­ten Zellen.“

Die HeLa-Zellen selbst über­schrit­ten wei­te­re Grenzen, indem sie ande­re Zell-Linien kon­ta­mi­nier­ten:

„Forscher teil­ten ihre Kulturen unter­ein­an­der wie Gärtner ihre Ableger, und als HeLa eine Petrischale nach der ande­ren über­nahm, basier­ten Arbeiten über Hautzellen und Lungenzellen tat­säch­lich auf den Gebärmutterhalskrebszellen von Henrietta Lacks. Das Problem erreich­te unglaub­li­che Ausmaße – im Jahr 1966 ver­glich Stanley Gartler 17 Kulturen schein­bar unter­schied­li­cher Gewebetypen und stell­te fest, dass es sich bei allen um HeLa-Kulturen han­del­te. Im Jahr 1968 teste­te die American Type Culture Collection ihre gesam­te Linie mensch­li­cher Zellen, und ‚von die­sen 34 Zell-Linien erwie­sen sich 24 als HeLa.‘ Im Jahr 1972 ver­sorg­ten rus­si­sche Wissenschaftler ame­ri­ka­ni­sche Wissenschaftler mit sechs ver­schie­de­nen Krebszellen, die in ver­schie­de­nen Teilen der Sowjetunion ent­nom­men wor­den waren und ‚alle sechs erwie­sen sich als HeLa.‘“

Entdecker die­ser Kontaminationen war der US-ame­ri­ka­ni­sche Cytogenetiker Walter Nelson-Rees, der die Zellkulturen des National Cancer Institute betreu­te und des­sen Arbeit in Michael Golds Buch „A Conspiracy of Cells“ beschrie­ben wird. Auf den Vortrag, in dem er sei­ne Ergebnisse vor­trug, folg­te zunächst „Totenstille“.

„Die schwei­gen­den Russen luden Nelson-Rees umge­hend nach Russland ein, um sei­ne Techniken zu lere­nen. Der ‚freund­li­che‘ Empfang führ­te zu einem schwer­wie­gen­den Fehler: Er ging davon aus, dass es den ame­ri­ka­ni­schen Wissenschaftlern eben­so wis­sen woll­ten, ob ihre Arbeit kon­ta­mi­niert war! Aber wie er erfuhr, woll­te es nie­mand hören! Sicherlich nicht die Virologen, die gro­ße Namen waren und in gro­ßen Labors wich­ti­ge Arbeit lei­ste­ten. Nelson-Rees war ‚fas­sungs­los und wütend‘ über die ame­ri­ka­ni­sche Aufnahme sei­ner Warnungen. Nicht nur ein­zel­ne Wissenschaftler waren nicht bereit, Fehler zuzu­ge­ben, auch Zeitschriften waren nicht bereit, die Warnungen zu veröffentlichen. […]
‚Das war der ruhi­ge Beginn des Kreuzzugs.‘ […] Er fand eini­ge ver­blüf­fen­de Dinge: ‚Das National Cancer Institute ver­teil­te HeLa-Zellen unter fal­schen Namen im gan­zen Land. […]
HeLa-Zellen blei­ben bestehen, weil ihnen in der Wissenschaft immer ein gewis­ses mensch­li­ches Element gehol­fen hat, ein Element, das mit Emotionen, Egos, der Zurückhaltung, Fehler zuzu­ge­ben, und vie­len ande­ren Dingen ver­bun­den ist, über die er vie­le Vorträge gehal­ten hat. Es ist alles mensch­lich – der Unwille, Stunden um Stunden weg­zu­wer­fen von dem, was als gute Forschung ange­se­hen wur­de, und die Sorge, ein wei­te­res bean­trag­tes Stipendium zu gefähr­den, die Eile, als erster mit einer Publikation her­aus­zu­kom­men. […] Und es beschränkt sich nicht nur auf Biologie und Krebsforschung. Alle Wissenschaftler machen bei vie­len Unternehmungen Fehler und haben alle die glei­chen Probleme.“

In einem 2021 ver­öf­fent­lich­ten Paper wur­den Schwere und Dauerhaftigkeit des Problems anhand von zwei seit den 1960ern bekann­ten „Hochstaplern“ ver­deut­licht: „Diese bei­den Zell-Llinien wur­den in 8497 und 1397 ver­öf­fent­lich­ten Artikeln ver­wen­det und aus­führ­lich als Kehlkopfkrebs bzw. nor­ma­ler Darm beschrie­ben und nicht als ihre wah­re Identität: die Gebärmutterhalskrebs-Zell-Linie HeLa.“ Ein kon­tak­tier­tes Labor („Lab X“) erkann­te nach meh­re­ren Veröffentlichungen von 1988 bis 2011 den Fehler und stell­te die Arbeit an der Zell-Linie ein, zog die Publikationen aber nicht zurück, die wei­ter zitiert wer­den. Milliardenbeträge „wur­den mög­li­cher­wei­se aus­ge­ge­ben, um Arbeit mit unau­to­ri­sier­ten Hochstapler-Zell-Linien zu unter­stüt­zen“ und bei einer Umfrage gaben über 50% der Forscher an, ihre Zell-Linien nie authen­ti­fi­ziert zu haben und „eini­ge sahen auch kei­ne Notwendigkeit dafür, da ‚sie nie Fehler machen‘“. Entsprechend ist die Konsequenz:

„Das Problem der Zell-Linien-Kreuzkontamination besteht bis heu­te fort und nimmt trotz lang­jäh­ri­ger Bemühungen, das Bewusstsein zu schär­fen und Lösungen vor­zu­schla­gen, an Häufigkeit und Schwere zu. Der Anteil fal­scher Zell-Linien, über den in der Literatur berich­tet wird, liegt zwi­schen 10 % und 100 %, selbst wenn Sammlungen unter­sucht wer­den, in denen die­se Zell-Linien von ihren Urhebern hin­ter­legt wurden. […]
Obwohl Kreuzkontamination ursprüng­lich als ‚HeLa-Problem‘ galt, kann sie jede in einem Labor ver­wen­de­te Zell-Linie betref­fen, und die Kontamination kann jede schnell wach­sen­de Zell-Linie sein.“

In einem von Nelson-Rees mit­ver­fass­ten Artikel wird erwähnt, dass „[i]n die Debatte sogar Dr. Jonas Salk ver­wickelt wur­de, der auf einer Konferenz im Oktober 1978 erklär­te, dass er Probanden, die an einem Impfstoffversuch teil­nah­men, HeLa-Zellen inji­ziert hat­te, die sei­ne Kulturen kon­ta­mi­niert hat­ten; in sei­nen ver­öf­fent­lich­ten Bemerkungen über die ‚theo­re­ti­sche‘ Möglichkeit der Übertragung eines Neoplasie-indu­zie­ren­den Faktors fand HeLa jedoch kei­ne Erwähnung.“ Nelson-Rees, der als Überbringer der schlech­ten Nachrichten in den vor­zei­ti­gen Ruhestand gezwun­gen wur­de, berich­te­te wei­ter:

„[I]m Fall von HeLa müs­sen wir uns auch an etwas ande­res erin­nern, näm­lich dar­an, dass man Zell-Linien oder Zellkulturen nicht zurück­ru­fen kann wie Lastwagen oder Autos einer bestimm­ten Jahresproduktion. Sobald die Zellen welt­weit ver­teilt sind und wei­ter wach­sen, wird es durch die gene­ti­sche Isolation selbst zu evo­lu­tio­nä­ren Veränderungen in den Zellen kom­men, die von­ein­an­der getrennt wur­den, und zu Unterschieden in den Zellkulturen füh­ren kön­nen. Mit ande­ren Worten, nicht alle HeLa-Zellen sind gleich. Es wird Subkulturen von HeLa-Zellen geben, genau­so wie es Subkulturen von Arten geben wird, die sich durch Isolierung zu ver­schie­de­nen Kulturen ent­wickeln. Und es ist ziem­lich wahrscheinlich—und wir haben ein­mal eine Studie durch­ge­führt —, dass eine Vielzahl ver­schie­de­ner HeLa-Zellen aus ver­schie­de­nen Labors, eigent­lich aus ver­schie­de­nen Teilen der Welt, signi­fi­kan­te Unterschiede in den Chromosomen auf­wei­sen, dass es signi­fi­kan­te Unterschiede in der Fähigkeit der Zellen gibt, Tumore zu erzeu­gen, wenn sie in Hamsterbackentaschen geimpft wer­den. Es gibt Unterschiede bei den eigent­li­chen Marker-Chromosomen, die schon früh so wich­tig waren und die als Marker für HeLa-Zellen sehr wich­tig sind. Man muss also sehr vor­sich­tig sein, was es ist…“

Diese Unterschiede, die zu ver­wir­ren­den Ergebnissen mit HeLa-Zellen füh­ren, sind auch im Kariogramm sicht­bar. Ein Krebsforscher drückt es so aus: „HeLa-Zellen haben sich im Labor ent­wickelt und sind heu­te sogar noch sta­bi­ler, als sie es wahr­schein­lich bei ihrer Entstehung waren.“ 

Seit 1951 wur­den Tonnen die­ser Zellen pro­du­ziert, die mehr oder weni­ger iden­tisch sind mit denen, die damals Teil von Henrietta Lacks waren, und es wur­den Unsummen damit ver­dient. Forscher in aller Welt haben mit den HeLa-Zellen Publikationen gefüllt, Preise gewon­nen und sie wis­sent­lich und unwis­sent­lich ver­teilt. Ihre Verbreitung geht unsicht­bar wei­ter und daher dürf­ten es noch mehr Publikationen sein, die mit HeLa-Zellen gemacht wur­den als die die­se gra­phisch dar­ge­stell­ten Zahlen für die „offi­zi­el­le“ Zell-Linie. 

„Wer war HeLa?“

Gey starb 1970 und im dar­auf fol­gen­den Jahr erschien in der Fachzeitschrift Obstretics and Gynecology von einer Autorengruppe um den Leiter der medi­zi­ni­schen Abteilung des JHH der wis­sen­schaft­li­che Nachruf „George Otto Gey (1899–1970): Die HeLa-Zellen und eine Neubewertung ihres Ursprungs“. Darin wur­de 20 Jahre nach dem Tod von Henrietta Lacks und ein Jahr nach dem Tod von Gey die wah­re Herkunft der Zellen ent­hüllt und eine Neudiagnose gestellt:

„Sie ent­hüll­ten nicht nur, dass Helen Lane in Wahrheit Henrietta Lacks war, son­dern berich­te­ten auch, dass die ursprüng­li­chen HeLa-Zellen nicht von dem Typ waren, den jeder, der sich in die­sen Dingen aus­kennt, ange­nom­men hat: ‚In all die­sen Jahren wur­de HeLa für ein epi­der­mo­ides Karzinom der Cervix (ein lang­sam-wach­sen­der Tumor von Oberflächen- oder haut­ar­ti­gen Zellen) gehal­ten. Ihre Histopathologie wur­de als gesi­chert ange­se­hen.‘ Die Forscher von Hopkins ent­schie­den sich, noch­mal einen Blick auf die Original-Schnitte von 1951 zu wer­fen und stell­ten fest, dass HeLa-Zellen ‚ohne Zweifel … ein sehr aggres­si­ves Adenokarziom der Cervix (ein Drüsen-Tumor) war.‘“

Einem grö­ße­ren Publikum wur­de der rich­ti­ge Name bekannt, als im März 1973 in einem Leserbrief an das bri­ti­sche Wissenschaftsjournal Nature die Frage gestellt wur­de „Wer war HeLa?“, auf die im April mit einem Verweis auf den Artikel von 1971 die Antwort folgte. 

In Science, dem US-ame­ri­ka­ni­schen Pendant zu Nature, erschien 1974 die Meldung „HeLa (für Henrietta Lacks)“, nach­dem kurz zuvor dort von Nelson-Rees et al. über die ver­brei­te­ten Kontaminationen durch die­se Zell-Linie berich­tet und brei­te­res Interesse an ihr geweckt wor­den war. Die Familie hat­te im Jahr zuvor zufäl­lig von HeLa erfah­ren, wie Ron Lacks schreibt:

„Wir erfuh­ren zum ersten Mal von den Zellen mei­ner Großmutter, als ich etwa sech­zehn Jahre alt war, fast ein Vierteljahrhundert nach ihrem Tod. Meine Mutter hat­te ein Brunch mit einer Freundin, der Schwester ihrer Freundin und dem Ehemann der Schwester, einem Wissenschaftler aus Washington, D.C. Nachdem er mei­ner Mutter vor­ge­stellt wor­den war, bemerk­te der Wissenschaftler, dass ihr Name ihr bekannt vor­kam. Er erzähl­te ihr, dass er in sei­nem Labor mit Zellen namens HeLa gear­bei­tet habe, die von einer Frau namens Henrietta Lacks stamm­ten. […] Meine Mutter erzähl­te ihm, dass Henrietta Lacks die Mutter ihres Mannes war und dass sie schon seit fast 24 Jahren ver­stor­ben war. Meine Mutter wuss­te nicht, was er damit mein­te, mit ihren Zellen zu arbei­ten, und die Nachricht erschüt­ter­te sie ein wenig. […] Er sag­te ihr, dass sie in der Tat so weit ver­brei­tet waren, dass die mei­sten Molekularwissenschaftler der Welt irgend­wann mit ihnen gear­bei­tet hatten.
Meine Mutter […] erzähl­te mei­nem Vater, dass die Zellen sei­ner Mutter noch leb­ten, und erklär­te ihm, was der Wissenschaftler ihr gesagt hat­te, aber kei­ner von bei­den ver­stand wirk­lich, was pas­siert war. Mein Vater rief die Familie zusam­men, um ihnen von den Zellen zu erzäh­len. Jetzt waren alle ganz ver­wirrt. Sie woll­ten wis­sen, was es bedeu­te­te, dass die Zellen noch am Leben waren, und war­um ihnen nie­mand etwas davon erzählt hat­te. Die Familie war noch in Baltimore, und eini­ge von uns waren in die­ser Zeit zur Behandlung im Johns Hopkins gewe­sen. Sie hät­ten leicht mit uns in Kontakt tre­ten kön­nen, wenn sie es gewollt hätten. […]
Meine Mutter rief ein paar Mal bei Johns Hopkins an, um her­aus­zu­fin­den, was mit den Zellen los war. Sie schal­te­te sogar eini­ge Anwälte ein, um her­aus­zu­fin­den, was los war, aber auch die konn­ten nichts aus dem Krankenhaus her­aus­be­kom­men. Wir haben über­haupt kei­ne Informationen bekom­men. Schlimmer noch, sie gaben uns nie einen glaub­wür­di­gen Grund, war­um sie uns nichts sag­ten. Sie erklär­ten nur, dass sie 1951 nicht ver­pflich­tet waren, Schwarzen etwas zu sagen, nicht ein­mal Henriettas Ehemann. […] Uns wur­de gesagt, dass alle Aufzeichnungen über Henrietta in einem Tresor im Johns Hopkins ver­schlos­sen waren.“

Die Angehörigen wur­den zwar nicht infor­miert, aber zu neu­en Forschungsobjekten gemacht, wie der Enkel wei­ter berichtet:

„Einige Krankenschwestern von Johns Hopkins kamen ins Haus und nah­men allen Geschwistern Blut ab. Sie woll­ten auch von mir und mei­nen Geschwistern Proben neh­men, aber mei­ne Mutter sag­te nein. Wir haben nie genau erfah­ren, was sie mit die­sen Proben gemacht haben. Die Krankenschwestern sag­ten der Familie, dass sie sich Sorgen mach­ten, dass sie die glei­che Krankheit wie Henrietta haben könn­ten, aber Männer kön­nen das nicht bekom­men, also war das nur eine faden­schei­ni­ge Ausrede. […]
Meine Mutter rief oft im Krankenhaus an und erkun­dig­te sich nach dem Status von Henriettas Zellen und den ent­nom­me­nen Blutproben, aber sie bekam nie eine Antwort. Als wir kei­ne Antworten beka­men, beka­men wir Angst davor, was sie mit den Zellen machen woll­ten. […] Tatsächlich bin ich mir immer noch nicht zu 100 % dar­über im Klaren, was sie mit den Blutproben mei­nes Vaters und sei­ner Geschwister gemacht haben. Ich habe ein paar Artikel gele­sen, in denen gene­ti­sche Marker erwähnt wer­den, die sie in unse­rer DNA gefun­den haben, aber wir haben immer noch kei­ne ein­deu­ti­gen Antworten. Ich habe auch gele­sen, dass sie die Blutproben für die Untersuchung der gene­ti­schen Kartierung ver­wen­det haben. Soweit ich weiß, wird dabei ver­sucht, die Übertragung von Krankheiten von Eltern auf Kinder mit Genen und Chromosomen in Verbindung zu bringen.“

Außerhalb des Wissenschaftsbetriebs wur­de die Geschichte von Henrietta Lacks zunächst durch einen Artikel von Michael Rogers im Rolling Stone bekannt, der im April 1976 erschien. Ron Lacks schreibt dazu:

„Eines Tages kam ich gera­de von der Schule nach Hause und ein Reporter des Rolling Stone war im Haus und führ­te ein Interview mit [dem Witwer] Day, mei­ner Mutter, mei­nem Vater und mei­ner Schwester. Als sie mich inter­view­ten, ver­stand ich nicht wirk­lich, wor­um es ging, aber ich wuss­te, dass es etwas Besonderes an mei­ner Großmutter war. […]
Als sech­zehn­jäh­ri­ger Teenager war der Artikel im Rolling Stone eine gro­ße Sache in der Nachbarschaft. Meine Familie wur­de ein wenig berühmt. […] Dann, gera­de als es wie­der ruhi­ger wur­de, kam der Artikel im Jet Magazine her­aus. Ich muss zuge­ben, dass ich nicht viel über Rolling Stone wuss­te, aber ich wuss­te über Jet Bescheid. Alle Schwarzen kann­ten Jet, und dar­in zu erschei­nen war eine gro­ße Sache. Es war für schwar­ze Leser, und alle Nachbarn sahen den Artikel. Im Jet zu sein, bedeu­te­te, dass wir den Durchbruch geschafft hatten.“

Nach dem Artikel in Jet folg­te einer in Ebony für das glei­che Publikum, bei­de Artikel mit den sel­ben Familienfotos. Neben aktu­el­len Bildern war immer das alte Foto dabei, auf dem das Ehepaar in die­ser Umgebung wirk­te wie Wesen aus einer ande­ren Welt und über das der Witwer dem Journalisten vom Rolling Stone gesagt hatte:

„Es ist ein Foto von ihm und Henrietta, bei­de in Sonntagskleidung, und wur­de, wie er sagt, genau bei ihrer Ankunft aus Virginia in Baltimore im Jahr 1943 auf­ge­nom­men. Das jun­ge Paar blickt ruhig in die Kamera, aber irgend etwas an dem Bild wirkt äußerst unnatürlich.
‚Ich sag­te, schick es zurück‘, sagt [Henrietta Lacks‘ Sohn] Lawrence und schaut mir über die Schulter. Das Bild, erklärt er, sei anhand eines zer­fetz­ten 2x3-Originals restau­riert und getönt worden. […]
[Der Witwer] David Lacks stu­diert das Foto noch immer. ‚Die Beine sind okay‘, sagt er. ‚Aber es ist das Gesicht.‘ Er schüt­telt den Kopf. ‚Sie haben das Gesicht über­haupt nicht rich­tig hinbekommen.‘“

Danach folg­te fast 20 Jahre spä­ter eine Veröffentlichung im Magazin Emerge mit eben­falls afro­ame­ri­ka­ni­schem Publikum. Dies ist die Vorgeschichte die­ses Artikels, wie sie der ehe­ma­li­ge Black Panther Ray Bullock beschreibt:

Nachdem ich Ende 1993 oder Anfang 1994 die ein­zig­ar­ti­ge Geschichte von Mrs. Lacks […] ent­deckt hat­te, schrieb ich an zwei bekann­te Autorinnen und Aktivistinnen an der Ostküste. In dem Brief erklär­te ich, wie das Zellgewebe die­ser unbe­kann­ten und nicht gefei­er­ten armen schwar­zen Frau die medi­zi­ni­sche Wissenschaft revo­lu­tio­niert hat­te. Ich bat sie, sich zu erkun­di­gen, ob ihre Familie ent­schä­digt wor­den sei. Die Lizenzgebühren für die HeLa-Zell-Linien hät­ten Millionen wert sein sollen. […]
Eines Abends ging ich an De Lauers Kiosk in der Innenstadt von Oakland vor­bei, als mir mein Instinkt sag­te, ich sol­le in das Schaufenster des Ladens schau­en. Ich schau­te. Da war sie auf der Titelseite von ‚Henrietta Lacks: An Unsung Hero‘ Emerge Magazine, Oktober 1994. Eine der Schwestern hat­te die Geschichte an Harriet A. Washington ver­kauft oder gegeben […].
Mrs. Washington ist eine Medizinethikerin und Autorin, deren Arbeit sich auf die Schnittstelle zwi­schen Biotechnologie, Ethik und der Geschichte der Medizin kon­zen­triert. […] Die Geschichte von Harriet [sic] Lacks eröff­ne­te ihr eine markt­fä­hi­ge Karriere. Anschließend ver­fass­te sie den Bestseller ‚Medical Apartheid: The Dark History of Medical Experimentation with African Americans from the Colonial Era to the Present’.
Das Buch brach­te Mrs. Washington zahl­rei­che Auszeichnungen ein, dar­un­ter einen PEN Award 2007, den National Book Critics Circle Award for Nonfiction 2007 und sie wur­de für ihre Arbeit mit einem von der Alfred P. Sloan Foundation finan­zier­ten Science Desk Award belohnt. […]
Ein Freund und Cousin von Ben Chavis, dem dama­li­gen Präsidenten der NAACP an der Ostküste, erzähl­te mir, dass die Familie Lacks infol­ge der Emerge-Geschichte durch Sondergesetze des Staates Maryland ent­schä­digt wor­den sei. Ich hat­te kei­ne Möglichkeit fest­zu­stel­len, ob die Geschichte wahr war oder nicht, mög­li­cher­wei­se han­del­te es sich um eine absicht­li­che Fehlinformation. Wurde die Familie Lacks von Johns Hopkins für die Entnahmung ihrer Gewebe ohne ihre infor­mier­te Zustimmung ent­schä­digt? Ich glau­be nicht, dass sie es wur­den. War Mrs. Lacks ein mensch­li­ches Strahlungsversuchskaninchen? Ich glau­be schon.”

Washington ist u.a. am National Center for Bioethics der Tuskegee University” tätig und auf ihren Bestseller Medical Apartheid” folg­te im Jahr 2021—also im ersten C19-Impf”-Jahr — das Buch „Carte Blanche: The Erosion of Informed Consent in Medical Research”. Am 20. Dezember 2020, weni­ge Tage nach der Notfallzulassung der BioNTech/Pfizer-modRNA in den USA ver­kün­de­te sie bereits und ohne auf den „Informed Consent“ bei die­sem gigan­ti­schen Experiment zu drän­gen: „Ich den­ke, das ist eine gute Sache, weil ich den­ke, dass die­ser Impfstoff sicher und wirk­sam sein wird – genau das, was wir brau­chen. Daher hal­te ich alles, was getan wird, um auch Afroamerikaner zu ermu­ti­gen, davon zu pro­fi­tie­ren, für einen guten Schritt.”

„Das unsterbliche Leben von Henrietta Lacks“

Das neue Jahrhundert brach­te welt­wei­te Bekanntheit für Henrietta Lacks und deren Familie durch die Journalistin Rebecca Skloot, mit der Washington befreun­det ist: „Ja, Rebecca ist eine Freundin von mir, ich bin stolz, das zu sagen. Wir sind in der­sel­ben Schreibgruppe.“ Dies ist die Erinnerung von Ron Lacks:

„Als wir zum ersten Mal auf Rebecca Skloot auf­merk­sam gemacht wur­den, ver­trau­te ihr kei­ner von uns. Eigentlich woll­ten wir sie gar nicht erst tref­fen. Sie hat sogar in einem Interview nach dem ande­ren gesagt, dass es mehr als ein­ein­halb Jahre gedau­ert hat, bis [Henrietta Lacks‘ Tochter] Dale dazu kam, ihr zu hel­fen. Hier ist eines der Zitate, die ich gefun­den habe: ‚1. Januar 2000, als ich die Familie zum ersten Mal traf. Es dau­er­te unge­fähr andert­halb Jahre, bis sie mich ken­nen­lern­ten. Sie wuss­ten nicht, wem sie ver­trau­en soll­ten. Sie waren mei­ner ver­ständ­li­cher­wei­se über­drüs­sig.‘ Sie hat die­sen Teil rich­tig ver­stan­den. Wir waren alle sehr müde von ihr. Zu die­sem Zeitpunkt hat­ten wir mit so vie­len Betrügern zu tun gehabt, dass wir nicht mehr ver­such­ten, mit jemand Neuem zu ver­han­deln. Wir wuss­ten nur, dass eine Frau ver­such­te, mit der Familie über Henriettas Zellen zu sprechen.“

Das erste Ergebnis die­ses Kontakts war ein Artikel im Johns Hopkins Magazine, bebil­dert mit einem Foto des Hausfotografen der Universitätspublikation, auf dem Henrietta Lacks‘ Sohn David das ver­un­glück­te Foto des Ehepaars in die Kamera hält. Skloots Kontakt zum JHH war offen­bar von Anfang an eng und sie erhielt erheb­lich bes­se­ren Zugang zu den Akten als die Familie. 

Der Text, der mehr Science Fiction als Science war, begann so:

„Kurz vor ihrem Tod tanz­te Henrietta Lacks. Während der Film lief, neck­te ihr lan­ges, dün­nes Gesicht die Kamera und ließ ein ver­füh­re­ri­sches Grinsen auf­blit­zen, wäh­rend sie sich beweg­te, wäh­rend ihr Blick auf die Linse gerich­tet war. Sie leg­te den Kopf zurück, hob die Hände und schwenk­te sie sanft in der Luft, bevor sie sie fal­len ließ, um ihre Lockenwickler zu glät­ten. Dann wur­de der Film leer.“

Im wei­te­ren Text gibt es die Wiedergabe des­sen, was der Witwer über Erkrankung und Tod sei­ner Frau gesagt hat:

Das fol­gen­de Zitat stammt aus dem Artikel im Rolling Stone von 1976; bei Skloot gibt es kei­ne Angabe dar­über, dass die­ser Passus bei ihr aus einer ande­ren Quelle kommt.

 

Skloots Buch „The Immortal Life of Henrietta Lacks“ erschien 2010. Es wur­de mil­lio­nen­fach ver­kauft, in meh­re­re Sprachen über­setzt, zur Lektüre an Schulen und in Universitäten, u.a. mit dem Wellcome Book Prize aus­ge­zeich­net und blieb über 6 Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times. Und es bestimm­te fort­an das Bild von der Geschichte um Henrietta Lacks. Die mei­sten Leser hal­ten das Buch für auf­klä­re­risch, kri­tisch und fort­schritt­lich und nur weni­ge kri­ti­sie­ren es. Ein Kritiker außer­halb der Familie Lacks ist Bullock, der schrieb:

„Am 1. Februar 2010 war ich über­rascht und glück­lich, als Mrs. Henrietta Lacks am ersten Tag des Black History Month das Internet öff­ne­te. Aber ich wur­de bald des­il­lu­sio­niert, als mir klar wur­de, dass ihr Leben von einer Romantikerin umge­schrie­ben, an den Rand gedrängt und kom­mer­zia­li­siert wor­den war, wäh­rend die Täter der Verbrechen gegen sie (die Menschheit) ver­schlei­ert wor­den waren.“

Auch eine US-ame­ri­ka­ni­sche Bioethikerin bekennt, sie sei „kein gro­ßer Fan“, denn: „Ein Problem besteht dar­in, dass das Buch die Geschichte der Afroamerikaner in Medizin und Bioethik aus­schließ­lich durch die Linse von Ausbeutung, Machtlosigkeit und Viktimisierung sieht. […] Über die­sen Mangel hin­aus beschreibt das Buch stel­len­wei­se eine typisch dys­funk­tio­na­le schwar­ze Famillie. Skloot stellt Promiskuität, Geisteskrankheit und Gefängnisaufenthalt in den Vordergrund ohne zu erklä­ren, war­um das für ihre Geschichte not­wen­dig ist. Und ihr Transkript der Familienkonversation in den von ihr so genann­ten ‚nati­ve dialects‘ trägt bei zu einem feh­ler­haf­ten Bild einer unge­bil­de­ten Familie, die kei­ne kom­pli­zier­ten Entscheidungen tref­fen kann.“ Der „nati­ve dialect“ klingt wie aus Porgy and Bess: „Ain’t not­hin serious wrong […]. Doctor’s gon­na fix me right up.“

Der Enkel Ron Lacks schreibt nach­träg­lich über das Buch und Skloot: „Sie kam her­ein, ent­führ­te unse­re Geschichte und zer­stör­te dabei die gesam­te Lacks-Familie völ­lig.“ Die mei­sten Informationen aus dem Familienkreis erhielt Skloot von Deborah, der Tochter von Henrietta Lacks, die Dale genannt wur­de und noch vor Fertigstellung des Buches starb. 

„Eine Weile nach Dales Tod kam Rebecca Skloot mit einer Abschrift des Buches ins Haus, damit die Familie sie lesen konn­te. […] Nachdem er das Protokoll durch­ge­se­hen hat­te, rief mein Vater Rebecca Skloot an die Seite und sag­te ihr, dass er mit dem Buch und der Art und Weise, wie es die Familie dar­stell­te, unzu­frie­den sei. Es gefiel ihm nicht, dass die Familie als arm und unge­bil­det dar­ge­stellt wur­de, obwohl das weit von der Wahrheit ent­fernt war. Er sag­te ihr, dass sie eini­ge der unwah­ren Dinge her­aus­neh­men müs­se, zum Beispiel, dass mei­ne Großmutter Analphabetin sei. Sie sag­te ihm, das Buch wür­de nicht geän­dert, weil es ihre Geschichte sei. Wie hat sich nun die­ses Buch von Henriettas Geschichte über Dales Geschichte bis hin zu Rebecca Skloots Geschichte verändert? […]
Sie behaup­te­te, es sei ihr sehr wich­tig, Henriettas Geschichte an die Öffentlichkeit zu brin­gen. Sie hät­te das tun kön­nen, ohne den Ruf unse­rer Familie in den Schmutz zu zie­hen. Ein wei­te­res Problem, das ich mit Rebecca Skloot habe, ist, dass sie unse­re wert­vol­len Familienfotos nie zurück­ge­ge­ben hat. Ich weiß nicht ein­mal genau, wie sie an sie gekom­men ist, aber sie hat zuge­ge­ben, dass sie Bilder von unse­rer Familie hat­te, wäh­rend sie das Buch schrieb. […] Das Bild vom Cover des Buches … es wur­de im gesam­ten Internet ver­öf­fent­licht. Aber es wur­de ohne Erlaubnis ver­wen­det. Mein Vater war der Meinung, dass es sich um eine Art Urheberrechtsverletzung han­deln muss­te, aber als er ver­such­te, recht­li­che Hilfe in Anspruch zu neh­men, hal­fen ihm kei­ne Anwälte.“

Außer mit Familienmitgliedern sprach Skloot mit Zeitzeugen und Journalistenkollegen und hat­te die vol­le Unterstützung von „Johns Hopkins“, wie Ron Lacks schreibt:

„Tatsächlich habe ich ein Interview gese­hen, das Rebecca Skloot […] gege­ben hat. Der Moderator frag­te sie, ob Johns Hopkins bereit sei, mit ihr an ihrem Buch zu arbei­ten. Hier ist ihre Antwort: ‚Ja, sie haben nie ver­sucht, etwas zu ver­ber­gen. Ich hat­te dort Zugriff auf alle Archive. […]‘ Also wähl­te das Krankenhaus sie als die Person aus, mit der es sich befas­sen woll­te. Nicht der Schwarze, der kam und Fragen stell­te. Nicht die schwar­ze Frau, die kam und Fragen stell­te. Nicht ein­mal die unmit­tel­ba­re schwar­ze Familie von Henrietta.“

Entsprechend soll­te Skloot wenig­stens eine kor­rek­te Darstellung von Henrietta Lacks‘ Krankengeschichte mög­lich sein, doch an zwei Beispielen kann gezeigt wer­den, dass die Darstellung der Autorin zumin­dest frag­wür­dig ist. Zum einen geht es um den Zeitablauf: Die Einwilligung von Henrietta Lacks für „alle ope­ra­ti­ven Eingriffe“ stammt vom 6. Februar 1951 und laut der Klageschrift wur­de der Eingriff am Tag zuvor vor­ge­nom­men (s.o.). Folgt man Skloot, ist die Chronologie eine ande­re und der Eingriff wäre nicht vor der Einwilligungserklärung erfolgt, son­dern vor­schrifts­mä­ßig danach:

„Am 5. Februar 1951, nach­dem Jones Henriettas Biopsiebericht aus dem Labor zurück­be­kom­men hat­te, rief er sie an und teil­te ihr mit, dass es bös­ar­tig sei. […] Am näch­sten Morgen [6.2.1951] stieg sie wie­der aus dem Buick vor Hopkins und sag­te [ihrem Mann] Day und den Kindern, sie soll­ten sich kei­ne Sorgen machen. […] Henrietta ging direkt zum Aufnahmeschalter und teil­te der Empfangsdame mit, dass sie für ihre Behandlung gekom­men sei. Dann unter­schrieb sie ein Formular mit den Worten ‚Operationserlaubnis‘ oben auf der Seite. […] Dann folg­te sie einer Krankenschwester durch einen lan­gen Flur in die Station für far­bi­ge Frauen, wo Howard Jones und meh­re­re ande­re wei­ße Ärzte mehr Tests durch­führ­ten als in ihrem gesam­ten Leben. […] In ihrer zwei­ten Nacht im Krankenhaus gab die dienst­ha­ben­de Krankenschwester Henrietta ein frü­hes Abendessen, damit ihr Magen am näch­sten Morgen [7.2.51] leer war, als ein Arzt sie für ihre erste Krebsbehandlung unter Narkose setzte.“

Außerdem wird im Buch die Autopsie beschrie­ben, wäh­rend der die Assistentin von Gey der Toten Zellen ent­nahm, deren Charakteristika und Verbleib unklar geblie­ben ist. Laut Skloot war „der Pathologe Dr. Wilbur“, wäh­rend laut einem von Nelson-Rees mit­ver­faß­ten Artikel über „Henrietta Lacks, HeLa ‑Zellen und Zellkulturkontamination“ eine „Ella Oppenheimer, MD“ den Autopsiebericht ver­fasst hat. Verwirrenderweise exi­stier­ten zwei pro­mo­vier­te Medizinerinnen namens Ella Oppenheimer, die von 1892 bis 1983 bzw. von 1897 bis 1981 leb­ten. Es wird ent­ge­gen der Darstellung von Bullock letz­te­re gewe­sen sein, die Pathologin im JHH war und ver­mut­lich kei­ne Beziehung zu Robert Oppenheimer hat­te, dem wis­sen­schaft­li­chen Leiter des Manhattan-Projekts. Im Zusammenhang mit Henrietta Lacks trägt allein ihr Gynäkologe im JHH Wilbur als zwei­ten Vornamen (der im Buch aller­dings nicht genannt wird im Gegensatz zum sorg­fäl­tig aus geschrie­be­nen Namen sei­nes Vorgesetzten: „Richard Wesley TeLinde“).

Skloot wird zugu­te gehal­ten, dass sie 2009 die „Henrietta Lacks Foundation“ gegrün­det hat und dass sie vor zehn Jahren eine Beteiligung von eini­gen Familienmitgliedern bei der Verwendung der HeLa-Genomsequenz erwirk­te, was Ron Lacks so beschreibt:

„Diese gan­ze Situation begann im Jahr 2013, als eini­ge deut­sche Wissenschaftler einen Artikel ver­öf­fent­lich­ten, in dem sie DNA aus den HeLa-Zelllinien mit gesun­den mensch­li­chen Zellen ver­gli­chen. […] Als die Familie von dem Artikel erfuhr, äußer­ten wir unse­re Besorgnis über die Verletzung unse­rer Privatsphäre. Rebecca Skloot orga­ni­sier­te ein Treffen zwi­schen den NIH [National Institutes of Health] und bestimm­ten Familienmitgliedern, um die Probleme anzu­ge­hen. Wieder ein­mal war die Sorge der schwar­zen Familie nicht wich­tig genug, um etwas zu bewir­ken, aber als sich die wei­ße Dame ein­misch­te, zeig­te sich die höch­ste medi­zi­ni­sche Organisation des Landes bereit, sich zusam­men­zu­set­zen und zu verhandeln.
Sie haben ein Programm ent­wickelt, bei dem Wissenschaftler einen Antrag stel­len müs­sen, bevor sie auf die DNA-Daten der Zellen mei­ner Großmutter zugrei­fen kön­nen. Dann prüft ein Gremium, dem zwei Mitglieder der Lacks-Familie ange­hö­ren, den Antrag und ent­schei­det, ob er geneh­migt wird oder nicht. […]
Keinem der Kinder mei­nes Vaters wur­de über­haupt die Möglichkeit gebo­ten, die Familie im NIH-Vorstand zu vertreten. […]
Die ein­zi­ge Person, die dort saß und ein direk­ter Nachkomme von Henrietta Lacks war, war ihr älte­ster Sohn, mein Vater Lawrence Lacks. Zu sehen, wie unse­re eige­nen Familienmitglieder dort sit­zen und sich mehr dar­um küm­mern, den­sel­ben Institutionen zu hel­fen, die Henriettas Zellen gestoh­len haben, als um ihre eige­ne Familie … das war ein har­ter Tritt in die Magengrube. […]
Mein Vater und ich haben dem NIH-Deal nie zuge­stimmt.“ 

The Henrietta Lacks Foundation™“ macht mit ihrem Copyright von 2010–2017 einen ver­las­se­nen Eindruck, es wer­den aber ein­ge­hen­de Spenden bis MaI 2023 gemel­det. Präsidentin und Gründerin ist Skloot, Hauptsitz ist in Lake Oswego, Oregon und die Förderung, die ver­ge­ben wird, ging an „fast 30 Mitglieder der Lacks-Familie“, die in der Stiftung anson­sten nicht ver­tre­ten ist. Ron Lacks schreibt dazu:

„Kurz bevor das Buch erschien, grün­de­te sie die Henrietta Lacks Foundation. Sie soll den Nachkommen mei­ner Großmutter mit medi­zi­ni­schen Ausgaben, Stipendien und ande­ren finan­zi­el­len Bedürfnissen zu hel­fen. […] Diese Dinge sind groß­ar­tig und ich schät­ze sie, aber im Vergleich zu dem Geld, das Rebecca Skloot mit unse­rer Familie ver­dient hat, ist es immer noch nur ein Tropfen auf den hei­ßen Stein. Und der Prozess, Hilfe von der Stiftung zu bekom­men, ist wirk­lich ent­wür­di­gend. Wir müs­sen Rebecca Skloot schrei­ben und sie um Hilfe bit­ten, dies und jenes für die Familie Lacks zu tun. […]
Sie macht stän­dig Werbung dafür, dass das Geld aus­ge­ge­ben wur­de, um Familienmitgliedern zu hel­fen, was mei­ner Meinung nach eini­ge Datenschutzprobleme auf­wirft. Sie behaup­tet auch, dass den Nachkommen des Tuskegee-Experiments Zuschüsse gewährt wur­den, aber ich habe noch nie einen Beweis dafür gesehen.“

Bei den „Testimonials“ auf der Stiftungs-Website taucht eine Person von der „Voices for Our Father’s Legacy Foundation“ zur Erinnerung an die Opfer der „Tuskegee Syphilis-Studie“ auf, alle ande­ren Danksagungen stam­men von Familienmitgliedern wie den Urenkelinnen Victoria Baptiste und Veronica Spencer, die Geld für eine medi­zi­ni­sche Berufsausbildung erhiel­ten. Ebenfalls auf der Stiftungs-Website ist zu lesen: „Eines war sich Rebecca Skloot sicher, als sie ‚Das unsterb­li­che Leben der Henrietta Lacks‘ schrieb: Sie woll­te nicht von der Familie Lacks pro­fi­tie­ren, ohne etwas dafür zu geben.“ Die Schätzung des Nettovermögens von Skloot liegt bei 5 Millionen Dollar, das mei­ste stammt aus dem Buch und damit ver­bun­de­nen Einnahmen wie den Filmrechten. Ihre HeLa-Vermarktung führt sie auch wei­ter­hin fort.

Danach folg­ten Tweets über den Umgang mit „Covid-Leugnern und Impfverweigerern“, „Go HeLa! Go sci­ence!“ (wie­der zur „Impfung“) und seit dem März 2022 ist nach einem letz­ten Retweet über C19-Booster Ruhe eingekehrt.

„Science Fiction Double Feature“

Noch in sei­nem Erscheinungsjahr war Oprah Winfrey „zutiefst berührt von dem erstaun­li­chen Buch ‚The Immortal Life of Henrietta Lacks‘, dem wah­ren Bericht einer ein­zel­nen Patientin, die unwis­sent­lich die moder­ne Medizin ver­än­der­te. Jetzt spielt sie selbst in der HBO-Adaption […] an der Seite von Rose Byrne [als Skloot]. Ein Blick auf den Weg einer Frau vom Gewöhnlichen zum Legendären.“ Die durch Selbstvermarktung zur Milliardärin gewor­de­ne Winfrey erwarb die Rechte am Buch und fand bereits 2010 einen Produzenten für ihr Projekt.

„Viele ken­nen Alan Ball als Serienmacher von ‚True Blood‘ und ‚Six Feet Under‘. Nun ent­wickelt er für [den Pay-TV-Sender] HBO einen neu­en Film namens ‚The Immortal Life of Henrietta Lacks‘ und hat sich dafür mit Oprah Winfreys Produktionsfirma Harpo Films zusam­men geschlossen. […]
Alan Ball und Harpo Films sind nun auf der Suche nach einem Autor, der ein Drehbuch aus der Geschichte macht. ‚Ich habe mich dar­in ver­liebt,‘ sag­te Ball gegen­über Variety. ‚Ich glau­be, dass das der per­fek­te Film für HBO ist.‘“

Drehbuchautor und Regisseur wur­de George Wolfe, der sich durch das Buch an sei­ne eige­ne Verfilmung von Shakespeares The Tempest (Der Sturm) erin­nert fühl­te, für die es bei Rotten Tomatoes vor­wie­gend nega­ti­ve Kritiken gab (posi­ti­ve Bewertung bei nur 31 % der 88 Rezensenten).

„‚Ich den­ke an die erste Szene, in der Prospero Miranda ihre Geschichte erzählt, und dann, in der näch­sten Szene, wider­setzt sich Miranda ihm. Prospero erzählt Caliban sei­ne Geschichte, und Caliban akzep­tiert sie nicht – er kann sie nicht akzep­tie­ren. Prospero erzählt Ariel ihre Geschichte, und Ariel ist für ihre Geschichte sehr auf ihn angewiesen.‘
‚Wir erfah­ren die Fakten über Henrietta, wäh­rend Deborah sie erfährt‘, fährt Wolfe fort. Dies ver­leiht dem Film sein zen­tra­les Mysterium und sei­nen Haken. ‚Für Deborah ist es ein wirk­lich ursprüng­li­cher Wunsch, ihre Mutter ken­nen­zu­ler­nen. Ich woll­te mich auf die­ses beson­de­re Ziel kon­zen­trie­ren.‘ Der Film ver­bin­det die objek­ti­ve Wissenschaft von HeLa mit der sehr emo­tio­na­len Geschichte von Henriettas Leben und Tod – ‚vie­les über Rasse, Wissenschaft und Glauben.‘“

Winfrey spiel­te die Hauptrolle und ver­kör­per­te Deborah „Dale“ Lacks, eine wei­te­re tra­gen­de Rolle hat­te die Schauspielerin, die Skloot dar­stell­te und eine klei­ne Rolle wur­de für die Verkörperung von Henrietta Lacks (durch Renée Elise Goldsberry) vergeben.

Vor der Premiere des Films gab es ein Treffen mit Winfrey, Wolfe und eini­gen Nachkommen von Henrietta Lacks, die ver­such­ten, die Falschdarstellungen im Buch wenig­stens im Film zu kor­ri­gie­ren. Eine Einigung wur­de nicht erreicht und der Sohn von Henrietta Lacks ging an die Öffentlichkeit: „‚Es ist schon schlimm genug, dass Johns Hopkins uns aus­ge­nutzt hat‘, sag­te Lawrence Lacks in einer Erklärung gegen­über dem Atlanta Black Star. ‚Jetzt machen Oprah, Rebecca und HBO das­sel­be. Sie sind nicht bes­ser als die Menschen, von denen sie sagen, dass sie sie has­sen.‘“ Der Atlanta Black Star brach­te unter den Aussagen der Familie als „Update“ des Artikels die ent­ge­gen­ge­setz­te Darstellung der Filmemacher und Winfrey nutz­te auch grö­ße­re Medien, um sich „ent­täuscht“ über die unko­ope­ra­ti­ven Familienmitglieder zu zei­gen. Im April 2017 fand die Premiere statt, flan­kiert von diver­sen PR-Scoops wie in Essence, einem „Lifestyle-Magazin für afro­ame­ri­ka­ni­sche Frauen“. 

Ron Lacks schreibt über die­se Zeit:

„Es waren sie­ben Jahre ver­gan­gen, seit das Buch her­aus­kam, daher war ich es gewohnt, dass Leute schlecht über mei­ne Familie rede­ten. […] Ich wuss­te, dass ich die glei­chen Lügen über die arme, unwis­sen­de Familie Lacks hören wür­de und dar­über, wie Rebecca Skloot kam und unser Leben bes­ser mach­te. Alles ein Haufen Blödsinn. Doch dann nahm das Gespräch eine Wendung, die ich nicht erwar­tet hatte.
Zuerst hör­te ich die­ser Schauspielerin [Gayle King] zu, wie sie end­los über Rebecca Skloot erzähl­te – die Frau, die mei­ne Familie zu ihrem eige­nen Vorteil aus­beu­te­te und uns für die gan­ze Welt zer­ris­sen und unehr­lich dar­stell­te. […] Ich glau­be, es ging ihr nur dar­um, Geld zu ver­die­nen, und sie hör­te nicht auf, mei­ne Familienmitglieder zu mani­pu­lie­ren, bis sie bekam, was sie woll­te. Rebecca Skloots Taten haben mei­ne Familie aus­ein­an­der­ge­ris­sen und es mach­te mich wütend zu sehen, wie die­se Schauspielerin über sie schwärm­te wie ein Messias, der kommt, um die armen Schwarzen zu retten.
Dann kam der Kommentar, der mich wirk­lich zum Handeln beweg­te. Über mei­ne Tante Deborah (wir nen­nen sie Dale) sagt Gayle King lachend: ‚Deborah war ein biss­chen ver­rückt.‘ […] Es war mei­ne Tante – mei­ne ver­stor­be­ne Tante, die nicht mehr für sich selbst ein­tre­ten konn­te – und sie wür­dig­te ihr Andenken vor der gan­zen Welt herab.
Meine Tante ver­starb, bevor das Buch fer­tig war, daher hat­te sie nie die Gelegenheit, dar­über zu spre­chen. Sie hat­te nie die Gelegenheit, die von Rebecca Skloot erzähl­te Geschichte oder die Art und Weise, wie sie und ihre Familie dar­ge­stellt wur­den, in Frage zu stel­len. Stattdessen nahm die­se soge­nann­te Journalistin den Tod mei­ner Tante zum Anlass, sich in die Geschichte mei­ner Familie ein­zu­mi­schen und sie zu ihrer eige­nen zu machen. […]
Von Beginn an gab es in Rebecca Skloots Buch kei­ne Sachliteratur mehr, statt­des­sen kam die Fiktion ins Spiel. In der ersten Szene nahm sie es sich zur Aufgabe, die Handlungen mei­ner Großmutter in die­sem Badezimmer zu beschrei­ben, auch wenn sie kei­ne Möglichkeit hat­te, dies zu über­prü­fen was sie dort getan oder nicht getan hat. Niemand außer Henrietta Lacks wuss­te, was in die­sem Badezimmer pas­siert war. Glaubst du, mei­ne Großmutter hät­te gewollt, dass ihr Vermächtnis damit beginnt, dass jemand Vermutungen über ihre intim­sten Momente vol­ler Schmerz, Angst und Leid an die gan­ze Welt wei­ter­gibt? Um Profit zu machen, nahm es Rebecca Skloot auf sich, in einem inti­men Moment, der mög­li­cher­wei­se gar nicht statt­ge­fun­den hat, die Stimme von Henrietta Lacks zu wer­den, was sie zur Fiktion macht! […]
Praktischerweise ließ sie Familienmitglieder außen vor, die ihre Geschichte in Frage stell­ten, und lösch­te uns aus, als ob wir gar nicht exi­stier­ten. Stattdessen kon­zen­trier­te sie sich auf die Menschen, die bereit waren, die gan­ze Familie beim ersten Blick auf ein paar Münzen zu ver­ra­ten. Sie nahm mei­nen Vater, das älte­ste Kind und das ein­zi­ge, das sich tat­säch­lich an mei­ne Großmutter erin­ner­te, und ent­fern­te ihn fast voll­stän­dig aus der Geschichte. Als er das Manuskript für das Buch zum ersten Mal las, sag­te er zu Rebecca Skloot, dass eini­ge Dinge nicht wahr sei­en. Aber ihre Antwort an ihn war… es ist nicht dein Buch! […]
Hier geht es um die Wahrheit und dar­um, das Erbe der Familie Lacks zurückzugewinnen.“

Das Buch „Henrietta Lacks – The Untold Story“ erschien 2020 und wur­de vom Autor 2023 beim Fototermin nach der Einigung mit Thermo Fisher Scientific in die Kamera gehalten.

Die Medienpräsenz und Deutungshoheit lie­gen aber immer noch bei der Version von Skloot und Winfrey, deren Film bei Rotten Tomatoes mehr­heit­lich posi­ti­ve Bewertungen erhielt (immer­hin 69% der 35 Rezensenten). Bei C19 fand sie eine neue Rolle als „Coronaphobic“, die im Dezember 2021 „alle Besucher zwingt, geimpft, geboo­ster, gete­stet UND unter Quarantäne gestellt zu sein—und sogar ihre beste Freundin Gayle King ist damit kol­li­diert und hat die Feier für ihren eige­nen Enkel ver­passt.“ Im März 2021 wur­de die Drama-Queen selbst „geimpft“:

„Beim ersten Schuss woll­te ich wei­nen, tat es aber nicht, nur aus über­wäl­ti­gen­der Erleichterung. […]
Nach der zwei­ten Impfung ging es mir etwa 30 Stunden lang nicht gut. […] Ich habe in die­ser Zeit viel über die mehr als eine hal­be Million Menschen in die­sem Land nach­ge­dacht, die durch die­ses Virus ihr Leben ver­lo­ren haben, und dar­über, was sie ertra­gen mussten.
Danach fühl­te ich mich wie eine Superfrau – als ob mir ein neu­es Leben geschenkt wor­den wäre. […]
Und wenn genü­gend Freunde geimpft sind, ver­an­stal­te ich viel­leicht eine Taco-Party im Freien. Ich bin noch nicht bereit zu jubeln … aber irgend­wann wer­de ich mich lang­sam an Gruppentreffen gewöhnen.
Im Moment bin ich ein­fach unbe­schreib­lich dank­bar, den Impfstoff zu haben.“

In die­sem Punkt stim­men alle drei Frauen, die von der Geschichte von Henrietta Lacks und ihren über­le­ben­den Zellen pro­fi­tiert haben, über­ein: Washington, Kloot und Winfrey sind vehe­men­te Anhängerinnen der C19-„Impfung“—und aus­ge­rech­net dar­in sind sie mit der gesam­ten Familie Lacks einig.

„Unterstützt durch eine Förderung von Pfizer Inc.“ 

Mehrere Nobelpreise wur­den für Arbeiten ver­lie­hen, bei denen HeLa-Zellen eine Rolle gespielt hat­ten. Der 2008 an den Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen ver­ge­be­ne hat dabei eine beson­de­re Bedeutung, wie aus in sei­nem Nachruf her­vor­geht: „Mit sei­ner Forschung schuf er die Grundlagen für die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen krebs­er­re­gen­de huma­ne Papillomviren [HPV], die unter ande­rem Gebärmutterhalskrebs ver­ur­sa­chen.“ Das war die direk­te Verbindung zu Henrietta Lacks und ihrer über­le­ben­den Zell-Linie, denn in HeLa-Zellen wur­den in den 1980ern Teile des HPV-Genoms ent­deckt, wor­auf das Virus trotz fun­da­men­ta­ler Widersprüche zur Krebsursache erklärt wur­de. 2006 wur­de mit Gardasil von Merck der ersten HPV-Impfstoff zum Schutz u.a. vor Gebärmutterhalskrebs zuge­las­sen, wei­te­re Pharmafirmen folgten.

Kurz nach der Preisverleihung war der Verdacht der Korruption durch AstraZeneca laut gewor­den, da es im Nobel-Komittee zwei Personen mit Verbindungen zum schwe­disch-bri­ti­schen Konzern gab. Zwar ging es um die HPV-Impfstoffe Gardasil (Merck) und Cervarix (GSK), doch AstraZeneca pro­fi­tiert durch Lizenzen am Verkauf der Präparate. Es ging dem Nobelkomitee aber weni­ger um die­se eine Firma, son­dern wie auch in die­sem Jahr um ein deut­li­ches Signal für die Impfung und gegen deren Kritiker, die die hohe Rate an Impfkomplikationen, von denen eini­ge töd­lich ende­ten und die feh­len­de Wirksamkeit krit­sie­ren. Nicht zuletzt der Nobelpreis führ­te dazu, dass der Impfstoff trotz­dem zu einem Verkaufserfolg wurde.

 

Für Merck bringt das HPV-Geschäft Milliardengewinne, die dadurch wei­ter erhöht wer­den, dass immer mehr Krebsarten auf HPV zurück­ge­führt wer­den und die Patientengruppe inzwi­schen auf Jungen erwei­tert wur­de. Entsprechend wird mit einem wei­te­rer Gewinnzuwachs in den kom­men­den Jahren gerechnet.

Für sol­che stei­gen­den Zahlen sol­len die Aktivitäten in Genf sor­gen, wo seit fünf Jahren die „glo­ba­le Strategie“ eska­liert wird: Im Mai 2018 rief der WHO-Generaldirektor „zum Handeln zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ auf, im August 2020 wur­de die „Globale Strategie zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ pro­kla­miert, zu der gehört, dass 90% der Mädchen „bis zum Alter von 15 Jahren voll­stän­dig mit dem HPV-Impfstoff geimpft“ sind und beim World Health Summit 2022 in Berlin ernann­te der WHO-Generaldirektor

„die Familie Lacks zu WHO-Botschaftern des guten Willens für die Beseitigung von Gebärmutterhalskrebs. Mit der Ernennung wer­den ihre Bemühungen gewür­digt, sich für die Prävention von Gebärmutterhalskrebs ein­zu­set­zen und das Andenken an Henrietta Lacks zu bewah­ren, die 1951 an Gebärmutterhalskrebs starb. […]
Die Familie, ver­tre­ten durch Henrietta Lacks‘ Sohn Lawrence Lacks Sr. und sei­ne Enkelinnen Victoria Baptiste und Veronica Robinson; und Alfred Lacks Carter Jr., der Enkel von Henrietta Lacks, nahm die Ernennung auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin wäh­rend einer Sitzung mit dem Titel ‚Eine näch­ste Ära für die Krebsbekämpfung bei Frauen‘ an. […]
Die Ernennung der Familie Lacks zu WHO-Botschaftern des guten Willens für die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs ver­leiht der glo­ba­len Strategie zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs, die die WHO im Jahr 2020 ins Leben geru­fen hat, Schwung.“

Die bei­den Urenkelinnen von Henrietta Lacks, die zu WHO-Botschafterinnen ernannt wur­den, sind nicht nur bei der HPV-Impfung über­aus aktiv, son­dern auch mit der C19-Spritze. Die eine wur­de zu einer von „BBC 100 Women“ 2022 gekürt und in dem Artikel mit einem Foto, auf dem sie ihre Mutter „impft“, heißt es:

„Anfang 2020 arbei­te­te Victoria [Baptiste] als Krankenschwester in einer Nierenabteilung eines Krankenhauses. Doch als Covid aus­brach, änder­te sich ihre Arbeit dra­ma­tisch. Wie vie­le Beschäftigte im Gesundheitswesen hat­te sie Angst, die Krankheit mit nach Hause zu nehmen.
Aus Angst vor einem Burnout, aber weil sie sich wei­ter­hin um Menschen küm­mern woll­te, wur­de sie 2021 Wanderkrankenschwester und ver­ab­reich­te Covid-19-Impfstoffe. Sie merk­te schnell, dass sie ein Händchen dafür hat­te, mit Menschen zu arbei­ten, die ängst­lich oder zöger­lich waren und Fragen hat­ten, indem sie sie auf die beste Forschung hin­wies und ihnen half, die Informationen selbst zu finden.“ 

Inzwischen ist bei Baptiste auch die Affenpocken-Impfung dazu­ge­kom­men. Über die zwei­te Urenkelin, gibt es eben­falls einen Bericht:

„‚Ihre Zellen haben eine Multi-Millionen-Dollar-Industrie ins Leben geru­fen, und es dau­er­te über 20 Jahre, bis mei­ne Familie die Bedeutung ihrer Geschichte erfuhr‘, sag­te Urenkelin Veronica Robinson.
Die trei­ben­de Kraft hin­ter der gemein­nüt­zi­gen Familieninitiative Hela 100 kon­zen­triert sich auf Interessenvertretung und Bildung. […]
Lawrence Lacks weiß es nur zu gut, da er Henriettas älte­stes Kind ist, und in die­sem unglaub­li­chen Moment, in dem sich der Kreis schließt, erhielt er einen COVID-19-Impfstoff.“

Auf der Website der Familieninitiative kann man das „Impfen“ der Mutter und den „geimpf­ten“ Großvater, der 2023 starb, als Fotos käuf­lich erwerben.

Außerdem wur­de in einem gesonderten—von Pfizer gesponserten—Bereich der Henrietta Lacks gewid­me­ten Famililen-Website für die C19-„Impfung“ geworben.

VEREINIGUNG, UM DAS VERTRAUEN UND DIE GERECHTIGKEIT BEI IMPFSTOFFEN ZU STÄRKEN
Die HeLa-Zellen von Henrietta Lacks führ­ten zu lebens­ret­ten­den Durchbrüchen, ein­schließ­lich der HPV- und Polio-Impfstoffe. Heute hel­fen ihre HeLa-Zellen Wissenschaftlern, durch ver­schie­de­ne Coronavirus-Studien auf die Pandemie zu reagieren.
Die Lacks-Familie freut sich auf die Zusammenarbeit, um Tools, Ressourcen und Erkenntnisse aus­zu­tau­schen um COVID-19 zu besie­gen, wäh­rend wir an den 70. Jahrestag erin­nern, seit die HeLa-Zellen von Henrietta Lacks die Welt ver­än­dert haben.
Mit ‚HELA UNITE: Reclaiming Our Story to Conquer COVID-19‘ wer­den wir ihr Vermächtnis durch ein gemein­sa­mes digi­ta­les Aufklärungs- und Outreach-Programm wür­di­gen, um das Vertrauen und die Gerechtigkeit im Umgang mit COVID-19-Impfstoffen zu stärken.“

Dies sind Ausschnitte die­ser Werbung:

Bei Pfizer ist die­se ein­schlä­gi­ge Förderung für das Geschäftsjahr 2021 vermerkt:

Über den Empfänger die­ser Gelder heißt es: Als Kind von Henriettas zwei­ter Tochter Deborah Lacks grün­de­te Alfred Lacks Carter Jr. das Henrietta Lacks House of Healing, um sicher­zu­stel­len, dass mar­gi­na­li­sier­te Männer und Frauen in der Gemeinde, in der Henrietta ihre Kinder groß­zog, in Baltimore glei­che Chancen haben.” Zu sei­ner Position als „WHO-Botschafter des guten Willens für die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ ist also noch der C19-„Impfstoff“ dazu­ge­kom­men und Pfizer konn­te ins­ge­samt einen PR-Erfolg ver­zeich­nen, der sogar bis in die ent­fern­te Verwandtschaft ausstrahlte. 

„Als die in Kalamazoo leben­de Bessie Lacks und ihr Enkel Jermaine Jackson Anfang des Frühlings ihre COVID-19-Impfungen erhiel­ten, waren bei­de von Emotionen überwältigt.
Nicht nur, weil sie geimpft wur­den oder weil sie den im Kalamazoo County ent­wickel­ten Pfizer-Impfstoff erhiel­ten, son­dern weil eine noch enge­re Verbindung bestand. Ohne die Verwendung von Zellen, die 1951 Lacks‘ Schwägerin ent­nom­men wur­den, bevor Henrietta Lacks im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland, an Gebärmutterhalskrebs starb, wäre der Pfizer-Impfstoff nie in die­ser Form ent­wickelt worden.“

Den Zeitungsartikel „COVID-19-Impfungen sind für die Kalamazoo-Familie im Zusammenhang mit der unsterb­li­chen Henrietta Lacks über­wäl­ti­gend’“ bebil­dert das Foto der bei­den mit dem Skloot-Buch „Die Unsterblichkeit von Henrietta Lacks“. In Kalamazoo wur­de 2022 der 4. Oktober offi­zi­ell zum „Henrietta Lacks Day“ erklärt und das Rathaus lila beleuch­tet, wäh­rend an dem Ort, an dem das Unglück begon­nen hat­te, dem­nächst ein nach ihr benann­tes Gebäude fer­tigg­stellt sein soll, das „mul­ti­dis­zi­pli­nä­re und ergän­zen­de Programme des Berman Institute [of Bioethics], der School of Medicine der JHU und ande­rer Teile der Universität unter­stüt­zen“ soll. Die Gründerin und Leiterin des Instituts arbei­tet in Teilzeit im Büro des FDA Commissioners und die Einrichtung koope­riert u.a. mit Wellcome in der „Oxford-Johns Hopkins Global Infectious Disease Ethics Collaborative (GLIDE)“, deren Ziel es ist, „eine fle­xi­ble kol­la­bo­ra­ti­ve Plattform zur Identifizierung und Analyse ethi­scher Probleme bereit­zu­stel­len, die sich bei der Behandlung, Forschung, Reaktion und Vorbereitung von Infektionskrankheiten aus der Perspektive der glo­ba­len Gesundheitsethik ergeben.“

 

Gut eine Woche, nach­dem Anfang August die Einigung mit Thermo Fisher Scientific bekannt gewor­den war, wur­de gemel­det, daß die Nachfahren von Henrietta Lacks mit Ultragenyx ein wei­te­res Biotech-Unternehmen ver­klagt hat­ten, „unrecht­mä­ßig über Generationen von ihren Zellen pro­fi­tiert“ zu haben. Nach dem Milliardenkonzern aus Massachusetts folgt das Millionenunternehmen aus Kalifornien und wäh­rend auch hier wie­der ein klei­ner Sieg der Familie über die Profiteure zu erwar­ten ist, pro­fi­tie­ren Merck, GSK, Pfizer/BioNTech und Moderna vom mensch­lich all­zu ver­ständ­li­chen Wunsch der Hinterbliebenen, der furcht­ba­ren Geschichte von Henrietta Lacks und den HeLa-Zellen wenig­stens irgend etwas Positives abzu­ge­win­nen und dem Leiden nach­träg­lich einen Sinn zu geben. Das ist ver­häng­nis­voll, weit über die Familie Lacks hin­aus und weder gut noch das Ende.

29 Antworten auf „Eine Zell-Linie namens HeLa“

  1. Moderna spio­niert Sie aus (20.11.2023)

    " .. Hinter den Kulissen arbei­tet die Marketingabteilung des Unternehmens
    mit ehe­ma­li­gen Strafverfolgungsbeamten und Beamten des öffent­li­chen Gesundheitswesens zusam­men, um
    Impfstoffpolitik zu über­wa­chen und zu beein­flus­sen. Der Schlüssel dazu ist eine von der Pharmaindustrie
    von der Pharmaindustrie finan­zier­te NGO namens Public Good Projects. Laut den Dokumenten
    arbei­tet PGP eng mit Social-Media-Plattformen, Regierungsbehörden und
    Behörden und Nachrichten-Websites zusam­men, um die "Grundursache der Impfstoff
    Zögerns" zu bekämp­fen, indem Fehlinformationen schnell auf­ge­deckt und "abge­stellt" wer­den. A
    Netzwerk von 45.000 Fachleuten des Gesundheitswesens erhält Argumentationshilfen "und
    und Ratschläge, wie man reagie­ren kann, wenn Fehlinformationen über Impfstoffe in Umlauf kommen",
    heißt es in einer E‑Mail von Moderna.

    Die Desinformationsabteilung von Moderna setzt die seit Beginn der Pandemie toben­den Debatten in der Öffentlichkeit fort, die dar­auf abzie­len, alles zu unter­bin­den, was die Covid-19-bezo­ge­nen Maßnahmen unter­gra­ben könn­te, ein­schließ­lich Abriegelungen und Bemühungen, Massenimpfungen zu för­dern. Diese Dokumente bie­ten einen neu­en Einblick in den Prozess, der in den letz­ten drei Jahren die Debatten in der Öffentlichkeit ange­heizt hat.

    Mit PGP über­wacht Moderna eine brei­te Palette von Mainstream- und unkon­ven­tio­nel­len Kanälen wie die Online-Gaming-Community Steam und Medium. Inzwischen behält Moderna auch Talkwalker bei, das sei­ne künst­li­che Intelligenz "Blue Silk" ein­setzt, um Gespräche über Impfstoffe auf 150 Millionen Websites in fast 200 Ländern zu über­wa­chen. Diskussionen über "Konkurrenten", ein­schließ­lich Diskussionen über Pfizer, wer­den eben­so ange­zeigt wie zöger­li­ches Verhalten gegen­über Impfstoffen.

    ..

    Wir haben durch inter­ne E‑Mails von Twitter her­aus­ge­fun­den, dass das PGP-Team für Fehlinformationen häu­fig mit Todd O'Boyle, einem Lobbyisten bei Twitter, in Kontakt stand und ihm in regel­mä­ßi­gen Abständen Excel-Tabellen mit zu ver­stär­ken­den oder zu zen­sie­ren­den Konten schick­te. Wie wir den aus­ge­tausch­ten E‑Mails ent­nom­men haben, bestand ihre Absicht nicht nur dar­in, Fehlinformationen zu bekämp­fen, son­dern auch den Inhalt und Tenor der öffent­li­chen Debatte zu beein­flus­sen. Während PGP eini­ge offen­sicht­li­che Unwahrheiten auf­deck­te, wie z. B. die Behauptung, dass die Impfstoffe Mikrochips ent­hiel­ten oder absicht­lich ent­wickelt wur­den, um Patienten zu töten, waren vie­le Tweets, die als Fehlinformationen gekenn­zeich­net wur­den, ein­fach kri­tisch gegen­über Impfpässen und ande­ren Maßnahmen, die dar­auf abzie­len, Impfungen zu erzwin­gen. .. " (Übersetzer)

    https://​unherd​.com/​2​0​2​3​/​1​1​/​m​o​d​e​r​n​a​-​i​s​-​s​p​y​i​n​g​-​o​n​-​y​ou/

  2. @Illa: Wow, stark, so span­nend, ohne eine Tüte Chips kaum aus­zu­hal­ten. Bin sehr dafür den Artikel län­ge­re Zeit auf der ersten Seite von Corodok anzuzeigen. 🙂

  3. Zum Thema "SV40"

    https://​www​.coro​dok​.de/​d​e​r​-​i​m​p​f​s​t​o​f​f​-​m​i​l​l​a​r​d​en/

    Wie ein krebs­er­re­gen­des Affenvirus in Polio-Impfstoffen lan­de­te (30.09.2021)

    "In den 1950er und 1960er Jahren wur­de bei der Suche nach einem Polio-Impfstoff das Poliovirus durch Affen über­tra­gen – ein Prozess, der dazu führ­te, dass eini­ge der Impfstoffe mit einem krebs­er­re­gen­den Affenvirus kon­ta­mi­niert wurden.

    ..

    In den 1950er Jahren hat­ten Wissenschaftler wie Dr. Jonas Salk und Albert Sabin die Poliovirus-Stämme iso­liert, um Impfstoffe herzustellen.

    Die Stämme von Salk wur­den mit Formaldehyd inak­ti­viert und den Kindern inji­ziert. Sabins Stämme soll­ten abge­schwächt wer­den, indem die leben­den Viren durch ver­schie­de­ne Wirtszellen über­tra­gen oder wei­ter­ge­ge­ben und dann oral an Kinder ver­füt­tert werden.

    Da sein Ziel dar­in bestand, einen abge­schwäch­ten Lebendimpfstoff zu ent­wickeln, muss­te Sabin die Poliovirenstämme iso­lie­ren und sie dann durch ver­schie­de­ne Wirtszellen schleu­sen, um die rich­ti­ge Virulenz zu errei­chen – stark genug, um eine Immunreaktion her­vor­zu­ru­fen, aber schwach genug, um beim Empfänger kei­ne Polio zu verursachen.

    Sabins ora­ler Polioimpfstoff (OPV) ist ein drei­wer­ti­ger Impfstoff und bestand daher aus drei Typen – Typ I, II und III.

    Typ I wur­de fol­gen­der­ma­ßen ent­wickelt. Im Jahr 1941 iso­lier­ten die Ärzte Thomas Francis und Thomas Mack das Mahoney-Poliovirus "aus dem gemein­sa­men Kot von drei gesun­den Kindern in Cleveland".

    Um sei­nen Impfstoff her­zu­stel­len, unter­zog Salk den Polio-Virusstamm einer Passage durch 14 leben­de Affen und zwei Kulturen von Affenhodenkulturen. Im Jahr 1954 wur­de der Stamm (jetzt Monk14 T2 genannt) an Dr. C.P. Li und M. Schaeffer wei­ter­ge­ge­ben, die das Virus neun wei­te­ren Passagen durch Affenhodenkulturen unterzogen.

    ..

    Warum war so viel "Passaging" durch tie­ri­sche Zellen notwendig?

    Die Theorie des Passagierens ist rela­tiv ein­fach. Der Gedanke ist, dass ein Virus, das sich immer bes­ser an eine neue Tierart anpasst, immer weni­ger an sei­nen ursprüng­li­chen Wirt ange­passt wird.

    Das Einbringen des Virus in ver­schie­de­ne Affengewebe oder ‑kul­tu­ren, ein­schließ­lich Affennieren, Affenhoden und Affenhaut, dien­te dazu, das Poliovirus an Affen anzupassen.

    Sobald es an Affen ange­passt war, so die Theorie, wür­de das Polio-Virus für Menschen weni­ger viru­lent sein. Die Idee war zwar sinn­voll, aber die Risiken, die damit ver­bun­den waren, waren es nicht.

    Jedes Mal, wenn das Polio-Virus aus die­sen Affengeweben und ‑kul­tu­ren ent­nom­men wur­de, lie­fen die Wissenschaftler Gefahr, frem­de Affenviren mit ihrem Polio-Virus zu vermischen.

    Und genau das ist natür­lich pas­siert. Da die Nieren das Blut fil­tern und Giftstoffe ent­fer­nen, sind sie in ein­zig­ar­ti­ger Weise als poten­zi­el­le Quelle für Viren geeignet.

    Aber die Geschichte wird noch schlimmer.

    Wie wur­de das Polio-Virus für Impfstoffe gezüchtet?

    Nachdem die Polio-Samen iso­liert wor­den waren, brauch­ten die Pharmaunternehmen eine Methode, um die rie­si­gen Mengen zu pro­du­zie­ren, die für lan­des­wei­te Impfkampagnen benö­tigt wurden.

    Dazu wur­de ein Medium oder Substrat benö­tigt, auf dem das Poliovirus effi­zi­ent gezüch­tet und geern­tet wer­den konn­te. Man ent­schied sich für Nierenzellen von Rhesusaffen und spä­ter von Afrikanischen Grünen Meerkatzen, da sie sich als effek­ti­ves Wachstumsmedium erwiesen.

    Affen wur­den in gro­ßer Zahl aus ver­schie­de­nen Ländern ein­ge­führt. Sie wur­den getö­tet und ihre Nieren wur­den ent­fernt. Den zer­klei­ner­ten Nieren wur­de dann eine klei­ne Menge Poliovirus zuge­setzt, und inner­halb weni­ger Tage konn­ten aus die­sen pul­ve­ri­sier­ten Affennieren gro­ße Mengen von Polioviruszellen gewon­nen werden.

    Es gab jedoch ein Problem bei der Verwendung von Affen-Nierenzellen zur Herstellung der ursprüng­li­chen Impfstämme und zur Züchtung des Impfstoffs in gro­ßen Mengen: Affen sind voll von Affenviren.

    Tatsächlich wur­den in den Polioimpfstoffen so vie­le Affenviren iden­ti­fi­ziert, dass die Wissenschaftler began­nen, sie zu num­me­rie­ren. Simian Virus 1, dann 2, usw. Dann began­nen sie, sie abzu­kür­zen: SV1, SV10, usw.

    Was ist SV40?

    SV40 war das 40. Virus, das in Nierenzellen von Rhesusaffen gefun­den wur­de, als die­se Zellen zur Herstellung des Polio-Impfstoffs ver­wen­det wur­den. Dieses spe­zi­el­le Virus kon­ta­mi­nier­te sowohl den inak­ti­vier­ten Polioimpfstoff (IPV) von Salk als auch den ora­len oder "leben­den" Polioimpfstoff (OPV) von Sabin.

    Wie wei­ter unten erläu­tert, wur­de SV40 als onko­gen bzw. krebs­er­re­gend eingestuft.

    SV40 gehört zur Familie der Polyomaviridae, zu der auch das JC-Virus (JCV) und das BK-Virus (BKV) gehö­ren. Polyomaviren sind klei­ne DNA-Viren.

    Das SV40-Genom kodiert für ver­schie­de­ne Proteine, dar­un­ter "Large T‑ag". Dieses Protein regt Wirtszellen dazu an, in die Phase ein­zu­tre­ten, in der die Zelle ihren gene­ti­schen Inhalt vor der Zellteilung ver­viel­fäl­tigt. Darüber hin­aus bin­det T‑ag an ver­schie­de­ne zel­lu­lä­re Tumorsuppressorproteine.

    Mit ande­ren Worten: SV40 trägt dazu bei, mensch­li­che Zellen zur Vermehrung anzu­re­gen, und stoppt gleich­zei­tig die zel­lu­lä­re Maschinerie, die die Entstehung von Krebs ver­hin­dern soll. Das ist ein töd­li­cher "Doppelstreich".

    Wie wur­de SV40 im Polioimpfstoff ent­deckt? Dr. Bernice Eddy von den National Institutes of Health (NIH), Division of Biologics, ent­deck­te es 1959, als sie das Material, das zur Herstellung von Polioimpfstoffen ver­wen­det wird, in Hamster injizierte.

    In den Hamstern wuch­sen Tumore, so dass Eddy den Erreger iso­lie­ren woll­te – und es stell­te sich her­aus, dass es sich um SV40 han­del­te, das 40. Affenvirus, das die Polio-Impfstoffe kontaminierte.

    Ihre Entdeckung wur­de von Dr. Maurice Hilliman und Benjamin Sweet von Merck bestä­tigt. .. " (Übersetzer)

    https://​child​rens​he​al​th​de​fen​se​.org/​d​e​f​e​n​d​e​r​/​c​a​n​c​e​r​-​c​a​u​s​i​n​g​-​s​i​m​i​a​n​-​m​o​n​k​e​y​-​v​i​r​u​s​-​p​o​l​i​o​-​v​a​c​c​i​n​es/

    1. Nein. Warum über­for­dert das? Aber die­ser Artikel müss­te oben irgend­wie fixiert wer­den. So dass jeder, der hier zum ersten Mal mit­liest, genau DEN Artikel fin­det und er nicht nach hin­ten ver­schwin­det. Je län­ger ich mich damit beschäf­ti­ge, desto unheim­li­cher wird es. 

      Man muss genau genom­men dazu schrei­ben: Achtung, nichts für schwa­che Nerven. Lesen auf eige­ne Gefahr.

  4. Vielen Dank für die­se aus­führ­li­che und infor­ma­ti­ve Reportage.

    Mir per­sön­lich hät­te sie als Mehrteiler wahr­schein­lich noch bes­ser gefal­len, da der Artikel an sich sehr lang ist und ich mit der Zeit etwas die Konzentration und Lust am Lesen ver­lie­re. Da hät­te ich mich auf häpp­chen­wei­se neue Artikel an meh­re­ren Tagen gefreut.

    Die HeLa-Zellen und deren Geschichte (Verschweigen der Herkunft, Kontamination von Zellproben) ist mir über den eng­lisch­spra­chi­gen Dokumentarfilm "The Way of all fle­sh" von Adam Curtis begeg­net. Dort wird auch beschrie­ben, wie die Suche nach einer Virusherkunft bei Krebs wäh­rend des "War on Cancer" durch die Kontaminationen tor­pe­diert wurde.

    Generell sehr inter­es­sant, mit was für Zellen in den Laboren gear­bei­tet wird und mit wel­cher Hybris man es bei den Forschern zu tun hat.

    Gibt es schon eine Reportage zu den Zellkulturen der Eierstöcke des syri­schen Goldhamsters? Die wur­den ja auch in eini­gen Zulassungsstudien bei "Medikamenten" und "Impfungen" genannt. Ich hof­fe, ich brin­ge bei den Begriffen nichts durcheinander.

    Nochmals vie­len Dank für den Artikel. Speziell die Entwicklungen und Werdegänge bei den Menschen, wie auch die Geschichte von Forschungseinrichtungen fin­de ich sehr spannend.

    1. @Johannes Schumann:
      Danke für den Hinweis!
      Dass die­ser "Beitrag" nicht ein­mal mehr einen Online-Kommentar wert ist/war und der Au-Tor sogar einen Link zu einem drei Monate(!) alten Artikel (im sel­ben Medium) für sein Schlusssatz-Fazit ver­wur­sten musste:
      "Wegen der Häufung der Omikron-Sublinie Eris in Großbritannien plä­die­ren Experten für ein Comeback der Maske."

      Ich leh­ne mich mal aus dem Fensterchen und sage: das Pferd ist zwar schon tot, aber ein paar apo­ka­lyp­ti­sche Reiterlein hau­en immer noch ihre Sporen drauf.

  5. Apropos HPV Impfung und weil ich das vorhin zufällig auf dem Schirm hatte:

    Frankreich: 12-Jähriger stirbt nach HPV-Impfung
    https://transition-news.org/frankreich-12-jahriger-stirbt-nach-hpv-impfung

    „Minuten nach Erhalt des Gardasil-HPV-Impfstoffs brach Elouan zusammen und verletzte sich am Kopf. Die Gesundheitsbehörde bestreitet jede Verbindung zwischen dem Tod des Jungen und dem Impfstoff. Die Staatsanwaltschaft von Nantes ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

    Trotz mehrerer Gerichtsverfahren in den USA, Indien, Japan, Kolumbien, Spanien und Frankreich, die belegen, dass der HPV-Impfstoff schädlich oder sogar tödlich sein kann, finanzieren Pharmakonzerne und multinationale Organisationen weiterhin weltweit HPV-Impfkampagnen in Schulsystemen. Diese Impfstoffe sollen angeblich gegen bestimmte Typen der sexuell übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV) schützen. Einige davon sollen Krebs verursachen, insbesondere Gebährmutterhalskrebs.

    Wie Natural News berichtet, wurde am 19. Oktober 2023 in französischen Schulen eine landesweite HPV-Impfkampagne gestartet, die sich an Schulkinder im Alter von 11 bis 14 Jahren richtete. Im Zuge dieses Impfprogramms sei es zum Tod des 12-jährigen Jungen namens Elouan gekommen.“

    In diesem Fall klingt das eher nach einer Verkettung unglücklicher Umstände. Mit dem Sturz bzw. der Kopfverletzung als womöglich eigentliche Todesurssache. Was aber nichts daran ändert, dass hier offenbar in Schulen Impfkampagnen mit einem höchst umstrittenen Impfstoff stattfinden. Und dabei ein 12-jähriger Junge(!) gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft wurde. Der andernfalls nun vermutlich noch leben würde.

    1. "New Zealand Government Data Administrator who work­ed on Vaccine Payment System Exposes Shocking Data on Vaccine-rela­ted Deaths
      Aussie17
      30.11.2023"

      https://​www​.aus​sie17​.com/​p​/​n​e​w​-​z​e​a​l​a​n​d​-​g​o​v​e​r​n​m​e​n​t​-​d​a​t​a​-​a​d​m​i​n​i​s​t​r​a​tor

      "Kim Dotcom@KimDotcom 5h

      New Zealand Covid-19 vac­ci­na­ti­on data­ba­se admin turns whist­le­b­lower and reve­als how many peo­p­le died after taking bad bat­ches of the Pfizer vac­ci­ne. This must be inve­sti­ga­ted. If this data of mass vac­ci­ne casu­al­ties is real the­re must be accountability."

      https://​nit​ter​.net/​K​i​m​D​o​t​com

      https://​rum​ble​.com/​v​3​y​q​g​s​f​-​l​i​z​-​g​u​n​n​-​t​h​e​-​m​o​t​h​e​r​-​o​f​-​a​l​l​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​v​a​c​c​i​n​e​-​r​e​v​e​l​a​t​i​o​n​s​-​d​a​t​a​-​r​e​v​e​a​l​e​d​-​i​n​-​t​h​.​h​tml

  6. Toller Artikel!!

    Haben sich Mentalität oder Integrität der Forscher seit­her wesent­lich verändert?

    "Dilemma
    (12.09.2022) Zellkulturen, die gar nicht die Zellen ent­hal­ten, die sie sol­len. Auch nach Jahrzehnten der Aufklärung besteht die­se Problematik noch immer. Warum?
    Eigentlich soll­te das Problem fal­scher Zelllinien­modelle weit­ge­hend bekannt sein. Auch Laborjournal und Lab Times wid­me­ten ihm 2007, 2008, 2010 und 2013 umfang­reiche Artikel. Dennoch zeich­net auch die jüng­ste Analyse noch immer ein kritik­würdiges Bild: Als Editorial Assistant beim International Journal of Cancer (IJC) wer­te­te Nicole Y. Souren gemein­sam mit Kollegen zwi­schen Juli 2018 und Juni 2021 die 747 zum Peer-Review ange­nom­me­nen Manuskripte aus, deren Forschung auf 4.138 huma­nen Zelllinien beruh­te. Unter ihnen fand sie 216 falsch iden­ti­fi­zier­te Zelllinien (EMBO J, 41(14): e111307).

    Sowohl Forschungs­treibende als auch Wissenschafts­verlage neh­men die Konsequenzen falsch iden­ti­fi­zier­ter Zelllinien für die eige­ne Forschung also wei­ter­hin in Kauf. Jahrzehnte­lange Aufklärungs­arbeit hat sich als unzu­rei­chend erwie­sen. Unwahrscheinlich, dass der vor­lie­gen­de Laborjournal-Artikel dar­an etwas ändern wird. Aber viel­leicht höhlt der ste­te Tropfen doch auch die­sen Stein. Was sind die Ursachen für falsch dekla­rier­te Zelllinien? Welchen Beitrag kön­nen Wissenschafts­verlage und Forschungs­förderer leisten?"

    https://​www​.labor​jour​nal​.de/​e​d​i​t​o​r​i​a​l​s​/​2​5​8​2​.​php

  7. Danke für Ihre inter­es­san­te Verknüpfungen.
    Sicherlich wer­den nun an den deut­schen Unikliniken selbst­kri­ti­sche Symposien zum Thema "Sorgloser Umgang mit den HeLa-Zellen" stattfinden…

    Hier eine erwart­ba­re­re histo­ri­sche Lesart:

    Eine Buchbesprechung mit einer unkri­ti­schen, posi­ti­ven Sichtweise wie heu­ti­ge Wissenschaftler sie bevorzugen:

    "Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks ist ein Sachbuch, das sich wie ein Roman liest. Eine wun­der­ba­re Mischung zwi­schen dem Leben der Familie Lacks und den Problemen der Wissenschaft macht die Lektüre zum Vergnügen. Laien ler­nen, ohne es zu mer­ken, eini­ges über Zellen, DNA und Krebs. Biologen und Mediziner erfah­ren mehr über die Geschichte der berühm­ten Zellen sowie über ech­te, mensch­li­che Probleme der Wissenschaft, die nicht einem trocke­nen Bioethik-Seminar entspringen.

    Das Buch schreit danach, von sei­nen Lesern ver­schlun­gen zu wer­den. Der Schreibstil von Skloot fes­selt – ob es um das Schicksal der Familie, der Wissenschaftler oder ihr eige­nes geht. Obwohl die Geschichte nicht chro­no­lo­gisch auf­ge­baut ist, son­dern in der Zeit dau­ernd vor und zurück springt, ver­liert man nicht den Faden. Einzig die Fülle von Namen der Großfamilie Lacks ver­wirrt. Ein Stammbaum wäre da hilf­reich. Trotz die­ser mar­gi­na­len Einschränkungen ist Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks ein Vergnügen nicht nur für alle Biowissenschaftler, son­dern auch für deren Kinder und Großeltern."

    https://​www​.labor​jour​nal​.de/​r​u​b​r​i​c​/​b​u​c​h​/​2​0​1​1​/​b​_​0​6​_​0​3​.​php

    1. Da fehlt nur noch die Erklärung daß die Herstellung syn­the­ti­scher Killer-Viren demo­kra­tisch sei und dem Klima, dem Wohlstand und der Freiheit der Menschen dient.

      Wenn schon Schwurbel dann richtig!

  8. Teleskopiert dar­ge­legt

    Die eigent­li­chen Zulassungsprozeduren für Arzneien und Medizinprodukte haben natür­lich einen Sinn. Und die­se "Geschichten" sind weder rar noch unbe­kannt. In der Regel wird sowas mit Geld ver­schüt­tet. Wo unse­re "Regierungspolitiker" hin­ge­hö­ren ist mir schon lan­ge klar. Auch wenn nach der Covid-19-Impfung nichts pas­siert wäre, was man ja nicht gera­de behaup­ten kann.

  9. Analyse des Hexyon-Impfstoffs ( Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influ­en­zae Typ b sowie Hepatitis B ). Meerkatzen (Cercopithecidae) DNA im Impfstoff nachgewiesen. 

    Bericht zur meta­ge­no­mi­schen Analyse von Hexyon (03.02.2019)

    https://​cor​vel​va​.it/​s​p​e​c​i​a​l​e​-​c​o​r​v​e​l​v​a​/​v​a​c​c​i​n​e​g​a​t​e​-​e​n​/​m​e​t​a​g​e​n​o​m​i​c​-​a​n​a​l​y​s​i​s​-​r​e​p​o​r​t​-​o​n​-​h​e​x​y​o​n​.​h​tml

  10. Die Geschichte ist sicher­lich ein sehr wich­ti­ges Kapitel in der Geschichte der moder­nen Medizin. Doch war­um die­se aus­führ­li­che Darstellung des Familienzwists, oder auch die Hinweise auf zwei Bücher. Ist das zwei­te nun glaubwürdig?

    Viele Fragen blei­ben nur ange­deu­tet. Starb Henrrietta Lacks in Wirklichkeit an der Bestrahlung und nicht an Krebs?
    Warum wird die Zelllinie nun doch gefei­ert, wenn sie doch Krankheiten ver­ur­sacht hat, die anson­sten nicht wären?
    Haben die häu­fi­gen Krebserkrankungen damit zu tun?
    Und: was haben die Covid-Impfstoffe damit zu tun? 

    In der Kürze liegt die Würze.… nichts für ungut, ich will nich über­heb­lich sein oder nörgeln.

    Übrigens habe ich beim Einkaufen mehr­fach beob­ach­tet, wie Leute Schnelltests aufs Band legen. Wie ist das möglich?

    Und gera­de kam im DLF ein Beitrag in den Informationen am Abend ein Beitrag zu Lauterbach, daß er die Pharmabranche för­dern will, damit die Produktion in Deutschland statt­fin­det. Der Sprecher fand das anschei­nend lobens­wert, wegen der Covid-I-stoffe. 

    Es gilt also: Wir soll­ten end­lich lau­ter werden. 

    Milliardäre wer­den mehr und die auch noch reicher…und das mit Steurgeldern, Sondervermögen, usw. (kam heu­te Mittag eben­falls im DLF Wirtschaftsteil).

  11. Woher wis­sen die Smartphone-Besitzer (vul­go: Smarties) eigent­lich, dass ihr Smartphone die­se Daten nicht ohne ihre Erlaubnis erhebt,
    sie ledig­lich kei­nen Zugriff auf die­se Daten haben?

    "Smartphone-Biometrie für die Gesundheitsüberwachung akzeptiert

    Während der Markt für Smartwatches und Fitness-Tracker wei­ter wächst, nut­zen immer mehr Verbraucher ihre Telefone für die bio­me­tri­sche Gesundheitsüberwachung. Fast die Hälfte aller erwach­se­nen Smartphone-Nutzer zählt täg­lich ihre Schritte.

    Etwa jeder Vierte über­wacht sei­ne Herzfrequenz, und 21 Prozent nut­zen ihr Telefon, um ihre Schlafgewohnheiten zu über­wa­chen. Neunundzwanzig Prozent der Männer über­wa­chen ihre Herzfrequenz, wäh­rend nur 23 Prozent der Frauen dies tun. Einundfünfzig Prozent der Frauen mes­sen ihre Herzfrequenz über ihr Handy, ver­gli­chen mit 44 Prozent der Männer.

    Nur 34 Prozent der Nutzer spei­chern kei­ne Gesundheitsdaten auf ihren Handys, und jun­ge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren nut­zen ihre Handys am häu­fig­sten zur Überwachung ihrer Gesundheit. Die Belgier sind eher bereit, Gesundheitsdaten zu tei­len. Etwa die Hälfte der­je­ni­gen, die ihre Gesundheitsdaten im Auge behal­ten (54 Prozent), gaben an, dass sie die­se Daten ger­ne mit ihrem Arzt tei­len würden."

    https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​1​2​/​0​1​/​u​m​f​r​a​g​e​-​i​n​-​b​e​l​g​i​e​n​-​d​i​g​i​t​a​l​e​-​i​d​e​n​t​i​t​a​e​t​-​a​m​-​s​m​a​r​t​p​h​o​n​e​-​w​i​r​d​-​u​e​b​e​r​w​i​e​g​e​n​d​-​a​b​g​e​l​e​h​nt/

  12. Der ÖRR-Journalismus erwacht ganz, ganz vorsichtig…

    "Selbst als die Politik das Narrativ vom "Schütze dich und ande­re!" gegen ein "Schütze dich selbst (vor einem schwe­ren Verlauf)!" aus­tau­schen muss­te, blieb die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht in Deutschland in Kraft. Sie galt ab dem 16. März 2022 und auch wenn vie­ler­orts kei­ne Sanktionen erfolg­ten, der Druck wie auch die Unsicherheit blieb für unge­impf­tes Personal über Monate hin­weg bestehen.

    Doch ohne einen erwie­se­nen Fremdschutz scheint die Impfpflicht in der Pflege weder aus wis­sen­schaft­li­cher noch aus juri­sti­scher Sicht halt­bar zu sein. Denn in einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes hieß es im Mai, dass der Gesetzgeber zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Gesetzes davon aus­ging, "dass sich geimpf­te und gene­se­ne Personen sel­te­ner mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 infi­zie­ren und daher das Virus sel­te­ner über­tra­gen kön­nen". Die Richter hiel­ten dadurch die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht im ver­fas­sungs­recht­li­chen Sinne für geeig­net – auch mit Blick auf die Omikron-Variante."

    "Trotz des feh­len­den Fremdschutzes hielt der zustän­di­ge Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an der ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impfpflicht fest. Ärzteverbände, eini­ge Bundesländer wie auch Gesundheitsämter hat­ten seit län­ge­rem dar­auf gepocht, die­se vor­zei­tig auf­zu­he­ben. Doch Lauterbach erteil­te den Vorstößen eine kla­re Absage. Noch im August bekräf­tig­te sein Ministerium, dass die Impfpflicht in der Pflege "alte und geschwäch­te Menschen schüt­ze", an die­ser Meinung des Ministers habe sich nichts geändert.

    Letzte Woche kam nun die Wende. Völlig über­ra­schend sprach sich der Minister plötz­lich dem ZDF gegen­über für ein Ende der Impfpflicht in der Pflege aus. Seine Begründung: "Die Impfung schützt nicht mehr vor der Ansteckung". Nun muss man sich fra­gen, war­um die­se Erkenntnis dem Minister erst jetzt kommt? Denn dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, ist spä­te­stens mit Omikron klar gewesen."

    "Die Debatte um den Fremdschutz der Corona-Impfstoffe zeigt deut­lich, wie wich­tig es ist, die Behauptungen zur Wirksamkeit der Vakzine aber auch die poli­ti­schen Entscheidungen der ver­gan­ge­nen zwei­ein­halb Jahre zu hin­ter­fra­gen und auch für zukünf­ti­ge Pandemien auf­zu­ar­bei­ten. Doch statt Fehler zu ana­ly­sie­ren oder gar zuzu­ge­ben, beruft man sich nach wie vor dar­auf, dass Studien Hinweise gege­ben hät­ten, die auf einen effek­ti­ven Fremdschutz hof­fen lie­ßen. Doch recht­fer­tig­ten die­se Indizien tat­säch­lich die ver­ba­le Ächtung der Ungeimpften und die mas­si­ven Einschränkungen der Grundrechte?"

    https://​www​.mdr​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​u​n​g​-​w​i​r​k​u​n​g​-​k​r​i​t​i​k​-​u​n​g​e​i​m​p​f​t​e​-​1​0​0​.​h​tml

    (Beitrag kann auch gekürzt werden)

  13. "p3likan@p3likaan 2h

    Wahnsinn!
    Im Bericht des Haushaltsausschusses vom 10.11.2022
    (link wei­ter unten)
    wer­den auf 80 Seiten alle Forschungsvorhaben/Studien zu #COVID-19 und Long-/Post-COVID, die vom Bund (mit)finanziert wer­den und z.T. bis 2027 rei­chen, aufgeschlüsselt.
    Da wun­dert es nicht, dass gewis­se Protagonisten aus Wissenschaft und Forschung, ich will hier kei­ne Namen nen­nen , wei­ter­hin z.T. evi­denz­freie Äußerungen von sich geben und an bestimm­ten Narrativen festhalten.

    Es gibt in den Tabellen unfass­ba­re Förderungen und Finanzierungen zu entdecken.

    Wer fin­det die Abstrusesten?

    Hier der Download-link
    bundesgesundheitsministerium…"

    https://​nit​ter​.net/​p​3​l​i​k​a​an/

  14. Es erschreckt mich wenn hier Leute beschwe­ren und öffent­lich bekun­den dass sie nicht fähig sind die Rezeption eines Artikel (Lesegeschwindigkeit, Lesedauer, Lesedosis, …) für sich selbst steu­ern zu kön­nen und des­halb Vordosieren und Vorkauen vom Artikelspender erwar­ten. Wo sind wir hingeraten?

    Danke an Illa für die­se wirk­lich mal wie­der mäch­ti­ge Informationszurverfügung-Stellung.

    Und lei­der wur­de ich mal wie­der dar­in bestä­tigt, dass aka­de­mi­sche "Wissenschaft" ein Marktplatz der Eitelkeiten, Lügen- und Sündenpfuhl und eine Menschen- und Menschlichkeits-Verachtungs-Maschinerie ist.

    1. Da kann ich Ihnen nur bei­pflich­ten. So ist es. Zudem – schein­bar nicht justi­fi­zier­bar! Viele Mediziner haben rein­ste Narrenfreiheit – nicht nur bzgl. Corona. Die "fal­schen ärzt­li­chen Atteste" die im Zsgh. bekannt wur­den – gegen C‑19-Massnahmenkritische – sind wirk­lich lächer­lich wenn man sich die ech­ten Gefälligkeits"arbeiten" (da lachen ja die Hühner v.w. "Arbeit") ansieht. Das ist RICHTIGE KRIMINALITÄT nix FFP3-Maskenquatsch. Woher kommt das? Sehr ein­fach zu beant­wor­ten. Korruption.

  15. Einen herz­li­chen Dank an Illa auch von mir für die­se her­aus­ra­gen­de Reportage! (Beim Lesen bekam ich Beklemmungen …, aber das macht nix!)
    Und herz­li­che Grüße in die Runde von Corinna aus dem Witwesk

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