Die österreichische Tageszeitung "Die Presse" berichtet heute unter diesem Titel:
»Bei der Durchsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben Sicherheitskräfte in Angola nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens sieben Menschen getötet. Bei den Opfern handle es sich um Buben und junge Männer im Alter von 14 bis 21 Jahren, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Amnesty International und der angolanischen Organisation Omunga.
Sie seien bereits im Mai und Juli getötet worden. Die Menschenrechtler gehen von einer noch höheren Dunkelziffer von Tötungen in dem südwestafrikanischen Land aus…
"Das ultimative Ziel des Kampfes gegen die Ausbreitung von Covid-19 sollte sein, Leben zu retten und Existenzgrundlagen zu schützen. Wenn staatliche Akteure für das Töten von Menschen verantwortlich sind, dann geht das am Sinn vorbei", sagte der geschäftsführende Direktor von Omunga, Joao Malavindele.
In Angola wurden bisher knapp 2200 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. 96 Menschen sind nach Behördenangaben bisher nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben.«
Wikipedia weiß:
»Die Presse ist eine in Wien erscheinende überregionale österreichische Tageszeitung, die zur Styria Media Group gehört und gemäß ihrer Blattlinie eine "bürgerlich-liberale Auffassung" vertritt.«
Es ist also weder ein Verschwörer- noch ein Revolverblatt, das hier eine Meldung von dpa veröffentlicht. Soweit dies heute per Google zu ermitteln war, wurde die dpa-Nachricht von keinem einzigen deutschen Medium verbreitet.
Was nicht ins Narrativ passt, wird nicht berichtet, das ist die traurige Ödnis in der derzeitiger Presselandschaft. Als Prof. Streeck in eine internationale Fachkommission zur Beurteilung der Coronalage berufen wurde, war das gerade mal zwei Medien eine kleine Meldung wert. Man stelle sich vor, Drosten wäre berufen worden: Rauschen im Blätterwald, Meldungen in der Tagesschau usw.
Was die braven und selbstverliebten Schreiberlinge nicht bemerken: Sie machen sich selbst überflüssig. Irgendwann heißt es dann: Wozu Journalismus, die PR-Abteilung der Regierung tut es doch auch.
Die Meldung erschien in einigen online-Medien, meist im Corona-Ticker ( n‑tv, Kölner Stadtanzeiger …)