Am 10.4. meldete dpa:
"Seit Mitte März klingt die Grippewelle in Deutschland ab. Das Robert Koch-Institut teilt die Anzahl der bisher erfassten Todesfälle mit. Besonders ältere Menschen sind aufgrund der Virusinfektion verstorben… Allerdings schickt für Deutschland nur eine Auswahl von rund 500 Arztpraxen Tests an das RKI. Die Ergebnisse werden später hochgerechnet…
Nach den ersten Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft haben insgesamt rund 4,3 Millionen Menschen wegen Influenza eine Haus- oder Kinderarztpraxis aufgesucht.
Seit Anfang Oktober wurden insgesamt 411 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion an das RKI übermittelt. 86 Prozent der Gestorbenen waren 60 Jahre oder älter, ein großer Teil war über 80 Jahre alt."
Zitiert nach t‑online.de
mdr Wissen ergänzt:
"84 Grippeausbrüche in Krankenhäusern
In der gesamten Grippesaison seit vergangenem Herbst wurden mittlerweile fast 182.000 Influenza-Fälle im Labor bestätigt. 16 Prozent der Betroffenen wurden im Krankenhaus behandelt. Bei dieser Zahl ist allerdings zu beachten, dass ein Teil dieser Patienten eigentlich aus anderen Gründen in den Kliniken behandelt wurde und sich erst dort mit der Grippe angesteckt hat. Laut Wochenbericht wurden seit Herbst insgesamt 84 solcher Grippeausbrüche mit mehr als fünf Infektionen zur gleichen Zeit in Krankenhäusern gemeldet. "
Offenbar verzichtet das RKI zur Zeit auf die Veröffentlichung der weiteren Entwicklung.
Zu berücksichtigen ist dabei, daß es viele Menschen geben wird, die ihre Hausärztin in diesen Wochen nicht wegen eines vermeintlich bloßen Schnupfens aufsuchen.
Dazu kommt:
"Wie werden Grippe-Tote gezählt?
Da auf dem Totenschein in vielen Fällen nicht "Influenza" als Todesursache verzeichnet wird, kann die Zahl der Grippetoten in jeder Saison nur geschätzt werden. Dazu wird ermittelt, wie viele Menschen in einem bestimmten Zeitraum statistisch sowieso gestorben wären – ohne kursierende Grippewelle. Dies ist die sogenannte "Hintergrundmortalität". Dann beobachten die Experten, wie hoch der zusätzliche Mortalitätsanstieg ausgefallen ist. Diese sogenannte "Übersterblichkeit" wird der Grippewelle zugeschrieben.
Wie werden Corona-Todesfälle gezählt?
Stirbt in Deutschland ein positiv auf das Coronavirus getesteter Mensch, geht er als Corona-Todesfall in die Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein – unabhängig davon, ob er direkt an Covid-19 gestorben ist oder möglicherweise an einer anderen Ursache:
Das RKI zählt also zu den Corona-Todesfällen einerseits Menschen, die direkt an der Coronainfektion und deren Begleiterscheinungen (wie z.B. Lungenentzündung) gestorben sind. Andererseits gelangen auch Menschen in die Statistik, die eine Vorerkrankung hatten und bei denen es nicht sicher ist, was letztendlich die Todesursache war.…
Für eine Übersterblichkeit mit auffälligen Abweichungen nach oben in den Monaten Januar bis März 2020 haben wir aktuell keine Hinweise.
Statistisches Bundesamt"