Wie in vielen anderen Fällen hat das Robert-Koch-Institut seine Meinung auch zur Frage von Autopsien bei Corona-Verdacht geändert.
Gutwillige können das Einsicht nennen und Reaktion auf neue Erkenntnisse. Skeptiker verweisen eher darauf, daß die RKI-Chefs sich eher medialem Druck anpassen. Das Institut beruft sich in der Maskenfrage (wochenlang lehnte es eine Verpflichtung zum Tragen ab) genauso wenig auf neue Erkenntnisse wie in der der Autopsien. Hier war einfach das Unverständnis aus der Fachwelt übermächtig geworden:
"Der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) fordern möglichst zahlreiche Obduktionen von Corona-Verstorbenen. Sie widersprechen damit der Empfehlung des Robert Koch Instituts, in diesen Fällen innere Leichenschauen zu vermeiden. Im Gegenteil sei es notwendig, weitere Erkenntnisse über die Erkrankung und deren oft erstaunlich fulminanten Verlauf zu gewinnen und offene Fragen zu beantworten." Link
Schon in Sachen der anfangs in der Politik hoch gehandelten Kennziffer der Verdoppelungszahlen war das RKI zurückgerudert. Seinerzeit war von Lockerungen bei einer Zahl von 10–14 Tagen die Rede. Nachdem dieser Wert ins Astronomische stieg, wartete das RKI mit dem R‑Wert auf. Jetzt muß der als Begründung herhalten für die Regierungsmaßnahmen.
Damit soll nicht behauptet werden, daß die Daten des RKI nicht zuträfen.
Es soll aber darauf hingewiesen werden, daß ein derartig komplexes Phänomen wie die gesellschaftlichen Auswirkungen des Virus nicht nur von Virologen und erst recht nicht nur von einer Fraktion der Fachwelt gesteuert werden darf.