"Ob ich mir das Virus eingefangen habe oder nicht, weiß ich noch immer nicht"

Die Reporterin der "Welt" hat Karneval gefei­ert in Köln, 2G-kon­form. Trotzdem hat sie Angst. Auch sie glaubt offen­bar nicht der Story vom "voll­stän­di­gen Schutz". Dabei gehört sie offen­bar noch nicht ein­mal zu einer Risikogruppe, son­dern zu denen, die sich das Feiern frei­sprit­zen wollten:

»… Meine Freunde und ich taten uns alles ande­re als leicht mit der Frage, ob sich der Karnevalsauftakt eini­ger­ma­ßen risi­ko­frei fei­ern lie­ße: Wir berie­ten wochen­lang in Whatsapp-Gruppen, wäg­ten das Für und Wider ab, besorg­ten uns schließ­lich Tickets für eine Veranstaltung in einem Club, in dem gut gelüf­tet war, sich ver­gleichs­wei­se weni­ge Menschen auf­hiel­ten, stren­ge Zugangskontrollen herrschten.

Letzten Endes sieg­te der Hunger nach etwas Lebensfreude nach fast zwei Jahren der Entbehrung. Wir wür­den Karneval fei­ern – zumin­dest ein biss­chen. Wer konn­te wis­sen, ob nicht die vier­te Coronawelle schon bald wie­der alle Aussichten auf Feiern kom­plett zunich­te machen wür­de?«
welt​.de (16.11., Bezahlschranke)

Wem wird eigent­lich mit 2G "das Leben schwer" gemacht? Die nicht "Geimpften" kön­nen sich zurück­leh­nen und die stei­gen­den Fallzahlen der 2Gs betrach­ten. Wochenlange Grübeleien ken­nen sie nicht, sie gehen zu der­art gefähr­li­chen Events ein­fach nicht hin.

Anette Dowideit, Ressortleiterin Investigativteam, nahm jedoch allen Mut zusam­men. Sie rech­ne­te nicht mit der Feierwut ihrer Mitgeschützten:

»Ausrastende Menge

Schon im Verlauf des 11. 11. aber zeig­ten sich schnell die Grenzen die­ser Planung: Am Nachmittag die­ses Tages ging ein kur­zes Video in den sozia­len Netzwerken viral, das der Kölner Stadt-Anzeiger gepo­stet hat­te: Es zeigt eine aus­ra­sten­de Menge am Studententreffpunkt Zülpicher Platz – Hunderte Feiernde, dicht gedrängt. Bei Twitter und anders­wo sorg­ten die Bilder für öffent­li­che Erregung: Verantwortungslos sei das, so zu fei­ern ange­sichts vie­ler­orts über­füll­ter Intensivstationen.«

So geht ihre Erfahrung mit der "Pandemie der Geimpften" weiter:

»Es beginnt mit einer roten Warnmeldung in mei­ner Corona-App drei Tage nach der Feier: „Eine Risikobegegnung am 11. 11.“. Mehrere Schnelltests und ein PCR-Test sind zunächst nega­tiv, doch dann begin­nen die Symptome – trotz Impfschutz: Kopf‑, Glieder- und Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Schüttelfrost. Mein näch­ster Schnelltest, Dienstagmorgen, ist positiv.«

Nicht "Geimpfte" wären hap­py. Eine hef­ti­ge­re Erkältung beschert ihnen ein hal­bes Jahr "Genesenenstatus". Ähnlich geht die Reporterin vor, hat davon nur nchts. Sie testet und testet immer wie­der, bis sie end­lich ein posi­ti­ves Ergebnis erhält. Auch der PCR-Test ist etwas, dem sie mißtraut.

Wer feiern kann, sehe ich ein, der kann auch seinen Test selbst zahlen

»Um Gewissheit zu erlan­gen, fah­re ich unver­züg­lich zur offi­zi­el­len Corona-Teststelle an der Kölner Uniklinik – und erschrecke: Vor dem Gebäude hat sich um kurz nach 10 Uhr eine Schlange gebil­det, die um den hal­ben Straßenblock reicht. Hunderte war­ten dicht­ge­drängt auf einen Corona-Test, und neben­dran, in einer zwei­ten Schlange, drän­geln sich Angestellte der Uniklinik, die hier eben­falls lan­ge auf ihre Tests war­ten müssen.

Überfordert wir­ken­de Sicherheitsleute in gel­ben Warnwesten gehen die Reihen der Wartenden ab und ver­su­chen, die­se zu über­zeu­gen, die Schlange wie­der zu ver­las­sen – auch mich. „Hier wer­den Sie heu­te nicht mehr dran kom­men, wir haben nur bis 15 Uhr auf“, sagt einer, der es ange­sichts mei­nes ange­schla­gen wir­ken­den Zustands gut mit mir meint. Er emp­fiehlt, mich anders­wo testen zu las­sen, auf eige­ne Kosten.«

Das macht Frau Dowideit prompt. Sie läßt für "voll­stän­dig Geschützte" näm­lich gelten:

»59,90 Euro für einen PCR-Test bin­nen 24 Stunden. Wer fei­ern kann, sehe ich ein, der kann auch sei­nen Test selbst zahlen…

Am Mittwochmittag, mehr als zwei Stunden nach Ablauf der ver­ein­bar­ten Antwortfrist des Testzentrums, ist noch kei­ne E‑Mail ein­ge­trof­fen. Meine Anrufe drückt das Zentrum weg, und auf der Webseite des Anbieters steht nun: „Aktuell kön­nen wir auf­grund des hohen Testaufkommens lei­der kei­ner­lei PCR-Tests anbieten.“…

Ob ich mir das Virus ein­ge­fan­gen habe oder nicht, weiß ich noch immer nicht…«

Wem also hat die 2G-Regel die A‑Karte beschert? Die "Geimpften" kön­nen sicher sein, es kommt noch schlim­mer. Demnächst droht 2G-Plus oder 2G-Professional…

8 Antworten auf „"Ob ich mir das Virus eingefangen habe oder nicht, weiß ich noch immer nicht"“

  1. Ja und der Winter hat noch nicht ein­mal angefangen.

    Ich kann über­haupt nicht nach­voll­zie­hen, dass einem unter die­sen Umständen noch nach Feiern zumu­te ist. 

    Ich lebe ganz nach den Worten Fontanes: "Es bedarf eigent­lich weni­ger Dinge – um in beschei­dem Maße – glück­lich zu sein. Ruhe , Stille, ein Sofa, und eine Tasse Tee (oder Kaffee) geht über alles."

    Er hat das Buch ver­ges­sen, Ohne ein Buch geht gar nichts.

    Und einen , der mir die Haare schnei­det, könn­te ich gebrau­chen. Ich sehe inzwi­schen wie ein Höhlenmensch aus.

  2. https://t.me/neuesausrussland/137

    "Russland: Menschen, die nach der Impfung trotz­dem an Corona erkran­ken, wird der QR-Code annuliert
    Die Gültigkeitsdauer betref­fend, gilt ein QR-Code für Geimpfte ein Jahr lang, für die­je­ni­gen mit durch­ge­mach­ter Krankheit ein hal­bes Jahr. Wenn aller­dings ein Geimpfter trotz­dem an Corona erkrankt, wird ihm die gesam­te rest­li­che Gültigkeitsdauer sei­nes Codes annul­liert. Diese Personen erhal­ten dann ent­spre­chend ihrem Erkrankungsdatum eine neue Gültigkeitsdauer für ihren QR-Code. "

    … und da hat­te ich eine Weile die nai­ve Hoffnung, die rus­si­sche Regierung wäre nicht mit im Great Reset Boot.
    Aber wenn's um Bevölkerungskontrolle und Überwachung geht, sind sich anschei­nend alle einig, die sich sonst so eif­rig bekriegen.

    1. Diese nai­ve Hoffnung hat sich bei mir schon erle­digt, als über 65 jäh­ri­gen der Zugang zur U‑bahn in Moskau ver­wei­gert wur­de. wohl dem der reich ist und Taxi oder eige­nen PKW sich lei­sten kann. Demnächst auch 3 G hier…
      nein, Russland ist wohl lei­der kei­ne Oase der Freiheit auch wenn die Einwohner nicht so schnell auf Propaganda rein­fal­len und mensch­li­cher unter­ein­an­der sind und sich eher auch gegen­sei­tig helfen.

    2. @D. S.:
      "Diese Personen erhal­ten dann ent­spre­chend ihrem Erkrankungsdatum eine neue Gültigkeitsdauer für ihren QR-Code"

      Schockiert Sie jetzt, dass in Russland über­haupt die­se QR-Codes Verwendung fin­den, oder stört es Sie, dass die­se dann "ent­spre­chend ihrem Erkrankungsdatum" ver­län­gert werden?

      Gut – ich ver­mu­te, "annu­liert" hat Sie so auf­ge­wühlt, dass Ihnen das mit der Verlängerung ent­gan­gen ist …

      [Das glei­che übri­gens in Frankreich: Ab Erkrankung gilt Genesenenstatus, also ein hal­bes Jahr + 5 Wochen Ruhe vor Impfnötigung]

  3. Wer die "Impfung" kaum abwar­ten konn­te, hat ja schon gezeigt, dass er Angst hat. Wenig ver­wun­der­lich ist, dass die­se Menschen ihre Angst trotz "Impfung" nicht able­gen konn­ten. Ich habe einen Kollegen, der mit einer Panikfrau lebt. Sein Stiefsohn ist auch panisch. Im ersten Quartal 2021 hieß es, die Großeltern dürf­ten ihren Enkelkind nur sehen, wenn sie tages­ak­tu­ell gete­stet sei­en. Natürlich wur­de sich auch an die Kontaktbeschränkungen gehal­ten, d.h. es durf­te nur ein Großelternteil, also das regu­liert war. Natürlich sind Kollege und Panikfrau dop­pelt geimpft. Sie ist voll auf Linie, er lethar­gisch und unter ihrer Knute. Er muss sich nun auf Anweisung der Frau täg­lich testen. Sicher kennt ihr auch vie­le die­ser Angsthasen. Da steckt auch viel Untertanengeist hin­ter. Bei uns am Standort gibt es auf dem Flur eine FFP2-Pflicht. In der Küche dür­fen sich zwei ohne Maske auf­hal­ten. Mein Kollege zieht die Maske auf, wenn er mit mir gemein­sam über den Flur geht. In der Küche nimmt er die Maske wie­der ab und dann trin­ken wir Kaffee. 

    Ich lau­fe hin­ge­gen häu­fig ohne Maske über Flur. Habe nur Angst vor eini­gen weni­gen Denunzianten.

    1. "Mein Kollege zieht die Maske auf, wenn er mit mir gemein­sam über den Flur geht. In der Küche nimmt er die Maske wie­der ab und dann trin­ken wir Kaffee. "

      Sowas ähn­li­ches habe ich auch erlebt, als ich nach 1,5 Jahren Home Office ein­mal ins Büro ging. Da konn­te ich dann auch der­art irra­tio­na­les Verhalten bei mei­nen eigent­lich sehr intel­li­gen­ten Kollegen beob­ach­ten. Es war betrü­bend und, ohne Häme, auch sehr bemitleidenswert. 

      Aus ihrer Angst her­aus klam­mern sich die Leute an eine ver­meint­lich siche­re Führung und tun das, was ihnen befoh­len wird. Dabei ist es ja genau die­se "Führung", vor der die Leute eigent­lich Schutz bräuch­ten. Jetzt aber wer­den auf Kosten ihrer gei­sti­gen und kör­per­li­chen Gesundheit per­ver­se Machtgelüste befrie­digt und obszö­ne Profite geschla­gen. Traurig!

  4. Wenn es um Sicherheit gin­ge, könn­te sich ein­fach jeder mor­gens selbst­stän­dig mit einem Test für 99Cent testen. Der Test hat eine Nummer die man mit dem Ergebnis abfo­to­gra­fiert und fer­tig. Aber ne, das wäre ja zu ein­fach. Zumal, man dann den tat­säch­li­chen Überblick über das Geschehen bekä­me, was ja offen­sicht­lich nie­mand will.

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