»Das "große Experiment" Corona-Massentests« ist heute ein Beitrag auf msn.com überschrieben.
»Millionen Menschen auf Sars-CoV‑2 zu testen, bedürfe einer unbürokratischen Vorbereitung und eines geeigneten Zeitpunkts, mahnen Wissenschaftler. Falsch positive Tests könnten in Kauf genommen werden. Das Bundesheer beginnt jedenfalls mit Planungen.
Im Schnelltesten möglichst großer Bevölkerungsteile sieht die Bundesregierung die Chance auf einen nach dem neuerlichen Lockdown möglichst normalen Ablauf der Weihnachtszeit. Wie man den von der Slowakei entlehnten Ansatz hierzulande umsetzen möchte, ist aber noch völlig offen. Für den Mikrobiologen Michael Wagner könnte ein Massentest als eine Art "Wellenbrecher" fungieren. Auf jeden Fall wäre ein solches Programm ein "großes Experiment", sagte er der Austria Presse Agentur…
Das Bundesheer hat am Montag bereits mit der Planung begonnen. "Das Verteidigungsministerium hat in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt und dem Gesundheitsministerium mit den Planungsarbeiten begonnen…
Antigen-Schnelltests ausreichend verfügbar
Für Michael Wagner von der Universität Wien, der wissenschaftlicher Koordinator der in diesem Schuljahr laufenden Sars-CoV-2-Monitoringstudie an Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen mittels Gurgeltests ist, ist auch der möglichst flächendeckende Ansatz interessant. Hier stellt sich laut Wagner zuerst die Frage der Testmethode. Antigen-Schnelltests seien vermutlich im ausreichenden Maß vorhanden. Sie haben jedoch den Nachteil einer eingeschränkten Genauigkeit.
Zwar werden Menschen mit hoher Viruslast in der Regel gut erkannt, perfekt sei das Verfahren aber auch hier nicht. "In aller Regel ziehe ich damit aber schon viele heraus – gerade von jenen, die viele Viren im Rachen tragen", sagte Wagner. Besser wären laut dem Forscher neue Methoden mit raschen und sensitiveren PCR-Tests, ob sich das zeitlich irgendwie ausginge, könne er aber nicht beurteilen. Wichtige Fragen müsse man sich auch zur Logistik stellen. Wagner: "Man will ja vermeiden, bei solchen Testungen viele Leute zusammenzubringen." Bei der Gurgelmethode könnte man Proben theoretisch auch zuhause nehmen und beispielsweise nach Haushalten gesammelt abgeben.
Wird tatsächlich mehr oder weniger die gesamte Bevölkerung getestet, ist auch davon auszugehen, dass der allergrößte Teil keine Covid-19-Infektion trägt. Rein statistisch gesehen kommt es bei derart vielen Testungen dann zu falsch positiven Ergebnissen. Auch aus diesem Grund sprach sich die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) im Oktober gegen "ungezielte Massentestungen" aus. Auch ein negatives Ergebnis sei eben nur eine Momentaufnahme, argumentierte damals der Verband.
„Bestimmter Anteil falsch Positiver"
Bei falsch positiven Ergebnissen handle es sich um ein "sensitives" Thema, so auch Wagner, vor allem, wenn nur mit einem Test getestet wird. Im Gegensatz zu PCR-Tests, bei denen verschiedene Tests miteinander kombiniert werden, um falsch Positive nahezu auszuschließen, wird man "bei Antigentests einen bestimmten Anteil falsch Positiver mitziehen. Damit kann man wahrscheinlich irgendwie leben, man muss sich dessen nur bewusst sein." Wenn einzelne Getestete fälschlich in Quarantäne müssen, sei das zwar im Einzelfall höchst unangenehm, im Vergleich zum Preis der Pandemie jedoch nicht so schlimm: "Es ist ein Screening. Man hat es ja nicht mit Schwerkranken im Krankenhaus zu tun."…
Auch Gerald Gartlehner, Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems, wies am Montag im Ö1-Mittagsjournal auf das Problem falsch positiver Antigen-Schnelltests hin: Bei geschätzten rund fünf Millionen Tests österreichweit könnten rund 150.000 falsch positive Ergebnisse herauskommen. Man müsse daher "sehr genau abwägen, ob das wirklich Sinn macht", so der Wissenschafter, der Massentestungen in der Gesamtbevölkerung skeptisch gegenübersteht.
Die Wirkung solch großflächiger Aktionen lasse sich insgesamt noch schwer beurteilen, so Wagner. In China etwa verfolgt man so eine Strategie schon bei kleineren Sars-CoV-2-Ausbrüchenrüchen. Dort wird auf Test-Pooling gesetzt. Offenbar sei man damit relativ erfolgreich, "sie machen das allerdings mit PCR-Tests", betonte der Wissenschaftler, der glaubt, dass "Massentests wirken können, indem Infektionsketten kurzfristig durchbrochen werden. Einen Langzeitschutz hat es natürlich nicht"…
Ausgangssperre für Testverweigerer
In der Slowakei waren alle Menschen im Alter von zehn bis 65 Jahren aufgerufen, einen Test zu machen. An der ersten Runde nahmen 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner teil. Wer kein negatives Testergebnis vorweisen konnte, war von einer strikten Ausgangssperre betroffen und durfte nicht in die Arbeit gehen. Mit den anfangs teils kritisierten Massentests wurden rund 50.000 Personen identifiziert, die einen asymptomatischen Krankheitsverlauf hatten und nicht wussten, dass sie Corona-positiv waren.«
Update 21:00: msn.com, ein wenig später:
»Anschober: Massentests an Gesamtbevölkerung noch offen
Gesundheitsminister wirbt für die Stopp-Corona-App. Zum Slowakei-Vorbild des Kanzlers ist er reserviert: Es könnte auch nur "intensive Tests an Hotspots" geben…
Anschober ist gegen Zwang, auch gegen indirekten, indem man dann, wenn man sich testen lässt, mehr Bewegungsfreiheit bekommt als Testverweigerer. Der Grüne gibt sich überzeugt, dass die Menschen freiwillig mitmachen werden. An eine genügende Zahl hochwertiger Tests zu kommen, sollte nicht das Problem sein, sagt Anschober. Es seien genügend am Markt.
Nicht zuletzt appelliert Anschober "dringend", die Stopp-Corona-App zu benutzen.«
(Hervorhebungen nicht im Original.)
Frage: Was sagt denn eigentlich die Menschenrechtskonvention dazu? Solche geplanten Massentest auf wahrscheinlich, aber nicht wirklich hohe Infektions- und noch geringere Krankheitserscheinungen – verstoßen die Ösis nicht gegen eine der Hauptdoktrinen dr Konvention?
Menschenrechte? Wen kümmert denn heute sowas? Demokratie, Opposition, Parlament, öffentlicher Diskurs, Minderheitenschutz, Rechtssicherheit und Rechtstaatlichkeit, Kinderschutz, Grundgesetz, körperliche Unversehrtheit, … ist doch alles billigst hinfällig wenn die Herrschaft "Pandemie" ausruft.
Pandemiekratie kennt nur ein Gebot: Kuschen! Buckeln! Ducken!