Vor kurzem wurde hier berichtet, daß Christian Drosten und die Groupies aus seinem Podcast den x‑ten Preis für fabelhafte Kommunikation erhalten haben, diesmal den "Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus".
Dort war zu lesen, welch honorige Menschen in der Jury saßen. Einer davon war Prof. Dr. Dr. Andreas Barner.
Über den Herrn weiß Wikipedia:
»Seit dem 1. Juli 1999 war er Mitglied der Unternehmensleitung und dort für den Unternehmensbereich Pharma-Forschung, Entwicklung und Medizin zuständig. 2009 übernahm er zusätzlich die Rolle des Sprechers der Unternehmensleitung.
Am 30. Juni 2016 schied Barner als Vorsitzender der Unternehmensleitung aus und wechselte in den Gesellschafterausschuss von Boehringer Ingelheim.
Barner nimmt Funktionen in mehreren Verbänden der Wissenschaft und der Industrie wahr.
So ist er seit Juni 2013 Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Weiterhin ist Barner Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft und Mitglied im Präsidium der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Er war außerdem bis 2007 Vorstandsvorsitzender des deutschen Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e. V. (VFA). Darüber hinaus war er Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI) sowie des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI). 2007 wurde er vom deutschen Bundespräsidenten in den Wissenschaftsrat berufen.
Seit 2008 ist Barner Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages…
Barner war von 2016 Kuratoriumsvorsitzender und Geschäftsführer der Fazit-Stiftung, die als Mehrheitseigentümerin die Frankfurter Allgemeine Zeitung kontrolliert. Zum Juli 2019 wechselte er mit Karl Dietrich Seikel die Rollen in Fazit-Stiftung und Aufsichtsrat. Er ist nunmehr Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.«
Damit saßen in der Jury neben Stefan von Holtzbrinck selbst und diesem Herrn Barner auch eine Präsidiumskollegin von Barner aus der DFG, eine ehemalige Kollegin von Barner aus dem Wissenschaftsrat, ein Vertreter der FAZ, bei der Barner Aufsichtsratschef ist, und ein Geschäftsführender Redakteur der ZEIT, die wiederum zur Hälfte dem Holtzbrinck-Clan gehört.
Damit sich die Kreise schließen: Anläßlich des Eintritts von Stefan Quandt in den Aufsichtsrat der FAZ war 2019 dies zu lesen:
»"Die 'FAZ' ist ein wichtiges und meinungsbildendes Medienunternehmen, das sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellt und dabei spannende neue Wege geht", teilte Quandt-Sprecher Jörg Appelhans auf "kress pro"-Anfrage mit.«
Quandt ist Wegbereiter des Lehrstuhls von Christian Drosten bei der Charité (s. Drosten, Grimme-Preis und die Quandts).
Drei Tage bevor Christian Drosten der diesjährige Grimme-Preis verliehen wurde, verkündete die Johanna-Quandt-Stiftung, wer den Herbert-Quandt-Medienpreis "im Gedenken an die Persönlichkeit und das Lebenswerk des Unternehmers" in diesem Jahr erhält. Christian Drosten wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen.
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
Update: Seit 2022 ist Michael Kaschke Präsident des Stifterverbandes.