"Positivitätsrate ist falsch, weil die Massentests nicht integriert sind"

Behörden wie das RKI tei­len den Anteil posi­ti­ver Ergebnisse an durch­ge­führ­ten Tests mit. Aktuell liegt er bei 6,24 Prozent:

Quelle: rki​.de

Das Problem dabei besteht dar­in, daß hier ledig­lich PCR-Tests aus­ge­wer­tet wer­den, übri­gens inklu­si­ve Mehrfachtestungen. Millionen von Schnelltests, die nega­tiv aus­fal­len, fin­den dabei kei­ne Berücksichtigung. Die Positivenquote aller Tests ist also wesent­lich geringer.

Für die Schweiz wur­de von Bundesrat (so hei­ßen die Kabinettsmitglieder dort) Alain Berset nun zugegeben:

»Wenn auch alle Massentests gemel­det und erfasst wer­den, wür­de die Positivitätsrate so tief sin­ken, dass sie ihre – inzwi­schen ohne­hin beschränk­te – Aussagekraft ver­lie­ren würde.«

Näheres dazu auf coro​na​-tran​si​ti​on​.org.

4 Antworten auf „"Positivitätsrate ist falsch, weil die Massentests nicht integriert sind"“

  1. @aa: Es gibt noch einen wei­te­ren Unterschied zwi­schen Massentest und PCR-Test: Nach der Änderung der Tetskriterien wird der PCR nur noch dann ange­wandt, wenn die betrof­fe­nen Personen zumin­dest leich­te Symptome auf­wei­sen. Alle ande­ren wer­den seit Mitte November nicht mehr gete­stet, wodurch die Positivrate wesent­lich höher aus­fällt und hier­durch die Inzidenzzahl selbst bei klei­nen "Wellen" stark nach oben schnellt.

    Ich habe gestern Abend schon inet­was geschrie­ben, dass die Berücksichtigung aller Schnelltests (posi­tiv + nega­tiv) die Fake-Pandemie zum Ende bringt, und zwar in rela­tiv kur­zer Zeit.

  2. Die "Positivenquote" war ohne­hin immer eine schrä­ge Nummer:
    Im Herbst letz­ten Jahres hat­te sich z.B. FDP-Kubicki schon über die Rundungen der zwei­ten(?) Kommastelle echauffiert.
    Ich fin­de nicht, dass das ziel­füh­rend ist: die RegisseurInnen der Krise haben schließ­lich (je nach Land) beson­de­re Kriterien.
    Mal ist es der R‑Wert mal die Intensivbettenkapazität, mal die 14 mal die 7‑Tage-Inzidenz etc.etc.
    Das alles steht und fällt mit den PCR- und Antigentests, den Gesundheitsbehörden, Laboren, Regional- und Nationalen Ministerien. Und über­all Datenschnittstellen.

    Die "Mehrfachtestungen" rech­net das RKI bei der Datenübermittlung an das ECDC übri­gens selbst raus:
    https://​www​.ecdc​.euro​pa​.eu/​e​n​/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​s​-​d​a​t​a​/​c​o​v​i​d​-​1​9​-​t​e​s​t​ing
    Für KW 9 wer­den dann aus 6,24% "Positivenquote" schlap­pe 5,11%
    "positivity_rate".

    Spannender ist aller­dings, sich die (mög­li­che) Aussagekraft die­ser Daten anhand der Länderliste reinzuziehen:
    Das arme Portugal testet per capi­ta immer noch ca. 20% mehr als "wir" und hat eine Positivrate von 3,24%
    Das (noch) stein­rei­che Luxemburg toppt die deut­schen Nachbarn mit fast 8 fachem Aufwand und schafft eine Positivrate von 1,98% .

    Ob das alles, neben erhöh­ten Inzidenz-und R‑Werten (und gigan­ti­schen Gewinnen für weni­ge – für die, viel­leicht, auch Steuern bezahlt wer­den), die wie­der­um die Bevölkerung bei (Impf)Laune hal­ten könn­ten, irgend­et­was für irgend­je­man­des Gesundheit bewirkt? 

    Immerhin gibt sich inzwi­schen sogar der SWR ("inve­sti­ga­tiv") ein biss­chen Mühe jen­seits der Kakophonie und Nebelkerzen der TalkshowexpertInnen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen:
    https://​www​.tages​schau​.de/​i​n​v​e​s​t​i​g​a​t​i​v​/​s​w​r​/​c​o​r​o​n​a​-​d​a​t​e​n​-​i​n​z​i​d​e​n​z​-​1​0​1​.​h​tml

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