Probleme mit Einwegmasken durch mehrfaches Tragen

So rich­tig fest­le­gen mag sich blue​win​.ch in einem Arti­kel mit die­sem Titel vom 10.1. nicht. Zwar lesen wir dort:

"«Geal­ter­te Ein­weg­mas­ken kön­nen mehr Fasern frei­set­zen als neue Mas­ken», sag­te Robert Land­sie­del, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Gesell­schaft für Toxi­ko­lo­gie (GT), der dpa. Die Fasern gelang­ten zwar in der Regel nicht in die tie­fe­ren Atem­we­ge und könn­ten daher dort auch kei­ne schäd­li­che Wir­kung ent­fal­ten. «Sie kön­nen jedoch mög­li­cher­wei­se die Haut, die Schleim­häu­te und die obe­ren Atem­we­ge reizen.»

Meh­re­re Lagen von Mikrofasern
Die von vie­len Men­schen genutz­ten Ein­weg­mas­ken bestehen zumeist aus meh­re­ren Lagen von Mikro­fa­sern aus Kunst­stoff, in der Regel Poly­pro­py­len, das aus Roh­öl gewon­nen wird."

Dann erfolgt zunächst ein Zurückrudern:

"Mehr Nut­zen als Schaden
Aus den obe­ren Atem­we­gen wer­den abge­la­ger­te Fasern und Par­ti­kel zusam­men mit dem Schleim der Atem­we­ge durch klei­ne beweg­li­che Här­chen (Zili­en) in Rich­tung Mund trans­por­tiert und dann ver­schluckt. «Von den aus den Mas­ken frei­ge­setz­ten Fasern geht nach unse­rer Ein­schät­zung kei­ne oder eine ver­gleichs­wei­se gerin­ge Gesund­heits­ge­fahr aus; die Ver­rin­ge­rung der Risi­ken einer Infek­ti­on über­wiegt hier bei wei­tem», so das Fazit der GT-Exper­ten. Auch das Ver­schlu­cken von Par­ti­keln aus Mas­ken stellt dem­nach ein zu ver­nach­läs­si­gen­des Risi­ko dar. Sicher­ge­stellt müs­se aller­dings sein, dass man kei­ne min­der­wer­ti­gen Atem­mas­ken verwende.

Zu beden­ken sei bei der Beur­tei­lung auch, dass der Mund-Nase-Schutz neben Bak­te­ri­en und Viren auch Par­ti­kel und Fasern aus der Luft abhal­te, die ohne Mas­ke auf­ge­nom­men wür­den. Die Men­ge auf­ge­nom­me­ner Fasern aus Mas­ken kön­ne zwar die­je­ni­ge von Fasern aus Tex­ti­li­en, denen wir stän­dig aus­ge­setzt sei­en, unter bestimm­ten Umstän­den durch­aus über­stei­gen – zum Bei­spiel an Arbeits­plät­zen, an denen dau­er­haft Atem­mas­ken getra­gen wer­den müs­sen. Aber: «Von Berufs­tä­ti­gen, die täg­lich Atem­mas­ken tra­gen, sind kei­ne beson­de­ren Gesund­heits­ge­fähr­dun­gen bekannt.»"

Letz­ten Endes bleibt aber die­ses Fazit:

"CE-Zei­chen kein Qualitätssiegel
Kri­tisch zu sehen sei aller­dings eine Ver­brei­tung von nicht mit «CE» gekenn­zeich­ne­ten Pro­duk­ten, die als poten­zi­el­le Gefahr für die Sicher­heit der Anwen­der dis­ku­tiert wür­den, heisst es in der Stu­die aus Mainz. Die Hypo­the­se sei, dass von bestimm­ten Nicht-CE-FFP-Mas­ken mehr Poly­pro­py­len-Fasern in den ein­ge­at­me­ten Luft­strom gelan­gen, was zu einer Anhäu­fung auf der Nasen­schleim­haut und poten­zi­ell in den gesam­ten Atem­we­gen füh­ren könne.

Eine CE-Kenn­zeich­nung ist kein Qua­li­täts­sie­gel, mit ihr erklärt ein Her­stel­ler oder Ver­trei­ber ledig­lich eigen­ver­ant­wort­lich, dass sein Pro­dukt den gel­ten­den euro­päi­schen Anfor­de­run­gen genügt. In wel­chem Umfang falsch gekenn­zeich­ne­te oder qua­li­ta­tiv man­gel­haf­te Mas­ken hier­zu­lan­de ver­kauft wer­den, ist unklar."

5 Antworten auf „Probleme mit Einwegmasken durch mehrfaches Tragen“

  1. Tja, wenn schon die WHO 22 Sei­ten braucht und dabei DIFFERENZIERUNGEN macht…https://​www​.who​.int/​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​s​/​i​/​i​t​e​m​/​a​d​v​i​c​e​-​o​n​-​t​h​e​-​u​s​e​-​o​f​-​m​a​s​k​s​-​i​n​-​t​h​e​-​c​o​m​m​u​n​i​t​y​-​d​u​r​i​n​g​-​h​o​m​e​-​c​a​r​e​-​a​n​d​-​i​n​-​h​e​a​l​t​h​c​a​r​e​-​s​e​t​t​i​n​g​s​-​i​n​-​t​h​e​-​c​o​n​t​e​x​t​-​o​f​-​t​h​e​-​n​o​v​e​l​-​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​(​2​0​1​9​-​n​c​o​v​)​-​o​u​t​b​r​eak

    Neben Nut­zen kennt auch die WHO Risi­ken und sagt noch, es kommt 'drauf an'…das über­for­dert natür­lich Jour­na­lis­ten, Medi­en, Poli­zei, Ver­wal­tung und Politik…

    Okay, Legen wir mal die Mess­lat­te nicht so hoch und gehen nicht gleich zur WHO nach Genf; neh­men wir mal die AOK und die Deut­sche Gesetz­li­che Unfallversicherung…

    Sie brau­chen kei­ne zwei Sei­ten, aber, Oh, jetzt heisst es dort auch nicht pau­schal, 'es sei­en bei Berufs­tä­ti­gen, die täg­lich Atem­mas­ken tra­gen, kei­ne beson­de­ren Gesund­heits­ge­fähr­dun­gen bekannt.' Son­dern z.B.:

    'Die DGUV emp­fiehlt, einen Mund-Nasen-Schutz nach spä­tes­tens zwei Stun­den für 30 Minu­ten abzu­set­zen – bei leich­ter Arbeit sei­en auch drei Stun­den mög­lich. Die­se Zeit kann man dann für Arbei­ten nut­zen, die sich auch ohne Mas­ke erle­di­gen las­sen – etwa, wenn man allein im Raum ist. Danach lässt sich die Mas­ke erneut ver­wen­den. Bis zu drei „Ein­sät­ze“ mit ein und der­sel­ben Mas­ke sind wäh­rend einer Arbeits­schicht mög­lich. Beim Abset­zen der Mas­ke dar­auf ach­ten, sie auf einem sau­be­ren Unter­grund abzulegen.

    Die­se Faust­re­geln gel­ten für Arbei­ten ohne hohe kör­per­li­che Belas­tung, also ins­be­son­de­re im Büro. Anders sieht es aus, wenn die Arbeit den Mas­ken­trä­ger im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes aus der Pus­te bringt: Sobald eine Mas­ke durch­feuch­tet ist, bie­tet sie kei­nen Infek­ti­ons­schutz mehr, son­dern wird selbst zur Keim­schleu­der. Sie muss gewech­selt wer­den. Eine Tex­til­mas­ke soll­te man dann ein­pa­cken, zum Bei­spiel in einen Frisch­hal­te­beu­tel. Ver­wen­den kann man sie erst wie­der nach dem Waschen und Trock­nen. Ein­weg­mas­ken sind über den Rest­müll zu entsorgen.'

    https://​www​.aok​.de/​f​k​/​b​e​t​r​i​e​b​l​i​c​h​e​-​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​/​z​u​s​a​m​m​e​n​a​r​b​e​i​t​e​n​-​m​i​t​-​a​b​s​t​a​n​d​-​a​m​-​b​e​s​t​e​n​/​m​a​s​k​e​n​-​g​e​g​e​n​-​a​n​s​t​e​c​k​u​n​g​-​f​r​a​g​e​n​-​u​n​d​-​a​n​t​w​o​r​t​en/

    https://​www​.dguv​.de/​d​e​/​m​e​d​i​e​n​c​e​n​t​e​r​/​p​m​/​p​r​e​s​s​e​a​r​c​h​i​v​/​2​0​2​0​/​q​u​a​r​t​a​l​_​4​/​d​e​t​a​i​l​s​_​4​_​4​1​1​7​8​0​.​jsp

  2. Ich brau­che kei­ne Stu­di­en oder wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten, son­dern mir reicht die­ser Dreck­lap­pen vorm Gesicht und das Unver­mö­gen, damit unge­hin­dert hygie­nisch unbe­denk­li­che Atem­luft zu bekommen.
    Ich kann mir aller­dings gut und gern auch vor­stel­len, dass eini­ge Maul­kör­be nicht ganz schad­stoff­frei sind. Gera­de mit der Ein­füh­rung der Maul­korb­pflicht im Früh­jahr 2019 wur­de nur auf die Ver­füg­bar­keit und nicht auf die Unbe­denk­lich­keit geachtet.
    Ich fürch­te, die­se Lap­pen wer­den wir nicht mehr los, zumin­dest in Ver­kehrs­mit­teln und Geschäf­ten ist es die sog. "Neue Nor­ma­li­tät". Man kennt ja die unzäh­li­gen Argu­men­te, mit denen die Maul­kör­be den Bür­gern schmack­haft gemacht wer­den und die Ver­wen­dung immer schön gere­det wird.
    Der Anblick der ver­hüll­ten Gesich­ter und das dump­fe unver­ständ­li­che Gemur­mel und Genu­schel ist mehr als entwürdigend.

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