Rund 50 Medizin-Beschäftigte aus Südthüringen und dem Coburger Land fordern Ende aller Corona-Regeln

»Anti-Impf-Appell
Chefarzt gegen Corona-Regeln
Hildburghausen/Coburg/Erfurt – Rund 50 Ärzte und Medizin-Beschäftigte aus Südthüringen und dem Coburger Land haben ein Ende aller Corona-Regeln und den Verzicht auf Impf- und Testnachweise gefor­dert. Man sol­le „die not­wen­di­gen Schutz- und Abwehrmaßnahmen in die Hände des Bürgers legen“, heißt es einer Erklärung, die am Mittwoch in einem Hildburghäuser Anzeigenblatt ver­öf­fent­licht wurde.

Zu den Unterzeichnern gehö­ren zahl­rei­che Ärzte aus der Region, dar­un­ter drei lei­ten­de Mediziner der Regiomed-Kliniken in Hildburghausen und Coburg. Einer davon ist Volker Heinbuch, Chefarzt der Geriatrie in dem vor allem auf Senioren spe­zia­li­sier­ten Klinikum Hildburghausen. Die bei­den ande­ren sind Oberärzte in der Geriatrie/Palliativmedizin und der Urologie im Klinikum Coburg. Außerdem wei­te­re Fach- und Hausärzte, Psychologen, Therapeuten und Pfleger aus dem Raum Hildburghausen/Coburg auf der Liste, zudem eine Apothekerin aus der Gemeinde Auengrund.

Die Leitung des Klinikverbundes Regiomed, die immer wie­der zum Impfen und zur Beachtung der Pandemiemaßnahmen auf­ruft, äußer­te sich am Mittwoch auf Anfrage zunächst nicht. Der Chefarzt sowie die zwei Oberärzte waren nicht zu erreichen.

Die Mediziner stel­len sich ins­be­son­de­re hin­ter die in der Region zahl­reich ver­tre­te­nen Impfgegner. „Wir tre­ten ein für das Recht auf kör­per­li­che Unversehrtheit und wen­den uns ent­schie­den gegen die Diskriminierung von nicht gegen Covid-19 ,geimpf­ten’ Menschen“, schrei­ben sie. Es sei „ent­wür­di­gend“, wenn man Leute fra­gen müs­se, ob sie geimpft, gene­sen oder gete­stet sind. Die Unterzeichner beru­fen sich auf den Vizechef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Stephan Hofmeister, der Mitte September ein Ende aller staat­li­chen Corona-Vorschriften gefor­dert hat­te. Hofmeister hat inzwi­schen sei­ne Meinung radi­kal geän­dert. „Die Impfpflicht wird der ein­zi­ge Ausweg sein, wenn es nicht gelingt, die 13 Millionen Erwachsenen, die noch nicht geimpft sind, zu imp­fen“, sag­te er am Mittwoch dem Fernsehsender ntv.

Am glei­chen Tag haben zahl­rei­che Vertreter von Politik und Gesellschaft in Thüringen einen Appell pro Impfung ver­brei­tet. „Lassen Sie sich imp­fen – für die eige­ne Gesundheit und um ande­re zu schüt­zen: Kinder und Großeltern, Freunde und Kollegen“, heißt es in dem Appell, den Vize-Ministerpräsidentin Anja Siegesmund (Grüne) erar­bei­tet und das Kabinett der Landesregierung ver­ab­schie­det hat­te. Er ist inzwi­schen viel­fach mit­un­ter­zeich­net wor­den, dar­un­ter von Ex-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), den Industrie- und Handelskammern Südthüringen und Erfurt, der Landesärztekammer sowie Verbänden von Bauern, Feuerwehr, Naturschützern, Richtern und Polizei.

Es sei aus­rei­chend Stoff vor­han­den, um jedem, der wol­le, eine Grund- oder Auffrischungsimpfung ver­ab­rei­chen zu kön­nen, sag­te Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Bis Ende des Jahres hät­ten etwa 1,1 Millionen Thüringer Anspruch auf eine Booster-Impfung. Ziel sei es, etwa jedem Zweiten die­se bis dahin tat­säch­lich anzu­bie­ten. In Südthüringen ist die Impfbereitschaft nied­ri­ger als anders­wo. Am gering­sten ist sie im Kreis Hildburghausen, wo nur 47,3 Prozent voll­stän­dig geimpft sind.

Wissenschaftler sehen mehr­heit­lich im Impfen den ein­zi­gen Ausweg aus der Pandemie. Inzwischen meh­ren sich poli­ti­sche Stimmen in Land und Bund, die eine Impfpflicht for­dern. Zuletzt hat­ten sich Markus Söder (Bayern) und Bodo Ramelow (Thüringen) offen dafür gezeigt. er/sh«
insued​thue​rin​gen​.de (24.11.)

2 Antworten auf „Rund 50 Medizin-Beschäftigte aus Südthüringen und dem Coburger Land fordern Ende aller Corona-Regeln“

  1. Zu Hofmeister: Hat man ihm mit EdeKa gedroht? Oder war es ein posi­ti­ver Anreiz, die Meinung ent­spre­chend zu ändern? Oder ist er gar bei Bratwurstfabrikanten ein­ge­stie­gen und ver­dient an die­sen Impfbratwürsten mit? Oder sucht er gar einen Platz beim Ethikrat? Vielleicht hat ja die lächeln­de "Ethikbarbie" ange­ru­fen und ihm ins Gewissen gere­det, dass man eska­lie­ren müs­se und er als künf­ti­ger Ken da schon mit­ma­chen müsse.

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