Mit dieser Frage beschäftigen sich im "Hessischen Ärzteblatt" Prof. Dr. med. Ursel Heudorf. ehem. stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts Frankfurt am Main, und Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk, der jetzige Leiter. Ihr Fazit: Macht die Schulen auf, vergeßt die Schnelltests!
»Immer noch wird – ohne belastbare Daten – die Befürchtung (und Behauptung) geäußert, dass Kinder die Treiber der SARSCoV-2-Pandemie sind und Schulen besondere Verbreitungsherde darstellen. Dies wird jetzt auch mit den gestiegenen Zahlen im Zusammenhang mit dem Schulstart nach den Osterferien begründet. Es lohnt jedoch ein genauerer Blick auf die Daten und die Begleitumstände.«
Zunächst wird festgehalten,
»… dass in der 16 Kalenderwoche (KW), d.h. mit dem Schulstart nach den Osterferien die Inzidenzen in der Bevölkerung deutlich angestiegen sind, (mit)verursacht durch eine extreme Zunahme der Meldungen von Kindern in der Altersgruppe 5–14 Jahre, die deutlich über den Maximalwerten sogar aus letztem November liegen. In Hessen gesamt zeigt sich eine extreme Zunahme der Inzidenz bei den 5–9 und den 10–14 Jährigen auf 233/100.000 und eine Zunahme der Gesamtinzidenz auf 187/100.000…
Mit Wiedereinführung des Distanzunterrichts in der KW 17 sanken auch wieder die Meldezahlen und Inzidenzen bei Kindern dieser Altersgruppe – und in der Gesamtbevölkerung. Beweisen diese Daten nicht eindeutig, dass die Schule der „hotspot“ ist? Mitnichten!…
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- Erstmals liegt für die Kalenderwoche 16 eine (fast) 100% Stichprobe der Kinder aus den Vorklassen und den Klassen 1–6 in Hessen vor – abzüglich der Kinder, die beispielsweise wegen Erkrankung die Schule nicht besuchten. Mit dieser Vollerhebung (100% Stichprobe) wurde zum ersten Mal die „Dunkelziffer“ bei dieser Gruppe Kinder ermittelt – mit der o.g. Grenze der Methode. Diese Zunahme an Tests und die erstmalige Erfassung der Dunkelziffer führt zwingend zu einer Zunahme an Meldungen und damit der Inzidenz.
- Da für keine andere Altersgruppe eine solche Testpflicht existiert, kann aus diesen Daten (hohe Inzidenzen KW 16) nicht geschlossen werden, dass Kinder häufiger mit SARS-CoV‑2 infiziert sind als Personen anderer Altersgruppen…
- Da die Tests in der KW 16 vor Schulbeginn nach 14 Tagen Ferien durchgeführt werden mussten, müssen die SARS-CoV‑2 Übertragungen zwingend in den Ferien erfolgt sein und kann die Zunahme der Fälle (Meldungen, Inzidenz) nicht auf den Schulbetrieb selbst zurückgeführt werden oder in der Schule erworben worden sein.
- In den Stadt- und Landkreisen, in denen bei Überschreitung des 7‑Tages-Inzidenzwerts von 165 / 100.000 der Präsenzunterricht wieder ausgesetzt wurde, entfiel auch die Testpflicht, was zwingend zu einer Abnahme der Meldungen in KW 17 führen musste. Diese Abnahme ist also auf die Teststrategie zurückzuführen, nicht auf die Schulschließungen selbst.
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Fazit: Die extreme Zunahme der Fallzahlen bei den Schulkindern in der KW 16 nach den Osterferien ist durch eine Änderung der Teststrategie (mit)bedingt und die Infektionen sind in den Ferien – im Privaten und Freizeitbereich – erworben worden, nicht in der Schule. Die Testpflicht hat nicht das Ziel erreicht, den Unterricht in Schulen sicherer zu machen, sondern sie hat in vielen Kreisen bewirkt, dass die Schulen erneut geschlossen wurden. Diese Daten bestätigen somit die Erkenntnisse aus vielen Studien, wonach SARSCoV‑2 bei Schülern nicht zwingend im Schulbetrieb, sondern eher im privaten, familiären oder Freizeitbereich erworben wurden. Schulen sind weder „hot-spots“ noch besondere Risikobereiche…
Da die Kinder – wie die o.g. Daten zeigen – Infektionen (mindestens) so häufig außerhalb der Schule erwerben, wie während der Schulzeit mit Präsenzunterricht, entfällt das Argument, die Schulen zu schließen, um Infektionen bei Kindern zu vermeiden, die dann von den Kindern auf vulnerable Gruppen übertragen werden könnten. Vor dem Hintergrund der o.g. Daten, der Studienlage und der Argumente müssen die Schulen zwingend schnellstmöglich wieder für den Präsenzunterricht geöffnet werden. Ein weiteres Verbot des Präsenzunterrichts ist zwar angesichts des neuen § 28b IfSG rechtlich legal, es ist aber weder legitim, noch geeignet, erforderlich und angemessen, Infektionen bei Kindern oder deren Kontaktpersonen zu verhüten.
Seit vielen Monaten weisen Fachverbände aus Pädiatrie, Krankenhaushygiene und ÖGD auf die schweren Kollateralschäden der Aussetzung des Präsenzunterrichts für die Entwicklung und Gesundheit der Kinder hin und fordern – ebenso wie einige Elterverbände – dringend die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts…
Statt eines 2‑Milliarden-Projekts für einen Teil der Kinder in Deutschland zu fordern, das vielleicht irgendwann kommt, kann die Forderung nur lauten: Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort! Da die Schulen kein Risikobereich sind, sollte auch auf die erheblichen Aufwendungen für verpflichtende Schnelltests verzichtet werden, die Gelder könnten anderweilig in den Schulen viel besser eingesetzt werden.«
In anderen Ländern funktioniert die Demokratie noch ein Stückchen: Das französische Parlament stimmte heute gegen den Vorschlag der Regierung, einen Corona-Gesundheitspass einzuführen.
https://www.deutschlandfunk.de/frankreich-nationalversammlung-stimmt-gegen-corona.1939.de.html?drn:news_id=1258114
In Südtirol haben sich trotz Impfpflicht für Gesundheitsberufe etwa 25% des Gesundheitspersonals nicht impfen lassen. Vor allem seien dies Mitarbeiter in Altenheimen.
https://www.salto.bz/de/article/07052021/der-aerztestreit
In Bayern werden derartig ketzerische Gesundheizamzleiter versetzt … .
Man benötigt lediglich Grundkenntnisse in Statistik, um den Irrsinn sowohl der "Teststrategie", der "Inzidenzwerte" (nicht nur in §28b IfSG) und der Entscheidungen der Verantwortlichen zu begreifen.
Corona in Indien- Was sagen die Daten?
Kumulative bestätigte COVID-19-Todesfälle pro Million Menschen im Verhältnis zur Einwohnerzahl
https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2020–03-14..latest&pickerSort=asc&pickerMetric=location&hideControls=true&Metric=Confirmed+deaths&Interval=Cumulative&Relative+to+Population=true&Align+outbreaks=true&country=IND~USA~DEU
@info: Mit dem genannten Link bekommt man den Stand von März. Das ist der von heute: https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2021–05-09&Metric=Confirmed+cases&Interval=Cumulative&Relative+to+Population=true&Align+outbreaks=false&country=IND~USA~ITA~GBR~DEU~CAN
Ach, unsere Journalisten. Wäre kürzer gegangen: "Ferien: nix Test, nix Inzidenz. Schule: viel Test, viel Inzidenz!"
Welche Test-Kits wurden verwendet? Jeder Hersteller verwendet andere Versuchsparameter, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Welche Cycle-Thresholds? Auf welche, und wie viele Genom-Abschnitte wurde getestet? Wie waren die Positiv-Quoten? Wie wurden die PCR-Produkte verifiziert? Wie viele Kinder mit klinischen Symptomen? Wurden aus den Abstrichen Viren isoliert?
Liebe Frankfurter Professoren: Der PCR-Test ist nicht für klinische Diagnosen geeignet. Jeder Hersteller vermerkt das auf der Anleitung zu seinem Test. Jeder Master-Student im Labor-Praktikum weiß das. (Außer einigen Medizin-Studenten.)
Wieso werden hier so völlig unkritisch Testergebnisse referenziert, die keine Aussagekraft besitzen? Hat die permanente Vergötterung der PCR in den Qualitäts-Medien, das Denken schon abgestumpft?