Noch immer ist es so, daß die öffentlich-rechtlichen Staatsmedien ziemlich unkritisch von Impfsieg zu Impfsieg eilen und ein Alten-Bashing orchestrieren, weil die SeniorInnen sich nicht ohne weiteres mit "Impfstoffen" von der Resterampe abspeisen lassen. Allerdings kommt in den Rest der Medienwelt immer mehr Bewegung, wie auch dieser Artikel auf web.de vom 11.5. zeigt. Das obige Zitat stammt von Rainer Schnell, Professor für Empirische Sozialforschung an der Universität Duisburg-Essen; es steht in diesem Zusammenhang:
»Ein Jahr Corona-Blindflug: Warum weiß die Bundesregierung immer noch so wenig über die Pandemie?
Nach mehr als einem Jahr in der Pandemie wirkt die Bundesregierung bei ihren Entscheidungen immer noch hilflos. Einer der Gründe ist, dass die Datenlage, auf die sich die Regierung stützt, immer noch sehr dünn ist.
Wo sich die Menschen anstecken, welche Berufsgruppen besonders betroffen sind und welche Maßnahmen wie gut greifen – auch im zweiten Jahr der Pandemie fehlen oft noch verlässliche Daten. Und ohne solche Daten bleibt eine gezieltere Bekämpfung des Virus unmöglich.
Experten wie der Sozialwissenschaftler Rainer Schnell und der Medizinstatistiker Gerd Antes kritisieren die fehlende Datenbasis schon seit Beginn der Pandemie. Doch offensichtlich werden sie nicht gehört…
Was fehlt, sind bevölkerungsdeckende Untersuchungen. Stichprobenbasiert und nach wissenschaftlichen Methoden.
"Wir haben vor mehr als einem Jahr eine Liste gemacht von den Datenerhebungen, die notwendig wären", sagt Rainer Schnell, Professor für Empirische Sozialforschung an der Universität Duisburg-Essen. Der Statistik-Experte hätte sich unter anderem eine Studie gewünscht, die den Krankheitsverlauf bei Infizierten zeigt. Doch die gab es nicht. "Und das ist schlicht und einfach ein Versagen des RKI", sagt Schnell.«
"Vollkommen irre"
»Vor allem aber fehlt Schnell eine Zufallsstichprobe aus der Bevölkerung. Geradezu verzweifelt hatten er und seine Kollegen das Robert-Koch-Institut dazu aufgefordert. Ohne Ergebnis.
"Es gab Interviews, bis hin zur Tagesschau", berichtet Schnell. "Es gab eine wissenschaftliche Veröffentlichung. Wir haben versucht, per E‑Mail mit dem RKI in Kontakt zu treten. Wir haben versucht, uns über einen Beirat direkt an Lothar Wieler (Präsident des RKI, Anm. d. Red.) zu wenden. Das RKI hat alles abgeblockt. Sie haben einfach nichts gemacht. Vollkommen irre!"
Auch der Medizinstatistiker Gerd Antes argumentiert ähnlich: "Wir haben es versäumt, rechtzeitig und zielstrebig die richtigen Dinge einzuleiten", sagt Antes in einem Gespräch der Audio-Reihe "Impuls". "Das war zu Anfang verzeihlich, aber über den Sommer hinweg haben wir begriffen, wie groß die Lücken sind und da an keiner Stelle die richtigen Reaktionen gezeigt."
Interessant: Bereits im April 2020 hatte Antes in der Sendung von Markus Lanz auf die fehlende Datenbasis hingewiesen. "Wir müssen deutlich präziser werden", forderte er damals. Und das wäre gar nicht so kompliziert, argumentiert Rainer Schnell. Eine Möglichkeit wäre etwa, die Daten über die Krankenkassen zu tracken. Dazu bräuchte man allerdings das Einverständnis der Patienten.
Eine andere Vorgehensweise empfiehlt Viola Priesemann, die am Max-Planck-Institut die Pandemie mathematisch erforscht. Am 14. März erklärte sie in einem Tweet: "Am besten wäre es, wenn wir, genauso wie UK, ein Screening hätten, also rund 100.000 Zufallstests, die jede Woche ein objektives Bild des Ausbruchsgeschehens liefern. Dann müssten wir hier nicht diskutieren."«
Zu fragen ist da, worauf Frau Priesemann denn dann ihre abenteuerlichen NoCovid-Thesen stützt.
»Rainer Schnell beklagt die mangelnden Geldmittel: "Die Universitäten haben kein Geld. Ich meine das wörtlich. Die Grundausstattung deckt die Lehre ab. Wenn sie Forschung machen wollen, brauchen sie Drittmittel."
Doch um diese zu erhalten, braucht es Geduld. "Die Begutachtungsprozesse dauern typischerweise ein bis zwei Jahre", erklärt Schnell. "Das heißt also: Die zur Verfügung gestellten Mittel für die Corona-Forschung werden jetzt langsam ausgeschüttet."«
Sehr viel schneller gingen die Ausschüttungen für notleidende Großkonzerne und die Pharmaindustrie vonstatten.
Es folgt ein Abschnitt, in dem der Datenschutz beklagt wird, der vermeintlich eine Ursache für die fehlenden Zahlen darstelle. Auch wenn Schnell betont: "Die Krankenhäuser würden keinerlei Daten herausgeben – auch wo dies gesetzlich möglich wäre", so wird hier wohl der Einfluß der Tech-Konzerne erkennbar, die mit Datenschutz prinzipielle Probleme haben – web.de weist darauf hin, daß der vorliegende Artikel nicht "über WEB.DE-Server, sondern von Google ausgeliefert wird".
RKI ist "Fehlkonstruktion"
»Rainer Schnell sieht noch ein anderes Problem: "Das RKI und auch das Statistische Bundesamt sind keine unabhängigen Forschungseinrichtungen, sondern gehören zu den jeweiligen Ministerien. Sie sind auch nicht unter wissenschaftlicher Leitung, die zuvorderst an wissenschaftlichen Fragestellungen interessiert ist, sondern sie erfüllen gesetzliche Aufträge." Schnell nennt dies eine "Fehlkonstruktion durch den Gesetzgeber".
Laut Schnell habe auch das Bundesgesundheitsministerium einen Fehler gemacht, indem es die Pandemiebekämpfung den Medizinern überlassen habe. "Das ist ein Kurzschluss", sagt Schnell. "Die Behandlung von Krankheiten ist der Job von Medizinern. Die Ausbreitung von Krankheiten ist nur bedingt ein Gebiet der Mediziner." Dafür hätten Epidemiologen, Ökonomen und Statistiker mit an den Tisch gehört. Und Soziologen und Soziologinnen wie das Team von Schnell.«
Genau!
Bis heute gibt es keinen
whistleblower aus dem RKI.
Warum das RKI (und das PEI)
ihren Aufgaben in so desatröses Ausmaß nicht nachkamen – wer hat das AKTIV unterbunden? – werden irgendwann Gerichte klären müssen.
Ob es je solche Gerichte geben wird, bezweifle ich sehr.
""Es gab Interviews, bis hin zur Tagesschau", berichtet Schnell. "Es gab eine wissenschaftliche Veröffentlichung. Wir haben versucht, per E‑Mail mit dem RKI in Kontakt zu treten. Wir haben versucht, uns über einen Beirat direkt an Lothar Wieler (Präsident des RKI, Anm. d. Red.) zu wenden. Das RKI hat alles abgeblockt. Sie haben einfach nichts gemacht. Vollkommen irre!""
»Vor allem aber fehlt Schnell eine Zufallsstichprobe aus der Bevölkerung. Geradezu verzweifelt hatten er und seine Kollegen das Robert-Koch-Institut dazu aufgefordert. Ohne Ergebnis.
"Es gab Interviews, bis hin zur Tagesschau", berichtet Schnell. "Es gab eine wissenschaftliche Veröffentlichung. Wir haben versucht, per E‑Mail mit dem RKI in Kontakt zu treten. Wir haben versucht, uns über einen Beirat direkt an Lothar Wieler (Präsident des RKI, Anm. d. Red.) zu wenden. Das RKI hat alles abgeblockt. Sie haben einfach nichts gemacht. Vollkommen irre!"
Nee das ist nicht irre sondern Absicht.
Was hätten Zufallsstichproben aus der Bevölkerung und andere objektive Datenerhebungen den ergeben, na was wohl?
https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/prognosen-sind-wie-wetterberichte-warum-coronazahlen-so-schwer-vorherzusagen-sind-und-was-wir-damit-zu-tun-haben_id_13284173.html
"Die Wissenschaftlerin Viola Priesemann entwickelt bei Corona-Prognosen eher "alternative Szenarien". Die Leiterin einer Forschungsgruppe am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation erklärt: "Die Virusausbreitung lässt sich gut berechnen, wenn man annimmt, dass die Menschen ihr Verhalten nicht ändern. Das Verhalten ändert sich aber bekanntlich aus vielen Gründen."
Dümmer geht's ja wohl nicht mehr.
Ich werde auch Modellierer:
Die Lottozahlen lassen sich gut berechnen, wenn man annimmt, dass jede Woche dieselben Zahlen gezogen werden.
Nicht nur das RKI ist eine Fehlkonstruktion. Unser System der hiesigen parlamentarischen Demokratie scheitert gerade. Die oft so lobend hervorgehobene Gewaltenteilung hat sich selbst aufgehoben. Corona ist der Brandbeschleuniger. Echte Daten wären da nur hinderlich. Bitte nicht das Panikpapier des Innenministeriums zu Beginn übersehen. Sämtliche angerichtete Schäden sind in vollem Wissen und mit Absicht geschehen. Die Fakten sind bekannt.
@ Clarence
Bei der Legislative stimme ich unumwunden zu. Der allergrößte Teil ist zu Vertretern verkommen. Das (weisungsgebundene) RKI schließt sich da nahtlos an.
Bei der Executive hoffe ich noch,
Die Judikative ist aktiv, Probleme scheinbar nur da, wo Richter durch politische Entscheidungen ins Amt gekommen sind.
Die vierte Gewalt, naja https://www.corodok.de/ (und viele andere), ansonsten das gleiche Problem, wie die Judikative.
Alles in allem sind wir, trotzt Virus, noch da. Möglichst schnell die Spritze wegbekommen, bevor noch mehr sterben oder krank werden.
Dann dem Herrn Schnell am liebsten alle Freiheiten lassen und den gesamten Verein vor den Kadi zerren (in den A… treten (Meinung des Verfassers)). Am Ende aus dem ganzen Schlamassel noch irgendwas gelernt haben und in irgendeiner Form umgesetzt.
Etwas beseres als Demokratie haben wir zur Zeit nicht. Einfach nur um uns zu wehren. Bevor ein Affentanz beginnt.
Nicht neu, aber richtig gut.
Aber was hat die Merkeltruppe nicht versaut? Politiker, die auf allen Ebenen völlig unfähig sind, ihre Doktortitel mit Laberei und Betrug erhalten, Fehler bei anderen suchen?
Wo sind wir besser als 2005?
Eine aussagekräftige Kohortenstudie vorzuschlagen und die mangelnde Datenbasis des RKI anzuzweifeln hat auch schon die Gruppe um Matthias Schrappe zu Beginn der Pandemie versucht.
http://www.matthias.schrappe.com/
Die Gruppe hat mittlerweile 7 Thesenpapiere herausgegeben.
Das dritte Thesenpapier vom 28.6.2020 (!) beschäftigt sich mit o.g. Themen.
Schrappe war 2020 ein paar Mal in den Medien, seit dem hab ich nichts mehr von ihm gesehen. Er hat wohl (nachvollziehbar) die Lust verloren, gegen Wände zu sprechen.
Deutschland – und insbesondere diese Regierung kriegt halt einfach nichts mehr auf die Reihe. Rette sich wer kann.
Ich glaube die Regierung Merkel hat überhaupt nichts versiebt. Sie hat in allen Irrungen und Wirrungen ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Man hat alles Mäandernde zugelassen solange klar war dass das Wasser in die richtige Richtung fließt – isgesamt .Wo das in Gefahr geriet, etwa beim Streit um Patente, wurde das schnell und hart in den richtigen Kanal zurückgeleitet. – Ich gehe davon aus dass die Regierung sehr wohl rational einschätzen kann wie „gefährlich“ das Virus ist.
Die sind nicht unfähig, die sind nur korrupt bis unters Dach, und die korrupteste von allen ist die Zonentrulla die diesen ganzen Spuk zusammen mit der Davos Clique veranstaltet hat. Der Tag an dem die verhaftet wird sollte der neue Nationalfeiertag werden.
@Xman: Ach, wenn die Welt doch so schön eindimensional wäre!
Dank "Corona" immer offensichtlicher: Die Politik ist ein Auffangbecken für gescheiterte Existenzen. In der freien Marktwirtschaft ist ein Politiker nicht lebensfähig. Weil sie das genau wissen tun die sich mit ihrem Abgang so schwer.
Ich war auch erst erstaunt, als ich die Überschrift auf web.de las.
Nach der Lektüre des Artikels bin ich aber der Meinung, dass hier versteckt auf eine Lockerung unserer Datenschutzgrundsätze gedrungen wird.
Das ganze medienwirksam für die breite Öffentlichkeit in einer "echten" Kritik verpackt.
Immer die Augen und Ohren offen halten, liebe Leute.
Diese Zufallsstrichprobe, wo vor allem echte Erkrankungen erfasst werden, gibt es doch mit dem Sentinel von der AG Influenza am RKI schon. Guckt denn gar keiner in die Wochenberichte hinein?
Das ist keine Zufallsstichprobe der Gesamtbevölkerung (was notwendig wäre), sondern eine Auswertung unter denen, die wegen Atemwegserkrankungen zum Arzt gehen. Hier geht es dann nur darum, welche Erreger man findet. Sagt nichts aus über die Durchseuchung der Bevölkerung mit Corona.
"Experten wie der Sozialwissenschaftler Rainer Schnell und der Medizinstatistiker Gerd Antes kritisieren die fehlende Datenbasis schon seit Beginn der Pandemie. Doch offensichtlich werden sie nicht gehört…
Wir sind World-Impf-Champignon mit Biontech, und Gravitationszentrum für Steuer-Subventionen. Angela Merkel hat gerade alle Impf-Konkurrenten in Europa politisch ausgeknockt, und demnächst wird die halbe Welt mit der Teutonen-Impfe vollgepumpt.
Niemand braucht Daten.
"… einen Fehler gemacht, indem es die Pandemiebekämpfung den Medizinern überlassen habe."
Drosten ist kein Mediziner, der ist irgendwas Undefinierbares, Hauptsache Karriere. Und Wieler ist Hühnerdoktor, der kennt sich aus mit Pandemien in Hühnerställen, woran man in etwa sehen kann, was die Bundesregierung von der Bevölkerung denkt. Entsprechend handelt sie auch.