Vielleicht ist es ja nur ein Einzelfall, der am 17.12. auf morgenpost.de zu lesen ist:
»Altenpflegerin schildert ihre Erfahrungen aus Heim in Lichtenberg
Sie arbeitet für eine Leasing-Firma und wusste, dass es an ihrem neuen Arbeitsplatz Corona-Fälle gab. Aber als sie kommt, findet sich beim Pförtner keine Anwesenheitsliste. Erst im fünften Stock erhält die Pflegerin von einem Mitarbeiter einen Schutzkittel, eine Mund-Nasen-Bedeckung und Handschuhe. Überzieher für die Schuhe, wie sie es aus vielen anderen Pflegeheimen gewohnt ist, bekommt sie nicht…
„Gerade die Arbeit mit dementen Bewohnern ist während der Corona-Krise schwierig“, sagt die Altenpflegerin. Sie verließen manchmal die Zimmer, so Müller. An diesem Oktobertag muss sie auch manche wieder „einfangen“. Müller verteilt Kaffee an die Bewohner, sie reicht ihnen Essen. Schaut nach, ob sie genug trinken und hilft ihnen auch, auf die Toilette zu gehen. Dabei betritt die Pflegerin die Zimmer der nicht-positiven Pflegebedürftigen. Sie betritt die Zimmer der Verdachtsfälle. Sie betritt die Zimmer der zwei positiv getesteten Bewohner – immer mit derselben Schutzausrüstung. Sie weiß, dass das falsch ist, eigentlich müsste sie Kittel und Handschuhe vor jedem Zimmer wechseln. Aber es habe eben nur eine Schutzausrüstung gegeben.
Corona-Symptome treten bei ihr erst nach ein paar Tagen auf
Sie weiß nicht, ob sie geholfen hat, das Virus zu verteilen. „Ich muss mich an die Vorgaben des Hauses halten.“ Und das habe ihr eben keine zusätzliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt. Am frühen Abend legt Müller eine Pause ein. Währenddessen spricht sie mit anderen Mitarbeitern. Nach ihrer Pause teilt Paula Müller Medikamente an die Bewohner aus, wechselt Windeln. Sie verlässt das Pflegeheim nach Dienstende um 22 Uhr. Symptome entwickelt sie in den kommenden Tagen nach eigener Aussage nicht, sondern erst ein paar Tage später. Die Frau gehört zu den mehr als 1600 Beschäftigten in Pflegeheimen, die sich inzwischen in Berlin mit dem Virus infiziert haben. Das sind sieben Prozent der gesamten Belegschaft von 23.000, die in 400 Heimen arbeiten. Mehr als 10.000 davon sind selbst schon über 50 Jahre alt.
Die Heimbetreiber sind alarmiert. Beim Paritätischen Wohlfahrtsverband hofft man auf Besserung. Das Personal werde in den Pflegeeinrichtungen jetzt regelmäßig getestet, sagte Geschäftsführerin Gabriele Schlimper: „Wir begrüßen, dass nun auch Angehörige einen negativen Covid-19-Test vorweisen müssen, wenn sie Verwandte und Bekannte im Pflegeheim besuchen wollen. Nur so können Bewohnerinnen und Bewohner geschützt und gerade jetzt in der Weihnachtszeit, auch weiterhin besucht werden.“ Sollten Angehörige keine Tests mitbringen, bräuchten die Einrichtungen deutlich mehr Unterstützung, diese durchzuführen. „Schon jetzt sind die Mitarbeitenden dort am Limit.“«
Wie viele Schutzausrüstungen hätte man an die Pflegekräfte verteilen können für die Milliarden an Lufthansa, TUI, BionTech (die Liste ist endlos)?
Mein Reden. Die Maske alleine reicht eben nicht aus. Das weiß jeder, der mal einen infektiösen Patienten versorgt oder auf der Infektiologie gearbeitet hat. Das Problem ist, dass man das nicht sagen kann: Irgendwelche Leute haben im Fernsehen gehört, dass die MNB reiche, und sorgen dann dafür, dass man in diesem Netzwerk geblockt oder "geshadowbanned" (was für ein Wort) wird.