»Aus Steuergeldern bezahlt
Abrechnen können die Teststellen pro Bürgertest 18 Euro, die sich aufteilen in zwölf Euro für die eigentliche Testung und bis zu sechs Euro für das Material. Einen Überblick, wie viel Geld inzwischen für diese Tests ausgegeben wurden, ist schwer zu bekommen. Baden-Württemberg teilt mit, dass es im April 62 Millionen Euro waren, in Bayern waren es bis Mitte Mai mehr als 120 Millionen Euro. Verteilt wird das Geld über die Kassenärztlichen Vereinigungen, die sich aber jeden Euro wieder aus Steuermitteln erstattet bekommen über das Bundesamt für Soziale Sicherung.
Weder die Gesundheitsämter noch die Kassenärztlichen Vereinigungen oder das Bundesamt und schon gar nicht das Gesundheitsministerium fühlen sich zuständig, zu kontrollieren, ob bei der Abrechnung alles korrekt läuft. Der Grund für diesen Missstand liegt bereits in der Testverordnung des Gesundheitsministeriums. Dort heißt es in Paragraf 7, Absatz 4 ausdrücklich: "Die zu übermittelnden Angaben dürfen keinen Bezug zu der getesteten Person aufweisen."
Vergütung ohne Belege
Mit anderen Worten: Die Testzentren dürfen keine Namen und keine Anschrift der Getesteten übermitteln, sie müssen noch nicht mal nachweisen, dass sie überhaupt Antigentests eingekauft haben. Stattdessen reicht es, wenn sie den Kassenärztlichen Vereinigungen lediglich die nackte Zahl der Getesteten ohne jeglichen Beleg übermitteln – und schon bekommen sie kurze Zeit später das Geld überwiesen.
Nur wenige Bundesländer wissen überhaupt, wie viele Bürgertests bei ihnen täglich stattfinden…
Vom Immobilienunternehmer zum Testcenterbetreiber
Inhaber von MediCan ist der Immobilienunternehmer Oguzhan Can, der bis 2019 auch Aufsichtsratschef des Fussball-Regionalligisten Wattenscheid 09 war. Auf seiner Website coronatest-eu.com finden sich immerhin 54 Testzentren in 36 Städten Deutschlands, Schwerpunkt ist NRW. Viele dieser Teststellen finden sich auf den Parkplätzen von Baumärkten, eine davon auch in Gievenbeck, einem Stadtteil von Münster. Von 8 Uhr morgens an zählen die Reporter am Freitag den 14. Mai etwas mehr als 100 Personen an den beiden Testzelten. Um 19 Uhr wird die Teststation geschlossen. Ans Ministerium meldet MediCan für diesen Tag aber 422 Bürgertests.
Eine Woche später ein anderer Standort: Marsdorf, ein Außenbezirk von Köln. Vor dem "Roller"-Markt steht ein roter MediCan-Bus. Das Testzentrum hat diesmal von 10 bis 20 Uhr geöffnet. In dieser Zeit kommen rund 80 Personen vorbei, um sich testen zu lassen. Für diesen Tag meldet MediCan an das Ministerium allerdings 977 Personen.
Dritter Standort: Ikea in Essen. Am Samstag, den 22. Mai, ist der Andrang groß, offiziell öffnet die Teststelle um 10 Uhr, doch schon 20 Minuten zuvor testet MediCan bereits. Bis 20 Uhr lassen sich hier etwa 550 Menschen testen. Doch ans Ministerium meldet MediCan für diesen Tag an diesem Ort nicht 550, sondern 1743 Bürgertests.
Zahlen lediglich zusammengefasst?
Bei den Zahlen handelt es sich um keine Ausreißer. Auch an den Tagen davor und danach werden ähnlich hohe Testzahlen gemeldet. Mit den Zählungen konfrontiert, erklärt MediCan-Inhaber Can: "Die Testzahlen stimmen im Ganzen, aber nicht auf die einzelnen Standorte bezogen." Das liege daran, dass "die Testungen in einigen Städten mit mehreren Standorten auch zusammengefasst übermittelt werden". Dies erfolge "in Absprache mit den Behörden".
Zuständige Ämter dementieren
Doch stimmt das? In Münster erklärt das Gesundheitsamt, dass MediCan nur über zwei Teststellen verfügt. Für beide meldet das Unternehmen hohe Zahlen. Dass es mit dem Behörden abgesprochen sei, Zahlen aus einem Standort bei einem anderen draufzuschlagen, weist die Stadt Münster zurück…
Keine positiven Tests
Fragen werfen auch die Testergebnisse auf: So hat MediCan am Standort Münster-Gievenbeck innerhalb einer Woche 3600 Bürgertests gemeldet, darunter war aber kein einziger positiver. Am Standort Köln Marsdorf war unter den 9200 Bürgertests innerhalb der vergangenen Woche ebenfalls kein einziger positiv und in Essen bei Ikea waren von 12.199 dort gemeldeten Bürgertests genau 12.199 negativ.
Auf Nachfrage erklärt Can, dass es "seit ca. Anfang Mai sehr sehr wenige positive Tests" gebe. "Wir sollten alle froh sein, dass die Inzidenzwerte in Deutschland zurück gehen." Laut dem internen Dashboard des NRW-Ministeriums wurde landesweit bei etwa jedem 350. Bürgertest ein positives Testergebnis entdeckt, am Mittwoch dieser Woche war einer von 700 Tests positiv…
"Es war Wildwest"
Die Kassenärztlichen Vereinigungen selbst halten sich für Kontrollen allerdings für unzuständig und von Abrechnungsbetrug hätten sie auch noch nichts gehört, wie sie in ihren offiziellen Antworten mitteilen. Lediglich unter der Hand und ohne Namensnennung räumt ein hochrangiger Funktionär ein: "Ich schätze, dass allein im Mai 50 bis 60 Millionen Bürgertests abgerechnet werden, also Kosten von rund einer Milliarde Euro entstehen. Aber im Sommer wird dieser Markt zusammenbrechen, weil dann niemand mehr so einen Test braucht. Am Ende wird man auf die Tests schauen wie auf die Masken: Die Politik brauchte ganz dringend große Mengen, es war Wildwest, viele Glücksritter und Betrüger drängten in den Markt und es gab keine vernünftige Kontrolle."
Nachdem WDR, NDR und SZ Fragen zu dem Unternehmen gestellt hat, kündigte die Stadt Münster an, der Firma MediCan die Beauftragung für die dortigen Testcenter zu entziehen.«
Das berichtet tagesschau.de am 27.5.
Ich bin auf der dringenden Suche nach dem Wurmloch, durch das ich dieses völlig irre Paralleluniversum, in das ich irgendwie geraten bin, wieder verlassen kann. Hilfe!!
Das wird schwer sein.
Bitte nimm mich mit.….
Auch ich bin da irgenwie reni geraten
Wenn du es gefunden hast, nimm mich mit. Bitte!
Das Loch ist im Kopf. Dahinter ein Microschalter "Invers". Mit Hilfe einer Büroklammer betätigen und so sämtliche Irritationen löschen.
Boah, wenn das nicht gewichtigste Gründe sind, den Jensi zu befördern? Könnte er nicht WHO Generalsekretär werden? Oder gleich einen neu zu schaffenden, quasi maßgeschneiderten Posten wie z.B. »Pangalactic Ambassador For Viral Management And Monetary Hygienic« bekommen?
Bei dieser hohen Zahl ist es unmöglich das es kein positives(falsches)Ergebnis gibt.Can hätte sich mal besser informieren sollen…
"Die Testzahlen stimmen im Ganzen, aber nicht auf die einzelnen Standorte bezogen." Das liege daran, dass "die Testungen in einigen Städten mit mehreren Standorten auch zusammengefasst übermittelt werden". Dies erfolge "in Absprache mit den Behörden".
- Zahlenübermittlung: Vom RKI lernen heißt siegen lernen!
Wenn ein Herr von der Kassenärztlichen Vereinigung sowas doch nur offen – nicht anonym – sagen dürfte:
"Am Ende wird man auf die Tests schauen wie auf die Masken: Die POLITIK brauchte ganz dringend große Mengen, es war Wildwest, viele Glücksritter und Betrüger drängten in den Markt und es gab keine vernünftige Kontrolle."
- dann würde man sich vielleicht mal mit den traditionsdeutschen "Unternehmern" befassen, anstatt Kleinvieh wie das türkisch betriebene Testcenter zu jagen.
Firma Can nutzt doch nur Möglichkeiten, die der ganz große Betrug eröffnet hat!
Irre!
Man muss sich immer wieder vergegenwärtigen, dass diese Situation willentlich so entgleisen gelassen wurde. Und dass dieses Chaos als Rechtfertigung dafür genommen wird, den Wahnsinn weiterzuführen.
Ein Blick nach hinten, Jahr 2011, Interview FR mit Wirtschaftskriminalist Uwe Dolata:
Welches ist der korrupteste deutsche Wirtschaftszweig?
Die größte Baustelle im Bereich der Korruption ist das Gesundheitswesen. Hier gibt es die meisten Schmiergeldempfänger. Ob Ärzte, Hörgeräteakustiker, Physiotherapeuten, Kurzentren, Apotheken, Krankenhäuser oder eben die berüchtigten Pharmakonzerne, alle Bereiche sind von Korruption betroffen.
Wie viel Geld geht im Gesundheitswesen dadurch verloren?
Genau kann man es nicht sagen, weil die Dunkelziffer sehr hoch ist. Aber wir sprechen von vielen Milliarden. Die Schätzungen gehen von 13,5 bis 20 Milliarden Euro, die jährlich dem deutschen Gesundheitswesen dadurch entgehen. Aber ich warne immer davor, mit diesen Zahlen zu operieren, weil die Dunkelziffer in diesem Bereich bei 97 Prozent liegt. Dann sind diese Zahlen mehr oder minder ein Blick in die Glaskugel.
https://www.fr.de/wirtschaft/gelegenheit-macht-diebe-11718265.html
Unglaublich! Für jedes 50-Cent-Brötchen muss der Bäcker einen Beleg mit Transaktionsnummer und allem Schnickschnack erstellen. Und bei den Tests kann man einfach wünsch-dir-was abrechnen? Wie stümperhaft wird es denn noch?
Nur, um mal kurz auf die Unmöglichkeit des Ausbleibens positiver Ergebnisse hinzuweisen: Ich habe das mal ausgerechnet. Es ist völlig offensichtlich, dass diese Tests nichts als Betrug sind.
(Achtung, der Link geht auf einen Text, der bewusst keine dudenkonforme Rechtschreibung benutzt und einen generell etwas rotzigen Tonfall hat. Allergiker mögen bitte Abstand davon nehmen!)
Bundesrechnungshof beauftragen ,um die Kosten der Schnelltests offenzulegen. BGM ist dafür zuständig..die müssen die Daten bringen.