Schnelltests sofort vergriffen. Alle zehn

rp​-online​.de schick­te heu­te eigens den "Chefreporter/Leiter Repor­ter­team" zum Aldi. Er hat­te – aus sei­ner Sicht – Glück.

»Es ist 7.15 Uhr am Sams­tag­mor­gen, als die ers­ten Kun­den vor der Aldi-Filia­le in Düs­sel­dorf-Flin­gern ste­hen. Ich gehö­re zu den ers­ten; bin neun­ter in der Rei­he. Zu dem Zeit­punkt weiß ich noch nicht, wie wich­tig die Rei­hen­fol­ge noch sein wird. Der Dis­coun­ter öff­net um 8 Uhr. Von Minu­te zu Minu­te wird die War­te­schlan­ge län­ger. Das sei ja wie damals in der DDR, meint einer der War­ten­den. Wie die ande­ren bin auch ich extra früh gekom­men, um einen Coro­na-Schnell­test zu kaufen…

Sie und ich wis­sen noch nicht, dass die Filia­le nur zehn Packun­gen mit Schnell­tests bekom­men hat; das erfährt man erst an der Kas­se. „Einen Cov-2-Test, bit­te“, sage ich zur Kas­sie­re­rin. Ich habe Glück. Es ist der letz­te, der an die­sem Tag in der Filia­le raus­ge­ge­ben wird. Zu den Kun­den hin­ter mir sagt sie: „Wir haben lei­der nicht mehr bekom­men. Da kön­nen wir lei­der nichts für.“ Als ich die Filia­le ver­las­se, ist die War­te­schlan­ge immer noch lang. Ich sage den War­ten­den, dass die Tests aus­ver­kauft sei­en; ent­täuscht zie­hen die meis­ten ab.«

Er macht dann den Test-Test:

Sehr unangenehm, aber nicht unangenehm

»Bevor ich anfan­ge, lese ich mir noch die Durch­füh­rungs­an­lei­tung durch. Außer­dem wasche ich mir noch gründ­lich die Hän­de und schnäu­ze die Nase – denn das muss man auch unbe­dingt machen. Wer wie ich schon ein­mal einen nor­ma­len Schnell­test gemacht hat, weiß, dass das sehr unan­ge­nehm sein kann; so emp­fin­de ich es jeden­falls. Ein Stäb­chen tief in die Nase oder den Rachen gesteckt zu bekom­men, fin­de ich nicht ganz so angenehm.

Aber genug gejam­mert und erzählt, jetzt pro­bie­re ich es ein­fach aus:Ich hole das Test­stäb­chen aus der Ver­pa­ckung und ste­cke es etwa 2,5 Zen­ti­me­ter tief in die Nase; ich rol­le es fünf­mal an der Nasen­schleim­haut ent­lang, wie es in der Anlei­tung steht. Ich wie­der­ho­le das noch ein­mal mit dem­sel­ben Stäb­chen – nur im ande­ren Nasen­loch. Das kit­zelt ein biss­chen. Anschlie­ßend ste­cke ich das Stäb­chen in das Pro­be­röhr­chen. 45 Sekun­den lang bewe­ge ich das Stäb­chen vor­sich­tig in der Flüs­sig­keit auf und ab. Län­ger soll man das auch nicht machen. Dann rüh­re ich das Stäb­chen in der Flüs­sig­keit mehr­mals um. Ich befol­ge wei­ter die Anlei­tung. Ich zie­he das Stäb­chen raus und drü­cke dabei die Wän­de des Pro­be­röhr­chens zusam­men und drü­cke dann den Tropf­auf­satz fest auf das Röhrchen.

Damit bin auch schon fast fer­tig. Jetzt muss ich nur noch drei Trop­fen auf die Test­kas­set­te geben. Das geht sehr ein­fach. Das war es im Prin­zip auch schon und es ist eigent­lich nichts mehr zu tun. Jetzt muss ich 15 Minu­ten war­ten. Dann habe ich mein Test­ergeb­nis. Auf der Kas­set­te sind zwei Buch­sta­ben: C und T. Die sind wich­tig zur Fest­stel­lung des Test­ergeb­nis­ses. Wird nach 15 Minu­ten nur ein T ange­zeigt, ist der Test aus irgend­wel­chen Grün­den nicht gül­tig – und muss neu gemacht wer­den. Das gilt auch, wenn nichts ange­zeigt wird. Wenn nur C ange­zeigt wird, dann ist das Test­ergeb­nis nega­tiv. Wenn C und T gleich­zei­tig ange­zeigt wer­den, soll­te man einen Arzt ver­stän­di­gen; denn dann hat man ver­mut­lich Coro­na…«

Ob im Fazit der Chef nach­ge­bes­sert hat? Denn hier wird aus dem "sehr unan­ge­nehm" von oben: "Das Stäb­chen in der Nase ist auch nicht unan­ge­nehm".

7 Antworten auf „Schnelltests sofort vergriffen. Alle zehn“

  1. Ralf Schu­ma­cher bei Twitter:
    @RalfSchumache17 3. März
    "Jeder soll sym­ptom- & anlass­los wöchent­lich zwei #Coro­na Schnell­tests machen.
    Bun­des­weit somit 20.000.000 Tests täglich.
    Bei nur 2% fal­schen Tests gibts jeden Tag 400.000 fal­sche Ergebnisse.
    60mal mehr als die täg­lich gemel­de­ten Fälle.
    Der Wahn­sinn erklimmt neue Spitzen."

  2. Ich fühl­te mich schon immer, als hät­te mich vor 39 Jah­ren ein UFO hier abge­setzt – aber ich ver­ste­he die­se Spe­zi­es nun wirk­lich über­haupt nicht mehr.

    Aber umso mehr ver­ste­he ich Schwab und sei­ne Kom­pli­zen. Die wis­sen, wie die­se Her­de von Scha­fen funk­tio­niert, wie man sie lenkt, wie man sie auf einer kar­gen Wie­se gra­sen lässt, wie man ihre Wol­le schert, wie man sie schlach­tet und wie man deren Über­res­te … Halt, das fehlt noch. Kommt aber sicher auch bald. Die wären doch blöd, wenn sie die­ses Wis­sen nicht zu ihren Guns­ten nut­zen würden.

    Kann denn bit­te nicht end­lich ein direkt aus Rich­tung Son­ne auf uns zura­sen­der, 50 km gro­ßer Aste­ro­id die­sem Elend, die­ser schlech­ten Lau­ne der Natur, end­lich ein kur­zes und schmerz­lo­ses Ende bereiten?

    1. @DS-pektiven: Kein Grund zu Panik! Da ste­hen 80 Men­schen für 10 Packs an in einem Stadt­teil mit mehr als 30.000 Ein­woh­ne­rIn­nen. Die ste­hen da auch sams­tags mor­gens, wenn es die Schwei­ne­ripp­chen im Ange­bot gibt. So what?

  3. So what?
    Es ist hier wie mit den Maulkörben:
    Weh­ret den Anfängen!!!!!!!!!!!

    War doch genau­so, anfangs gabs kei­ne, dann woll­te jeder einen haben, jetzt müs­sen alle einen tragen.

    Ist doch gar nicht so schwer zu ver­ste­hen (Kopf­kratz!): Künst­lich Man­gel vor­täu­schen, Gier erzeu­gen, Gier befrie­di­gen, Ver­blö­dung genießen.
    (Paßt auch auf die Ripp­chen oder die Sport­so­cken, wem das lie­ber ist, oder: auf die 8kg Kett­le­bell.? Was das ist? Ein kunst­stoff­um­man­tel­ter Eisen­hau­fen der 8 kg wiegt. Mann Mann Mann).

    Und wie gut das funk­tio­niert, sieht man beim .…na.…ihr wißt schon, der mit dem a oder l oder r oder oder

    Kei­ne Maul­kör­be irgend­wo, kein Tes­ten, kei­ne pan­de­mi­sche Lage!

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