Ich bin immer interessiert, wenn es um Berichterstattung über den Vorwurf falscher Doktortitel geht. Bei Frau Giffey plätschert das seit vielen Monaten vor sich hin, über Herrn Drosten hat noch kein einziges Blatt berichtet. Um so erstaunlicher ist die Eile, mit der man in Niedersachsen bei einem solchen Verdacht vorgeht.


Ob es damit zusammenhängt?

Vor der groß angelegten Kampagne des Lokalblattes, begleitet durch eine sehr "zeitnahe" Änderung des Wikipedia-Eintrags zu Levonen ("Nach Recherchen der Alfelder Zeitung führt Levonen einen nicht anerkannten Doktortitel. Seine Dissertation habe er bei einer Titelfabrik eingereicht, sein Doktorvater sei ein Hochstapler."), hatte der Landrat eine sehr gemäßigte Kritik an den "Corona-Maßnahmen" geübt:
»Seit einem Jahr befinden wir uns im Landkreis Hildesheim im Krisenmodus mit allen Einschränkungen für Menschen und Ressourcen.
In Niedersachsen bewegen wir uns nun schon seit etlichen Wochen auf einem etwa gleichen Niveau und das trotz des zweiten großen Lockdowns. Ganz langsam scheint eine Wende zum Besseren einzusetzen; doch das sind zarte Knospen. Diese können schnell wieder verwelken, wenn wir uns weiterhin an den Inzidenzen orientieren müssen. Die Fälle in den Einrichtungen für ältere und pflegebedürftige Menschen sind aufgrund der durchgeführten Impfungen zum Glück zurückgegangen. Ausbrüche dort haben immer zu schnell steigenden Fallzahlen geführt, oft verbunden mit schwere Verläufen und bedauerlicherweise einer hohen Sterblichkeit. Aber auch weiterhin können die Inzidenzen schnell wieder nach oben schnellen, nämlich immer wenn sich einige nicht an die notwendigen Regeln halten. Die darauf resultierenden Konsequenzen werden uns dann leider alle treffen, da sich die rechtlichen Restriktionen nun einmal an den Inzidenzwerten orientieren.
Wenn Sie in die diese Woche in Kraft getretene niedersächsische Corona-Verordnung schauen, werden Sie feststellen, dass mögliche Lockerungen unmittelbar abhängig sind von der Höhe des Inzidenzwertes. Also muss es in unser aller Interesse sein, diesen Wert nachhaltig auf ein möglichst niedriges Niveau zu senken. Nur so können wir mit einer allmählichen Rückkehr zu Normalität rechnen. Aber das kann nicht der Staat für Sie gewährleisten; da sind Sie zuallererst selbst gefordert.
Deshalb lassen Sie nicht locker, auch wenn es nervt. Die notwendigen Regeln sind uns doch mittlerweile schon ins Blut übergegangen. Tragen Sie auch weiterhin die Mund-Nasen-Bedeckung auf und halten Sie Abstand. Der Rest kommt dann von ganz allein.
Abschließend noch ein paar persönliche Anmerkungen zu den Themen Verordnung, Impfen und Testen:
Corona-Verordnung
Verstehen Sie die aktuelle Rechtslage? Wenn Ja: herzlichen Glückwunsch. Denn selbst für uns Profis ist es mittlerweile schwierig auf Anhieb zu erkennen, was geht und was nicht. Gerade die Verkündung der aktuellen Niedersächsischen Corona-Verordnung war, sagen wir mal, „holprig“. Etliche Umstände, wie das Thema der Testungen und die Verfahrensweise bei unterschiedlich hohen Inzidenzen, haben zu erheblichen Irritationen geführt. Die erneute Korrektur der Verordnung durch die Landesregierung am Abend vor ihrem Inkrafttreten ohne Anhörung der kommunalen Spitzenverbände hat nicht nur bei uns für erhebliche Verwirrung gesorgt (bspw. Baumärkte). So schafft man meines Erachtens – bei allem Verständnis – kein Vertrauen in die Rechtssicherheit…«
Weiter erklärt er, warum Impfen und Testen tolle Sachen sind. Sollte diese zaghafte Kritik Anlaß dafür gewesen sein, ihn abzusägen?
Damit keine Mißverständnisse entstehen: Wenn die Vorwürfe zutreffen, dann ist der Mann fehl an seinem Platz. Die Beflissenheit, mit der das Innenministerium bei ihm prüft, steht allerdings in keinerlei Verhältnis zum beredten Schweigen aller beteiligten Stellen zu der zweifelhaften Doktorarbeit von Christian Drosten.
Vielleicht sollte man mal die investigativ so erfolgreichen Reporter der Alfelder Zeitung bitten, auch bei den Nachforschungen zu Christian Drostens Doktortitelerwerb zu helfen. Der ist ja zumindest auch Niedersachse. Das Blatt würde Weltberühmtheit erlangen, sollte es den einen oder anderen Dreckflecken an Krischans Stecken entdecken. Und das nicht nur in Malta oder der Karibik.
Ja, schicken Sie entsprechende Infos
Man darf wohl davon ausgehen, dass das innenministeriale Interesse an seiner Dissertation/ Promotion mit Insubordination in Sachen Corona-Politik zusammenhängt. Wenn sich da kein Hebel findet und man sich in einer entsprechend einflussreichen Position befindet, erleidet man eben einen Herzinfarkt oder die Bremsen versagen. So ist das in der BRD – Bananenrepublik Deutschland.
es ist wohl dieser:
https://www.uniselinus.education/degree-program/doctor-ph-d-degree-online-via-distance-learning
"courtesy of":
https://www.worldcertification.org/
Eitelkeit macht wohl blind.
Und die Journaille besonders aggressiv, wie wir wissen.
Für Ikonen gibt's natürlich Ausnahmen.
Leider hat es der Typ mit dem einprägsamen skandinavischen Namen nicht bis dahin geschafft.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Wäre bei sympathischen Schwätzern aus dem Emsland ebenso
öffentl. Stellungnahme vom 25.03.2021:
"Habe ich Fehler gemacht, hätte ich genauer prüfen müssen, welcher Hochschule ich da vertraue? Unumwunden: Ja! Dafür bitte ich die Menschen in unserem Landkreis sowie Sie hier alle um Entschuldigung. Ich habe mich entschieden, weder an dem Titel festzuhalten noch ihn weiter zu führen."
Ob dieser edelmütige Verzicht auch auf den Landratsposten ausgedehnt wird, bleibt unklar.