Tagesschau mit neuer Lügen-Qualität

»Die Coro­na­zah­len in Deutsch­land stei­gen wei­ter an. Das Robert-Koch-Insti­tut mel­de­te heu­te 2.034 neue Infektionen.«

berich­te­te am 22.8. der Staats­sen­der. Gra­fisch dar­ge­stellt wur­de die ver­meint­li­che Nach­richt so:

Lüge 1

Bis­lang hat­te das RKI sei­ne Fall­zah­len "nach Erkran­kungs­be­ginn, ersatz­wei­se nach Mel­de­da­tum" prä­sen­tiert. Erkran­kung war schon immer ein irre­füh­ren­der Begriff, ihr Beginn war dem RKI ohne­hin nur für ein Drit­tel der Fäl­le bekannt, wes­halb man in den Medi­en gern auf die höhe­ren Zah­len des Mel­de­da­tums zurück­griff. Nun­mehr wird die neue Kate­go­rie des Ver­öf­fent­li­chungs­da­tums eingeführt.

Wie entsteht diese Zahl?

In sei­nem "Täg­li­chen Lage­be­richt des RKI zur Coro­na­vi­rus-Krank­heit-2019 (COVID-19)" ver­öf­fent­licht das Insti­tut am 22.8. die­se Grafik:

»Abbil­dung 2 zeigt die dem RKI über­mit­tel­ten Fäl­le mit Erkran­kungs­da­tum seit dem 01.03.2020. Bezo­gen auf alle seit dem 01.03.2020 über­mit­tel­ten Fäl­le ist bei 78.119 Fäl­len (34%) der Erkran­kungs­be­ginn nicht bekannt bzw. sind die­se Fäl­le nicht sym­pto­ma­tisch erkrankt.«

Hier war bis vor kur­zem noch ansatz­wei­se eine Logik zu erken­nen: Die blau­en Zah­len für "Erkran­kun­gen" sind nied­ri­ger als die gemel­de­ten Fäl­le und fol­gen deren zeit­li­chem Ver­lauf mit einem gewis­sen Abstand. Seit neue­rem ent­fällt die­se Kor­re­la­ti­on, inzwi­schen gibt es "Fäl­le" zuhauf ohne ent­spre­chen­de "Erkran­kun­gen".

Imputieren und Modellieren

Von über einem Drit­tel der "Fäl­le" weiß das RKI also nichts von einem "Erkran­kungs­be­ginn" (war­um eigent­lich nicht?) bzw. die Men­schen sind nicht krank. Wenn aber poli­ti­sches Ziel ist, die Zah­len hoch­zu­trei­ben, muß ein sta­tis­ti­sches Ver­fah­ren hel­fen, die Imputation.

Wie pro­ble­ma­tisch bei der­art vie­len unbe­kann­ten Daten dies ist, zeigt ein Blick in den ent­spre­chen­den Wiki­pe­dia-Arti­kel. Da jedoch auch damit noch nicht alar­mie­ren­de Zah­len erreicht wer­den, setzt man noch ein "Now­cast" drauf. Update 19:45: Ich habe mir erklä­ren las­sen, daß Now­cast für die Ermitt­lung der Repro­duk­ti­ons­zahl R ver­wen­det wird. Das "Drauf­set­zen" ist also falsch behaup­tet. Gemel­det wer­den die per Impu­ta­ti­on hoch­ge­rech­ne­ten Zahlen.

Es han­delt sich bei der gemel­de­ten Zahl also mit­nich­ten um die der Neu­in­fek­tio­nen, son­dern um frag­li­che Schätzungen.

Lüge 2

»Fei­ern, als ob es kei­ne Pan­de­mie mehr gäbe. Abstand und Mas­ke gera­ten bei eini­gen Par­ties und Fami­li­en­fei­ern offen­bar zuse­hends in Vergessenheit.«

So führt die Tages­schau in das fol­gen­de The­ma ein, zeigt dabei Bil­der von Par­ties, aber auch dieses:

Der­art wil­des Fei­ern ist gefähr­lich. "Das Robert-Koch-Insti­tut sieht dar­in einen der Grün­de für die stei­gen­de Zahl an Neu­in­fek­tio­nen." Es folgt der Auf­tritt des RKI-Pinocchios.

Die­se Behaup­tung wird durch nichts im "Täg­li­chen Lage­be­richt" belegt. Peni­bel wird dort auf­ge­führt, wie­vie­le "Fäl­le" in Kran­ken­häu­sern, Kitas, Schu­len, Pfle­ge­ein­rich­tun­gen und Fleisch­fa­bri­ken auf­ge­tre­ten sind, wobei auch hier Anga­ben "bei 25% der Fäl­le feh­len". Kei­ne ein­zi­ge Zahl wird jedoch zu Fami­li­en­fei­ern oder Par­ties genannt. Demons­tra­tio­nen tau­chen im übri­gen noch nicht ein­mal als Begriff auf. Statt des­sen ist zu lesen:

»Über­wie­gend ist die erhöh­te Inzi­denz in den betrof­fe­nen Land­krei­sen auf Rei­se­rück­keh­rer zurück­zu­füh­ren. COVID-19 Fäl­le tre­ten aber auch ver­mehrt in Zusam­men­hang mit Fei­ern im Fami­li­en- und Freun­des­kreis auf.
Wei­te­re COVID-19-beding­te Aus­brü­che in Alters- und Pfle­ge­hei­men, Kran­ken­häu­sern, Ein­rich­tun­gen für Asyl­be­wer­ber und Geflüch­te­te, Gemein­schafts­ein­rich­tun­gen, fleisch­ver­ar­bei­ten­den und ande­ren Betrie­ben sowie in Zusam­men­hang mit Fami­li­en­fei­ern , reli­giö­sen Ver­an­stal­tun­gen und Rei­sen wer­den berichtet.«

Dem RKI "wird berich­tet" – von der Tages­schau? – und die Tages­schau berich­tet über die Ergeb­nis­se des RKI. So sieht Wis­sen­schaft aus.

Hilft die RKI-Studie?

Viel­leicht hilft da wei­ter, was tages​schau​.de unter dem Titel "Wo sich die meis­ten Deut­schen anste­cken" berich­tet.

»Die­se Fra­ge hat das Robert Koch-Insti­tut in einer Stu­die unter­sucht. Grund­la­ge waren Daten von mehr als 55.000 Infi­zier­ten (27 Pro­zent aller gemel­de­ten Fäl­le) in Deutsch­land, bei denen die Art der Anste­ckung ermit­telt wurde.«

Don­ner­wet­ter, bei einem Vier­tel der "Fäl­le" weiß das RKI, wie sie zustan­de kom­men. "Schu­len spie­len dem­nach kei­ne Rol­le bei den Infek­tio­nen" lau­tet hier eine der sofort zu den Akten zu legen­den Infor­ma­tio­nen. Sie wird auch gleich rela­ti­viert, denn es wur­den "ledig­lich Daten bis 11. August" unter­sucht, also vor Beginn der meis­ten Schuljahre.

Das ergänzt Lüge 2. Die Stu­die kann über­haupt nichts zum Infektions­geschehen auf­grund heu­ti­gen Ver­hal­tens aus­sa­gen, son­dern allen­falls über das von Ende Juli, Anfang August.

Wo alles Murks ist, paßt auch das: Der Link auf der Tages­schau-Sei­te, der zur Stu­die des RKI lei­tet, ruft eine Vor­ab-Ver­öf­fent­li­chung aus dem Epi­de­mio­lo­gi­schen Bul­le­tin 38|2020 auf, das am 17.9.2020 erschei­nen soll. Dann wer­den also in schrift­li­cher Form Daten von Anfang August prä­sen­tiert wer­den, die auf einem Vier­tel der zu die­sem Zeit­punkt vor­lie­gen­den "Fäl­le" beruhen.

Den­noch lohnt ein Blick in die­se Stu­die mit dem Titel

Infektionsumfeld von erfassten COVID-19-Ausbrüchen in Deutschland

Dort erfährt man:

»Gene­rell sind die Über­tra­gungs­ri­si­ken für SARSCoV‑2 bekannt – die Erkran­kung wird respi­ra­to­risch durch Tröpf­chen­in­fek­ti­on und in bestimm­ten Situa­tio­nen ver­mut­lich auch durch virus­hal­ti­ge Aero­so­le – direkt von Mensch zu Mensch über­tra­gen. Die indi­rek­te Über­tra­gung durch kon­ta­mi­nier­te Ober­flä­chen scheint nach der­zei­ti­gem Wis­sens­stand nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le zu spielen.«

Der ger­ne genom­me­ne Risi­ko­fak­tor Über­tra­gung durch Aero­so­le stellt eine Ver­mu­tung dar, die für bestimm­te (wel­che?) Situa­tio­nen gel­ten kann.

Fai­rer­wei­se wird zur Daten­grund­la­ge der vor­lie­gen­den Stu­die vermerkt:

»Tat­säch­lich ist es in der Pra­xis für Gesund­heits­äm­ter und Betrof­fe­ne oft sehr schwer, die Infek­ti­ons­quel­le ein­zu­gren­zen oder zu bestimmen… 

Wie Aus­brü­che in den Gesund­heits­äm­tern ange­legt wer­den, ist sehr unter­schied­lich und hängt von den Gege­ben­hei­ten vor Ort sowie der Cha­rak­te­ris­ti­ka der Aus­brü­che ab. Manch­mal kann es sinn­voll sein, einen grö­ße­ren Aus­bruch in meh­re­re Unter­aus­brü­che zu unter­tei­len, sodass die abso­lu­te Anzahl der über­mit­tel­ten Aus­brü­che kein abso­lu­tes Maß ist.«

Nichts Genau­es weiß man nicht. Vor allem

»… konn­ten bestimm­te Infek­ti­ons­um­fel­der nicht dif­fe­ren­ziert wer­den, in deren Rah­men COVID-19-Aus­brü­che auf­ge­tre­ten sind. Dazu zäh­len Aus­brü­che in fleisch­ver­ar­bei­ten­den Betrie­ben oder Got­tes­diens­ten. Die­se wer­den unter grö­be­ren Kate­go­rien "Arbeits­platz" oder "Frei­zeit" gefasst. Die Soft­ware wird kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt und eine Erwei­te­rung der ver­füg­ba­ren Aus­wahl­mög­lich­kei­ten ist vorgesehen.«

Es gilt also:

»Ins­ge­samt sind die Anga­ben zum Infek­ti­ons­um­feld von Aus­brü­chen mit Zurück­hal­tung zu inter­pre­tie­ren. Die Zuord­nung zu einem Set­ting ist nicht immer ein­deu­tig. Trotz der Viel­zahl der Aus­wahl­mög­lich­kei­ten wer­den nicht alle Set­tings abge­deckt, in denen es zu Aus­brü­chen kommt. In eini­gen Aus­brü­chen spie­len auch meh­re­re Set­tings eine Rol­le und es lässt sich nicht immer abgren­zen, ob z.B. die Über­tra­gung zwi­schen befreun­de­ten Kol­le­gen im fami­liä­ren Umfeld oder am Arbeits­platz statt­ge­fun­den hat. Eben­so kann es sein, dass ein Aus­bruch zunächst sei­nen Aus­gang in einem Set­ting (z.B. Arbeits­platz, Ver­an­stal­tung) nimmt und in der Fol­ge wei­te­re Über­tra­gun­gen in ande­ren Set­tings (z.B. im fami­liä­ren Umfeld) statt­fin­den. In eini­gen Umfel­dern, bei­spiels­wei­se im Bahn­ver­kehr, las­sen sich Aus­brü­che nur schwer ermit­teln, da in vie­len Fäl­len die Iden­ti­tät eines Kon­tak­tes im Nach­hin­ein nicht mehr nach­voll­zieh­bar ist – die­se könn­ten des­halb hier unte­r­er­fasst sein.«

Betrachtete "Fälle" noch älter

»Betrach­tet wird das Gesche­hen aber nur bis zur 29. Kalen­der­wo­che (KW) 2020, um mög­li­che Nach­trä­ge zu iden­ti­fi­zier­ten Ausbrüchen/Infektionsketten und/oder zur Schwe­re von Krank­heits­ver­läu­fen bei bereits über­mit­tel­ten Fäl­len durch die Gesund­heits­äm­ter mit ein­be­zie­hen zu können.«

Die 29. Kalen­der­wo­che ende­te mit dem 19.7. Lüge 2 wird damit noch ein wenig grö­ßer. Unge­ach­tet der oben genann­ten Beden­ken für die "Set­tings" kommt man nach aller­lei Ein­schrän­kun­gen nun­mehr zum Ergebnis

»Die weit­aus meis­ten Aus­brü­che wur­den im pri­va­ten Haus­halt detek­tiert, gefolgt von Aus­brü­chen in Alten- und Pflegeheimen.«

Es han­de­le sich dabei um 3.902 Aus­brü­che mit 12.315 "Fäl­len". Das ver­blüfft etwas ange­sichts der mit­ge­lie­fer­ten Tabel­le. Sie bestä­tigt die Zahl der Aus­brü­che, lie­fert für Alten- und Pfle­ge­hei­me aber eine höhe­re Fall­zahl. Es kom­men damit nicht die meis­ten "Fäl­le" in pri­va­ten Haus­hal­ten vor.

Was mag ein "Privater Haushalt" sein?

Über­ra­schend gro­ße Haus­hal­te bemerkt man in die­ser Ansicht:

Danach haben deut­sche Pri­vat­haus­hal­te schon mal mehr als 100 Mit­glie­der. (Es kann sich nur um Clans han­deln…). Auch das klärt sich als Manipulation­sangebot auf:

»Aus admi­nis­tra­ti­ven bzw. orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den wur­den teil­wei­se „Aus­brü­che“ mit gro­ßen Fall­zah­len (>100) von den Gesund­heits­äm­tern zusam­men­ge­fasst, ohne dass hier ein kon­kre­tes und direkt für alle ent­hal­ten­den Fäl­le zusam­men­hän­gen­des Aus­bruchs­ge­sche­hen zugrun­de lag… Je nach Vor­ge­hen der Gesund­heits­äm­ter kön­nen aber auch Aus­bruchs­fäl­le, die sich über vie­le ver­schie­de­ne Haus­hal­te aus­deh­nen, als ein Aus­bruch im Infek­ti­ons­um­feld "pri­va­ter Haus­halt" zusam­men­ge­fasst werden. «

Wei­te­re Anga­ben ste­hen in merk­wür­di­gem Kon­trast zu den Anga­ben des glei­chen Insti­tut im "Täg­li­chen Lage­be­richt".

Der Lage­be­richt spricht von 29.515 "Fäl­len" in Pflegeeinrichtungen,
Obdach­lo­sen­un­ter­künf­ten, Ein­rich­tun­gen zur gemein­schaft­li­chen Unter­brin­gung von Asyl­su­chen­den, sons­ti­gen Mas­sen­un­ter­künf­ten und Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten. Die Stu­die führt dage­gen nur 17.612 "Fäl­le" in die­sen Kate­go­rien auf. Das kann nicht allein auf die unter­schied­li­chen Zei­ten der Erhe­bung zurück­zu­füh­ren sein.

Nichtwissen dominiert

Erschre­ckend mutet das Aus­maß des Nicht­wis­sens an, das die Stu­die zuta­ge för­dert, wie etwa aus die­ser Über­sicht hervorgeht:

Wenn zutrifft, was im "Lage­be­richt" über die Daten der Gesund­heits­äm­ter behaup­tet wird "Am RKI wer­den sie mit­tels weit­ge­hend auto­ma­ti­sier­ter Algo­rith­men vali­diert", wie kann dann eine fünf­stel­li­ge Zahl von Hos­pi­ta­li­sie­run­gen unbe­kannt sein und eben­so eine von fast 1.000 Verstorbenen?

Mani­pu­la­tiv ist der zwei­te Schritt, mit dem die "Schwe­re der Aus­brü­che" fest­ge­stellt wird. Hier wer­den die unbe­kann­ten "Fäl­le" schlicht unter­schla­gen.

»Je nach Infek­ti­ons­um­feld ist ein unter­schied­li­cher Anteil der Aus­bruchs­fäl­le von schwe­ren oder sogar töd­lich ver­lau­fen­den Erkran­kun­gen betrof­fen. Für die aktu­el­le Aus­wer­tung wur­de der Anteil der hos­pi­ta­li­sier­ten Fäl­le bezo­gen auf alle Fäl­le im jewei­li­gen Aus­bruchs­set­ting berech­net. Dies passt zu der Annah­me, dass die Mehr­zahl der Fäl­le, bei der der Hos­pi­ta­li­sie­rungs­sta­tus nicht bekannt ist (nicht ermit­tel­bar, nicht erho­ben) nicht hos­pi­ta­li­siert wur­de. Wenn als Nen­ner nur Fäl­le mit bekann­tem Hos­pi­ta­li­sie­rungs­sta­tus genutzt wer­den (Sum­me aus ja, nein), erhöht sich der Hos­pi­ta­li­sie­rungs­an­teil  ent­spre­chend. Für den Anteil der ver­stor­be­nen Fäl­le pro Aus­bruchs­set­ting wur­de genau­so vorgegangen.«

Wirkliche Ausbrüche nicht erfaßt

Als wäre das alles nicht genug, wird abschlie­ßend mitgeteilt:

»Vie­le Fäl­le bzw. Aus­brü­che wer­den zu wei­te­ren, teils gro­ßen über­re­gio­na­len Aus­brü­chen zusam­men­ge­fasst. Die­se wei­te­ren, über­ge­ord­ne­ten Aus­brü­che wur­den in der vor­lie­gen­den Aus­wer­tung nicht betrachtet.«

Eini­ge unbe­streit­ba­re Tat­sa­chen wer­den benannt:

»Aus­brü­che im Umfeld des Arbeits­plat­zes waren häu­fig mit erschwer­ten Arbeits­be­din­gun­gen und zum Teil auch mit beeng­ten Wohn­ver­hält­nis­sen verbun­den. Das gilt in ähn­li­cher Wei­se für Aus­brü­che in Flücht­lings- und Asyl­be­wer­ber­hei­men und Wohn­hei­men.«

Zum nicht nur von der Tages­schau behaup­te­ten eigent­li­chen The­ma gibt es vage Ver­mu­tun­gen. Es scheint, liegt nahe, dürfte.

»Gemein­sa­mes Woh­nen auch im Alten- und Pfle­ge­heim scheint häu­fig zu Über­tra­gun­gen zu füh­ren, deut­lich weni­ger jedoch Situa­tio­nen im Frei­en, wie feh­len­de Aus­brü­che in Tier­parks und Zoos bzw. nur drei Fäl­le beim Pick­nick nahelegen…
In beson­ders gefähr­de­ten Berei­chen, wie in Alten- und Pfle­ge­hei­men sowie im medi­zi­ni­schen Bereich schei­nen sich… die Emp­feh­lun­gen und Maß­nah­men zur Kon­trol­le von COVID-19-Aus­brü­chen posi­tiv bemerk­bar zu machen. Auch das durch­gän­gi­ge Tra­gen von Mund-Nasen-Bede­ckun­gen bzw. im medi­zi­ni­schen Bereich der Mund-Nasen­schutz dürf­te in die­sen Set­tings eine wich­ti­ge Rol­le spielen. «

Was so alles ein Ausbruch ist

»Bei 5.568 Aus­brü­chen (71 %) waren zwei bis vier Fäl­le, bei 86 % der Aus­brü­che waren weni­ger als zehn Fäl­le dem Aus­bruch zugeordnet.«

Im Umkehr­schluß wur­den 14% der Aus­brü­che mit min­des­tens 10 Fäl­len beobachtet.

War­um macht sich nich ein ein­zi­ges Medi­um die Mühe, die Anga­ben des RKI einem Fak­ten­check zu unter­zie­hen? Bei kri­ti­schen Dar­stel­lun­gen ist das jeden­falls die Regel, was natür­lich nichts über die Art der Über­prü­fung aus­sagt. Beim RKI liest man noch nicht ein­mal die Papiere.

(Her­vor­he­bun­gen nicht in den Originalen.)

9 Antworten auf „Tagesschau mit neuer Lügen-Qualität“

  1. Die Impu­ta­ti­on wird für das Now­cas­ting und die Schät­zung von R vor­ge­nom­men, und das seit Ein­füh­rung des Now­cas­ting im April unver­än­dert. Mit den aus­ge­wie­se­nen gemel­de­ten Fall­zah­len, hier 2.034, hat das nichts zu tun. Das sind wei­ter­hin die von den Ämtern gemel­de­ten Zah­len. Ich emp­feh­le, mal das Metho­den­pa­pier zum Now­cas­ting lesen.

      1. > Es han­delt sich bei der gemel­de­ten Zahl also mit­nich­ten um die der Neu­in­fek­tio­nen, son­dern um frag­li­che Schätzungen.

        Nein. Die gemel­de­ten Zah­len sind die von den Ämtern gemel­de­ten Zah­len, und kei­ne Schät­zun­gen. Die Impu­ta­ti­on geht ins Now­cas­ting ein, das nur für die Schät­zung von R ver­wen­det wird. 

        Das kön­nen Sie auch pro­blem­los nach­prü­fen. Sie müs­sen nur die Datei mit den Now­cas­ting-Zah­len run­ter­la­den, und die Zahl mit dem ver­glei­chen, was im Dash­board drinsteht. 

        https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​P​r​o​j​e​k​t​e​_​R​K​I​/​N​o​w​c​a​s​t​i​n​g​_​Z​a​h​l​e​n​.​x​l​s​x​?​_​_​b​l​o​b​=​p​u​b​l​i​c​a​t​i​o​n​F​ile

        https://​expe​ri​ence​.arc​gis​.com/​e​x​p​e​r​i​e​n​c​e​/​4​7​8​2​2​0​a​4​c​4​5​4​4​8​0​e​8​2​3​b​1​7​3​2​7​b​2​b​f​1d4

        Die gemel­de­ten Zah­len sind die Basis für's Now­cas­ting, nicht umge­kehrt. Steht alles auch im Metho­den­pa­pier und dem Rest der Dokumentation.

        https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​A​Z​/​N​/​N​e​u​a​r​t​i​g​e​s​_​C​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​/​P​r​o​j​e​k​t​e​_​R​K​I​/​N​o​w​c​a​s​t​i​n​g​.​h​t​m​l​?​n​n​=​1​3​4​9​0​888

        PS: Den Rest Ihres Ein­trags habe ich nicht mehr gele­sen; ich kann des­halb nicht sagen, ob da auch noch Miss­ver­ständ­nis­se drin sind.

        1. Den Feh­ler mit Now­cas­ting habe ich berich­tigt. Die ver­öf­fent­li­chen Zah­len sind nach der Gra­fik aber durch­aus die "impu­tier­ten".

          1. Nein, das sind nicht die impu­tier­ten Daten. Die Daten wur­den ja auch schon ver­öf­fent­licht, bevor es über­haupt Now­cas­ting gab. 

            Die ver­öf­fent­lich­ten Daten sind die Mel­de­da­ten. Die impu­tier­ten Daten sind die Daten über den Erkran­kungs-beginn. Bsp.: Ich bekom­me Frei­tags Sym­pto­me. Am Mon­tag gehe ich zum Arzt, der ver­an­lasst einen Test. Am Diens­tag kommt das Test­ergeb­nis. Mel­de­da­tum: Diens­tag, Erkran­kungs­da­tum: Frei­tag. Wenn der Arzt ver­säumt, das Erkran­kungs­da­tum zu mel­den, wird für das Now­cas­ting das Erkran­kungs­da­tum impu­tiert, d.h. Ver­öf­fent­licht in den täg­li­chen Fall­zah­len wird aber immer das Meldedatum.

            Schät­zun­gen sind die gemel­dten Zah­len übri­gens trotz­dem nicht. Die Impu­ta­ti­on für's Now­cas­ting ändert näm­lich nicht die abso­lut gemel­de­ten Zah­len, son­dern ersetzt nur das Mel­de­da­tum durch ein geschätz­tes Erkran­kungs­da­tum in den Fäl­len, in denen kein Erkran­kungs­da­tum bekannt ist (also durch Mel­de­da­tum minus X Tage).

  2. Ja, Ursa­che: Mel­de­ver­zug. Mel­de­da­tum durch den Arzt =/= Datum, an dem die Mel­dung beim RKI ein­geht. Man könn­te mei­nen, Sie schau­en zum ers­ten Mal in den Situa­ti­ons­be­richt rein und hät­ten noch nie eine PK des RKI gehört. X‑mal wur­den die Mel­de­pro­ble­me da schon erklärt. Schon die Aus­sa­ge, dass es hier plötz­lich irgend­was Neu­es gäbe… das sind sol­che Basics, ähn­lich wie schon bei der Unter­schei­dung CFR / IFR. Man könn­te Tage damit zubrin­gen, das Halb­wis­sen und die Miss­ver­ständ­nis­se in dem Blog hier rich­tig­zu­stel­len. Wenn man Zeit / Lust dazu hät­te. Habe aber bei­des nicht.

  3. Glau­be kei­ner Staa­tis­tik, die nicht selbst erstellt wur­de. Ver­ar­schung und Mani­pu­la­ti­on ohne Ende auf Kos­ten der Demo­kra­tie­ab­ga­be durch die Staats­pro­pa­gan­da de(s)r Mer­kel Regi(mes)erung. Die Mani­pu­la­ti­on hat das dum­me Wäh­ler- und Staats­volk fest im Griff. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Das ist Staats­rä­son. Ein­zi­ge Lösung sind Neu­wah­len. Man kann nur beten und hof­fen, dass Söder nicht Bun­des­kanz­ler wird.

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