Unter dem Titel „Heizungen sind so gut wie Autos“ geht der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit der Regierung hart zu Gericht.
Zu den Plänen, der Automobilindustrie gezielt Subventionen zukommen zu lassen, erklärt er:
"Wir sollten nicht einzelne Branchen herauspicken. Der Konsument sollte entscheiden. Und wenn er sich für einen neuen Kühlschank entscheidet oder eine Heizung oder die Abdichtung seiner Fenster, dann hat das eine eben solche Berechtigung wie der Kauf eines neues Autos.
[Frage:] Aber es handelt sich um die stärkste Kundenbranche der Maschinenbauer, von deren Erholung profitieren doch alle.
Prinzipiell ist das so. Wir wüschen uns als Maschinenbauer natürlich, dass die Autoindustrie gut läuft… Aber wir können nicht immer sagen, dass der Staat sich raushalten soll, und wenn es uns gerade hilft, rufen wir nach ihm. Das passt nicht zusammen."
Zuvor hatte Welcker gemeint:
"Auf einen monatelangen Shutdown kann keiner vorbereitet sein. Aber wer schon nachein paar Wochen sagt, er sei illiquide und brauche Hilfe vom Staat, der hat zu wenig Reserven…
Nach der Corona-Krise werden wir die Gefahrenteilung zwischen Staat und Wirtschaft überdenken müssen. Was ist bei Vulkanausbrüchen, Erdbeben, Staatssaktionen gegen andere Länder, Reiseverboten, Überflutungen und Dürren oder bei der nächsten Grippe- oder Krankheitswelle? Für was muss ein verantwortungsvoller Unternehmer Vorsorgen treffen? Wir haben uns leider schon vor Corona daran gewöhnt, dass der Staat möglichst internsiv in die Wirtschaft eingreift. Das sehe ich kritisch.
[Frage:] Sind überzeugte Marktwirtschaftler wie Sie derzeit in der Defensive?
Ja, aber wie gesagt nicht erst seit Corona. Allgemein steigt das Misstrauen gegenüber der sozialen Marktwirtschaft."
Quelle: FAZ, 5.5., für Betuchte: Link
Auch der Präsident des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) stößt ins gleiche Horn:
'Forderungen nach einer generellen Kaufprämie für Autos sieht der Manager daher kritisch. „Es ist jetzt wichtiger, den Wiederhochlauf der Wirtschaft insgesamt planvoll anzugehen als sich in Einzelmaßnahmen zu verzetteln“, so Ziesemer. Schon die Abwrackprämie von 2009 habe sich als zweifelhaft erwiesen. Schon vor Corona sei der Fahrzeugabsatz deutlich zurückgegangen. „Die Coronakrise darf gerade daher nicht für alles herhalten.“' Link